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Wenn von Nützlingen im Garten die Rede ist, denken viele an Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen, oft auch an Vögel. Aber der Igel dürfte im doppelten Wortsinn zu den größten Nützlingen unserer Garten zählen. Er ist der Klasse der Säugetiere (Mammalia) und der Ordnung der Insektenfresser zuzuordnen. Der Igel ist damit ein Verwandter des Maulwurfs und der verschiedenen Spitzmausarten. Im deutschsprachigen Raum begegnet uns bis auf wenige Ausnahmen der so genannten ”Braunbrust-Igel” (Erinaceus europaeus), östlich grenzt das Vorkommen des ”Weißbrust-Igels” an.

Der Igel ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier. Im Garten begegnet er uns daher oft nur, wenn es ”mal wieder spät” wurde. Auf seinen ausgedehnten Streifzügen ernährt er sich von ”niederen” Tieren und gelegentlich auch von kleineren Wirbeltieren (z.B. Jungmäuse). Im wesentlichen vertilgt er jedoch Insekten, Würmer und Schnecken, die er mit seinem feinen Geruchssinn aufspürt. Ein kleiner Teil der Nahrung besteht auch aus überreifem Fallobst, Beeren oder Pilze. Als Rückzugsort dient dem Igel ein oberirdisches Nest, welchesmit Gras bzw. Laub gepolstert ist und unter Reisig oder Steinen in einer ruhigen Ecke des Gartens verborgen liegt.

Aus seinem Lebenswandel lassen sich bereits eine Reihe von Anforderungen an einen Garten ableiten, die erfüllt sein müssen, um wenigstens zeitweise für den Igel attraktiv zu sein. Wichtig ist vor allem, daß der Garten:

·      eine ruhige unaufgeräumte Ecke mit einem Laub- oder Reisighaufen aufweist (Achtung beim Umsetzen von solchen Haufen (auch Komposthaufen)!);

·      nicht hermetisch verriegelt ist, sondern für den Igel zugänglich bleibt. Dazu reichen Öffnungen von 10 x 10 cm Größe (durch die freilich auch Kaninchen eindringen können);

·      bei allen Wasserbecken und Teichen Ausstiegsmöglichkeiten bietet, um das Ertrinken der Tiere zu verhindern;

·      ausreichend Nahrungsgrundlage bietet. In einem aufgeräumten, naturfern bewirtschafteten Garten gibt es häufig zu wenig Insekten, Schnecken, Würmer und Fallobst. Schlimmstenfalls vergiftet sich der Igel sogar (langsam) an den von den Kleintieren zuvor aufgenommenen Pflanzenschutzmitteln (u.a. an den methaldehydhaltigen Ködermitteln aus der Schneckenbekämpfung). Von der Verwendung solcher Pflanzenschutzmittel sollte abgesehen werden.

Noch ein Wort zu der Geflogenheit Igel im Winter in menscliche Obhut zu übernehmen:. Da Igel keine Wintervorräte anlegen, sondern nur Fettreserven, müssen die Tiere ein bestimmtes Mindestgewicht haben, um durch den Winter zu kommen. Oft wird ein Wert von 500-700 g angegeben. Wenn man sich entscheidet die Tiere aufgrund eines zu geringen Gewichtes aufzunehmen, sollte man sich darüber im klaren sein, daß es sich um äußerst heikle Pfleglinge handelt, für die man hier Verantwortung übernimmt. Pflegehinweise kann jede Tierärztin oder jeder Tierarzt geben. Diese Fachleute sollten ohnehin aufgesucht werden, um die künftigen ”Untermieter” von ihren inneren und äußeren Parasiten zu befreien. Im übrigen sollte klar sein, daß die Überwinterung von Igeln wenig mit Naturschutz zu tun hat, sondern höchstens etwas mit Tierschutz und sehr viel mit ”Tierliebe”. Angemerkt sei dies, weil die Überwinterung von (gesunden) Igeln prinzipiell sogar gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstößt (§20g (4) BNatSchG), da der Igel zu den besonders geschützten Arten zählt. Diesen Arten sichert das Gesetz mit Hilfe des § 20e einen besonderen Schutz zu, auch gegen den gutgemeinten Freiheitsentzug.

Unabhängig von dieser rechtlichen Frage ist ein lebendiger Garten in jedem Fall ein, wenn auch kleiner Beitrag zum Schutz des Igels und anderer Nützlinge. Als ”Gegenleistung” verrichten dann neben dem Igel auch die vielen anderen Nützlinge ihre für die Gärtnerin und den Gärtner sinnvolle und hilfreiche Arbeit.

Weitere Informationen unter: www.umwelt.de/proigel 

 




 

Neben den Bienen sind Schmetterlinge die bekanntesten und sicherlich beliebtesten Insekten. Die bunten, flüchtig umherflatternden Wesen haben uns schon als Kinder fasziniert. Wenn von Schmetterlingen die Rede ist, denkt jeder zuerst an eine Gruppe von Arten, nämlich an die Tagfalter und von ihnen vor allem an die Großschmetterlinge. Zu den Schmetterlingen gehören jedoch genauso die weniger auffälligen ”Nachtfalter” (Spinner, Spanner, Schwärmer, Bären, Eulen, Bohrer), die trotz ihres Namens z.T. tagaktiv sind und die Kleinschmetterlinge, wie Motten, Zünsler und andere weniger beliebte Arten.

 

Aufgrund der Zerstörung Ihrer Lebensräume sind viele Schmetterlingsarten heute gefährdet. Um ihnen helfen zu können ist es sinnvoll etwas über sie zu wissen. So kann für manche Art im Garten, vor allem im naturnahen Garten einen Lebensraum geschaffen werden.

 

Die meisten bekannten Großschmetterlinge, wie Fuchs, Admiral, Tagpfauenauge, C-Falter und Zitronenfalter sind allerdings nicht gefährdet. Ihre Larven, die so genannten Raupen, leben auf häufig vorkommenden Pflanzen, besonders der Brennessel. Mit einer Brennesselecke im Garten kann meistens eine oder mehrere der Arten (Admiral, Tagpfauenauge, Landkärtchen, Distelfalter, Kleiner Fuchs) angelockt werden, so daß Kinder die Entwicklung von der Raupe zum Falter durch tägliche Beobachtung nachvollziehen können. Gleiches gilt für den Faulbaum, auf dem sich der Zitronenfalter oder der Brombeerzipfelfalter entwickelt. Ein Schmetterlingsstrauch oder Sommerflieder (Buddleyia davidii) lockt im August zur Blütezeit die bekannten Großschmetterlinge an. An einem geschützten, sonnigen Platz auf durchlässigem Boden ist dieses Gehölz eine echte Attraktion - für den Betrachter und die nektarsuchenden Falter!

 

Viele Falterraupen leben spezialisiert und entwickeln sich z.B. an Schmetterlingsblütlern, wie Hornklee, Esparsette, Ginster und Kronwicke, andere oder an bestimmten Gräsern. Sie bevorzugen oft eine oder mehrere Arten derselben Pflanzenfamilie und sind deshalb auf das Vorhandensein dieser Pflanzen angewiesen. So lebt z.B. die Raupe des Aurorafalters auf den Blättern des Wiesen-Schaumkrautes.

Ein vielfältig gestalteter Naturgarten, mit trockenen und feuchten Bereichen, vor allem aber mit vielen Arten blühender Kräuter zieht Schmetterlinge in den Garten. Die Artenvielfalt im Garten hängt jedoch von der Umgebung ab. Genaues Beobachten in der umgebenden Landschaft gibt schnell darüber Aufschluß, welche Falterarten vorkommen und an welchen Pflanzen sie leben. Der Versuch, die in der Umgebung fehlenden Falterarten im Garten anzusiedeln wird scheitern, denn wenn die Landschaft dem Faltern keinen Lebensraum bietet, ist selbst der schönste Naturgarten als Lebensraum zu klein. Unter diesen Umständen werden Schwalbenschwänze und Segelfalter sich trotz der Aussaat von Wilder Möhre im Garten nicht einstellen. Da viele Falter allerdings das strukturreiche Offenland bevorzugen, sind abwechslungsreiche Gärten ein beliebter Lebensraum.

 

Neben den Raupenfutterpflanzen sind auch nektarspendende Pflanzen für die Falter wichtig, denn sie dienen den Tieren als ‘Tankstellen’. Neben dem Sommerflieder sind z.B. Dost, Rainfarn, Wasserdost und Kohldistel besonders beliebt.

 

Schmetterlingsschutz sollte über den Garten hinaus gehen. Falter brauchen strukturreiche, ungedüngte Freiflächen mit artenreichem Aufwuchs. Lassen Sie uns dafür sorgen, daß so beschaffene Flächen auch in der freien Landschaft erhalten bleiben. Der Rückgang der Schmetterlinge symbolisiert den Rückzug der Natur aus unserer Umgebung.



 

Für viele Gartennutzer sind Wespen Plagegeister, die sie lieber heute als morgen loswerden möchten. Doch gibt es eine Reihe von Aspekten, die zu bedenken sind, bevor Maßnahmen gegen diese Insekten ergriffen werden. Wespen haben eine wichtige Funktion im Naturhaushalt: Sie dezimieren als Jäger andere Insekten. Jeder, der schon einmal beobachten konnte, wie ein Überfall z. B. auf eine Fliege vonstatten geht, wird wissen, wie wirkungsvoll die Tiere dabei arbeiten.
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n erster Stelle sollte daher die Frage stehen, ob die Wespen wirklich stören oder gar gefährdend wirken oder ob von ihrer räuberischen Lebensweise nicht profitiert werden kann. Oftmals läßt sich die Situation entschärfen, indem z. B. der Terrassentisch an einen anderen Ort, abseits des Nestes, gestellt wird. Auch das Aufstellen von Räucherkerzen am Tisch hat sich zur Vertreibung bewährt. Zudem ist es möglich, daß sich Wespenvölker aus klimatischen oder anderen Gründen plötzlich nicht mehr weiterentwickeln und sich das Problem auf diese Weise von alleine löst. Ausgesprochene Wespenplagen kommen ohnehin nur alle 3-5 Jahre vor.
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rundsätzlich gilt, daß herausgefunden werden muß, wo die Wespen ihren Wabenbau errichtet haben, um durch das eigene Verhalten Konflikte mit den Tieren zu vermeiden. Denn Wespen greifen Menschen nur dann an, wenn sie sich in Gefahr gebracht fühlen oder ihr Nest gestört bzw. bedroht wird. Daher sollte im Nestbereich folgendes vermieden werden: 1) heftige Bewegungen, 2) plötzliche stärkere Erschütterungen des Nestes, 3) Hantieren am Flugloch oder Nest, 4) Anhauchen der Tiere, 5) Verstellen der Flugbahn, 6) z.T. auch Betreiben von Verbrennungsmotoren. Auch für die Umsiedlung oder Bekämfung ist das Wissen um die Lage des Nestes entscheidend. Als Faustregel dient die Erkenntnis, daß keine Belästigungen von Arten ausgehen, die ihre Waben frei im Geäst von Büschen oder Bäumen (sogen. Freinister), unter Dachvorsprüngen oder Dachrinnen, in Dachböden, Schuppen und Scheunen, Garagen oder Vogelnistkästen errichten.
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m häufigsten gehen Belästigungen von der Deutschen Wespe und der Gewöhnlichen Wespe aus, vor allem etwa ab der dritten Augustdekade bis in den Oktober hinein. Beide Arten werden zu den Dunkelhöhlennistern gezählt, d.h. sie bauen ihre Waben unterirdisch in Mäuse- und Maulwurfgänge und in dunkle Hohlräume in Gebäuden. Die Suche nach ihren Nestern sollte im Vordergund stehen, wenn z. B. spielende Kinder gefährdet sind. Überwiegend sind es auch diese beiden Arten, die große Volksstärken erreichen können und uns, auf der Suche nach Süßigkeiten, an den Kaffeetischen besuchen.
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st angesichts der Probleme die Wespen verursachen eine Entfernung des Nestes unumgänglich, muß i.d.R. (in Niedersachsen) bei der zuständigen unteren Naturschutzbehörde im jeweiligen Kreis eine Ausnahme­genehmigung beantragt werden. Der Grund hierfür liegt im Niedersächsische Naturschutzgesetz, welches in §35 und §37 die unnötige Beunruhigung, Tötung usw. wildlebender Tiere sowie deren Lebensstätten verbietet. Nachdem Sie die Lage geschildert und die betroffene Art genannt haben bereitet dieser Vorgang i.d.R. keine Probleme.

 

Empfehlenswerte Literatur:

Bellmann, H. 1995: Bienen, Wespen, Ameisen: die Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart. 336 S.

Niedersächsisches Landesamt für Ökologie 1994: Beiträge zum Schutz von Hornissen und anderen Hautflüglern. Informdienst Naturschutz Niedersachsen 5/94. Hannover






Wespen im Garten, das sind in den Augen vieler Gartennutzer ungebetete Gäste. Doch bevor wir in Infoblatt 075 auf mögliche Probleme mit diesen Insekten eingehen, lohnt sich u.E. ein Blick auf ihre Biologie. Die Wespen gehören zusammen mit den Bienen und Ameisen in die Ordnung der Hautflügler, die in Mitteleuropa über 11 000 Arten umfaßt. Wenn im Garten von Wespen die Rede ist, so sind i. d. R. nur jener kleine Teil der Arten gemeint, die in der Familie der Faltenwespen zusammen-gefaßt werden. Dieser Name rührt daher, daß sie ihre Vorderflügel im Ruhezustand einmal in Längsrichtung falten können. Fast alle Arten dieser Familie weisen die für Wespen “typische” schwarz-gelbe Körperzeichnung auf. Lassen Sie uns im folgenden ausschließlich die staaten­bildenden Arten dieser Familie betrach­ten, die sogenannten Papier­wespen und Feldwespen, da sie diejenigen sind, die dem Menschen lästig werden können. Mehr über anderen Wespenfamilien und deren Schutz­würdigkeit können Sie dem Infoblatt 076 entnehmen.

Das allgemeine Kennzeichen der Wespenstaaten ist, daß sie stets einjährig sind. Die Entwicklung eines Staates fängt damit an, daß im Frühjahr (meist im April) eine junge Königin ihr Winterversteck verläßt und sich einen geeigneten Nistplatz sucht. Dort errichtet sie aus für die jeweilige Art typischen Materialien eine kleine Anzahl von Waben und bestückt sie jeweils mit einem Ei. Die daraus geschlüpften Larven werden mit Teilen von erbeuteten Insekten, meist Fliegen, gefüttert. Dabei werden die Fliegen nicht im Flug erbeutet, sondern ausschließlich sitzende und krabbelnde Tiere werden überwältigt.

Der Beute werden vor dem Transport ins Nest alle Extremitäten abgebissen. Wespen können Lasten von bis zu 4/5 ihres Eigengewichtes bewegen.

Die Königin bleibt solange auf sich allein gestellt, bis einige Wochen nach der Nestgründung die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Erst sie nehmen der Königin Arbeiten ab, bis schließlich so viele Arbeiterinnen vorhanden sind, daß sich die Königin ausschließlich mit der Eiablage beschäftigen kann. Die Arbeiterinnen übernehmen die mit dem Anwachsen des Nestes verbundenen umfang-reichen Nestbautätigkeiten sowie die Brutpflege. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung (z.B. Gemeine Wespe) kann das Nest schließlich die Größe eines Fußballs erreichen und bis zu 7000 Individuen vereinigen. Im Zuge der Entwicklung des Staates schlüpfen immer mehr Männchen, die sich im Spätsommer mit jungen Weibchen paaren und anschließend sterben. Diese befruchteten Weibchen bilden die Grundlage für die Entwicklung der nächsten Generation und verstecken sich mit ausreichenden Fettreserven, an einem frostsicheren Ort. Die Arbeiterinnen und die alte Königin werden durch den im Herbst einsetzenden Nahrungsmangel dezimiert und durch die ersten Fröste schließlich getötet.

Die Entwicklung eines Volkes variiert von Art zu Art. Erhebliche Unterschiede bestehen v.a. in der Anzahl der Individuen eines Volkes (Deutsche Wespe bis 8000, Zierliche Feldwespe nicht mehr als 30 Tiere). Erheblichen Einfluß auf die Entwicklung haben zusätzlich die klimatischen Bedingungen im jeweiligen Jahr.

Bei Problemen mit Wespen im Garten besteht in erster Linie die Notwendigkeit, die Art zu bestimmen, um die möglichen rechtlichen und praktischen Gegenmaßnahmen (siehe Info­blatt 075) gezielt ergreifen zu können. Wir bieten Ihnen daher an, die Tiere kostenlos zu bestimmen. schicken Sie uns 1-2 tote Arbeiterinnen, am besten in einer Streichholzschachtel.




Wer etwas für den Erhalt der vielen heimischen, z.T. bedrohten Wildbienenarten unternehmen will, hat hierzu unterschiedliche Möglichkeiten, darunter z.B. das Pflanzen geeigneter Nahrungspflanzen. Das vorliegende Infoblatt nennt Ihnen einige Pflanzen, die Wildbienen als Nahrungsquelle dienen. Bei den weit über 500 Arten, die in Deutschland zu finden sind, kann diese Liste natürlich nur eine kleine Auswahl vorstellen. In der Tabelle (nach Westrich 1990) werden besonders solche Pflanzen (v.a. Stauden) aufgelistet, die sich auch für die Verwendung im Garten in besonderem Maße eignen.
Pflanzenart wiss. Pflanzenname (Blütenfarbe, Blütezeit; Wuchshöhe in cm) Nahrungsgäste (kleine Auswahl)
Alant Inula-Arten, z.B. Schwertalant I. ensifolia (gelb, 7/8, 20); Echter Alant I. helenium (gelb, 7-9, bis 200); Wiesen-Alant I. britannica (gelb, 7-9, 20-60) Seidenbiene: Colletes fodiens, Mauerbiene: Osmia spinulosa, Löcherbiene: Heriades truncorum
Edel-Distel Eryngium-Arten, z.B. E. planum (blau, 7-9, 30-60) Sandbienen: Andrena rosae
Färber-Kamille Anthemis tinctoria (gelb, 6-9, 20-50) , kurzlebig Maskenbiene: Hylaeus nigritus
Fetthennen Sedum-Arten, z.B. Felsen-Fetthenne S. reflexum (gelb, 7/8, 10-30) Sandbiene: Andrena minutula, Mörtelbiene: Megachile leachella
Glockenblumen Campanula-Arten z.B. Knäul-Glockenblume, C. glomerata (blau, 6/7, 20-40); Pfirsichblättrige Glockenblume C. persicifolia (blau, 6-8, 30-80); Ranken-Glockenblume, C. poscharskyana (blau, 6-10, 10) Scherenbienen: Chelostoma campanularum, C. distinctum, Sandbiene: Andrena pandellei, Mauerbiene: Osmia mitis.
Gold-Scharfgabe Achillea filipendulina (gelb, 6-8, 100) Seidenbiene: Colletes daviesanus
Hauhechel Ononis-Arten (rosa, 6-8, 15-50) Mörtelbiene: Megachile pilidens
Hauswurz Sempervivum-Arten, z.B. Spinnwebige Hauswurz S. arachnoideum (rot, 6/7, 5-12) Wollbienen: Anthidium oblongatum, A. strigatum
Hohler Lerchensporn Corydalis cava (purpur, 4/5,10-35) Mauerbiene: Osmia cornuta
Kugeldistel Echinops ritro (blau, 6-8, 100-120) Mauerbiene: Osmia leaiana
Malven Malva-Arten, z.B. Wilde Malve, Malva sylvestris (rot, 6-9, 20-100); Moschus-Malve, Malva moschata (hellrosa, 20-50), Rosen-Malve, Malva alcea (hellrosa, 6-9, 50-100) Langhornbiene: Tetralonia macroglossa
Gewöhnliche Nachtviole Hesperis matronalis (weiß oder violett, 5-7, 40-80) Mauerbiene: Osmia brevicornis
Ochsenauge Buphthalmum salicifolium (gelb, 6/7, 20-50) Löcherbiene: Heriades truncorum
Rainfarn Tanacetum vulgare (gelb, 7/8, 100) Seidenbiene: Colletes similis
Rispen-Flockenblume Centaurea paniculata (rosa, 7-9, 30-120) Hosenbiene: Dasypoda hirtipes
Ruhr-Flohkraut Pulicaria dysenterica (gelb, 7/8, 50) Löcherbiene: Heriades crenulatus
Schwarznessel, Ballota nigra (violett, 7-9, 30-100) Pelzbiene: Anthophora furcata
Schweizer Schöterich Erysimum helveticum (gelb, 4/5, 10-20) Mauerbiene: Osmia brevicornis
Steinkraut Alyssum-Arten, z.B. Berg- Steinkraut A. montanum (gelb, 4/5, 10-20); Felsen-Steinkraut A. saxatile (gelb, 4/5, 10-30) Sandbienen: Andrena lagopus, A. tschecki, A. dorsata, A. flavipes
Wegwarte Cichorium intybus (blau, 7/8, 30-120) Sandbiene: Andrena polita
Wiesen-Bärenklau Heracleum sphondylium (weiß, 7-9, 80-150) Sandbiene: Andrena proxima
Wollige Strohblume Helichrysum thianshanicum (gelb, 6/7, 20) Wollbiene: Colletes daviesanus
Ziest Stachys-Arten, z.B. Woll-Ziest, Stachys byzantina (blaßrot, 6-8, 50), Heil-Ziest, Stachys officinalis (rot, 6/7, 60); Aufrechter Ziest, Stachys recta (weiß, 6-10, 20-60); Sumpf-Ziest, Stachys palustris (rot-violett, 6-9, 30-100); Wald-Ziest, Stachys sylvatica (rot-violett, 6-9, 30-100) Wollbiene: Anthidium manicatum, Pelzbiene: Anthophora furcata, Graubienen: Rophites quinquespinosus, R. algirus

Außer den genannten Pflanzen werden viele heimische Arten angeflogen, vor allem viele ein- und zweijährige Kräuter. Für Wildbienen und andere Insekten nicht geeignet sind dagegen Züchtungen mit gefüllten Blüten und viele (nicht alle!) exotischen Arten wie z.B. der Flieder oder die Forsythie. Um überwinternde Wildbienen zu fördern, sollten Sie möglichst viele Stengel und Fruchtstände über Winter stehen lassen und erst im April zurückschneiden.

Weiterführende

Literatur:
Westrich, P. 1990: Die Wildbienen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Ulmer Verlag, Stuttgart.




 

Nistkästen im Garten anzubringen ist beliebt. Die Folgen werden aber oft nicht bedacht. Wir möchten deshalb Hilfestellung geben, wo und wenn es sinnvoll ist, Nistkästen anzubringen. Aus unserer Sicht gibt es nur drei Gründe Nistgelegenheiten im Garten anzubringen, und zwar aus:

 

·    Gründen der Veranschaulichung,

·    ökologischen Erwägungen, oder aus

·    Gründen des Artenschutzes.

 

Veranschaulichung heißt, v.a. Kindern die Möglichkeiten zu eröffnen, beispielsweise das Brutgeschäft eines Meisenpaares zu beobachten. Hier besitzt ein Nistkasten große pädagogische Vorteile, denn er ist leicht zu plazieren und kann sogar zu einigen wenigen Gelegenheiten geöffnet werden, um den Kindern die Entwicklung der Brut zu veranschaulichen. Aus diesem wichtigen Grund heraus, ist das Anbringen von Nistkästen im Garten zu befürworten.

 

Die ökologischen Gründe könnten ausschlaggebend sein, wenn in einem Garten das natürliche Gleichgewicht in der Weise gestört ist, daß Abhilfe durch Ansiedlung von Vögeln zu erwarten ist. Hier soll jedoch klar herausgestellt werden, daß dieser Fall praktisch nicht auftritt, denn in unseren Gärten haben sich einige Vogelarten explosiv vermehrt, die diese ökologische Funktion wahrnehmen. Amseln beispielsweise, ursprünglich ein Vögel des Waldes, haben inzwischen in Stadtrandbereichen Populationsdichten aufgebaut, die 10 mal so hoch liegen wie die in ihren ursprünglichen Biotopen. Ähnliches läßt sich auch für andere ”Kulturfolger” feststellen. Es bleibt daher festzustellen, daß dieses Argument i.d.R. entfällt.

 

Dem Artenschutzaspekt läßt sich ähnliches entgegenhalten. Die wahrscheinlichen Bewohner eines normalen Nistkasten gehören zu den oben erwähnten ”Kulturfolgern”, denen überall die Möglichkeit geboten wird, sich zu vermehren. Werden diesen Vögeln (zumeist Kohlmeisen) zu viele Nistkästen angeboten, kann dies sogar zu unerwünschten Folgen führen: der soziale Streß nimmt aufgrund der erhöhten Populationsdichte enorm zu und vor allem in Schlechtwetterzeiten erhöht sich die Sterblichkeit der Jungvögel. Die Wahrscheinlichkeit einer Art mit einem Nistkasten tatsächlich zu unterstützen, ist äußerst gering (wäre es so einfach, würden die Roten Listen nicht von Jahr zu Jahr immer länger!).

Für ”den” üblichen Vogelnistkasten (meist mit 30 mm Loch) ergibt sich so, zusammenfassend betrachtet, ein sehr schlechtes Urteil. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn wir die große Palette von weitestgehend unbekannten Spezialkästen betrachten. Wie der Name schon sagt, werden hier i.d.R. Bedürfnisse von Spezialisten berücksichtigt, die in der freien Landschaft kaum noch Chancen haben. Diese speziellen ”Nistgelegenheiten” gibt es inzwischen für Insekten (Wildbienen und Hummeln), Säugetiere (Fledermäuse und Igel) sowie für eine Vielzahl von Vögeln die durch übliche Nistkästen nicht berücksichtigt werden. Zu diesen Vögeln gehören beispielsweise Baumläufer, Eulen und Falken.

 

Diese Nistgelegenheiten machen deshalb Sinn, weil die beiden letzten oben aufgeführten Argumente in diesen Fällen wieder berechtigt sind. Die Tiere erfüllen in der Landschaft wie im Garten ”Aufgaben”, die eben nicht von Amseln übernommen werden können. Außerdem können derartige Nistgelegenheiten tatsächlich in Einzelfällen über das Schicksal einer Art in einer Region entscheiden (z.B. bei Fledermäusen). Allerdings dienen sie nur in seltenen Fällen der Veranschaulichung.

 

Sie können uns gerne fragen, welche Nistgelegenheiten in Ihrem Garten Sinn machen. Wir informieren Sie gerne, für welche Tierarten es Nistkästen gibt. Fordern Sie einfach einen kostenlosen Prospekt an.

 

 
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