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Tipps für jeden Monat
 





 

Leider ist es weit verbreitet, das Fallaub der Gehölze von den Beeten zu rechen, um es schlimmstenfalls der Mülltonne einzuverleiben. Dabei ist das, was da vom Himmel rieselt, die Gartenerde von morgen.

Bäume und Sträucher entziehen dem Boden Nährstoffe, die im Blatt festgelegt werden. Im Herbst wird dann das energiereiche Chlorophyll abgebaut (Herbstfärbung) und zahlreiche Nährstoffe werden wieder zurück in Stamm und Wurzel transportiert, um dort über Winter eingelagert zu werden. Aber nicht alle Stoffe können zurückverlagert werden. Viele Stoffe sind, wenn einmal festgelegt, für die Pflanze nicht mehr aus ihren Verbindungen zu lösen. Sie verbleiben also im Blatt und werden im Herbst mit abgeworfen. Besonders Calcium (Ca) und Eisen (Fe) rieseln mit den herbstlichen Blättern zu Boden. Calcium ist im Blatt in den Zellwänden festgelegt und dient dem lebenden Organismus als Stabilisator der Zellwände. Es ist praktisch von dort nicht mehr auslagerbar. Darum bedeutet das Entfernen des Herbstlaubes direkten Caliciumentzug, (CaCO3 = Kalk Calciumentzug = Kalkentzug = Versauerung), was auf Dauer zur Versauerung des Bodens führen kann. Auch der Hauptpflanzennährstoff Stickstoff (N) wird dem Boden entzogen.

Aber das sind nicht die einzigen Gründe. Im Folgenden werden alle Gründe genannt, die gegen das Entfernen von Herbstlaub sprechen :

 

1.      Allgemeiner Nährstoffentzug (Makronährstoffe und Spurenelemente).

2.    Verlust von Humusstoffen, welche den Boden aufwerten.

3.      Herabsetzung des Bodenlebens (Mikroorganismentätigkeit, Regenwurmaktivität). Biologischer Kreislauf wird gestört.

4.      Verdunstungsschutz wird vernichtet (Wasserhaushalt).

5.    Gefahr von Kahlfrösten (Winterschutz).

6.    Isolation des Bodens wird vernichtet (Temperaturhaushalt).

7.    Erosion- und Auswaschungsgefahr steigen.

8.     Voraussetzung für das Wachstum mancher Pflanzen wird verschlechtert (Laub Moder Mull Humus = Waldboden für Wald- bzw. Schattenpflanzen).

9.      Mulcheffekt bleibt aus, Unkräuter können aufkommen = höherer Pflegeaufwand.

10. In der Mülltonne belastet das Herbstlaub die ohnehin übervollen Deponien.

 

Das Laub von Wegen und Plätzen und vom Rasen sollte auf den Kompost gegeben werden oder in einer Ecke des Gartens als Dauerhumus lagern, bis es umgesetzt ist. Auf den Kompost darf es nur in dünnen Lagen oder vermischt mit Grasschnitt oder Zweigen, weil es sonst schnell dichte Schichten bildet, die unter Sauerstoffabschluß nicht mehr verrotten. Auf den Beeten verschwindet das Laub schneller. Bis zum Sommer ist es auf wundersame Weise aus dem Garten verschwunden. Pilze und Bakterien zersetzen es zu Gartenerde, Regenwürmer ziehen es in ihre Erdröhren um davon zu leben.

Im Garten gelten nicht die selben Maßstäbe wie in den Innenräumen. Für den Garten ist es besser wenn die Kreisläufe der Natur wirken können und schließlich hat Herbstlaub ja auch etwas ästhetisches. Darum lassen Sie doch Ihr Herbstlaub auf den Beeten liegen und erfreuen Sie sich daran, wie die Natur es beseitigt.




 

Noch lassen sich wenige Gärten finden, in denen es Lesesteinhaufen gibt, wie sie früher am Rande von Äckern gewesen sind. Aber was für eine Bereicherung ist ein solcher Lebensraum für den Garten! Und die Anlage ist denkbar einfach.

 

Aus größeren Bruch- oder Feldsteinen, aber auch aus alten Backsteinen wird eine Pyramide aufgeschichtet, deren Innenraum mit Ziegelbruch oder Bauschutt aufgefüllt werden kann. Wichtig sind die entstehenden Hohlräume. Eingeschichtete Dachpfannen, Plastik (Teichfolie) oder Hölzer, die das Innere trocken halten, machen den Steinhaufen zum besonderen Lebensraum.

 

Als Standort für den Steinhaufen können sonnige, aber auch schattige Plätze im Garten ausgewählt werden. Am besten ist ein Platz an einem Wegrand, wo er gut zu erreichen und zu beobachten ist. Besonders für Kinder wird es faszinierend sein zu sehen, was für Tiere sich, je nach Lage und Belichtungsverhältnis, ansiedeln werden.

 

Sowohl die sich schnell erwärmende Sonnenseite (Eidechsen, Libellen, Schmetterlinge, Käfer) als auch die kühle Nordseite (Gehäuseschnecken, Käfer, Spinnen) bieten jeweils eigene Lebensräume. Viele Tiere und hierunter besonders viele Nützlinge werden sich schnell einfinden. Der Innenraum ist Versteck und Überwinterungsort zugleich und schützt zudem feuchtigkeitsliebende Tiere vor Austrocknung.

 

Mit den Holzhaufen, welche aus großen und kleinen Ästen und Zweigen aufgeschichtet werden, verhält es sich ähnlich. Besonders im Schatten gedeihen auf den modernden Hölzern außerdem eine Vielzahl von Pilzen. Im Winter dienen sie als Quartier für Spitzmaus und Igel.

 

Besonderen Reiz hat es auch, Laubholzstämme aufzustellen, die vorher mit Hilfe verschiedener Bohrergrößen mit Löchern versehen worden sind. Die kleinsten Löcher (1-3 mm) sind dabei die interessantesten. Ein überstehendes Brett sollte den Stamm trocken halten. Viele Insekten, besonders Nützlinge (Solitärbienen, Florfliegen, Schwebfliegen), nehmen den Stamm als Kinderstube für die Larven an. Diese spinnen oder kleben dann die Löcher zu, woran sich erkennen läßt, daß der künstliche Lebensraum angenommen worden ist (Besonders anschaulich sind die SCHWEGLER-Insektennistkästen mit Glasröhrchen, die einen Blick auf die Larvenentwicklung erlauben).

 

Das Aufschichten von Steinen und Hölzern bereichert den Garten aber auch durch die Zunahme von neuen Situationen, von neuen Perspektiven und von Standorten für Pflanzen, die Wärmeabstrahlung oder Schattenwurf lieben. Außerdem wird durch die Anlage von Verstecken und Lebensräumen auch erreicht, daß sich schneller ein natürliches Gleichgewicht im Garten einstellt. Schädlingsbekämpfung wird also unnötig, weil Nützlinge die Schädlinge auf ein problemloses Maß reduzieren.

 

Selbst große Steinhaufen sehen nicht mehr wuchtig aus, wenn sie richtig in die Vegetation eingebunden sind und gliedern sich durch lose herumliegende Steine in den Garten ein. Machen Sie doch den Versuch, Ihren Kindern die Faszination der Natur näherzubringen.




 

Kaum ein Bereich im Garten ist so mit Vorurteilen belastet wie der Kompostkasten, der früher in jedem Garten seinen Platz hatte. Sei es, daß man von ihm behauptet, daß er üble Gerüche von sich geben würde oder ihm nachsagt, daß er die Ratten anlockt. Die meisten Vorurteile rühren daher, daß man es sich erstens einfach nicht vorstellen kann, daß Abfall, den man sich so gerne aus den Augen wünscht, noch zu etwas gut sein kann und zweitens daher, daß viele Komposthaufen falsch angelegt werden. Deshalb unsere kleine Planungshilfe auf dem Weg zur eigenen Komposterde.

 Folgende Sachen dürfen auf den Kompost :

 - Schalen von Obst und Gemüse, Fallobst, Pilze                                - Eierschalen, Eierwaren, Nudeln**

- Kaffeefilter, Kaffeesatz                                - Teebeutel, Teesatz

- Küchenpapier, Taschentücher                                - Fette, Butter, Margarine**

- Brot, Backwaren, Zuckerwaren**                                - Milchprodukte, Käse, Käserinde**

- Rasenschnitt *                                - Herbstlaub *

- Stroh, Heu                                - Moos, Vertikutiergut *

- Teichalgen, Wasserpflanzen                                - Blumenerde, Topfpflanzen, Torfreste

- Staudenschnitt, Schnittblumen                                - Holzspäne, Sägemehl *

- Häckselgut                                - Koniferennadeln *

- Zeitungspapier *                             

                                                *  = Nur in dünnen Lagen

                                                ** = keine salzhaltigen Lebensmittel

Aber :- Keine Fischreste, Fleischreste, Knochen                                - Keine gekochten Gerichte

- Keine kranken Pflanzenteile                                 - und natürlich kein Glas, Plastik, Metall o

 

Ein Kompostkasten wird errichtet am bestem im Zweikammersystem (Zwei Behältnisse, die Luftlöcher haben können) an einer Stelle des Gartens errichtet, die gut zu erreichen und feucht, nicht naß ist. Austrocknen darf der Kompost nicht. Gefüllt wird immer erst einer der beiden Behälter. Ist der eine Kasten voll, wird er mit einer dünnen Lage Erde abgedeckt. Wichtig ist dabei zu bedenken, daß mit den chemischen und biologischen Umsetzungsprozessen auch eine Volumenverringerung einhergeht, die schon beim Starten der Kompostierung beginnt. Es kommt also zu permanenter Sackung, alleine schon durch den Wasserverlust (Verdunstung). Ein gefüllt aussehender Kompost hat schon nach kurzer Zeit eine große Menge seines Volumens wieder verloren und kann weiter beschickt werden. Erst wenn der Schrumpfungsprozeß merklich nachläßt, kann der Kompost als voll gelten.

Wer seine Komposterde besonders veredeln möchte, kann während der Ablagerung schichtweise Kalk oder Urgesteinsmehl einstreuen. Nach 6-12 Monaten ist der Kompost auf die Hälfte seines Volumens zusammengesunken und fertig zum abtragen und ausbringen. Sehr konzentriert kann er jetzt noch mit Sand oder (und) Erde vermischt werden, oder er wird, so wie er ist, untergegraben oder auf die Beete gestreut. Dabei sollten Flächen, die für Pflanzen nährstoffarmer Böden vorgesehen sind, nicht mit Kompost angereichert werden.

Während der gefüllte Kompost in die Ruhephase eingetreten ist, wird der zweite Kasten in Betrieb genommen. Je länger der Kompost ruhen kann, desto höher ist der Zersetzungsgrad der fertigen Komposterde. Nach ungefähr zwei Jahren haben Würmer, Pilze und Bakterien die Abfälle in feine, schwarze Erde verwandelt.

Wichtig : Vorsicht beim Anstich des Komposthaufens. Wegen der abstrahlenden Wärme und dem Reichtum an Nahrung werden Komposthaufen gerne von Gartennützlingen, wie Spitzmaus und Igel bewohnt.




 

Die Industrie, der Gärtner, der Gartengestalter haben lange Jahre behauptet, daß Torf für den Garten wichtig, ja unentbehrlich sei. Mit diesem Unsinn muß nun endlich aufgeräumt werden! Der unmäßige Verbrauch von Torf hat dazu geführt, daß 90% unserer Moorlandschaften unwiederbringlich verloren gegangen sind. Damit auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die vom Lebensraum Moor abhängig waren. Und der Ausverkauf geht weiter!

 

Die Frage ist, was Torf bringt. Die Antwort lautet: Nicht viel, denn Torf ist für den Garten vollkommen entbehrlich! Torf selbst enthält nämlich praktisch keine Nährstoffe. Ganz im Gegenteil. Beim Abbau von Torf durch Mikroorganismen werden Pflanzennährstoffe verbraucht, welche die abbauenden Organismen für ihren eigenen Stoffwechsel benötigen. Torf dient also nur dazu den Gartenboden aufzulockern mit Humusstoffen anzureichern, bzw. ihn für Moorbeetpflanzen anzusäuern.

 

In Gärtnereien wird er in Unmengen verbraucht, weil er bisher billig war (Was angesichts der Schäden, die der Torfabbau in der Landschaft anrichtet, verwundern muß) und die Wasserhaltefähigkeit und Wasserführung wegen der langen Fasern besonders gut sind. Außerdem ist er leicht, was den Transport erleichtert. Während sich die Gärtnereien schwer tun, ist der Torf im Privatgarten vollkommen ersetzbar:

 

1.        Rindenhumus, Rindenkompost, Rindenerde und Holzkompost fallen entweder bei der holzverarbeitenden Industrie, oder den kommunalen, bzw. privaten Kompostanlagen an und lösen den Torf im Garten ab

2. Der Humusgehalt der Böden wird durch Kompost, Herbstlaub und Mulch verbessert. Diese enthalten zudem Nährstoffe und Spurenelemente, die für das Pflanzenwachstum notwendig sind.

3. Böden können durch Sand aufgelockert, bzw. ausgemagert werden. Auch die Wasserführung wird auf diese weise verbessert (Erhöhung des Porenanteils).

4.        Moorbeetpflanzen sollten nur da verwendet werden, wo der Boden die nötigen Voraussetzungen bietet. Sollte man auf solche Pflanzen (z.B. Azaleen, Rhododendren) nicht verzichten wollen, läßt sich aus Rindenhumus und Sand ebenfalls ein geeignetes Substrat herstellen. Dabei ist zu beachten, daß die meisten Moorbeetpflanzen ohnehin kühlere Klimate und erhöhte Luftfeuchtigkeit lieben, in den Gärten Mitteleuropas also oft fehl am Platze sind.

 

Worauf es zu achten gilt :

Die Torfindustrie versucht weiterhin ihr trauriges Geschäft mit der Landschaft zu betreiben. Mit dem Argument der Arbeitsplatzerhaltung (Nicht mal 5000 Arbeitsplätze im Bundesgebiet, wobei der Torf z.T. ohnehin sogar aus dem Baltikum importiert wird) führt sie den Kunden immer noch mit Torf an der Nase herum:

 

Fast alle im Handel angebotenen Pflanzsubstrate enthalten zum größten Teil Torf, auch wenn sie unter irreführenden Namen, wie Blumenerde oder Gartenkompost im Regal stehen. Achten Sie auf die Zusammensetzung. Erkundigen Sie sich nach Kompostieranlagen in Ihrer Nähe. Oft betreiben Städte und Kommunen solche Anlagen und geben das gesiebte Material umsonst oder zu Spottpreisen an Selbstabholer ab.

 

z.B im Raum Hannover.:

 

Stadt Garbsen - Grünschnittkompostierung - Deponie Berenbostel

Stadt Hannover - Amt für Abfallentsorgung "Kompostierung"

Stadt Laatzen - Grünflächenamt/Kompostieranlage - Rethener Winkel/Rethen




 

Nackter Boden im Garten ist ein unnatürlicher Zustand und für die Qualität des Bodens von großem Nachteil. Besonders neugepflanzte Flächen sollten mit einer Mulchschicht abgedeckt werden, die bei älteren Gärten vom “Pflanzenkleid” abgelöst wird.

Folgende Vorteile sind zu nennen :

 

1.        Konkurrierender Kräuteraufwuchs wird minimiert (neue Samen werden abgehalten, vorhandene laufen nicht auf, einjährige Pflanzen werden erstickt; Rindenhumus hat zudem durch hohen Phenol- bzw. Gerbstoffgehalt herbizide (kräutertötende) Wirkung)

2.        Bodenwasser wird festgehalten und am Verdunsten gehindert

3. Erosion (Bodenabtrag), Nährstoffauswaschung, Korntrennung und Verschlämmung werden verhindert, da die Aufprallgeschwindigkeit des Niederschlages gebremst, die Angriffsfläche des Windes minimiert wird, die Abflußgeschwindigkeit des Wassers verringert ist und der Boden eine gleichmäßige Feuchte besitzt.

4. Die Bodentemperatur wird auf gleichmäßigem Niveau gehalten

5. Die Verdichtung des Bodens z.B. durch Betreten wird gemindert, weil das Gewicht abgefedert wird (Verteilung des Drucks).

6. Bei der Zersetzung der Mulchschicht werden Nähr- und Humusstoffe frei, welche den Pflanzen zugute kommen und den Boden verbessern.

7.  Unter der Mulchdecke beginnt, aufgrund des Mikroklimas und der Nährstoffverfügbarkeit, ein reiches Bodenleben mit besonders reger Regenwurmtätigkeit. Dadurch wird der Boden aufgelockert und auch in größeren Tiefen mit Nährstoffen und Humus angereichert.

8. Die Isolierende Schicht des Mulches leistet in gewissem Maße einen Winterschutz für empfindliche Pflanzen.

 

Insgesamt wird der Pflegeaufwand deutlich minimiert, die Pflanzen werden geschützt und der Boden verbessert. Mulchschichten können 5-10 cm dick aufgetragen werden, sollten aber neu gepflanzte Stauden nicht zudecken (phenolische Wirkung von Rindenmulch). Die unkrautunterdrückende Wirkung der Mulchschicht ist aber erst ab 5 Dicke ausreichend gegeben. Bei Neuanlagen sollten vor dem Mulchen, wegen des Stickstoffverlustes bei der Zersetzung der Mulchschicht (besonders bei Rindenmulch), 5g/m² Hornspäne als Stickstoffdünger ausgebracht werden.

 
Als Mulchmaterialien können folgende Materialien zum Einsatz kommen :
   
- Rindenmulch (besonders Fichten-, Kiefern- und Eichenrinde)
- Rasenschnitt, Heu (nur wenn vor der Samenreife geschnitten wurde)
- Häckselgut - Sägespäne
- Laub - Stroh

 

Der Nährstoffgehalt, die Zersetzbarkeit und die Wirkung der einzelnen Mulchmaterialien auf Unkräuter ist unterschiedlich hoch. Rindenmulch ist zudem ein hervorragender Wegebelag für Gartenwege. Er muß ca.alle 2 Jahre ergänzt werden. Rindenmulch kann in größeren Mengen als lose Schüttung angeliefert werden. Außerdem verkaufen Städte und Gemeinden (z.B. Grünflächenämter, Bauhöfe) loses Material nach Absprache an Selbstabholer. Loser Mulch ist um ein Vielfaches preiswerter als abgepackter und verhindert den entstehenden Abfallberg aus Plastikmüll.

 














 
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