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Tipps für jeden Monat
 



Welchem Gärtner juckt es nicht in den Fingern, draußen endlich wieder etwas Sinnvolles zu tun? Wer seinen Gewächsen unbedingt was Gutes tun will, sollte in milden Perioden, die sich in unseren Breiten mit Frost abwechseln, den Winterschutz von Stauden und Gehölzen vorsichtig entfernen. Unter Deckreisig und Wintervlies könnten die Pflanzen sonst zu verfrühtem Austrieb angeregt werden. Das kostet den Gewächsen nicht nur Kraft, sondern die Neutriebe sind besonders durch später wieder einsetzenden Frost gefährdet. Ende Februar kann der Winterschutz in der Regel endgültig entfernt werden. Ab dann ist starker Frost kaum noch zu erwarten, in raueren Lagen zwei bis drei Wochen später.




Kübelpflanzen müssen selbstverständlich auch im Winter gegossen werden. Da sie sich aber in Ruhe befinden, wird relativ wenig Wasser verdunstet. Daher den Topfballen nur eben feucht halten und erst dann gießen, wenn sich die obersten Zentimeter des Bodens fast trocken anfühlen – überschüssiges Wasser dabei unbedingt ablaufen lassen. Sonst droht bei kühlen Temperaturen Wurzelfäule. Sehr durstig sind allerdings auch im Winter viele Gewächse Australiens, wie Zylinderputzer (Callistemon) oder Eucalyptus. Bei diesen regelmäßig in kürzeren Abständen die Feuchtigkeit des Bodens überprüfen.

Damit die Pflanzen den Kontakt zum Witterungsverlauf draußen nicht verlieren und vorzeitig austreiben, nach Möglichkeit viel lüften. Besonders an milden und sonnigen Tagen steigt sonst schnell die Luftfeuchtigkeit im Innern des Quartiers stark an, was Pilzerkrankungen begünstigt. Befallene Blätter entfernen und in die Bio- oder Restmülltonne damit. Auch eine gewisse Hygiene beugt solchen Schäden vor: Regelmäßig abgefallenes Laub entfernen.




Winterblüher bringen mitten im Winter einen Vorgeschmack auf den Frühling. Nicht nur Heidekraut, auch gelb blühender Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) und Zaubernuss (Hamamelis) wissen zu verzaubern. Die optisch bescheidene Hamamelis vernalis ist ein Duftgehölz ersten Ranges für die Vase – im Haus verströmt sie einen herrlichen, süßen Geruch. Auffallend stark duften auch gelbe Winterblüte (Chimonanthus praecox), Duftschneeball (Viburnum x bodnantense), Mahonia x media und Wintergeißblatt (Lonicera x purpusii „Winter Beauty“). Letzteres ist ein etwa 2 Meter hoher, halbimmergrüner Strauch mit röhrenförmigen, weißen Blüten. Es scheint, als wollten diese Winterblüher den wenigen Bestäubern, die an sonnigen, milden Wintertagen unterwegs sind, mit ihrem Duft unmissverständlich den Weg zu ihren Blüten weisen.

Um Schönheit und Duft dieser Gehölze wahrzunehmen, empfiehlt sich als Standort die Nähe des Hauses. Schützende Mauern in östlicher Richtung schirmen die Blüten vor starken Frösten ab.




Während des Winters können an frostfreien Tagen die notwendigen Schnittmaßnahmen an Obstbäumen vorgenommen werden. Dies ist auch die Gelegenheit, einigen Krankheiten vorzubeugen.

Das Pilzgewebe des Apfelmehltaus (Podosphaera leucotricha) überwintert in Knospen zwischen deren Schuppen. Diese Knospen und betroffenen Triebe erscheinen matt und kraftlos und sind dadurch oft im Winter schon erkennbar. Werden sie konsequent herausgeschnitten – wie auch beim Austrieb befallene Blätter –, erübrigen sich später in der Regel aufwändige Behandlungen mit Chemikalien.

Die Raupen und Puppen des Apfelwicklers (Laspeyresia pomonella) überwintern in dichten Gespinsten unter den Schuppen von Borken der Baumstämme. Dort sollten sie aufgespürt und vernichtet werden, was die Zahl wurmstichiger Äpfel später erheblich vermindern hilft. Wer im Sommer praktische Gürtel aus Wellpappe als Raupenverstecke um die Stämme gelegt hat, sollte diese noch vor dem Frühjahr entfernen und vernichten.

Um die Eigelege der Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinellus) auf Rinde von Trieben und Zweigen zu entdecken, muss man schon sehr genau hinschauen. Die 40 bis 80 Eier werden mit einem dunklen, erhärtenden Sekret abgedeckt, was den Gelegen ein schuppenartiges Aussehen verleiht und wodurch sie sich kaum vom Stamm abheben. Im Herbst bereits sind die winzig kleinen Raupen geschlüpft, lassen sich aber den Winter über noch von der Deckschicht des Sekrets schützen. In Gegenden, in denen der Schädling gehäuft aufgetreten ist, sollten noch vor dem Frühjahrsaustrieb die Triebe abgesucht und Verdächtiges abgeschnitten oder abgekratzt werden.

Die Moniliakrankheit (Monilinia laxa und M. fructigena) befällt vor allem Sauerkirschen, Süßkirschen und Aprikosen, aber auch Kernobst (Apfelbäume). Die charakteristischen „vertrockneten“ Triebspitzen und Mumienfrüchte müssen noch vor dem Frühjahrsaustrieb herausgeschnitten werden, und zwar bis weit ins gesunde Gewebe (mindestens 20 Zentimeter) hinein. Auch sollte das unter den Bäumen liegende Fallobst entfernt und vernichtet werden.



Der Birnengitterrost ist eine Blatterkrankung an Birnenbäumen. Im Mai werden auf den Blattoberseiten orange-rote Flecken sichtbar und ab Juli/August entstehen an den Blattunterseiten zahlreiche orange-braune Warzen, die aber auch an Trieben und sogar an Früchten entstehen können. Der Birnengitterrost schwächt die Birnen sehr stark und macht sie zudem noch für weitere Krankheiten anfällig. Betroffen sind alle Birnensorten.

Der Pilzerreger mit dem Namen „Gymnosporangium sabinae“ benötigt zur Vermehrung in unseren Breiten unbedingt zwei verschiedene Gehölzarten, neben den Birnenbäumen auch Wacholdersträucher. Letztere werden im Sommer durch Sporen infiziert, die aus den kleinen Warzen an den Birnenblättern stammen. Im Winter entstehen an den Wacholdern mehrere Zentimeter lange, bauchige Verdickungen an den Zweigen, und zwar mehr zur Basis der Zweige hin, weniger an den Triebenden. Man muss also die Zweige auseinander biegen, um die Infektionen zu entdecken. Der Pilz kann mehrere Jahre im Wacholder überdauern, der aber oft stark geschwächt wird, was zum Absterben der ganzen Pflanze führen kann. Vor allem beliebte Zierwacholder-Sorten von Juniperus x pfitzeriana sind stark anfällig. Im März/April brechen die Verdickungen auf und geben eine rot-orangefarbene Sporenmasse frei. Bei feuchtem Wetter werden die Sporen von Insekten transportiert, bei trockener Witterung vom Wind. Dabei sollen sie bis zu 500 Meter zurücklegen können. In diesem Umkreis sind also alle Birnenbäume gefährdet.

Die wirksamste Form der Bekämpfung ist das Roden von einer der beiden Gehölzarten. Erkrankter Wacholder sollte unbedingt noch im Winter, vor der Bildung der Frühjahrssporen, entfernt werden. Als Ersatz stehen resistente Wacholdersorten zur Verfügung (siehe unten). Alternativ kann man versuchen, den Pilz durch Herausschneiden betroffener Wacholderäste in Schach zu halten. Dabei muss bis weit ins Gesunde hineingeschnitten werden, und diese Äste sind zu vernichten (zum Beispiel durch Verbrennen).

Betroffene Nachbarn sollten über die Krankheitsformen informiert werden. Aber der weite Flugkreis der Sporen macht ein einheitliches Vorgehen aller natürlich sehr schwierig. Das regelmäßige Besprühen der Birnenbäume ab dem Austrieb mit Pflanzenstärkungsmitteln (zum Beispiel Neudo-Vital Obst-Pilzschutz von Neudorff oder Pilz-Spritzmittel Saprol S von Celaflor) soll die Widerstandskraft erheblich stärken.




Juniperus chinensis: „Blaauw“, „Blue Alps“, „Kaizuka“, „Obelisk“, „Plumosa Aurea“, „San Jose“

J. communis: „Green Carpet“, „Depressed Star“, „Hibernica“, „Hornibrooki“, „Oblonga Pendula“, „Repanda“, „Sentinel“, „Suecica“, „Wallis“

J. conferta: „Blue Pacific“

J. horizontalis: „Blue Chip“, „Emerald Spreader“, „Glauca“, „Hughes Rug“, „Prince of Wales“, „Webber“, „Wiltonii“, „Youngstar“

J. x pfitzeriana: „Mint Julep“, „Glauca“

J. pingii: „Loderi“, „Prostrata“

J. procumbens: „Nana“

J. squamata: „Blue Carpet“, „Blue Star“, „Holger“, „Meyeri“

J. virginiana: „Blue Arrow“, „Canaertii“, „Glauca“, „Kim“, „Tripartita“



Im Winter blühende Sträucher? Die gibt es tatsächlich. Viele kennen sicherlich den Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), auch die winterblühenden Erica-Arten sind genau genommen Sträucher und auch der Hasel blüht in milden Lagen gelegentlich schon zu Weihnachten. Unter den Mahonien gibt es aber ganz außergewöhnliche Arten, die vom Herbst bis ins Frühjahr hinein zahlreiche aufrechte oder überhängende, bis zu 40 Zentimeter lange Trauben mit gelben Blüten tragen. Wer glaubt, dies müsse ein Irrtum der Natur sein, denn es gebe doch keine Insekten zur Bestäubung, sollte sich die Pflanzen an einem sonnigen Tag ansehen. Wenn das Quecksilber über +7 Grad Celsius steigt, erscheinen tatsächlich Honigbienen, angelockt von dem süßen Duft der Blüten. Winterbienen haben die besondere Fähigkeit, tiefen Temperaturen in ihrer Beute und im Freien zu trotzen.

Mahonienblüten haben eine interessante Besonderheit: Die Staubblätter können sich nämlich blitzschnell bewegen. Normalerweise liegen sie an der Innenseite der Blütenblätter an. Streckt allerdings ein Insekt seinen Saugrüssel (oder ein neugieriger Mensch einen feinen Grashalm) in die Blüte, schnappen die Staubblätter zur Mitte hin zusammen, um dem Besucher die Pollen anzuhängen. Nach einer Weile gehen sie wieder in die Ausgangslage zurück.

Die robusteste unter den im Winter blühenden Mahonien scheint die Hybride Mahonia x media zu sein (eine Kreuzung aus der winterharten M. japonica und der nur bedingt frostharten M. lomariifolia, beide aus China stammend). Es gibt darunter eine Reihe von Sorten wie „Winter Sun“, „Buckland“ oder „Charity“, die sich ein wenig in der Gelbfärbung der Blüten oder der Länge der Trauben unterscheiden.

Mahonien strahlen mit ihren Blüten in einer mitunter trüben Zeit nicht nur sehr viel Optimismus aus, sondern haben für den Rest des Jahres auch dekorative gefiederte, bis zu 60 Zentimeter lange Blätter und im Sommer dunkelblaue, eiförmig Beeren. Sie werden zwei bis drei Meter hoch und ebenso breit, wachsen aber eher langsam. Sie wünschen einen humosen, feuchten, aber durchlässigen Boden an einem halbschattigen, bis sonnigen Platz. Bei Trockenheit im Sommer sollte gelegentlich durchdringend gegossen werden. Ansonsten sind sie ausgesprochen anspruchslos.





Schlumbergera - so der botanische Name der allseits beliebten Weihnachtskakteen - brauchen schon eine spezielle Behandlung, damit man sich an ihren winterlichen Blüten erfreuen kann. Einen zuverlässigen Blühimpuls erhalten nur solche Pflanzen, die im Sommer und Herbst nächtlichen Temperaturen um die 15 Grad Celsius ausgesetzt waren. Kakteen, die das ganze Jahr über im gleichmäßig temperierten Wohnzimmer stehen, entwickeln in aller Regel keine Blütenknospen.

Neugekaufte Pflanzen mit ausreichend Knospen machen normalerweise keine Probleme und öffnen zuverlässig die schlanken Blüten, die in der südamerikanischen Heimat normalerweise von Kolibris besucht werden. Nach der Blüte brauchen die Pflanzen etwa sechs Wochen Ruhe, bevor sie kurz nach dem Neuaustrieb im März umgetopft werden können. Umgetopft wird normalerweise alle drei bis fünf Jahre. Für reichliche Knospenbildung in der nächsten Saison empfiehlt es sich, die Kakteen im Frühjahr/Sommer ins Freie zu setzen und erst im Spätsommer/Herbst wieder in die Wohnung zu holen, damit die kühleren Nächte des Spätsommers die Knospenbildung induzieren. Beim Hereinholen sollten die Kakteen unbedingt auf der Fensterbank den gleichen Standort mit gleicher Ausrichtung zur Sonne erhalten, den sie auch vorher hatten, denn zu extremer Standortwechsel kann ein Grund für das plötzliche Abwerfen der Knospen sein.





In seiner Heimat, Mittel- und Südamerika, wächst der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) zu einem Strauch von bis zu fünf Metern Höhe heran. Er gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse und wird besonders wegen seiner attraktiven, tiefrot gefärbten Hochblätter (Brakteen) als dekorative Topfpflanze in der Winterzeit geschätzt. Die Hochblätter sind übrigens nicht die Blüten. Diese sind gelblich-grün, recht unscheinbar und sitzen im Zentrum der Brakteen.

Häufig werden die Weihnachtssterne nach der Blüte achtlos weggeworfen. Dabei ist es sehr einfach, einen Weihnachtsstern zu überwintern und mehrjährig zu kultivieren. Hierzu muss man die Pflanzen im Frühjahr, nach der Blüte, zurückschneiden und in frisches Substrat umtopfen. Sie mögen einen hellen Standort und benötigen nur wenig Wasser. Im Sommer sollten die Pflanzen dann ins Freie gestellt werden und ab Herbstanfang kann man mit einem Trick die rechtzeitige Blüte zur Weihnachtszeit induzieren. Das ist jedoch mit ein wenig Arbeit verbunden. Täglich müssen die Pflanzen mit einem Eimer oder schwarzer Folie für zwölf Stunden abgedunkelt werden. Da Weihnachtssterne Kurztagpflanzen sind, blühen sie nämlich nur, wenn sie täglich nicht mehr als zwölf Stunden Tageslicht ausgesetzt sind. In ihrer Heimat, nahe dem Äquator, ist dies ganzjährig der Fall, so dass sie dort immer blühen.




Cranberries (Vaccinium macrocarpa) sind die amerikanische Variante der Preiselbeeren und schmecken erst dann besonders gut, wenn sie Eis und Schnee ausgesetzt waren. Daher ist jetzt die optimale Zeit für die Ernte. Marmeladen, Gelees, aber auch Säfte aus Cranberries schmecken hervorragend, sind sehr gesund und zeichnen sich durch ein fruchtiges, leicht herbes Aroma aus.

Die Pflanzen sind relativ niedrig wachsende Bodendecker, die bis zu 90 Zentimeter lange Triebe entwickeln. In saurem, humosem Boden breiten sie sich wie eine Erdbeerwiese aus. Man sollte etwa fünf bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter anpflanzen, um ein flächendeckendes Beet anzulegen. Eine ausgewachsene Pflanze kann bis zu hundert leuchtend rote, kirschgroße Früchte hervorbringen, ohne besonders gedüngt worden zu sein. Ein Cranberry-Gärtner sieht sich jetzt also einem wahren Beerenteppich gegenüber. Der Name „cranberry“ stammt übrigens von den ersten englischen Siedlern, die in den pinkfarbenen Blüten die Köpfe von Kranichen (englisch: crane) erkannten.




Während des Winters legen viele Zimmerpflanzen eine Ruhepause ein. Auslöser ist hier die geringe Lichtmenge, die an den kurzen, trüben Tagen durchs Fenster gelangt. Da heißt es, beim Gießwasser ganz besonders vorsichtig zu sein. In jedem Fall sollte das völlige Austrocknen verhindert werden. Ebenso schädlich ist aber auch das Übernässen. Die Wurzeln bekommen dann zu wenig Sauerstoff und beginnen zu faulen. Solche Wurzelschäden zeigen sich an den Blättern, sie werden fahl und rollen sich ein. In diesem Fall den Ballen aus dem Topf nehmen und erst nach dem Abtrocknen wieder einsetzen.

Bei den meisten Pflanzen sollte nur dann gegossen werden, wenn die Oberfläche abgetrocknet ist und am Zeigefinger keine Erde mehr haften bleibt, wenn man ihn 2 bis 3 Zentimeter tief ins Substrat steckt. Lieber seltener und dafür durchdringend gießen. Im Untersetzer oder Übertopf sollte aber kein Wasser für längere Zeit stehen bleiben. Ausnahmen hierbei: Pflanzen in kleinen Töpfen oder solche mit stark behaarten Blättern, zum Beispiel Usambaraveilchen, gießt man besser von unten. Nach einigen Stunden sollte aber der Rest abgegossen werden.

In manchen Regionen ist das Leitungswasser zu hart (ab 12 Grad dH und mehr), auf Dauer bekommen viele Zimmerpflanzen damit Probleme. Besser ist es, mit enthärtetem Wasser oder einer Mischung aus Regenwasser und Leitungswasser zu gießen. Zimmerpflanzen danken es, wenn das Wasser nicht kalt, sondern lauwarm ist. Düngen sollte man während der Ruhezeit nicht, sondern erst wieder ab März. Neben diesen allgemeinen Tipps sollten aber die speziellen Pflegeansprüche für jede Zimmerpflanzenart beachtet werden.





Auch wenn immer von der Winterruhe gesprochen wird, sind unsere Gartenpflanzen in den Wintermonaten recht aktiv. So wird zum Beispiel bereits jetzt der Austrieb vorbereitet und in den Knospen finden zahlreiche Zellteilungs- und stoffliche Entwicklungsvorgänge statt. Dabei verbrauchen die Pflanzen Wasser und immergrüne Pflanzen verdunsten es natürlich auch über ihre Blätter und Nadeln.

Nadelgehölze und immergrüne Laubgehölze müssen deshalb bei frostfreier und trockener Witterung auch im Winter mindestens einmal ausreichend gegossen werden. Pro Pflanze rechnet man mindestens 50 Liter, größere, alte Pflanzen benötigen entsprechend mehr Wasser.

Besteht Unsicherheit hinsichtlich der auszubringenden Wassermenge, stoppt man die Zeit, die benötigt wird, um 50 Liter Wasser in Gießkannen zu füllen. Mindestens diese Zeit muss der Wasserschlauch an einer Pflanze liegen. Bei Rhododendren und anderen Pflanzen, die in Torf gepflanzt sind, verteilt man die Wassergaben besser auf zwei Tage, da der Torf unter Umständen so ausgetrocknet ist, dass er nur langsam Wasser aufnimmt.Aber auch Neupflanzungen müssen im Winter gegossen werden, wenn es nicht genug geregnet hat. Nach dem Gießen mit dem Schlauch darf nicht vergessen werden, diesen zu entleeren und an einem geschützten Ort aufzuhängen. Die Wasserleitung ebenfalls entleeren, damit sie bei Frosteinfall nicht platzt.



Von Obstbäumen und Beerensträuchern wird auch im Garten ein regelmäßiger Ertrag mit großen Früchten erwartet. Ohne entsprechende Schnittmaßnahmen (Pflanz-, Erziehungs- und Pflegeschnitt) würden die Gehölze viele dünne Zweige bilden, die zwar blühen und fruchten, aber so kleine Früchte tragen würden, dass die Ernte letztlich mühsam und nicht lohnend ist.

Obstbäume würden außerdem ohne entsprechende Schnittmaßnahmen keine Kronen mit Gerüstästen ausbilden, die kräftig genug sind, die Früchte zu tragen. Ohne Rückschnitt würden sich also nur lange, wenig verzweigte, dünne Triebe ausbilden.

Um einen tragfähigen Stamm und ein entsprechendes Astgerüst zu erhalten, muss man bei Obstbäumen in den ersten Jahren die Triebspitze und einige Seitenzweige, die als Gerüstäste ausgebildet werden sollen, jährlich um ca. ein Drittel einkürzen.

Nur ein Trieb darf an der Spitze den Stamm verlängern. Dazu wählt man entweder den Trieb aus, der die eigentliche Triebverlängerung bildet, oder aber einen steilstehenden Seitentrieb. Alle übrigen werden auf Astring weggeschnitten. Verzweigungen auf den Seitentrieben, die steil nach oben wachsen, werden restlos weggeschnitten, weil sie zu stark wachsen. Dies gilt auch für solche Seitentriebe, die am Stamm mit einem Winkel von weniger als 45 Grad abgehen. Bei Belastung würden sie nur ausbrechen, wachsen aber bis dahin stärker als die umstehenden Seitenzweige.

Auch bei Beerenobst müssen die richtigen Schnittmaßnahen durchgeführt werden. Dazu schneidet man regelmäßig die dicken, alten Äste ganz heraus. Damit führt man eine Verjüngung des Astgerüstes herbei. Wichtig ist, dass genügend Jungäste mit Seitenholz übrigbleiben, damit im Frühjahr Blüten angesetzt werden können. Himbeeren und Brombeeren haben hier eine Sonderstellung. Alle Ruten, die Früchte getragen haben, werden radikal am Boden weggeschnitten. Dies geschieht bei Himbeeren direkt nach der Ernte, bei Brombeeren erst im Winter.

Neben dem Schnitt gehört das Kälken der Obstgehölze zu einer wichtigen Winterarbeit im Garten. Ab Ende Januar bekommt die Sonne wieder mehr Kraft und bei klarem Frostwetter werden die Baumstämme - vor allen Dingen von älteren Obstgehölzen - auf der Sonnenseite stark erwärmt. Auf der Nordseite dagegen bleiben sie kalt. Diese Temperaturunterschiede führen zu Spannungen innerhalb des Holzes, was in Extremfällen zum Platzen der Stämme führen kann. Es ergeben sich tiefe Wunden, die in den meisten Fällen nicht mehr heilen und den Baum absterben lassen.

Eine weitere Gefahr durch intensive Sonnenbestrahlung im Winter entsteht dadurch, dass in den aufgewärmten Stämmen tagsüber durch Zellteilung Wachstum stattfindet. Durch die nächtliche Abkühlung und durch Frost sterben die neu gebildeten Zellen ab. Es entstehen sogenannte Frostplatten, die zu großflächigem Rindenverlust führen können. Auch dies ist eine große Gefahr für die Bäume, insbesondere, wenn es sich um große Wunden handelt.

Ein bewährtes Mittel ist hier der Kalkanstrich, denn dieser weiße Anstrich reflektiert das Sonnenlicht und verhindert die Erwärmung der Stämme. Im Handel werden Pulver angeboten, die aus Gesteinsmehl, Kräuterauszügen, Kalk und einem Haftmittel bestehen. Das Pulver wird nach Angabe des Herstellers mit Wasser verrührt und auf den Stamm und die Äste gestrichen. Es ist sinnvoll auch die Krone der Bäume mit dieser Brühe zu spritzen, weil man so dem Knospenfraß durch Vögel vorbeugen kann.

Vor dem Anstrich sollte man die Rinde gründlich abbürsten. So lässt sich nicht nur der Anstrich leichter durchführen, man entfernt gleichzeitig Pilze und Schädlinge, die unter den lockeren Rindenstücken überwintern. Im Laufe der Zeit wird die weiße Farbe durch Witterungseinflüsse verschwinden, so dass man den Anstrich jedes Jahr wiederholen muss.

Aber auch der Rindenverlust durch Wildverbiss (Hasen, Feldmäuse, Rehwild) ist nicht zu unterschätzen. Hier hilft man sich mit Wildverbissmanschetten oder Umwickeln der Stämme mit Kaninchendraht.





Vögel gehören zu den nützlichen Bewohnern unserer Gärten. Gesunde, üppig wachsende Pflanzen erreicht man durch richtige Bodenpflege, ausreichende Humus-, Nährstoff- und Wasserversorgung und der, dem Standort entsprechenden Arten- und Sortenwahl.

Doch auch dann kann immer noch ein Schädlingsbefall auftreten. Deshalb ist es besonders wichtig, die natürlichen Gegner der verschiedenen Schädlinge im Garten anzusiedeln. Dabei werden leider oft die Vögel vergessen, die meist zu den nützlichsten Tieren gehören. Gerade im Winter bietet sich aber die Chance, Vögel im Garten anzusiedeln.



Jeder Garten sollte so mit frucht- und samentragenden Gehölzen und Stauden bepflanzt sein, damit die Vögel sich ihr Futter lange selbst suchen können.
Bei milder Witterung ist die Futtersuche in der Regel kein Problem. Schnee, Frost und Raureif dagegen verhindern eine ausreichende Ernährung und die Vögel verhungern in kürzester Zeit. Dann müssen wir eingreifen und Futter auslegen.
Aber Vorsicht: Die bei uns überwinternden Vögel stellen unterschiedliche Ansprüche ans Futter. Wir unterscheiden zwischen Körnerfressern, wie Meisen und Finken, und Weichfressern, wie Amseln, Drosseln oder Rotkehlchen. Körnerfressern gibt man verschiedene Samen (zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Hanfsaat, Nüsse, Hirse), Weichfresser bevorzugen getrocknete Wildbeeren (zum Beispiel Eberesche, Holunder), Rosinen, Apfelstücke, Haferflocken, Talg usw.

Das Futter darf keinesfalls nass werden. Gekaufte bzw. selbst gebaute Vogelhäuschen oder ein überdachter Platz an einer freien Stelle im Garten schützen das Futter vor Witterungseinflüssen. Unbedingt darauf achten, dass sich keine Katzen anschleichen können!
Gesalzener Speck oder Speisereste, Brot, Gemüseabfälle dürfen nicht verfüttert werden, da sie bei den Vögeln zu Darmkrankheiten führen können. Auch Wasser zu trinken oder baden schadet im Winter. Im Sommer dagegen sollte man eine Vogeltränke aufstellen und täglich mit frischem Wasser füllen.



Jetzt im Winter ist die richtige Zeit, Nisthilfen im Garten anzubringen. So können sich die Vögel frühzeitig daran gewöhnen bzw. finden die Zugvögel gleich bei der Ankunft eine entsprechende Nisthilfe vor. Man muss jedoch das unterschiedliche Nist- und Brutverhalten beachten. Freibrüter, wie Grünfink, Kernbeißer, Singdrossel oder Amsel bauen in Hecken, Sträuchern und Baumkronen ihre Nester. Bedornte Sträucher wie beispielsweise Heckenrosen, Weiß- und Rotdorn bieten beste Nistgelegenheit, wenn man sie so beschneidet, dass Astquirle entstehen (den Mitteltrieb entfernen), in die hinein die Vögel ihre Nester bauen.

Feste Behausungen dagegen benötigen Höhlen- und Halbhöhlenbrüter. Nistkästen in den verschiedenen Ausführungen hält der Gartenfachhandel bereit. Natürlich kann man sie auch selbst bauen, wobei man sich vorher genau erkundigt, welcher Vogel welchen Nistkasten bevorzugt. Selbst unter den Höhlenbrütern (Meisen, Star, Gartenrotschwanz, Wiedehopf u.a.) stellt jede Art andere Ansprüche an Kasten- und Fluglochgröße sowie an die Höhe der Anbringung. Halbhöhlenbrüter wie der Hausrotschwanz nisten gerne auf dem Gebälk unter Dachvorsprüngen. An Neubauten ist dies meist nicht mehr gegeben. Deshalb sollte man Halbhöhlen unter Vordächern anbringen.

Alle Nisthilfen werden im Winter gereinigt. Dafür muss zumindest eine Wand herausnehmbar sein. Die Kästen müssen sturmsicher, leicht nach vorne geneigt, mit dem Einflugloch nach Süden, Osten oder Südosten aufgehängt werden. Je nach Vogelart befestigt man die Kästen in einer Höhe von zwei bis vier Meter an Bäumen, wobei das Flugloch nicht von Zweigen verdeckt sein darf. Zum Schutz vor Katzen umwickelt man die Baumstämme mit dornigem Gestrüpp oder mit fertig gekauften Drahtkragen.

Nicht nur während der Aufzucht der Jungtiere sammeln Vögel eifrig schädliche Insekten von den Pflanzen ab. Das sollte man bedenken, wenn das Beerenobst reift und sich der ein oder andere Vogel davon anlocken lässt. Abhilfe schaffen hier Vogelscheuchen aus federbespickten Kartoffeln oder Aluminiumstreifen, die sich im Wind bewegen. Ein reiches Angebot an Wildbeeren lockt die Vögel von den Kulturpflanzen fort.





Ab Januar kann man bereits mit den ersten Vorbereitungen für den Gemüsegarten beginnen. Wenn auch zunächst hauptsächlich auf dem Papier und auf der Fensterbank. Wer jetzt seinen Gemüsegarten richtig plant, spart sich später im Jahr Pleiten, Pech und Pannen.

Damit die Ernte im Gemüsegarten üppig wird, muss bei der Planung immer die Fruchtfolge eingebunden werden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der umweltgerechten Gartenbewirtschaftung. Fruchtfolge bedeutet, die Gemüsepflanzen nach ihren Nährstoffansprüchen und der Verträglichkeit untereiander im jährlichen Wechsel anzubauen.

In Bezug auf die Nährstoffansprüche unterscheidet man zwischen Starkzehrern (zum Beispiel Kohl, Kartoffeln, Tomaten), Mittelstarkzehrern (zum Beispiel Salat, Spinat, Radies) und Schwachzehrern (zum Beispiel Erbsen, Bohnen).

Die Pflanzen müssen, wie es der Fruchtfolgeplan zeigt, immer im jährlichen Rhythmus versetzt angebaut werden, um die optimale Ausnutzung der im Boden vorhandenen Nährstoffe zu gewährleisten.




Die Verträglichkeit der Pflanzen untereinander wird unter anderem durch Stoffe bestimmt, die die Pflanzenwurzeln ausscheiden. Diese Stoffe können sich sowohl negativ als auch positiv auf das Wachstum der nachfolgenden Kultur auswirken.

Pflanzen aus derselben Familie beeinflussen sich in der Regel negativ. Ungünstig ist aber zum Beispiel auch der Fruchtwechsel zwischen Erbsen oder Bohnen und Zwiebelgewächsen oder zwischen Kartoffel und Knollengemüse wie Knollenfenchel oder -sellerie.

Manche Pflanzen sind sogar mit sich selbst unverträglich. Petersilie beispielsweise darf niemals zweimal an derselben Stelle ausgesät werden, weil die Wurzelausscheidungen ein gesundes Wachstum der nächstjährigen Pflanzen verhindern. Es sei denn, man lässt Petersilie durchwachsen, blühen und dann selbst aussamen. In diesem Fall gelingt die Anzucht an derselben Stelle in der Regel gut.

Aber auch auf die Bodengesundheit hat die Fruchtfolge entscheidenden Einfluss. Krankheitskeime, die nur bei bestimmten Pflanzenfamilien vorkommen, verbleiben oft über Jahre im Boden und können nachfolgende Kulturen dieser Familien infizieren.

Bekanntestes Beispiel ist die Kohlhernie, eine pilzliche Erkrankung, die ausschließlich Kohlarten betrifft. Befallene Pflanzen zeigen schwachen Wuchs und an den Wurzeln kropfartige Verdickungen, die mit weißem Gewebe gefüllt sind. Kohlhernie kann nur durch eine weite Fruchtfolge (drei bis fünf Jahre auf diesem Beet keinen Kohl anbauen!), durch einen optimalen pH-Wert (7 bis 7,5 auf schweren Böden, 6,5 bis 7 auf leichten Böden; Verwendung von Kalkstickstoff, wobei eine Karenzzeit von drei Wochen eingehalten werden muss!) sowie eine gute Versorgung des Bodens mit organischer Substanz (zum Beispiel Kompost) aus dem Garten verbannt werden.

Schwierigkeiten im Gemüsegarten bereiten oft die so genannten Nematoden, deren Auftreten bei fehlender oder zu enger Fruchtfolge beobachtet wird. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer saugen an den Pflanzenwurzeln oder dringen gar in sie ein. Dadurch kommt es zu Wachstumsstörungen wie beispielsweise der „Beinigkeit” bei Wurzelgemüse, oder zu Welkeerscheinungen, weil die befallenen Wurzeln nicht mehr ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können.

Nematoden treten insbesondere bei zu geringem Fruchtwechsel auf. Hält man sich an den oben erwähnten Fruchtwechselplan und sät im Juni/Juli auf befallenen Flächen zusätzlich Tagetes, Ringelblumen oder eine Bodenkur (spezielle Gründüngungsmischung im Fachhandel erhältlich) ein, bekämpft man diese Schädlinge nachhaltig



(Gemüsearten einer Familie in der Fruchtfolge nicht nacheinander, in der Mischkultur nicht nebeneinander anbauen)

Nachtschattengewächse: Kartoffel, Tomate, Paprika
Kreuzblütler: Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Grünkohl, Chinakohl, Markstammkohl, Kohlrübe, Stielmus, Speiserübe, Radieschen, Rettich, Meerrettich, Gartenkresse
Gründüngungspflanzen: Gelbsenf, Ölrettich, Raps
Hülsenfrüchtler: Erbse, Bohne
Doldenblütler: Möhren, Pastinaken, Sellerie, Petersilie, Dill, Fenchel, Kerbel
Gurkengewächse: Gurke, Zucchini, Kürbis, Melone
Gänsefußgewächse: Spinat, Mangold, Gartenmelde, Rote Bete
Korbblütler: Schwarzwurzel, Endivie, Kopfsalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Löwenzahn, Artischocke, Chicorée
Liliengewächse: Spargel, Zwiebeln, Porree, Schnittlauch, Knoblauch
Lippenblütler: Thymian, Majoran, Salbei, Basilikum, Bohnenkraut
Knöterichgewächse: Rhabarber, Sauerampfer

Übrigens ist die Fruchtfolge keine neue Erfindung. Sie wird seit Generationen sowohl in der Landwirtschaft, als auch im Gartenbau in die Anbauplanung mit einbezogen.





Im Januar kann man bereits mit der Planung für Aussaaten im Garten beginnen.

Sommerblumen und Gemüsepflanzen kann man in den gewünschten Sorten selbst heranziehen. Besonders gut geht es in einem warmen Gewächshaus, aber auch auf der Fensterbank kann man gute Ergebnisse erzielen.

Bei der eigenen Anzucht ist auf keimfähiges Saatgut zu achten. Saatgut aus dem Vorjahr ist bei kühler, trockener Lagerung noch verwendbar. Älteres Saatgut kann in der Keimfähigkeit eingeschränkt sein und man sollte zur Sicherheit frischen Samen kaufen.

Für die frühe Anzucht im Haus eignen sich einjährige Sommerblumen wie beispielsweise Sommeraster, Schmuckkörbchen, Strohblume, Statice, Männertreu, Levkoje, Wunderbaum, Zinnie, Glockenrebe, Prunkwinde, Edelwicke, Schwarzäugige Susanne sowie Tomaten, Paprika, Eierfrucht, Artischocke, Knollensellerie, Frühkohlrabi, Früher Blumenkohl, Kopfkohl, Porree, Stielmus, Neuseeländer Spinat und Kräuter als Gemüsepflanzen.

Ausgesät wird in Anzuchtschalen aus Kunststoff, die viele Jahre halten und gut zu reinigen sind. Letzteres ist sehr wichtig, weil Jungpflanzen sehr anfällig für pilzliche Erkrankungen sind.

Die Schalen werden mit ungedüngter Erde (TKS 1) gefüllt, die glattgestrichen wird. Sollen in eine Kiste mehrere Arten oder Sorten gesät werden, teilt man mit dünnen Splitstäben mehrere kleine Flächen ab.

Nun kann ausgesät werden, wobei man sehr feines Saatgut zur besseren Verteilung mit Sand mischt. Der Samen wird dünn mit Erde übersiebt und angegossen. Die besten Keimergebnisse erzielt man, wenn die Aussaatschalen mit einer Kunststoffhaube oder mit Schlitzfolie bedeckt sind. Etiketten mit Art, Sorte und Aussaattermin nicht vergessen!

Pikiert (das heißt vereinzelt) wird, sobald die jungen Pflänzchen gut mit den Fingern zu fassen sind. Sie werden entweder in Multitopfplatten oder in kleine Töpfe gepflanzt, wobei man auch hier als Pflanzerde TKS 1 verwenden kann. Einfacher, aber auch etwas teurer ist die Verwendung von Torfquelltöpfen gleich zur Aussaat, weil das Pikieren entfällt und man die jungen Pflanzen mit dem Quelltopf verpflanzen kann.

Je nach Art setzt man die vorgezogenen Jungpflanzen im April/Mai ins Freiland. Vorher müssen sie langsam an die Freilandbedingungen gewöhnt werden. Das heißt, sie werden bei warmer Witterung im Frühjahr tagsüber „an die Luft“ gesetzt.





Ab Ende Januar kann man an milden Tagen mit dem Schnitt von Kern- und Beerenobst beginnen. Der Schnitt ist nicht nur für den Ertrag und die Qualität des Obstes wichtig. Durch das Auslichten trocknen die Kronen nach sommerlichen Regenfällen schneller ab und die Gefahr von Pilzinfektionen (zum Beispiel Schorf) wird erheblich vermindert.



Nicht bei Temperaturen unter -5 Grad Celsius schneiden, weil das Holz dann brüchig ist und Schnittwunden schlecht verheilen.

Nicht „schnippseln”, sondern schneiden. Also lieber eine ganze Astpartie herausnehmen, als mehrere Zweige stutzen. Je mehr Schnittstellen entstehen, desto mehr Wunden hat der Baum.

Die Äste müssen so geschnitten werden, dass keine Aststümpfe stehen bleiben.

Große Schnittstellen (größer als ein Fünf-Mark-Stück) mit einem scharfen Messer glatt schneiden und mit Wundverschlussmittel bestreichen.

Alte Boden- und Basistriebe müssen herausgenommen werden. Dies gilt insbesondere für Stachelbeeren. Ist im vergangenen Jahr der Stachelbeermehltau aufgetreten, müssen alle Triebspitzen entfernt werden;

Schwache Triebe entfernen.

Bei Johannisbeeren ist der Ertrag von einer guten Verzweigung abhängig. Deshalb wird der letztjährige Haupttrieb um ein Drittel eingekürzt, damit er sich verzweigen kann.

Stämmchen müssen ähnlich behandelt werden wie Büsche. Damit sie nicht auseinanderbrechen, werden die herabhängenden Zweige eingekürzt und der Stamm an einem Holzpfahl befestigt.


Den richtigen Schnitt der Obstgehölze lernt man am besten in der Praxis. Volkshochschulen, Gartenbauvereine und Kleingartenvereine bieten regelmäßig im Winter Schnittkurse an. Sie werden von Fachleuten durchgeführt und man kann sich bei ihnen die Tricks und Kniffe abschauen.





Eine Begoniensorte macht seit etwa vier Jahren gehörig von sich reden: „Dragon Wing“, zu deutsch „Drachenflügel“. Ungewöhnlich reich blühend, buschig-verzweigt, stand- und regenfest, insgesamt sehr robust. Diese Begonie fühlt sich, was etwas untypisch ist, sowohl an schattigen als auch an vollsonnigen Standorten wohl. Die Blüten sind leuchtend rot (eine rosa Variante gibt es auch); sie hat glänzend grüne, herzförmig-spitze Blätter an kräftigen, standfesten, leicht überhängenden Stängeln.

Am besten im Februar auf der hellen Fensterbank vorziehen, denn die Jugendentwicklung ist eher langsam: Anzuchterde in eine Schale geben, andrücken, Samen aufstreuen und mit dem Zerstäuber einsprühen. Haushaltsfolie darüber hält die Samen feucht. Nach etwa drei Wochen zeigen sich die ersten Pflänzchen, die vereinzelt werden, sobald man sie greifen kann. Der Fachhandel führt Saatgut in praktischer Pillenform („Kiepenkerl“), gelegentlich gibt es aber auch Jungpflanzen.

Die ersten Blüten erscheinen erst im Mai, doch wenn dann „Dragon Wing“ im 5 bis 10 Liter großen Topf ins Freie gestellt oder ins Beet ausgepflanzt wird, geht alles ganz rasch: Mit regelmäßigen Düngegaben oder – besser – mit Vorratsdünger wächst „Dragon Wing“ zu einem 0,5 Meter hohen, herrlichen Blickfang heran. Verblühtes muss nicht ausgeputzt werden, die Pflanze reinigt sich selbst. Sie blüht den ganzen Sommer bis in den Herbst. Sind die ersten Fröste zu erwarten, kann sie eingeräumt werden und drinnen als Kübel- oder Zimmerpflanze den ganzen Winter über weiter blühen. „Dragon Wing“ wirkt ebenfalls großartig in einer großen Blumenampel (einem so genannten „Hanging Basket“).




Wer seinen Obstbaum schneidet, sollte sich mit folgenden Fachbegriffen vertraut machen: Die Krone eines Baumes besteht aus:

Ästen: stärkere Holzteile; die Krone sollte drei bis vier Leitäste haben

Zweigen: drei bis vier Jahre alte Triebe; ungefähr daumendick

Trieben: einjährige und zweijährige

Jungtriebe: diesjährige und sich noch im Wachstum befindende Triebe

Wasserschosse: aufrechte, geile Triebe im schattigen Bereich der Krone

Ständer/Reiter: aufrechte Triebe aus den gut belichteten Kronenbereichen

Neutrieb: alle Triebe eines Jahres; Anzeige der Wuchskraft des Baumes

Astring: deutlicher Wulst an der Entstehungsstelle eines Triebes, Zweiges oder Astes

Außerdem gilt:

Schnitt von Obstgehölzen steigert nicht unbedingt den Gesamtertrag, sondern verhindert überreiche, den Baum erschöpfende Ernten (vor allem bei Kernobst).

Überreiche Ernten gehen auf Kosten der Blütenknospen für das nächste Jahr. Der Baum würde ohne regelmäßigen Schnitt lediglich alle zwei Jahre tragen (so genannte Alternanz).

Die Bildung von neuen Trieben erfolgt sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer (Johannistrieb).

Im Spätsommer und Herbst werden Blütenanlagen für das nächste Jahr an jungen Trieben gebildet (wenn sie viel Licht bekommen und waagerecht wachsen).

(Erziehungs-)Schnitt beschleunigt den Übergang von der Jugendphase zur Ertragsphase.

Winterschnitt:

Das Geäst ist gut überschaubar und kann (vom Laien) einfacher bearbeitet werden.

Schnitt bei völliger Winterruhe regt das Wachstum eines Obstgehölzes an und damit die Verjüngung – um so mehr, je mehr entfernt wurde.

Schnitt im Spätwinter bremst eher das Wachstum – um so mehr, je später er erfolgt (Anschwellen der Knospen).

Nicht bei Temperaturen unter minus 4 Grad Celsius schneiden.

 

Sommerschnitt:

Schnittwunden verheilen besser als im Winter.

Bremst das Wachstum des Baumes.

Fördert die Bildung von kräftigen Blütenknospen.

Das verbliebene Geäst entwickelt sich besonders gut.

Fördert die Größe der verbliebenen Früchte und deren Färbung.

Ist unerlässlich nach vorangegangenem Winterschnitt, denn die Gehölze treiben stark aus.

Beim Triebreißen mit der Hand wird das entfernt, was im gleichen Jahr (nach dem Winterschnitt) gewachsen ist.

Reißen geht schneller als Schneiden und entfernt auch schlafende Augen an der Basis.

Zeitpunkt für Triebreißen ist Juni/Juli, ältere Triebe im Juli/August schneiden.

 

Schnitt von älteren Ästen: nicht einfach nur einkürzen, sondern an einem Seitentrieb auf einen jüngeren Ast hin „ableiten“.

Richtige Scherenstellung an jungen, einzukürzenden Trieben: dicht über einem Auge mit leichter Neigung nach unten vom Auge weg.

Richtige Scheren- beziehungsweise Sägestellung an älteren Ästen: dicht am Astring mit leichter Neigung; keine Zapfen stehen lassen. Sägeanschnitt zunächst kurz von unten verhindert das Einreißen am verbleibenden Teil.




Nahezu jeder Hobbygärtner, der gerne selbst Pflanzen vermehrt, ist ihnen schon mal begegnet: den kleinen, flinken, schwarzen Fliegen, die scheinbar unerschöpflich aus der Blumenerde krabbeln. Dabei handelt es sich gar nicht um Fliegen, sondern um Trauermücken! Ganze 5 Millimeter sind sie groß, manche Arten sogar noch kleiner. Die erwachsenen Mücken selbst sind harmlos und können übrigens nicht stechen. Das Problem sind ihre Larven, die sich in der Blumenerde an den feinen Haarwurzeln zu schaffen machen, sobald sie keine andere Nahrung mehr finden.

Erste Maßnahme: den Topf durchtrocknen lassen. Das geht jedoch nicht mit jeder Pflanze, deshalb in jedem Fall mit Gelbtafeln die Plage zusätzlich eindämmen. Trauermücken werden von Gelb magisch angezogen. Zusätzlich hilft es, 1 Zentimeter dick feinen weißen Sand auf die Erde zu streuen. Er verhindert, dass die Weibchen neue Eier in die Erde legen können! Wenn das alles nichts nützt, dann helfen parasitische Nematoden (im Fachhandel erhältlich). Diese mikroskopisch kleinen Würmer haben Mückenlarven zum Fressen gern. Sie werden millionenfach mit dem Gießwasser eingebracht und übernehmen die Arbeit im Untergrund. Wenn dann irgendwann keine Mückenlarven mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Nematoden und man ist mit seiner Topfpflanze wieder ganz allein!




Ein Großteil unserer Zimmerpflanzen stammt aus den Regenwäldern oder anderen feuchten Regionen der Tropen. Ihre Fähigkeiten, mit Wasser sparsam umzugehen, ist eher gering ausgeprägt, zum Teil haben sie nur ein wenig ausgeprägtes Wurzelwerk. In den Wintermonaten bekommen sie bei uns Probleme, weil die Heizungsluft meist sehr trocken ist. Weil sie oft direkt über den Heizkörpern auf den Fensterbänken stehen, sind sie trotz feuchter Erde vom Trockentod bedroht, zumindest bekommen viele braune Blattspitzen.

Bei einigen Zimmerpflanzen genügt es, sie zwei- bis dreimal täglich mit einem Zerstäuber zu besprühen. Das verdunstende Wasser entlastet die Blätter vom Wasserverlust. Es empfiehlt sich, kalkarmes Wasser zu verwenden, damit auf den Blättern keine weißen Flecken zurückbleiben.

Eine Verbesserung kann aber auch ein untergestelltes, breites Brett bringen, damit die Heizungsluft nicht direkt an den Pflanzen vorbeistreicht. Bei Pflanzen auf beheizten Böden gilt Ähnliches. Vor allem sollte da der Topf nicht direkt auf dem Boden stehen – er könnte sich für die Pflanze zu stark aufwärmen.

Noch besser sind untergestellte, mit Wasser gefüllte Wannen. Die Wasserverdunstung schafft ein feuchtes Mikroklima in Pflanzennähe. Die Topferde darf jedoch nicht direkt mit dem Wannenwasser in Berührung kommen, da sonst zu viel Wasser von der Erde aufgesaugt wird und Wurzelfäule entstehen könnte. Das Wasser in solchen Wannen lässt sich aber dennoch zur Bewässerung nutzen, wenn Glasfaserdochte vom Topfboden aus in die Wanne reichen.

Näheres hierzu im Beitrag:

Es muss nicht unbedingt eine Wanne sein, auch Übertöpfe lassen sich in gleicher Weise nutzen, wenn der Blumentopf auf einem 3 bis 4 Zentimeter hohen Einsatz steht und auch hier Glasfaserdochte bis ins Wasser reichen.

Es gibt aber auch eine Reihe von Zimmerpflanzen, die ohne aufwändige Vorkehrungen gut mit trockener, warmer Luft zurechtkommen:

Wüstenrose (Adenium obesum)

Lanzenrosetten, Bromelien (Aechmea chantinii, Aechmea fasciata)

verschiedene Aloen (Aloe aristata, Aloe variegata, Aloe vera)

Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata)

Flaschenpflanze (Jatropha podagrica)

Brutblatt (Kalanchoe daigremontiana)

Tillandsien (Tillandsia deiriana, Tillandsia streptophylla)

Und nicht zu vergessen die vielen Kakteen Wasser ist nicht gleich Wasser

Jede Pflanze braucht Wasser. Normales Leitungswasser sollte man auf jeden Fall zunächst auf Zimmertemperatur erwärmen lassen, denn die meisten Kübel- und Zimmerpflanzen stammen aus wohltemperierten Regionen und mögen keinen Kälteschock im Wurzelbereich.

Die meisten Pflanzen bevorzugen neutrales oder leicht saures Wasser (pH-Wert 5,5 bis 6,5). Alkalisches Wasser wird nur in Ausnahmefällen benötigt. Auf Grund der Huminsäuren in den meisten Pflanzsubstraten ist normalerweise ein leicht saures Milieu im Wurzelbereich gegeben. Wer weiches Leitungswasser verwendet, wird dieses Milieu beim Gießen deshalb auch kaum verändern. Normales bis hartes Leitungswasser ist aber auf Grund verschiedener gelöster Salze leicht alkalisch. Hier empfiehlt es sich in jedem Fall, auf Regenwasser umzusteigen. Auch abgestandenes Mineralwasser ist als Blumenwasser für Pflanzen durchaus noch zu verwenden. Es enthält in geringen Mengen Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Spurenelemente wie Eisen, welche den Pflanzen gut tun.

Der leicht saure pH-Wert des Wassers ist besonders wichtig, um die Aufnahme von Eisen und anderen Nährstoffen zu begünstigen. Ein Eisenmangel macht sich als so genannte Chlorose bemerkbar. Die Pflanze kann in diesem Fall nicht genug Chlorophyll bilden und weist gelbe oder blassgrüne Blätter auf. Besonders bei Zitrusgewächsen tritt dieser Mangel häufig auf. Man sollte deshalb nicht direkt Eisendünger einsetzen, sondern zunächst den pH-Wert des Pflanzsubstrates und des Wassers überprüfen. Einfach anzuwendende Messstäbchen gibt es in der Drogerie oder Apotheke.

Übrigens, Kalkrückstände und Bakterienbeläge in Blumengefäßen lassen sich hervorragend mit Gebissreinigungstabletten oder Essig entfernen. Die Reinigung dieser Gefäße ist wichtig, da hierdurch die Haltbarkeit von Schnittblumen deutlich verlängert wird.





Artischocken (Cynara scolymus) sind als Delikatesse bekannt und beliebt. Doch nur wenige wissen, dass sie mit ihren bizarr-gezackten Blättern und den wunderschönen Blüten sehr dekorative Stauden sind, die einen Einzelplatz in Vorgärten oder Staudenbeeten verdienen. Sie sind ein Blickfang und wirken als Magneten auf Hummeln, Honigbienen, Schmetterlinge und Nachtfalter.

Man sollte sie bereits im Februar vorziehen, denn dann blühen die meisten Pflanzen noch im gleichen Jahr. Zu empfehlen sind so genannte „Jiffi-Pressscheiben“, die mit Wasser stark aufquellen. In jede werden drei Samenkörner gesteckt, mit Folie abgedeckt und warm (18 bis 22 Grad Celsius) gestellt. Sobald die Keimlinge sichtbar sind, ist die Folie nicht mehr notwendig und die beiden schwächeren Pflänzchen werden entfernt. Dann sollte man sie kühler stellen (12 bis 16 Grad Celsius), damit sie wegen der noch geringen Lichtmenge nicht vergeilen.

Ab Anfang Mai können die Pflanzen nach einer Phase der Abhärtung in einem Abstand in der Reihe von etwa 1 Meter ausgepflanzt werden. Denn Artischocken brauchen ab dem zweiten Jahr viel Platz! Ein Vlies oder ein Folientunnel beschleunigt das Anwachsen und die weitere Entwicklung. Der Boden sollte tiefgründig, nahrhaft, humos und feucht sein, allerdings ohne Staunässe. Je mehr Sonne die Pflanzen bekommen, desto kräftiger wachsen sie. Bei anhaltender Trockenheit ist zu gießen.

Geerntet werden die Blüten, wenn die Schuppenblätter noch eng anliegen und die Knospen geschlossen sind. Nur dann ist der begehrte Blütenboden noch zart und unverholzt. Mitte September bis Anfang Oktober werden die Triebe bodennah abgeschnitten. Als Schutz vor starken Frösten (bei Temperaturen unter minus 10 Grad Celsius besteht Erfrierungsgefahr) sollte der Wurzelbereich dick, aber luftig mit Fichtenreisig, Stroh oder Laub abgedeckt werden. Dieses wird im April entfernt, beziehungsweise ein Teil davon zusammen mit reifem Kompost (plus Hornspänen) oder Stalldünger in den Boden eingearbeitet.

In Gegenden mit starken und lang anhaltenden Frösten kann es aber sicherer sein, die Wurzelstöcke im Herbst auszugraben und in einem kalten Keller einzuschlagen.





Normalerweise schon im Herbst oder Winter ausgesät, ist der Februar die letzte Gelegenheit, so genannte Kaltkeimer auszusäen.

Dazu verwendet man Schälchen mit Abzugslöchern, füllt sie mit Aussaaterde und sät dünn und je nach Saatstärke entsprechend tief aus. Nach gründlichem Anfeuchten werden die Schalen mit Folie abgedeckt und im Freien schattiert aufgestellt. Nach dem Aufquellen sorgen tiefe Temperaturen (1 bis 5 Grad Celsius) dafür, dass die Samen ihre Keimfähigkeit gewinnen. Die Natur hat nämlich für die betreffenden Pflanzenarten (überwiegend alpine Stauden) einen Schutzmechanismus geschaffen, damit die Samen nur dann keimen, wenn Wuchsbedingungen günstig sind, der Winter also vorüber ist. 4 bis 8 Wochen Kälte sind in der Regel dazu notwendig. Wenn dann die Keimlinge im Frühjahr sichtbar sind, wird die Folie entfernt und dann – wenn die Pflänzchen eine handhabbare Größe erreicht haben – pikiert.

Die wirklich allerletzte Gelegenheit zur Aussaat ist der Februar aber dann doch nicht, denn auch Gärtner sind findige Menschen. Sie haben einen Weg gefunden, die Keimhemmung aufzuheben, so dass diese Arten das ganze Jahr über gezogen werden können. Dazu werden die Samen für 24 Stunden in Wasser vorgequellt und dann mit einem feuchten Gemisch aus Torf und Sand in eine Plastiktüte gefüllt. Diese wird bei 1 bis 5 Grad Celsius zwischen vier und acht Wochen lang gelagert. In der Regel bedeutet das, den Kühlschrank ein wenig kälter einzustellen. Der Inhalt der Tüte sollte immer wieder kontrolliert werden und bei beginnender Keimung ausgesät werden. In der Fachwelt wird diese Vorgehensweise „Kältestratifikation“ genannt.


Unter anderem gelten folgende Pflanzenarten als Kaltkeimer:

Adonisröschen (Adonis)

Bärlauch (Allium ursinum)

Christrose (Helleborus)

Duftveilchen (Viola)

Eisenhut (Aconitum)

Enzian (Gentiana)

Fingerhut (Digitalis)

Iris

Kugeldistel (Echinops)

Kuhschellen (Pulsatilla vulgaris)

Orientlilie (Lilium auratum)

Phlox

Primeln

Ranunkel (Ranunculus)

Scheinmohn (Meconopsis)

Sonnenhut (Rudbeckia)

Purpurblaue Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum)

Tränendes Herz (Dicentra)

Trollblume (Trollius)

Türkenbundlilie (Lilium martagon)

Waldmeister (Galium odoratum) Mulchen: Die Natur macht es vor!


Das Wort „Mulch“ ist dem Englischen entliehen und umschreibt soviel wie eine „schützende Bodenabdeckung“. Mulch ist nicht nur ein hervorragender Schutz gegen unerwünschten Wildkrautwuchs, sondern auch eine zusätzliche Sicherung gegen Winderosion, Austrocknung und Verschlammung des Bodens. Im Wald ist es ganz natürlich, dass der Boden mit Zweigen, Laub und Unterwuchs bedeckt ist. Die Natur stand also mal wieder Pate für eine Praxis, die denkbar einfache Vorteile für das Gärtnern bringt.

Als organische Mulchmaterialien für den Garten kommen verschiedenes Schnittgut (Gras oder Kräuter) oder auch Stroh- und Rindenmulch in Frage. Auch verrotteter Mistkompost und gefallenes Laub sind ideale Mulchmaterialien.

Für den Frühgemüseanbau eignen sich besonders schwarze Mulchfolien, da sie für eine intensive Bodenerwärmung sorgen und damit das Pflanzenwachstum beschleunigt wird. Zusätzlich werden bei höheren Temperaturen organische Dünger schneller von Mikroorganismen abgebaut und damit für die Pflanzen verfügbar gemacht. Mulchfolien bestehen allerdings nicht aus organisch abbaubarem Material. Sie müssen also entsorgt oder besser wiederverwertet werden.

Tipp: Kaffeesatz eignet sich übrigens besonders gut als Bodenbedeckung für typische Moorbeetpflanzen wie Erika, Azaleen und Rhododendren.





Die Clematis gehört zu den attraktivsten Schlingpflanzen in unseren Gärten. Jetzt sollten spätestens alle Waldrebenarten, die im Spätsommer oder Herbst blühen, beschnitten werden.

Frühjahrsblüher dürfen im Februar/März nur ausgelichtet werden, da die Waldreben am einjährigen Holz blühen. Ein richtiger Schnitt würde also die Blüte vernichten.

Alle Sommer- und Herbstblüher blühen an den Zweigen, die in diesem Sommer neu austreiben. Daher können diese Pflanzen jetzt stark zurückgeschnitten werden, damit sie möglichst viele Triebe ausbilden.

Der Rückschnitt erfolgt bis ins alte Holz hinein. Pflanzen, die etwa auf Kniehöhe zurückgeschnitten wurden, blühen im Spätsommer dann etwa in Augenhöhe.

Tipp: In manchen Spezialgärtnereien gibt es neben den bekannten Züchtungen auch „altmodische“ beziehungsweise wieder entdeckte Clematissorten, die das bezaubernde Ambiente der alten Bauerngärten aufleben lassen.




Da wird auch der geduldigste Gartenfreund verrückt: Am vergangenen Abend hat er Salat gepflanzt, und am nächsten Tag stehen da nur noch abgenagte Reste. Die Übeltäter waren mal wieder Schnecken, die bevorzugt nachts junges Grün fressen. Viele ihrer „Feldzüge“ sind so radikal, dass nichts mehr von den gerade gesetzten Pflanzen übrig bleibt.

Wer die Schneckenplage einschränken will, muss bereits jetzt, bis ins Frühjahr hinein, mit der Bekämpfung beginnen. Momentan finden die Schnecken noch keine frische grüne Nahrung, ihre Lieblingsspeise, und so kann man sie problemlos mit der alt bekannten Bierfalle anlocken.

Dazu füllt man Joghurtbecher zur Hälfte mit Bier und gräbt sie bis zum Rand in die Erde ein. Da die Tiere noch kaum andere Nahrung finden, lassen sie sich vom Bier anlocken und purzeln in den Becher. Dieser muss dann nur noch regelmäßig entleert und neu aufgestellt werden. Besonders wirksam ist diese Methode in abgegrenzten Frühbeeten, in die kaum neue Schnecken einwandern können.





Jetzt beginnt die Zeit des Obstbaumschnittes. Durch diese Pflegemaßnahme wird nicht nur der Ertrag verbessert, auch die Fruchtqualität und -größe kann gefördert werden. Richtig geschnittene Bäume lassen Luft und Licht in das Kroneninnere, wodurch die Widerstandskraft und die Gesundheit der Bäume gefördert wird.

Allerdings ist der richtig Obstbaumschnitt nicht ganz einfach. Am besten lässt man sich dabei von einem Fachmann beraten. Schnittkurse bieten in Vereinen organisierte Hobbygärtner, Volkshochschulen etc. an.





Nicht nur Obstgehölze, auch viele Ziergehölze werden im ausgehenden Winter geschnitten. Dazu sucht man sich einen möglichst frostfreien Tag aus, um Schäden zu vermeiden, denn bei zu starkem Frost sind die Pflanzentriebe spröde und brüchig.

Schnittmaßnahmen an Laubgehölzen müssen genau durchdacht werden. Liguster-, Weißdorn- und Hainbuchenhecken treiben im Frühjahr am besten aus, wenn der Winterschnitt bis Ende Januar/Anfang Februar beendet ist. Diese Hecken werden in der Regel streng in Form geschnitten.

Sind die Laubgehölze unten licht geworden, kann nur ein radikaler Rückschnitt helfen, die Hecke wieder zu „verdichten“. Dabei wird die Hecke um etwa zwei Drittel eingekürzt, d.h. es wird bis ins alte Holz geschnitten. Seitentriebe werden bis auf zwei Augen eingekürzt. Nur so kann sich eine alte Pflanze von unten her wieder aufbauen. Lücken in der Hecke werden im März/April mit kräftigen Pflanzen geschlossen.

Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Rückschnitt der Blütensträucher. Einige von ihnen entwickeln bereits im Laufe des Sommers Blütenknospen. Dazu gehören Pflanzen wie

Flieder (Syringa),

Glyzinie (Wisteria),

Forsythie (Forsythia),

Zierkirschen (Prunus) und

Seidelbast (Daphne).

Ein Rückschnitt darf hier nur direkt nach der Blüte erfolgen, damit die Pflanzen im Laufe des Sommers neue Knospen ansetzten können.

Den Rückschnitt im Winter vertragen alle Blütensträucher, deren Blüten sich am diesjährigen Holz entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel

Sommer-Spier-Strauch (Spireae-Bumalda-Hybriden),

Schmetterlingsstrauch (Buddleja),

Färberginster (Genista tinctora),

Sommertamariske (Tamarix pentandra),

Strauchhortensien (Hydrangea paniculata) und

Straucheibisch (Hibiscus syriacus).

Die Blütentriebe des vergangenen Jahres werden bis auf wenige Knospen eingekürzt, damit ein kräftiger Neuaustrieb mit vielen Blüten erfolgen kann.

Kletterpflanzen wie Waldrebe (Clematis), Schlingknöterich (Polygonum), Geißblatt (Lonicera) und Efeu werden ebenfalls Ende des Winters zurückgeschnitten.





Im oft ungünstigen Überwinterungsraum sind Kübelpflanzen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Deshalb sollte man sie regelmäßig kontrollieren und bei den ersten Symptomen eine entsprechende Behandlung vornehmen.

Die Pflanzen wachsen derzeit kaum oder gar nicht, benötigen aus diesem Grunde auch nur sehr wenig Wasser. Der Wurzelballen sollte nur eben feucht gehalten werden. Besser einmal zu wenig, als einmal zu viel gießen. Ansonsten kommt es schnell zu Wurzelfäule.

Abgefallenes Laub ist immer Brutstätte für verschiedene Krankheiten. Deshalb dieses Laub ständig von den Töpfen entfernen.


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Besitzer von Gewächshäusern können sich in dieser Jahreszeit glücklich schätzen, denn für sie hat die Gartensaison zwölf Monate. Durch den Einsatz von Folien und Frühbeetkästen besteht aber heute auch für alle anderen die Möglichkeit, das Gartenjahr erheblich zu verlängern. Unter der Abdeckung erwärmen sich Boden und Luft sehr schnell, die Pflanzen stehen geschützt vor Wind und Wetter und wachsen besser heran. Wir unterscheiden zwischen Flachfolien, Folientunneln und Frühbeetkästen.

Zu den Flachfolien gehören die schwarzen Mulchfolien, die für gleichmäßige Bodenwärme und -feuchtigkeit sorgen und die einen Unkrautaufwuchs verhindern. In sie werden in erster Linie Kulturen wie Gurken, Kürbisse, Melonen oder Auberginen eingepflanzt, die einen warmen Boden lieben. Man kann sie aber auch für den Spargelanbau verwenden, indem man über die Reihen einen Tunnel aus schwarzer Folien baut. Schwarze Mulchfolie wird aber nicht für die Jungpflanzenanzucht eingesetzt.

Gut geeignet ist hierfür die so genannte Schlitzfolie, auch mitwachsende Folie genannt. Sie wird über Aussaat bzw. die Setzlinge gespannt. Mit zunehmendem Pflanzenwachstum „wächst“ diese Folie durch die zahlreichen Schlitze mit. Unter der Folie sind die Pflanzen vor leichten Frösten geschützt, der Boden erwärmt sich bei Sonnenschein schneller und hält die Feuchtigkeit besser. Schlitzfolie wird im Frühjahr und Herbst eingesetzt.

Auch Folientunnel sorgen für eine Verlängerung der Gartensaison. Sie werden im Fachhandel als Bausatz in verschiedenen Breiten und Längen angeboten und sind schnell im Gemüsegarten aufgestellt. Zweckmäßigerweise wird zuerst gepflanzt oder gesät und anschließend der Folientunnel aufgebaut. Frühe Gemüse wie Spinat, Radieschen, Feldsalat oder frühe Möhren gedeihen unter dem Folientunnel ausgezeichnet.

Komfortable Frühbeetkästen sind heute ebenfalls im Handel erhältlich. Für sehr frühe Aussaaten bzw. Pflanzungen müssen sie mit einer Heizung versehen werden. Sie ersetzt den Pferdemist, der bei den alten „Mistkästen“ für die notwendige Bodenwärme sorgte.

Will man die Sonne richtig ausnutzen, muß der Frühbeetkasten mit der Neigung in Nord-Süd-Richtung aufgestellt werden. Um Wärmeverluste zu vermeiden kann man ihn seitlich noch mit Stroh oder Laub einpacken.

Besonderes Augenmerk muß auf die Belüftung des Frühbeetkastens gelegt werden. An sonnigen, frostfreien Tagen erhitzt sich die Luft im Kasten so stark, daß die oberen Scheiben angehoben werden müssen, damit ein Luftaustausch stattfinden kann. Bequeme Lösungen bieten automatische Lüftungen, die beispielsweise mit Sonnenenergie betrieben werden.





Ab Mitte des Monats kann man mit der Anzucht von Sommerblumen und Gemüse in den gewünschten Sorten beginnen. Besonders gut geht es in einem warmen Gewächshaus, im Frühbeetkasten oder im Folientunnel, aber auch auf der Fensterbank kann man gute Ergebnisse erzielen. Bei der eigenen Anzucht ist auf keimfähiges Saatgut zu achten. Saatgut aus dem Vorjahr ist bei kühler, trockener Lagerung noch verwendbar. Älteres Saatgut kann in der Keimfähigkeit eingeschränkt sein und man sollte zur Sicherheit frischen Samen kaufen.

Für die frühe Anzucht im Haus eignen sich einjährige Sommerblumen, wie beispielsweise Sommeraster, Schmuckkörbchen, Strohblume, Statice, Männertreu, Levkoje, Wunderbaum, Zinnie, Glockenrebe, Prunkwinde, Edelwicke, Schwarzäugige Susanne, sowie Tomaten, Paprika, Eierfrucht, Artischocke, Knollensellerie, Frühkohlrabi, Früher Blumenkohl, Kopfkohl, Porree, Stielmus, Neuseeländer Spinat und Kräuter als Gemüsepflanzen.

Ausgesät wird in Anzuchtschalen aus Kunststoff, die viele Jahre halten und gut zu reinigen sind. Letzteres ist sehr wichtig, weil Jungpflanzen sehr anfällig für pilzliche Erkrankungen sind. Die Schalen werden mit ungedüngter Erde (TKS 1) gefüllt, die glattgestrichen wird. Sollen in eine Kiste mehrere Arten oder Sorten gesät werden, teilt man mit dünnen Splitstäben mehrere kleine Flächen ab. Nun kann ausgesät werden, wobei man sehr feines Saatgut zur besseren Verteilung mit Sand mischt. Der Samen wird dünn mit Erde übersiebt und angegossen. Die besten Keimergebnisse erzielt man, wenn die Aussaatschalen mit einer Kunststoffhaube oder mit Schlitzfolie bedeckt sind. Etiketten mit Art, Sorte und Aussaattermin nicht vergessen!

Pikiert, d.h. vereinzelt wird, sobald die jungen Pflänzchen gut mit den Fingern zu fassen sind. Sie werden entweder in Multitopfplatten oder in kleine Töpfe gepflanzt, wobei man auch hier als Pflanzerde TKS 1 verwenden kann. Einfacher, aber auch etwas teurer, ist die Verwendung von Torfquelltöpfen gleich zur Aussaat, weil das Pikieren entfällt und man die jungen Pflanzen mit dem Quelltopf verpflanzen kann.

Je nach Art setzt man die vorgezogenen Jungpflanzen im April/Mai ins Freiland. Vorher müssen sie langsam an die Freilandbedingungen gewöhnt werden. D.h. sie werden bei warmer Witterung tagsüber „an die Luft“ gesetzt.

Im Gewächshaus, Frühbeetkasten oder unter einem schützenden Folientunnel entwickeln sich Treibsalat, Treibkohlrabi, Radieschen und Kresse jetzt schon prächtig und verheißen frühe Ernte. An sonnigen Tagen das Lüften nicht vergessen. Schnitt- und Feldsalat, Puffbohnen, Schwarzwurzeln, Porree, Spinat und Gartenmelde können ohne Schutz ab März direkt ins Freiland gesät werden. Entscheidend ist die Bodentemperatur, die mindestens bei plus vier Grad Celsius liegen muss.





Einfach und schnell kann man seinen Vitaminbedarf mit frischer Gartenkresse anreichern.

Dazu wird Gartenkresse auf ein feuchtes Küchenpapier oder auf normale Blumenerde dicht ausgesät. Hält man den Samen immer gut feucht, kann schon nach wenigen Tagen geerntet werden.

Am besten sät man im Abstand von zwei bis drei Tagen in mehrere Gefäße, damit der Vorrat nicht ausgeht.

Frische Gartenkresse eignet sich als Brotbelag, für Salatdressing, Kräuterquark oder auch für eine Suppe.

Verschiedene andere Samen (zum Beispiel Soja, Alfalfa und Mungo) liefern schnell frische Vitamine und sind leckere Salatbeilagen. Das Saatgut ist im Gartenfachhandel oder im Bioladen erhältlich.




Damit sommer- und herbstblühende Gehölze, die am diesjährigen Holz blühen, einen kräftigen Neuaustrieb bilden und üppig blühen, müssen sie zurückgeschnitten werden. Sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, wird der Blütentrieb des vergangenen Jahres bis auf einige wenige Knospen zurückgenommen.

Zu diesen Pflanzen gehören: Straucheibisch (Hibiskus syriacus), Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii), Rispenhortensie (Hydrangea paninculata), Sommertamariske (Tamarix pentandra) und andere.

Ohne Rückschnitt würden nur schwache Kurztriebe mit wenigen kleinen Blüten gebildet. Bei Pflanzen, die stark zurückgefroren sind, wird alles tote Holz entfernt.




Überwinternde Geranien, Fuchsien, Strauchmargeriten und andere Kübelpflanzen benötigen ab März besondere Aufmerksamkeit. Sie werden zurückgeschnitten und in frische Blumenerde verpflanzt.

Pflanzen in sehr großen Kübeln müssen nicht mehr jedes Jahr verpflanzt werden, aber es ist auf ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten, wobei der Dünger nicht auf die trockene Erde gegossen werden darf.

Alle Balkon- und Kübelpflanzen werden an einen hellen, mäßig warmen Standort gebracht. So können sie langsam austreiben, ohne lange, weiche Triebe zu bilden.

Sollten die Pflanzen Schädlinge wie Blattläuse, Weiße Fliege, Schildläuse oder Woll- und Schmierläuse aufweisen, muss sofort mit geeigneten Maßnahmen dagegen vorgegangen werden (Pflanzenpflegeseife, Niem-Tee, Gelbtafeln, Nützlinge).




Mit dem Bepflanzen von Kästen und Schalen muss nicht bis Mitte Mai gewartet werden. Primeln, Stiefmütterchen, Goldlack, Vergissmeinnicht, Tausendschön und niedrige Blumenzwiebeln wie Krokusse, Wildtulpen, Hyazinthen etc. eigenen sich ausgezeichnet für die Bepflanzung von Gefäßen ab Anfang März.

Blumenzwiebeln kann man bereits im Herbst, dicht an dicht, in die Kästen pflanzen, oder im Frühjahr fertig gekaufte Pflanzen einsetzen.

Frühjahrsblüher sind auf niedrige Temperaturen angewiesen und blühen ca. zwei Monate, wenn sie gut gepflegt werden.

Das bedeutet, die Erde muss immer gut feucht sein, regelmäßige Düngergaben sind notwendig und Verblühtes wird sofort ausgeputzt, um Samenbildung zu unterdrücken.





Jetzt ist Zeit für die Stammpflege von Obstgehölzen. Zunächst werden die Leimringe abgenommen und in die Hausmülltonne entsorgt. Dann werden die Stämme mit einer Stahlbürste kräftig abgebürstet. Dabei fallen lose Borkenschuppen, Algen, Moose und Flechten ab.

Der Abfall wird sorgfältig aufgesammelt und ebenfalls in den Müll geworfen, da sich darunter die Eier verschiedener Schädlinge befinden.

Befindet sich noch altes Fall-Laub unter den Bäumen, wird dieses gleich mit entsorgt, da sich auch hier Schädlinge und Krankheitserreger versteckt halten.

Junge Bäume und Steinobst mit glatter Rinde lassen sich am besten mit einem kantigen Hartholzstück bearbeiten. Bei der Bearbeitung der Stämme ist darauf zu achten, dass keine lebende Rinde beschädigt wird. Passiert dies dennoch, müssen die entstandenen Wunden sofort mit Wundwachs oder künstlicher Rinde verschlossen werden.

Sofern noch nicht alle Obstgehölze geschnitten sind, wird damit fortgefahren, wie im Januar beschrieben. Alle Schnittabfälle werden geschreddert und für die Kompostierung bereitgelegt.





Starke Sonneneinstrahlung am Tag und Frosttemperaturen in der Nacht führen bei Obstbäumen schnell zum Platzen der Rinde (Frostrisse), insbesondere an der Südwestseite der Stämme.

Durch die Erwärmung am Tag verflüssigt sich der im Winter eingedickte Zellsaft. Die schnelle Temperaturabsenkung am Abend führt zur Bildung von Eiskristallen, die die Rinde aufreißen lassen. Die Rinde hebt sich vom Holz, trocknet aus und rollt sich ein. Dadurch können unter anderem Pilzsporen in die Wunden eindringen und es kommt zu gefährlichen Obstbaumkrankheiten (Brand, Krebs).

Besonders gefährdet sind Kirschbäume und junge Apfelbäume auf schwachwachsenden Unterlagen.

Ein Weißanstrich, im Fachhandel erhältlich, verhindert die Folgen des Spätfrostes, weil dadurch die Sonne reflektiert wird und somit starke Temperaturschwankungen vermieden werden.

Einen ähnlichen Effekt erreicht man, wenn man die Südwestseite der Bäume mit Brettern, Fichtenreisig o.ä. beschattet. Der Weißanstrich lässt sich übrigens gut mit den oben beschriebenen Maßnahmen der Stammpflege kombinieren.





Die gefürchtetste Erkrankung an Stachelbeeren ist ein Anfang des 20. Jahrhunderts aus Amerika eingeschleppter Mehltaupilz mit Namen „Sphaerotheca mors-uvae“, „Amerikanischer“ oder „Echter Stachelbeermehltau“, der außerdem auch Schwarze Johannisbeersträucher befällt, bei diesen aber nur die Triebe und nicht die Beeren.

Auf Trieben und später auch auf den Früchten ist ein weißer Belag zu sehen. Die Triebspitzen krümmen sich und verbräunen mit der Zeit, ebenso die Blätter. Die Schwächung der Sträucher ist enorm, an eine Ernte reifer Früchte ist kaum zu denken. Der Pilz überwintert in den Triebspitzen, Dauerformen finden sich aber auch auf abgefallenen Blättern und Früchten.

Im Herbst sollte Infiziertes aufgelesen und vernichtet werden. Besondere Bedeutung kommt dem Schnitt zu, der am besten ausgeführt wird, bevor die Sträucher neu austreiben. Hierbei entfernt man die mit dem Pilz infizierten Triebspitzen und lichtet die Sträucher aus, denn dichte Bestände trocknen nach Niederschlägen langsamer ab, was die Ausbreitung des Pilzmycels begünstigt. Gleiches gilt auch für eine übermäßige Stickstoffversorgung – beim Düngen also immer auf eine adäquate Kaliumversorgung achten. Mittlerweile gibt es eine Reihe unempfindlicher Sorten, „Pax“ etwa, die nur den kleinen Makel behaarter Früchte besitzt. Im Gegensatz zu anderen pilzunempfindlichen Sorten bildet sie große Früchte aus, wenn man die Sträucher nicht dicht wachsen lässt, sondern ihnen eine sehr luftige Form schneidet.




In der ambitionierten Küche sind Schalotten (Allium cepa var. ascalonicum, französisch „echalotte“) kaum noch wegzudenken, sehr beliebt wegen des milden und aromatischen Geschmacks. Das Angebot für den Hobbygärtner an Steckzwiebeln von Schalottensorten ist begrenzt auf ein bis zwei Sorten, wohl auch, weil unsere Gemüsebauern sie praktisch gar nicht anbauen. Im Gemüsegeschäft jedenfalls gibt es überwiegend Importware, aus Frankreich etwa. Wem eine Sorte besonders gut schmeckt: Diese lässt sich prima selbst im Garten ziehen. Das ist möglich, weil Schalotten in unseren Breiten kaum zur Blüte kommen, also nicht schossen!

Von Ende Februar bis Ende März werden sie 4 bis 5 Zentimeter tief mit dem Kopf nach oben in lockere Erde gesteckt. Weil Schalotten dichte Horste von Tochterzwiebeln ausbilden, wählt man einen Reihenabstand von 25 bis 30 Zentimetern und 10 bis 20 Zentimetern in der Reihe. Zur Vermeidung von Krankheiten eine weite Fruchtfolge einhalten, auch sollte zuvor nicht mit Kompost gedüngt worden sein. In der Folge das Beet regelmäßig von Unkraut frei halten, dann gibt es Ende Juli bereits die ersten Zwiebeln zu ernten. Frisches Laub kann selbstverständlich schon wesentlich eher für die Küche geschnitten werden. Wer Schalotten länger lagern möchte, sollte die gerodeten Zwiebeln mit anhaftender Erde und Laub an einer trockenen und luftigen Stelle etwa 14 Tage lang nachreifen lassen.



In gemischten Staudenbeeten naturnaher Gärten ist vom Herbst noch jede Menge stehen geblieben, das nun, wenn die Gefahr starker Fröste vorüber ist, beseitigt werden muss. Abgestorbene Triebe von Stauden werden bodennah abgeschnitten. Günstige Gelegenheit dabei, zu groß gewordene oder nachlassende Stauden zu teilen: vorsichtig ausgraben und in mehrere Teilstücke zerlegen. Manche Stauden wachsen in sehr dichten Horsten, bei diesen sind die außen befindlichen Triebe in der Regel die vitalsten, die dann am besten an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden. Denn in neuer Umgebung gedeihen sie am besten.

Halbsträucher wie die blau blühende Bartblume (Caryopteris) können kräftig gestutzt werden, denn sie blüht besonders üppig im Spätsommer an Trieben, die in diesem Jahr wieder wachsen werden. Das gilt für Hortensien aber nicht! Hier nur die alten Blütenbüschel entfernen, damit nicht Blütenanlagen verloren gehen, die in den Knospen zwischen zarten Blättern verborgen sitzen. Es sei denn, alte Sträucher sind auszulichten, dann ganze Äste bodennah herausnehmen. Unter Rosen abgefallenes Laub entfernen, denn darin überwintern Pilzsporen des verbreiteten Sternrußtaus. Die Gefahr, dass junge Blätter von unten her infiziert werden, wird so verringert. Die Rosentriebe knapp über einem nach außen stehenden Auge zurückschneiden, so können die Rosensträucher später ihre Form wahren. Lavendel dagegen jetzt besser noch nicht schneiden, sondern erst später, wenn neue Blättchen zu sehen sind.

Staudenreste, gejätetes Unkraut und geschnittene Zweige (gehächselt) geben später als Kompost einen prima Dünger ab. Wer zu wenig davon besitzt und ihn lieber fürs Gemüsebeet verwendet (weil man weiß, was drin ist): Von Kompostierwerken erhält man ihn preiswert in lockerer, fein gesiebter Form – für das Blumenbeet gerade richtig. Die Pflanzenabfälle werden so gemischt, dass sich ein ausgewogener Nährstoffgehalt ergibt, und es wird alles heiß kompostiert. Unkrautsamen und Krankheitskeime werden so eliminiert. Weil es sich um sehr jungen Kompost handelt, ihn nur dünn ausbringen, etwa 3, maximal 5 Zentimeter dick. Das reicht, um den Boden mit Nährstoffen und Humus zu versorgen. Und in einem Jahr wird davon kaum noch etwas zu sehen sein: Regenwürmer nehmen alles mit in die Tiefe, denn sie haben frischen Kompost zum Fressen gern. Bis dahin wird die Abdeckung aber Unkraut unterdrücken und den Boden feucht halten.




Im Monat März nimmt die Lichtmenge, die unseren Zimmerpflanzen zur Verfügung steht, deutlich zu: Die Tage sind länger geworden, und die Sonne hat mehr Kraft. Dies ist der richtige Zeitpunkt, die Gießmengen zu steigern und wieder regelmäßig zu düngen. Richtig gestärkt, sind die Pflanzen in der Lage, einen gesunden und kräftigen Neuaustrieb wachsen zu lassen.

Im Laufe des Monats sollte auch verbrauchte Erde ausgetauscht werden. Die neuen Töpfe sollten in der Regel nur wenig größer als die vorherigen sein. Größere und ältere Pflanzen brauchen nicht jedes Jahr umgetopft zu werden. Hier reicht es häufig, die obersten 3 bis 5 Zentimeter des Substrats durch frische Erde zu ersetzen.

Topferden auf der Basis von Torf sind out! Der Fachhandel führt neue, hervorragende Substrate, für deren Herstellung keine Moorlandschaften sterben müssen.



Der Handel führt eine Reihe von ungiftigen Austriebsspritzmitteln, die auf der Basis von Mineralöl oder Rapsöl hergestellt sind. Während des Austriebs gespritzt, werden Schildläuse und Spinnmilben erfolgreich bekämpft.

Der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata) ist weit verbreitet und befällt bevorzugt Süßkirschen, aber auch fast alle anderen Obst- wie auch einige Ziergehölze. Die kleinen grauen, später grünlichen Raupen mit dem charakteristischen „Buckelgang“ können schon beim Austrieb beträchtlichen Schaden anrichten. Im Idealfall sind im Herbst Raupenleimringe an den Stämmen angebracht worden. Wenn die Klebkraft bis nach dem Austrieb reicht, sind weitere Maßnahmen nicht mehr notwendig. Ansonsten können die Eier und ausgeschlüpfte Larven durch Austriebsspritzungen bekämpft werden, zum Beispiel mit „Celaflor Schädlingsfrei Neem“ oder „Neudorff Spruzit flüssig“. Möglich ist auch der Einsatz von bakterienhaltigen Mitteln (Bacillus thuringiensis), wie zum Beispiel „Neudorff Raupenspritzmittel“. Diese Mittel sind auch gegen den Fruchtschalenwickler (Capua reticulana) an Apfel, Birne und Pflaume wirksam, deren Raupen überwintert haben und am Austrieb ihren Reifungsfraß durchführen.

Vorbeugend gegen Apfel- (Venturia inaequalis) und Birnenschorf (Venturia pirina) können ab dem Austrieb regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel gespritzt werden, wie zum Beispiel „Neudo-Vital Obst-Pilzschutz“ oder „Celaflor Pilz-Spritzmittel Saprol S“, welche die Widerstandsfähigkeit der Gehölze fördern. Am besten nach einem Regen ausbringen, denn dann ist die Infektionsgefahr am größten. Auch sollte, so nicht geschehen, Falllaub noch beseitigt werden, denn von diesem stammt der größte Teil der Pilzsporen.

Die pilzliche Kräuselkrankheit (Taphrina deformans) am Pfirsich kann nur kurz vor dem Öffnen der Knospen, also dann, wenn sie angeschwollen sind, bekämpft werden. Zugelassen sind hierfür Kupferpräparate, wie „Celaflor Obst- und Gemüse-Spritzmittel“ oder „Neudorff Kupferkalk Atempo“. Die oben genannten Pflanzenstärkungsmittel sollen auch hier die Widerstandsfähigkeit stärken.




Wichtige Elemente bei der Gestaltung eines Gartens sind vertikale Objekte, die den Blick von der Fläche nach oben leiten. Neben hohen Ziergegenständen kommen natürlich insbesondere Gehölze in Frage. Vor allem aber sind Kletterpflanzen, und hier vorneweg die Kletterrosen geeignet, wunderbare Akzente zu setzen. Diese können an Rankgerüsten, zum Beispiel Obelisken, Rosenbögen und auch Lauben, hochgeleitet werden. Aber auch zur Begrünung und Verschönerung von Hauswänden, Zäunen und Mauern eignen sich Kletterrosen hervorragend.

Man grenzt relativ steiftriebige Kletterrosen, darunter viele öfter- und dauerblühende Sorten, von so genannten Ramblerrosen ab. Diese sind weichtriebig, meist starkwüchsiger und in der Lage, sehr rasch in Bäume zu klettern oder Gartenhäuser und Garagen zu überwachsen. Dass die meisten Rambler (engl. to ramble: umherschweifen) nur einmal blühen, muss kein Nachteil sein, denn der Flor fällt meist umso üppiger aus und kann einem großen, alten Obstbaum im Frühsommer eine zweite Blütenpracht bescheren.

Wurzelnackte Sträucher können noch bis zum Beginn des Laubaustriebs gepflanzt werden. Sie werden zuvor mehrere Stunden gewässert. Anschließend beschädigte Wurzeln herausschneiden und dann so tief pflanzen, dass die Veredelungsstelle etwa drei Finger breit unter die Erde kommt. Die Wurzeln sollten ausreichend Platz haben und nicht etwa nach oben gebogen werden; die Sohle des Pflanzloches sollte zuvor gut gelockert worden sein, denn dies fördert das Einwachsen der tief reichenden Wurzeln. Steht reifer Kompost (mindestens zwei Jahre alt) zur Verfügung, kann dieser bis zu einem Anteil von 30 Prozent unter die Füllerde gemischt werden.

Auch bei der Frühjahrspflanzung wird Erde als Frostschutz angehäufelt. Die Häufelerde wird erst dann entfernt, wenn die Neutriebe 10 Zentimeter lang sind. Anschließend kann reichlich Kompost in die oberste Bodenschicht eingearbeitet und alles mit einer Mulchschicht abgedeckt werden.

Containerpflanzen können ganzjährig gepflanzt werden, sie müssen aber im ersten Jahr regelmäßig gegossen werden, bis die Wurzeln ins umgebende Erdreich eingewachsen sind.




Giersch (Aegopodium podagraria), auch Geisfuß oder Zipperleinskraut genannt, gehört zu den häufigsten Unkräutern im Garten. Die Pflanze verbreitet sich stark durch Rhizombildung, aber auch durch das Aussamen. Wird sie nicht regelmäßig entfernt, kann sie das Wachstum der Kulturpflanzen stark einschränken.

Auch wenn es schwer fällt: Die Bekämpfung der Unkräuter mit chemischen Mitteln (Herbiziden) hat dabei im Garten nichts zu suchen. Die sicherste Methode, Giersch aus dem Garten zu entfernen, ist das regelmäßige Jäten.

Es ist wichtig, dass damit im Frühjahr zeitig begonnen und kontinuierlich weiter gearbeitet wird. Durch die ständige Bearbeitung und das Entfernen der Pflanzenteile wird das Unkraut stark geschwächt und die Wurzelstöcke werden ausgehungert. Da der Samen über viele Jahre im Boden keimfähig bleibt, muss man in jedem Fall die Samenbildung der Pflanzen verhindern. Wichtig also: vor der Samenbildung aushacken.

Samentragende Pflanzen gehören nur auf den Kompost, wenn dieser für eine Heißkompostierung groß genug ist. Sonst verbreitet man mit dem Kompost den Gierschsamen im gesamten Garten.

Da Giersch wie alle Pflanzen Licht für sein Wachstum benötigt, sollte man ihm so wenig Licht wie möglich zukommen lassen. Im Ziergarten hilft eine ständige Beschattung des Bodens mit Bodendeckern zusätzlich, das Unkrautwachstum einzuschränken. Im Gemüsegarten sollte man eine Mischkultur anlegen, damit der Boden möglichst immer bedeckt ist. Frei werdende Beete am besten sofort mit einer Gründüngung einsäen, um auch hier den Boden schnellstmöglich wieder zu bedecken.

In ganz extremen Fällen hilft allerdings nur noch eine Radikalmethode. Das gesamte Beet mit schwarzer Mulchfolie abdecken und für die Pflanzung des Gemüses Schlitze hinein schneiden. Durch den Lichtmangel wird Giersch ausgehungert, allerdings können immer noch Samen im Boden liegen, die keimen, sobald bessere Wachstumsbedingungen (Licht) herrschen.





Viele Zwiebelsorten können als so genannte Säzwiebeln im Sommeranbau gezogen werden. Dazu sät man im März an Ort und Stelle in 2 Zentimeter Tiefe und vereinzelt später auf 4 Zentimeter Abstand (Reihenabstand etwa 20 Zentimeter). Da die Keimdauer mit circa 20 Tagen relativ lang ist, empfiehlt sich eine Markiersaat von Radieschen. Ansprüche und Pflege sind in dem Tipp über Steckzwiebeln beschrieben.

Sorten, welche die großen, mild schmeckenden Gemüsezwiebeln liefern, werden – um große Zwiebeln zu erzielen – im März unter Glas bei 14 bis 16 Grad Celsius ausgesät, anschließend pikiert und Anfang Mai im Abstand von 30x30 Zentimetern ausgepflanzt. Dabei sollte nicht zu tief gesetzt werden, denn sonst werden die Zwiebeln eher hochoval und nicht rund. Geerntet wird erst ab Anfang Oktober, da sie im August und September noch beträchtlich wachsen.

Die zunehmend beliebter werdenden Frühlingszwiebeln werden direkt an Ort und Stelle ausgesät und später dann nach Bedarf geerntet. Stehen die Pflänzchen zu dicht, liefert das Ausdünnen schon die erste Ernte. Die übrigen werden geerntet, wenn sie etwa 20 Zentimeter hoch sind und die Blätter noch weich und saftig sind. Möglich ist bei Frühlingszwiebeln auch die Aussaat in 5 Zentimeter breiten Streifen, die im Abstand von etwa 15 Zentimeter stehen. Folgesaaten im Abstand von etwa drei Wochen sichern später den weiteren Nachschub an Frühlingszwiebeln.





Speisezwiebeln sind eines der weltweit wichtigsten Würzgemüse mit einem pikanten, kaum durch ein anderes Gemüse zu ersetzendem Geschmack. Und sie sind äußerst gesund, denn sie enthalten Apfel- und Zitronensäure. Den typischen Geschmack erzeugen aber auch Senföle und organische Schwefelverbindungen.

Im Hausgarten werden in der Regel im Vorjahr gezogene Steckzwiebeln gesetzt, am besten in der Zeit von Mitte März bis Ende April. Sie werden so in die Erde gesteckt, dass ein Drittel noch herausragt, die Erde wird dabei kräftig angedrückt. Bewährt haben sich Abstände von 5 Zentimetern in der Reihe und 20 Zentimetern zwischen den Reihen. Günstig sind humose Lehmböden mit gutem Nährstoffgehalt in voller Sonne.

Leider neigen Steckzwiebeln gelegentlich zum Schossen (Blühen), was sich aber dadurch vermindern lässt, dass die Steckzwiebeln zuvor für etwa zwei Wochen bei 25 bis 28 Grad Celsius getrocknet („gedarrt“) werden, etwa im warmen Heizungskeller oder auf einem Heizkörper. Beim Kauf sollte außerdem auf sehr kleine Setzzwiebeln geachtet werden, denn große schossen und blühen viel eher. Beim Anbau ist eine weite Fruchtfolge von etwa fünf Jahren einzuhalten, sonst drohen u.a. Schäden durch Wurzelälchen (Nematoden).

Die Pflege besteht lediglich aus der Beseitigung von Unkraut und dem Wässern bei anhaltender Trockenheit. Geerntet werden Zwiebeln je nach Sorte von August bis September. Erntereif sind sie, wenn über die Hälfte des Laubes abgestorben ist. Das Niedertreten des Laubes, wie es gelegentlich zur Verfrühung der Reife empfohlen wird, schädigt nur die Zwiebeln und macht sie deutlich weniger lagerfähig. Ernten sollte man an einem trockenen, warmen Tag. Am besten breitet man anschließend die Zwiebeln zum Abtrocknen an einem trockenen und luftigen Ort aus.

Eine der wohlschmeckendsten Sorten sind Schalotten, die im Abstand von 30x15 Zentimeter gesteckt werden. Geerntet werden die aus vielen Zwiebeln bestehenden Zwiebelbüschel im Juli. Sehr kleine Zwiebelchen können zum Stecken im nächsten Jahr aufbewahrt werden.

Wer Steckzwiebeln für das nächste Jahr selber ziehen möchte, der sät Anfang Mai an Ort und Stelle in 3 Zentimeter Tiefe aus. In der Reihe wird relativ dicht gesät, denn so bleiben die Steckzwiebeln klein. Nur spezielle Steckzwiebelsorten aussäen, sonst ist die Gefahr des Schossens im nächsten Jahr zu groß.





Pflanz- oder Saatkartoffeln entwickeln sich im Beet deutlich schneller, wenn ihre Wuchsbereitschaft zuvor in einem kühlen Raum angeregt wurde. Dazu werden sie im zeitigen Frühjahr vorgetrieben. Man legt sie einzeln in flache Kisten, die Seite mit den meisten Augen nach oben, und stellt sie an eine möglichst helle Stelle bei 10 bis 15 Grad Celsius. Dies garantiert, dass sich die Triebe gedrungen und kräftig entwickeln.

Für den Hausgarten sind Frühkartoffelsorten zu empfehlen. Diese werden nicht eingekellert, sondern sind alsbald nach der Ernte zu verzehren. Werden die Kartoffeln Anfang März vorgetrieben, können die ersten Knollen schon im Juni geerntet werden.





In naturnahen Gärten sind zahlreiche Samenstände von Stauden und Sommerblumen im Herbst stehen geblieben und nicht abgeräumt worden. Was mancher Gärtner als „unordentlich“ und unsauber empfindet, bietet nicht nur Insekten Unterschlupf im Winter und lockt Vögel in Siedlungen hinein, die man sonst nur wenig zu Gesicht bekommt (Distelfinken zum Beispiel, die sich von den Samenständen von Sonnenhut (Rudbeckia), Schmuckkörbchen (Cosmos) ernähren), sondern gewährt den Stauden einen gewissen und natürlichen Frostschutz.

Im zeitigen Frühjahr wird dann aber doch abgeräumt, um den neuen Trieben Licht und Luft zu sichern. Dabei sollte auch Unkraut entfernt werden, zum Beispiel aufgelaufene Gräser, Giersch usw. Anschließend können sehr wüchsige Stauden mit reifem Kompost versorgt werden.

Um das Auflaufen weiterer Unkräuter zu unterdrücken und wiederholtes Unkrautjäten zu vermeiden, können die Bereiche zwischen den Stauden gemulcht werden. Bewährt hat sich Rindenmulch, denn er zersetzt sich vergleichsweise langsam. Rinde ist allerdings sehr stickstoffarm. Damit die zersetzenden Mikroorganismen diesen Stickstoff nicht der Erde entnehmen und damit den Pflanzen rauben, sollten vor dem Ausbringen des Rindenmulchs als Stickstoffquelle grobe Hornspäne gestreut werden.





Im zeitigen Frühjahr entfalten sie ihr leuchtend gelbes Blütenkleid in voller Pracht. Beim genaueren Hinsehen erinnern die kleinen Blüten an Glöckchen, was zu dem weithin verbreiteten Namen Goldglöckchen führte. Forsythien sind bis zu 4 Meter hohe Ziergehölze aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae), die liebend gerne an sonnigen Standorten mit einem feuchten, nährstoffreichen Boden wachsen.
Um möglichst dicht und üppig blühende Gewächse zu erhalten, empfiehlt es sich etwa alle drei Jahre die Sträucher nach der Blüte auszulichten, um neue Triebe zu unterstützen. Die alten Triebe werden an der Basis entfernt.

Wer neue Forsythien pflanzen will, sollte die Sträucher vor einen dunklen Hintergrund setzen, um den leuchtenden Blüten einen optimalen Kontrast zu geben. Sie eignen sich auch sehr gut in Kombination mit anderen Ziersträuchern in einer gemischten Hecke. Die Krönung ist natürlich eine reine Forsythienhecke, die im Frühjahr wie eine leuchtende gelbe Mauer den Garten umfasst.




Entgegen der Gewohnheit sollte man jetzt im Frühjahr die alten Wedel an der Pflanze belassen, auch wenn es dem ordentlichen Gärtner manchmal widerstrebt. Die alten Wedel erfüllen wichtige Funktionen, indem sie die jungen Triebspitzen schützen und während des Abbauprozesses einen ganz natürlichen Humus bilden, so dass sich eine Düngung erübrigt. Farne produzieren auf diese Weise sozusagen ihren eigenen Mulch.

Weitere Vorteile bringen die alten Pflanzenteile im Sommer, wenn sie den Boden rund um die Pflanze vor Austrocknung schützen und das Wachstum von unerwünschten Wildkräutern verhindern. Man hat sich also zweimal Arbeit gespart, wenn man die alten Wedel an den Pflanzen belässt.





Es wird viel darüber diskutiert, ob Ameisen nützlich oder schädlich sind. Als Allesfresser beseitigen sie im Garten beispielsweise tote Tiere und abgestorbene Pflanzenteile und sind somit durchaus nützlich. Andererseits pflegen sie Blattläuse, deren Honigtau-Ausscheidungen für Ameisen ein unwiderstehliches Nahrungsmittel ist. Da sie die natürlichen Feinde der Blattläuse aggressiv von den Blattlauskolonien vertreiben und sich dadurch diese Kolonien stark vergrößern können, muss man zeitweilig mit geeigneten Mitteln eingreifen.

Oft haben wir es in unseren Gärten mit der Gelben Weg- oder Wiesenameise zu tun. Man findet sie häufig in Rasenflächen. Diese zwei bis vier Millimeter großen Ameisen legen unterirdische Bauten an, die an der Bodenoberfläche durch maulwurfartige Erdhügel zu erkennen sind. Diese sind teilweise von Gräsern und Kräutern durchwachsen.

Die Gelbe Wegameise ernährt sich hauptsächlich vom Honigtau der Wurzelläuse. Die Vorliebe für „Süßigkeiten“ kann man bei der Bekämpfung einkalkulieren. In der Nähe der Bauten stellt man Gläser mit Marmelade auf (keinen Honig oder Zuckersirup verwenden, dies lockt nur Wespen und Honigbienen an) und fängt damit die Ameisen ab. Wenn man die Tiere auf dem Kompost aussetzt, können sie bei der Kompostbereitung sehr behilflich sein.

Wenn man die Ameisen vertreiben will, kann man auch Wermutjauche in die Bauten gießen (300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Kraut in zehn Liter Wasser etwa 14 Tage vergären lassen). Außerdem mögen Ameisen den Geruch von Aromapflanzen nicht, wie sie mediterrane Kräuter (zum Beispiel Lavendel, Thymian, Majoran) ausströmen. Man kann beispielsweise diese Kräuter im Garten auspflanzen oder auch Pflanzenteile auslegen, um die Ameisen zu vertreiben.

Es wird davon berichtet, dass sich die Ameisen durch Kupferblech vertreiben lassen. Dazu wurde ein Stück Kupferblech in den Bau gesteckt, und schon nach kurzer Zeit waren die Ameisen verschwunden. Überall dort, wo sich die Tiere niederlassen wollen, muss man das Blech für einen Tag in die Erde stecken.





Einjahresblumen lassen den Sommergarten farbenfroh leuchten. Sie setzen Akzente zwischen Stauden, eignen sich als Beet- oder Wegeinfassung, beranken Zäune und so manche einjährige Sommerblume verschönert sogar den Nutzgarten oder lässt Kübel und Kästen erblühen. Damit man in Sommer nicht zu lange auf die Blütenpracht warten muss, kann man schon im ausgehenden Winter mit der Anzucht beginnen.

Das Sortiment im Fachhandel ist so vielseitig, dass man sich vor dem Kauf anhand von Katalogen oder Büchern informiert, was am besten in die einzelnen Gartenbereiche passt. Dabei stößt man immer wieder auf den Begriff „F1-Hybrid“. Es handelt sich um Saatgut, dass immer neu aus Kreuzungen von Pflanzen mit besonderen Eigenschaften gewonnen wird. Die F1-Hybriden sind in der Regel optisch schöner, d.h. sie haben mehr und größere Blüten. Dadurch benötigt man weniger Saatgut. Da es sich bei diesen Pflanzen quasi um die Bestenauslese handelt, haben sie größere Widerstandskraft gegen Krankheiten, Schädlinge und Witterungseinflüsse, soweit sie einen optimalen Standort und regelmäßige Pflege erhalten. Dieses Saatgut ist meist etwas teurer, aber die Investition lohnt sich durchaus.

„Fleuroselect-Gewinner“ sind erprobte Neuheiten, die bei richtiger Standortwahl in jedem Garten gedeihen. Auf der Rückseite der Samentüten befinden sich immer kurze Pflegeanleitungen, die zur erfolgreichen Kultur führen. Leider kann man der Saatguttüte nicht ansehen, ob der Samen auch von guter Qualität ist. Deshalb muss man auf jeden Fall darauf achten, dass das auf jeder Tüte aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten ist.

Saatgut in Keimschutzverpackung übersteht auch schon mal eine unsachgemäße Lagerung, die allerdings im Fachhandel nicht zu erwarten ist. Steht der Ständer mit dem Saatgut jedoch bei Wind und Wetter vor der Ladentür, ist Vorsicht geboten. Hat man selbst noch Saatgut vom vergangen Jahr übrig, macht man bereits Anfang Februar eine Keimprobe: Abgezählte Samenkörner werden auf feucht zu haltendem Löschpapier oder in Anzuchterde gelegt. Gehen mehr als 50 Prozent der Samen auf, kann man ihn gut für die diesjährige Aussaat verwenden.



Ab Februar/März kann dann mit der Anzucht vieler Arten im Gewächshaus oder auf der Fensterbank begonnen werden. Dafür verwendet man am besten Aussaatkisten aus Kunststoff, weil sie sich leicht reinigen lassen, was den Befall mit Krankheitserregern stark verringert, und ungedüngte Anzuchterde (zum Beispiel TKS I).
Der Samen wird gleichmäßig dünn ausgesät, leicht mit Erde übersiebt und vorsichtig mit einer feinen Brause gegossen. Gerade bei der Kultur im Zimmer empfiehlt es sich, die Aussaatkisten mit einer Glasscheibe oder mit Kunststoffolie abzudecken, damit genügend Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.
Etiketten, beschriftet mit Namen und Blütenfarbe, erleichtern später das Auspflanzen an den richtigen Platz im Garten. Da auch Saatgut unterschiedliche Licht- und Temperaturansprüche für die Keimung hat, muss man diesbezügliche Angaben auf der Samentüte möglichst genau beachten.
Für die frühe Aussaat auf der Fensterbank oder im geheizten Gewächshaus eignen sich beispielsweise:

Hahnenkamm (Celosia argenta),
Buntnessel (Coleus Blumei-Hybriden),
Glockenrebe (Cobaea scandens),
Männertreu (Lobelia erinus),
Bartfaden (Penstemon hartwegii),
Petunie (Petunia-Hybriden),
Feuersalbei (Salvia splendens),
Eisenkraut (Verbena-Hybriden).


Im temperierten Gewächshaus oder in gering geheizten Räumen zieht man jetzt schon folgende Sommerblumen an:

Leberbalsam (Ageratum houstonianum),
Löwenmaul (Antirrhinum majus),
Sonnenwende (Heliotropium arborescens),
Spaltblume (Schizanthus-Wisetonensis-Hybriden).


Im März und April sät man in warmen Räumen zum Beispiel

Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus),
Spinnenpflanze (Cleome spinosa),
Mignon-Dahlien, Wunderbaum (Ricinus communis),
Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) und
Zinnien aus.


Dagegen benötigen unter anderem folgende Pflanzen nur geringe Temperaturen zur Keimung:

Papieknöpfchen (Ammobium alatum)
Sommeraster (Callistephus chinensis)
Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus)
Mittagsgold (Gazania-Hybriden)
Strohblumen (Helichrysum bractatum)
Edelwicken (Lathyrus odoratus)
Statice (Limonium suworowii)
Gauklerblume (Mimulus luteus)
Ziertabak (Nicotiana sanderae)
Flammenblume (Pholx drummondii)
Sonnenhut (Rudbeckia hirta)
Studentenblume (Tagetes)
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)


Sind die Sämlinge so groß, dass man sie fassen kann, werden sie in kleine Töpfe und in TKS 1 verpflanzt, damit sie sich ungestört entwickeln können. Viele Arten stehen danach am besten im mäßig warmen Gewächshaus, ab Mitte April auch im Folientunnel. Wer beides nicht zur Verfügung hat, wählt als Standort einen hellen, kühlen Raum. Vor dem Verpflanzen an ihren endgültigen Standort im Garten (je nach Art im April/Mai) müssen die Jungpflanzen an die Freilandbedingungen gewöhnt werden. Dazu werden Zimmer, Gewächshaus und Folientunnel tagsüber gelüftet. Die meisten einjährigen Sommerblumen lassen sich natürlich auch direkt ins Freiland aussäen. Damit muss man in der Regel aber bis April/Mai warten. Aufgrund niedriger Temperaturen verzögert sich die Keimung und das Wachstum in den ersten Wochen, so dass die Pflanzen auch später blühen als solche, die im geschützten Raum vorgezogen wurden.


Damit sich die Sommerblumen richtig entwickeln können, müssen sie einen sonnigen Standort und einen lockeren, humusreichen Boden bekommen. Am besten harkt man im Frühjahr zwei bis drei Kilogramm Kompost je Quadratmeter in den Boden ein. Dadurch erhalten die meisten Sommerblumen genügend Nährstoffe für die Vegetationszeit. Lediglich Pflanzen wie Ringelblume, Löwenmaul, Phlox und Zinnien benötigen zusätzlich eine Stickstoffgabe von 30 Gramm Horngrieß je Quadratmeter im Laufe des Frühsommers. Nur so ist ein kräftiges Wachstum und eine üppige Blütenfülle garantiert. Am schönsten wirken Sommerblumen, wenn man jede Art in größeren Gruppen pflanzt. Die Verwendungsmöglichkeiten sind, wie oben aufgezeigt, sehr vielseitig. Doch nicht nur im Garten, auch in der Vase im Haus sind Sommerblumen eine wahre Pracht. Viele von ihnen sind bestens dafür geeignet und die Pflanzen blühen im Garten nach dem Schnitt üppig weiter.





Bevor man also an die Unkrautvernichtung geht, erst genau hinschauen, was man - oft zornig - ausreißt und vernichtet. Oftmals ist übrigens auch die Vernichtung der Unkräuter einfacher, wenn man weiß, welchen Boden sie bevorzugen. Durch Kalkung oder Ansäuerung und durch die richtige Fruchtfolge lassen sie sich zumindest unterdrücken.

Auch wenn es schwer fällt: Chemische Unkrautvernichtungsmittel haben im Garten nichts zu suchen. Die sicherste Methode ist natürlich das regelmäßige Jäten.

Wird man dem Wachstum der Unkräuter nicht mehr Herr, bleibt nur noch die Radikalmethode. Das gesamte Beet wird mit schwarzer Mulchfolie bedeckt und die Gemüsepflanzen in diese Folie hineingepflanzt. Die Folie unterdrückt durch Lichtmangel den Unkrautaufwuchs. Aber auch diese Folien können keine Wunder vollbringen, denn Unkrautsamen bleibt über viele Jahre im Boden keimfähig und auch Wurzelunkräuter sind nicht so schnell abzutöten.

Wer zeitig im Frühjahr mit dem Jäten beginnt, hat noch die besten Chancen, den Aufwuchs des unliebsamen Unkrautes in Schranken zu halten. Samentragende Unkräuter gehören nur auf den Kompost, wenn die Heißkompostierung gewährleistet ist. Kästen und Schalen bepflanzen


Überwinternde Geranien, Fuchsien, Strauchmargeriten und andere Kübelpflanzen benötigen ab März besondere Aufmerksamkeit. Sie werden zurückgeschnitten und in frische Blumenerde verpflanzt. Pflanzen in sehr großen Kübeln müssen nicht mehr jedes Jahr verpflanzt werden, aber es ist auf ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten, wobei der Dünger nicht auf die trockene Erde gegossen werden darf. Alle Balkon- und Kübelpflanzen werden an einen hellen, mäßig warmen Standort gebracht. So können sie langsam austreiben, ohne lange, weiche Triebe zu bilden.

Mit dem Bepflanzen von Kästen und Schalen muss nicht bis Mitte Mai gewartet werden. Primeln, Stiefmütterchen, Goldlack, Vergissmeinnicht, Tausendschön und niedrige Blumenzwiebeln wie Krokusse, Wildtulpen, Hyazinthen etc. eignen sich ausgezeichnet für die Bepflanzung von Gefäßen ab Anfang März.

Blumenzwiebeln kann man bereits im Herbst (dicht an dicht) in die Kästen pflanzen bzw. im Frühjahr fertig gekaufte Pflanzen einsetzen. Frühjahrsblüher sind auf niedrige Temperaturen angewiesen und blühen ca. zwei Monate, wenn sie gut gepflegt werden. Das heißt, die Erde muss immer gut feucht sein, regelmäßige Düngergaben sind notwendig und Verblühtes wird sofort ausgeputzt, um Samenbildung zu unterdrücken. ,





Vielen Gartenbesitzern ist nicht bewusst, dass eine Rasenfläche genauso viel Aufmerksamkeit und Pflege benötigt, wie alle anderen Gartenteile auch. Viel Ärger kann man sich ersparen, wenn bei der Neuanlage eines Rasens mit großer Sorgfalt gearbeitet wird. Der beste Zeitpunkt für die Einsaat sind die Monate April oder August, wobei man die Bodenbearbeitung frühzeitig durchführen muss.

Zunächst wird von der zukünftigen Rasenfläche eine Bodenprobe genommen und zur Untersuchung an ein Bodenuntersuchungslabor geschickt. Rasen benötigt einen pH-Wert von 5,5 bis 6,0 und einen durchlässigen, humusreichen Boden. Unabhängig von der Bodenuntersuchung muss jede Fläche zunächst spatentief gegraben werden, wobei man Steine und Unkräuter sorgfältig entfernt. Insbesondere auf Wurzelunkräuter ist zu achten, da diese sehr hartnäckig auch aus den kleinsten Wurzelteilstücken weiterwachsen und für den Rasen Nährstoff- und Wasserkonkurrenz sind.

Sehr schwerer Boden muss mit scharfem Sand (ca. sechs Kubikmeter je 100 Quadratmeter) oder mit Sand vermischtem Hygromull oder Styromull (drei Kubikmeter je 100 Quadratmeter) verbessert werden. Die umgegrabene Fläche wird mit Kompost abgestreut, der in die oberste Bodenschicht eingearbeitet wird. Zeigt das Untersuchungsergebnis der Bodenprobe einen zu geringen pH-Wert (unter 5,5), muss dieser durch Kalkgaben erhöht werden (siehe Tabelle).

 

 

 

Aufkalkung zu saurer Böden
(einmalige Gaben als Gesundungs-Kalkung)


                         leichte Böden                       mittlere Böden          schwere Böden

bei pH-Wert     mit kohlensaurem Kalk g/qm         mit Branntkalk g/qm        mit Branntkalk g/qm

             4                      100 - 200                           200 – 400                  400 - 800

         4,5                        100                                200 – 300                  400 - 700

          5                           60                                 150 – 200                  300 - 500

        5,5                                                               100 - 150                   250 - 300        

         6                                                                      50                            100         

(nach Alt 1987)


Nach der Aufbereitung der Fläche wird sie aus zwei Richtungen gewalzt. Achtung – die Walze darf nicht zu schwer sein, sonst verfestigt sich der Boden. Sofern noch Vertiefungen vorhanden sind, gleicht man sie mit der Harke aus. Nun lässt man die Fläche ca. zwei Wochen brach liegen und entfernt regelmäßig die noch aufkeimenden Unkräuter.

Die Auswahl der richtigen Rasenmischung für den vorhandenen Standort und die Nutzung ist entscheidend. Das Saatgut besteht aus Mischungen verschiedener Gräser, wobei ein Teil schwachwüchsiger Untergräser und ein Teil starkwüchsiger Obergräser enthalten ist. Im Fachhandel werden fertige Rasenmischungen angeboten, man kann sich aber auch eine Mischung herstellen lassen.

Vor der Einsaat muss die Fläche langsam, aber durchdringend gewässert werden. Das Saatgut wird nochmals gemischt, da die einzelnen Samen unterschiedliche Gewichte haben und sich dadurch schnell entmischen. Aus diesem Grund sollte man auch nur an einem windstillen Tag säen, damit die leichteren Samen nicht weiter fliegen als die schwereren.

Von handelsüblichen Rasenmischungen benötigt man 15 bis 20 Gramm pro Quadratmeter. Um das Saatgut gleichmäßig zu verteilen, sät man am besten in zwei Richtungen aus. Danach arbeitet man das Saatgut leicht in den Boden ein (zum Beispiel mit dem Gartenwiesel), walzt nochmals über die Fläche und beregnet sie.

Um die Saat vor Vögeln zu schützen, kann man die Fläche mit Netzen oder wachsender Folie überspannen.

Der erste Schnitt erfolgt, wenn die Gräser sechs bis sieben Zentimeter hoch sind. Dabei sollte der Boden abgetrocknet und der Mäher auf vier bis fünf Zentimeter Schnitthöhe eingestellt sein. Unter Umständen wird einen Tag nach dem Mähen gewässert.

Übrigens erleichtert eine Einfassung (zum Beispiel aus Steinplatten) das Rasenmähen, weil man mit dem Mäher über sie hinwegfahren kann. Somit entfällt das mühsame Abstechen hoher Mähkanten.

Ist der Rasen gut angewachsen, wird er immer dann gemäht, wenn ein Zuwachs von ca. zwei Zentimetern erreicht ist. Die Schnitthöhe des Rasenmähers wird auf drei bis vier Zentimeter eingestellt. Wird der Rasen kürzer geschnitten, kommt es schnell zu Verunkrautung, Moos und Sonnenbrandschäden. In Hitze und Trockenperioden wächst der Rasen kaum und darf nicht geschnitten werden.

Intensiv gepflegter Rasen benötigt viele Nährstoffe. In den meisten Fällen wird aber auch hier die Bodenanalyse zeigen, dass die Hauptnährelemente ausreichend enthalten sind. Zur Erhaltung eines gleichmäßigen Nährstoffangebotes wird auf der Rasenfläche im Frühjahr eine dünne Schicht Kompost verteilt und beim Vertikutieren leicht eingearbeitet.

Nicht nur die Versorgung mit Nährstoffen und organischem Material ist durch die Kompostanwendung gesichert, der relativ hohe pH-Wert des Kompostes wirkt auch der Moosbildung im Rasen entgegen. Hinsichtlich der Stickstoffdüngung ist der Rasen eine „Sonderkultur“. Durch das ständige Mähen und damit „Ernten“ verbraucht er im Durchschnitt 15 bis 20 Gramm Reinstickstoff je Quadratmeter. Das bedeutet, dass man im Frühjahr 100 Gramm pro Quadratmeter Hornspäne düngt.

Moos breitet sich immer dann im Rasen aus, wenn die Gräser durch äußere Umstände benachteiligt sind. Der zu tief eingestellte Rasenmäher, zu geringe Nährstoffzufuhr und zu tiefer pH-Wert sind die häufigsten Ursachen für Moos im Rasen.

Durch richtige Pflegemaßnahmen kann man ihnen schnell entgegenwirken. Unkräuter breiten sich dann aus, wenn zum Beispiel durch häufiges Vertikutieren der Untergrund des Rasens nach oben geholt oder wenn der Rasen durch Betreten bei Kahlfrösten bzw. durch starke Benutzung bei nassem Wetter beschädigt wird. Die entstehenden Kahlstellen werden rasch durch Unkraut besiedelt, das manchmal sehr hartnäckig ist. Deshalb empfiehlt sich bei solchen Schäden die sofortige Nachsaat einer Rasenmischung.





Wer jetzt bereits mit der Vorbereitung der Gemüsebeete beginnt, kann früher säen, pflanzen und ernten.

Der Boden muss gelockert werden, möglichst ohne ihn umzugraben, um die jetzt wieder aktiven Bodenlebewesen nicht zu stören. Am besten gelingt es mit einer Doppelgrabgabel oder dem Terramat. Dabei kann man gleichzeitig die abgefrorenen Reste der Gründüngung bzw. aufgetragenen Kompost einarbeiten. Beides dient der langfristigen Versorgung des Bodens mit Humus und damit der Nährstoffversorgung der Pflanzen.

Je lockerer der Boden ist, desto schneller erwärmt er sich, was wiederum den Keimvorgang beschleunigt. Damit der Samen gut aufgeht, muss die Erde feinkrümelig sein. Nach der groben Lockerung werden die Beete deshalb noch mit dem Rechen geharkt.

 Erste Gemüseaussaaten im Freiland sind möglich


Bei gutem Wetter und in geschützten Lagen sind erste Freilandaussaaten bereits im März möglich.

Man wählt dazu immer frühe Sorten der einzelnen Gemüsearten. Besonders gut geeignet für sehr frühe Aussaaten sind leichte, tiefgründige und humusreiche Böden, die sich schnell erwärmen.

Nachdem die Saatbeete vorbereitet sind (feinkrümelig), können die Aussaaten beginnen. Frühe Möhrenaussaat mit geeigneten Sorten kann den Befall mit der Möhrenfliege vermindern oder vermeiden (Sorte „Flyaway“). Da diese Schädlinge keinen Wind mögen, sät man Möhrenreihen immer in die Hauptwindrichtung.

Durch das frühe Legen der Dicken Bohnen kann man den Befall mit der Schwarzen Bohnenblattlaus vermindern.

Radieschen bevorzugen einen kräftigen, mittelfeuchten Boden. Damit sie sich gut ausbilden können, sät man in der Reihe mit einem Abstand von drei Zentimetern und einem Reihenabstand von zehn Zentimetern. Rettich dagegen benötigt mehr Platz: 5 Zentimeter in der Reihe, 20 Zentimeter zwischen den Reihen.

Ab Mitte des Monats kann bei gutem Wetter mit der Aussaat von Pal- und Schalerbsen, Schwarzwurzeln, Kräutern sowie Spinat, Gartenmelde und Stielmus (Rübstiel), Feldsalat, Gartenkresse und verschiedenen Salaten begonnen werden.

Ebenso kann man mit der Aussaat bzw. dem Stecken der Zwiebeln beginnen. Steckzwiebeln dürfen nicht zu tief in den Boden, die Spitzen müssen gerade noch herausschauen. Alle Aussaaten müssen ausreichend bewässert werden, damit sie zufriedenstellend keimen.

So gedeiht Petersilie


Viele Gartenbesitzer haben Pech mit dem Anbau von Petersilie.

Oft liegt der Fehler bei der Auswahl des Standortes. Wer Jahr für Jahr die Pflanzen an derselben Stelle aussät, wird wenig Erfolg haben. Petersilie ist mit sich selbst unverträglich, das heißt die Pflanzen sondern über die Wurzeln Stoffe ab, die ein gesundes Heranwachsen von Petersilien-Neuaussaaten verhindern.

Wenn also Petersilie jährlich an einer anderen Stelle ausgesät wird und der Boden dort tiefgelockert, nährstoffreich und feucht ist, kann nichts mehr schief gehen.

Frühestens nach vier Jahren kann man Petersilie wieder an die gleiche Stelle säen. Anders ist es bei Selbstaussaat. Dazu einfach die Pflanzen blühen und samen lassen. An gleicher Stelle wächst Petersilie in der Regel bei Selbstaussaat gut.





Bereits Anfang März sollte man verschiedene Knollengewächse aus dem Winterschlaf wecken. Dazu gehören neben den Knollenbegonien auch das Indische Blumenrohr (Canna) sowie die Ruhmeskrone (Gloriosa rotschildiana), eine Pflanze, die man in unseren Gärten nicht häufig findet.

Die Knollen der Begonien werden zunächst gereinigt und anschließend in Kästen oder Töpfe gepflanzt. Dazu füllt man diese gut zur Hälfte mit feuchtem Substrat und legt die Knollen im Abstand von fünf Zentimetern mit der vertieften Seite nach oben darauf. Abschließend bedeckt man sie etwa fingerdick mit dem Substrat. Nun werden sie an einem hellen, warmen Ort aufgestellt und anfangs nur wenig gegossen. Sobald sich die ersten Triebe zeigen, wird mehr gegossen.

Nach ca. sechs Wochen wird umgetopft, ab Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu befürchten sind, kommen die Knollenbegonien ins Freiland. Sie eignen sich je nach Sorte für Beet, Kästen und Ampeln.

Das Indische Blumenrohr wird in einen großen Topf in Humuserde gepflanzt und an einen ebenfalls warmen, hellen und sonnigen Platz gestellt. Auch diese Pflanze gießt man zunächst sehr mäßig, bis sich der Austrieb zeigt. Dann allerdings benötigt diese Sumpfpflanze viel Wasser und einmal pro Woche auch flüssigen Dünger nach Angabe des Herstellers.

Die Ruhmeskrone ist eine Kletterpflanze, die hierzulande lediglich als Zimmerpflanze bekannt ist. An einem warmen, geschützten Platz kann sie jedoch den Sommer auch im Freiland verbringen. Die Rhizome werden jetzt in humose Erde gepflanzt und ebenso aufgestellt wie das Indische Blumenrohr. Mit dem Gießen muss man allerdings etwas vorsichtiger sein. Nicht vergessen, dem Spross eine Kletterhilfe anzubieten





Ab Ende März können unempfindliche Einjahresblumen direkt ins Freiland gesät werden, soweit die Bodentemperatur mehr als fünf Grad Celsius beträgt.

Zur Aussaat wird der Boden gelockert und mit Grubber und Rechen fein gekrümelt. Wie im Gemüsegarten wird in Reihen gesät und leicht mit Erde abgedeckt und angegossen. Sobald die jungen Pflanzen heranwachsen, werden sie vereinzelt. Sobald sie sich zu kräftigen Jungpflanzen entwickeln, kommen sie an ihren endgültigen Standort.

Für die Direktaussaat im Freiland sind beispielsweise geeignet: Atlasblume (Godetia), Bechermalve (Lavatera trimestris) Kapringelblume (Dimorphoteca), Mandelröschen (Clarkia), Ringelblume (Calendula), Schleierkraut (Gypsophila), Sonnenblume (Helianthus) und Steinkraut (Lobularia). Obstgehölze können noch gepflanzt werden


Wer mit der Pflanzung von Obstgehölzen im Herbst nicht fertig wurde, kann dies jetzt noch nachholen.

Aprikose und Pfirsich werden noch im März gepflanzt, Kiwi, Quitte, Walnuss und Brombeere bis in den April hinein.

Der Pflanzschnitt muss sofort und stärker erfolgen, als dies bei der Herbstpflanzung üblich ist. Neben dem Konkurrenztrieb werden auch die anderen, sehr steil stehenden Triebe entfernt. Zu lange oder beschädigte Wurzeln werden bis auf ihren gesunden Teil zurückgeschnitten.

Um die noch nicht eingewachsenen Wurzeln vor Frost zu schützen, wird der Wurzelbereich dick mit organischen Materialien bedeckt. Bei Aprikosen und Pfirsichen ist unbedingt auf einen warmen und sonnigen Standort zu achten.





Die alten Blätter der Erdbeerpflanzen werden abgeschnitten. Der Boden muss feucht und unkrautfrei sein, damit sich die Pflanzen kräftig entwickeln können. In der Regel ist der Boden für die Erdbeerkultur noch ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

Stickstoffdünger darf keinesfalls jetzt ausgebracht werden, da er zwar dem Blattwachstum nützt, dem Ertrag und der Fruchtqualität jedoch abträglich ist.

Monatserdbeeren können jetzt im Zimmer oder Frühbeet ausgesät werden. Nachdem sie gekeimt und herangewachsen sind, werden sie in Töpfe pikiert und Mitte Mai ins Freiland ausgepflanzt. Die ersten Früchte können ca. sechs Monate nach der Aussaat geerntet werden. In den kommenden Jahren beginnt die Ernte bereits im Juni.





Wein im Garten ist ja nichts Neues, aber um die pilzanfälligen Sorten gesund zu erhalten, musste man bis zu zehn Fungizidspritzungen vornehmen. Die Zeiten sind zumindest bei den wohlschmeckenden Tafeltrauben mittlerweile vorbei. Das neue Sortiment umfasst Sorten in Rot und Weiß, in Klein und Groß.

Bei der Pflanzung von Weinreben sollte die Pflanze so tief gesetzt werden, dass die Veredelungsstelle (die Unterlage ist reblausresistent) etwa drei Finger breit über der Erdoberfläche steht. Soll eine Wand begrünt werden, sollte die Pflanze schräg in den Boden gelangen, mit dem Wurzelballen von der Wand weg. Einwurzelung und Jugendentwicklung werden gefördert, wenn auf einer Fläche von 40 mal 40 Zentimetern großzügig Pflanzerde mit eingearbeitet wird. Bei Jungpflanzen wird bei lang anhaltenden Trockenzeiten gelegentlich durchdringend gewässert und die Veredelungsstelle in rauen Lagen als Winterschutz angehäufelt.

Doch wie schneidet man wuchsfreudige Tafeltrauben? Erfahrene Praktiker geben den schlichten Rat, die Weinreben zunächst bis zur gewünschten Höhe eintriebig zu ziehen, um sie danach einfach wachsen zu lassen, und, nur dort, wo die langen Triebe stören, diese zu entfernen. Junge Blätter der Neutriebe sind besonders photosynthetisch aktiv, versorgen die Früchte also mit reichlich Zucker, den sie aus Lichtenergie gewonnen haben. Wer diese laufend entfernt, braucht sich über saure Früchte nicht zu wundern. Größe und Geschmack der Früchte werden zusätzlich gesteigert, wenn ausgelichtet wird, also frühzeitig Fruchtrispen entfernt werden. Und auch das „Freistellen“ der Früchte dient diesem Zweck – bei beginnender Reife werden alle die Fruchtstände beschattenden Blätter entfernt. Man kann Weinreben durchaus auch in einem großen und hohen Kübel ziehen oder dann an eine Laube oder Sonstiges stellen, dann muss allerdings regelmäßig gedüngt werden.

Mehltautolerante Tafeltraubensorten – von echter Resistenz kann oft nicht gesprochen werden – sind unter anderem: Nero (blau, frühe Reife), Birstaler Muskat (weiß, früh bis mittel), Muscat bleu (blau, früh bis mittel, sehr robust!), Palatina (weiß, früh bis mittel), Lakemont (synonym „New York“, weiß, mittel, kernlos), Romulus (weiß, mittel, kernlos), Lilla (weiß, früh bis mittel, starker Wuchs), Esther (blau, mittel), Fanny (weiß, mittel bis spät, mittelstarker Wuchs).




Wildgehölze erfreuen sich eines immer größer werdenden Interesses. Besonders solche nicht nur mit Zierwert, sondern auch mit genießbaren Früchten. Sanddorn hat hübsches, silbrig-graues Laub und trägt ansehnliche orangefarbene Beeren, die zwar säuerlich schmecken, aber äußerst gesund, weil vitaminreich, sind.

Sehr sonnig lieben es Sanddornsträucher, der Boden sollte von geringem Humusgehalt sein. Mulchen, was andere Gehölze sonst so schätzen, verbietet sich hier. Auch verrottende Blätter werden nicht goutiert, selbst am eigenen Falllaub kann Sanddorn zugrunde gehen. In der Natur ist er eine echte Pionierpflanze, der Ödland erschließt und für nachfolgende Pflanzen vorbereitet. Auf schweren Böden viel scharfen Sand vor dem Pflanzen einarbeiten, so wird er sehr durchlässig, erwärmt sich rasch, und die Wurzeln fühlen sich wohl. Pflanzabstand etwa 2 Meter. Sanddorn ist zweihäusig: zu fünf bis neun weiblichen auch eine männliche Pflanze setzen, eher in westliche Richtung, denn hier bestäubt der Wind. Zum Problem im Garten kann die Ausbreitung durch Ausläufer werden, wobei Verletzungen der Wurzeln durch Bodenbearbeitung die Triebbildung aus den Wurzeln heraus stark fördert. Ist der Raum beengt, notfalls Rhizomsperren einbauen. Zur Ernte die Früchte am besten mit den Ästen abschneiden, einfrieren und anschließend abstreifen und weiterverarbeiten. Der Schnitt wird sehr gut vertragen.

Bei Sanddorn sind in den letzten Jahrzehnten interessante Zuchtergebnisse erzielt worden, viel Arbeit wurde in der ehemaligen DDR geleistet:„Leikora“: Für Privatgärten momentan sicherlich die beste Sorte, denn sie ist sehr reich tragend, mit attraktiven, großen, tief orangefarbenen Früchten. Mittlere Bedornung, breiter, aufrechter Wuchs, ohne Schnitt bis 5 Meter hoch. Selbst nach einem Rückschnitt ins mehrjährige Holz gute Regeneration. „Askola“: Der Wuchs ist kräftig und recht straff aufrecht. Die Beeren sind mittelgroß, walzenförmig bis oval, tief orange, mittel bis stark behaart und werden früh bis mittelfrüh reif in der Zeit von Ende August bis Ende September. „Dorana“ hat einen schwachen Wuchs, wird 2 bis 3 Meter hoch, mit kleinen bis mittelgroßen ovalen bis länglich-birnenförmigen Früchten, die in der Zeit von Ende August bis Ende September reifen. Vor allem für kleinere Gärten geeignet, auch wegen der angeblich geringeren Ausläuferbildung.




Schmetterlinge haben der Buddleja davidii ihren Namen gegeben, denn von Juli bis Oktober können sie sich mit anderen Insekten am Nektar dieses wundervollen, duftenden Strauches laben. Da es Unterschiede in Wuchs, Blühwirkung und Frosthärte gibt, hat der Arbeitskreis Gehölzsichtung 20 Sorten einer mehrjährigen Prüfung an sechs Standorten in Deutschland unterzogen. Am problematischsten war die Frosthärte – die meisten frieren in strengen Wintern stark zurück, so dass die Qualität des Neuaustriebs und die Bruchgefahr in die Beurteilung mit einbezogen wurden.

Gute und sehr gute Sorten in der Reihenfolge ihrer Frosthärte: Nike: hohe Frosthärte, Blüte helllila, früh und reich blühend, sechs Wochen Blühdauer, dicht und stark wachsend, hohe Standfestigkeit, wenig ansprechende Wuchsform, frosthärteste Sorte, Blütenspitze neigt zum Überhängen. Niobe: hohe Frosthärte, Blüte purpurviolett, reich blühend, mittelspät, acht Wochen Dauer, mittelstark wachsend, hohe Standfestigkeit, gute Winterhärte, gute dekorative Wirkung der Blüte. Pink Delight: beste in Rosa, mittlere bis hohe Frosthärte, Blüte dunkelrosa, spät, sieben Wochen lang, stark wachsend, hohe Standfestigkeit, sehr ansprechende dekorative Wirkung von Blüte, Wuchsform und Blatt, robuste Sorte mit bester Farbwirkung. White Bouquet hohe Frosthärte, Blüte weiß, Kronröhre innen orange, eher kleine Blütenrispen, mittelspät, acht Wochen Dauer, stark wachsend, breitbuschiger Wuchs, hohe Standfestigkeit, ansprechende Wirkung von Blüte und Wuchsform.

Neben diesen sind noch Sorten zu nennen, die nicht ganz so winterhart sind, aber eine hohe Zierwirkung besitzen. Selbst in raueren Lagen dürften sie sich an einem sonnigen und geschützten Platz und mit Winterschutz an der Strauchbasis in die nächste Saison bringen lassen:Kalypso: mittlere Frosthärte, blauviolette Blüte, früh und sehr reich blühend, sechs Wochen lang, stark wachsend, aufrechte bis breitbuschige, teilweise überhängende Wuchsform, sehr ansprechende dekorative Wirkung von Blüte, Blatt und Wuchsform. Nanho Blue: mittlere Frosthärte, schöne dunkelblau(-violette) Blüten, sehr früh, sieben Wochen Dauer, breit und schwach wachsend, mittlere Standfestigkeit, auch für kleineren Standraum, zum Beispiel den Kübel geeignet. Royal Red: mittlere Frosthärte, herrliche Blüte in Purpurrot, spät, acht Wochen Dauer, stark wachsend, straff aufrecht bis teilweise breitbuschig, hohe Standfestigkeit, sehr ansprechende Farbwirkung, beste rot blühende Sorte, entwickelt sich sehr gut an geschützten Standorten.

Quellen:

www.gehoelzsichtung.de/index_buddleja.htm




Untersuchungen haben es an den Tag gebracht: Während Gemüsebeete von Hobbygärtnern häufig überdüngt sind, bleiben Gräser auf den Rasenflächen oft unterversorgt. In der Landwirtschaft fallen Gräser unter die Sonderkulturen, die besonders stickstoffhungrig sind. Rasenflächen, bei denen das Schnittgut entfernt wird, benötigen die regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen, um diesen Verlust auszugleichen. Unterversorgte Rasenflächen werden lückig, und unerwünschte Unkräuter, vor allem Moos, können sich breit machen.

Der Fachhandel bietet Spezialdünger für Gräser an, der im Frühjahr und nochmals im Sommer ausgestreut wird. Diese mineralischen Dünger enthalten Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in einem Verhältnis von etwa 20:5:8, während gewöhnlicher Volldünger („Blaukorn“) meist ein ausgeglichenes Verhältnis von N und K hat. Besonders zu empfehlen sind Langzeitdünger, die nur im Frühjahr gestreut werden. Fein gesiebter Kompost als Dünger tut es aber auch. Fehlt eigener Kompost, kann man alternativ preiswerten, losen Kompost ausstreuen, den kommunale Grüngut-Entsorger anbieten. Dieses Material wird 50 bis 60 Tage heiß verrottet und enthält keine keimfähigen Unkrautsamen oder Krankheitserreger mehr. Dünn ausgestreut und gut verteilt, sorgen Regenwürmer dafür, dass dieser Humus- und Nährstoffvorrat gut in den Boden eingearbeitet wird. Ganz nebenbei wird der Boden hierbei noch zusätzlich gelockert: eine Rasenbelüftung ganz automatisch und ohne Spezialgerät. Kompost für den Rasen sollte auf drei Gaben verteilt werden.

Die Düngung des Rasens kann unterbleiben, wenn der Rasen nicht zu hoch wächst (geschnittene Halmlänge unter 3 Zentimetern), häufig geschnitten wird und das Schnittgut auf der Fläche liegen bleibt. Auch hier übernehmen die Regenwürmer die Tätigkeit des Einarbeitens. Nur der letzte Schnitt im Herbst sollte entfernt werden, damit die Grasnarbe im Winter nicht zu faulen beginnt.




Plasmodiophora brassicae heißt der Schlauchpilz, der die Kohlhernie auslöst und erhebliche Ausfälle bei allen Kohlsorten, Radieschen und Rettichen verursachen kann. Eine chemische Bekämpfung ist derzeit für Hobbygärtner nicht möglich. Erkennbar ist eine Erkrankung an knollenartigen Verdickungen der Wurzeln, die schnell bräunen und dann bald faulen. Die Pflanzen verkümmern, weil die Wasser- und Nährstoffversorgung stark gestört ist. Vor allem in sauren und sehr feuchten Böden finden die Dauersporen des Pilzes ideale Bedingungen, um auszukeimen und die Wurzeln von Kreuzblütlern zu infizieren. Neue Pilzsporen werden sehr schnell gebildet, die weitere Infektionen auslösen. Alle infizierten Pflanzen sind mit ihren Wurzeln zu entfernen und zu vernichten (auf keinen Fall auf den Kompost damit). Besonders Chinakohl ist für den Pilz sehr anfällig. Grünkohl dagegen ist viel weniger anfällig.

Da die Dauersporen 6 Jahre – manche Experten sprechen sogar von 20 Jahren – überleben können, sollte eine möglichst weite Fruchtfolge vorbeugend eingehalten werden. Auch ist eine neutrale Reaktion des Bodens vor dem Anbau von Kohl durch ein Aufkalken anzustreben. Ist der Boden allerdings bereits verseucht, sollte die Kalkung zunächst unterbleiben, da dann die Dauersporen länger überdauern können. Dann muss mindestens sechs Jahre, besser sieben bis zehn Jahre auf den Anbau von Kreuzblütlern, Kapuzinerkresse und Klee verzichtet werden. Wenn Gründüngung betrieben wird, dürfen kein Gelbsenf, Ölrettich oder Raps ausgesät werden. Das Einarbeiten von Humus verbessert die Struktur von Böden: Sporen, die das Nasse lieben, haben es dann bei schweren Böden nicht so leicht, die Feinwurzeln zu infizieren.

Es gibt Hinweise darauf, dass abgelagerter Kuhmist das Auskeimen der Dauersporen im Boden auslöst. Wenn dann keine zu infizierenden Wurzeln vorhanden sind, sterben sie rasch ab. Daher nach der Düngung mit Stallmist im sehr zeitigen Frühjahr eine Brache von einigen Wochen einhalten oder eine nicht infektionsfähige Kultur wählen. Versuche im Gartenbauzentrum Köln-Auweiler haben ergeben, dass eine Paste aus Algenkalk einen guten Schutz vor Infektionen bietet. Dazu wird Kalk mit Wasser verrührt und werden die Kohlsetzlinge vor dem Pflanzen mit ihren kleinen Wurzelballen für einige Stunden in diese Paste hineingestellt, damit sich der Ballen richtig vollsaugen kann.




Ab Mitte des Monats können, je nach Region, die folgenden Gemüse und Salate ausgesät werden: Erbsen, frühe Kohlsorten, Kohlrabi, Kopfsalat, Möhren, Pflücksalat, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sommerendivie, Spinat, Zwiebeln. Ein bis zwei Wochen später: Blumenkohl, Mangold, Rosen-, Rot- und Weißkohl. Bodenfrost direkt nach der Aussaat ist normalerweise kein Problem, da noch kein aktives Wachstum in den Samenkörnern erfolgt. Ist das Saatgut bereits gekeimt, sind Ausfälle durch Frost zu erwarten.

Das Saatbeet sollte feinkrümelig sein und nur mäßig gedüngt. Hier sollte nur reifer, zwei Jahre alter Kompost im zeitigen Frühjahr eingearbeitet worden sein, denn unreifer enthält für die feinen Wurzeln der Sämlinge zu viele Nährstoffe. Sie könnten verbrennen. Unreifer Kompost kann im Hausgarten als Nährstofflieferant zwei bis drei Wochen nach dem Auflaufen noch oberflächlich eingearbeitet werden. Grundsätzlich sollten die Samen in doppelter Dicke tief in den Boden kommen. Genaueres ist den Rückseiten der Samentüten zu entnehmen. Möhren haben eine lange Keimdauer, hier empfiehlt es sich, Radieschen als Markersaat dazwischen zu streuen.

Sehr zweckmäßig ist es, Gemüse vorzuziehen (siehe auch den Beitrag Vorziehen von Gemüse und Sommerblumen), denn dadurch kann die Kultur um einiges verkürzt werden. Wer vorgezogene Pflanzen jetzt auspflanzt sollte sie unbedingt noch, bis die Frostgefahr vorüber ist, mit Vlies abdecken.





Heute werden fast alle Stauden in Containern (Töpfen) angeboten, was die Pflanzung bis in den späten Herbst ermöglicht, weil die Pflanzen in den Containern bereits ein festes Wurzelwerk entwickelt haben.

Dennoch ist die Pflanzung im Frühjahr zu bevorzugen, weil die Pflanzen über den Sommer gut einwurzeln können und ihren ersten Winter im Garten so schadlos überstehen.

Dabei ist die Pflanzung im April dem März vorzuziehen, denn die Containerpflanzen, die im März angeboten werden, sind vielfach im Warmen vorgetrieben worden. Wenn sie im Staudenbeet dann nicht mit Vliesen oder Ähnlichem geschützt werden, kann die Pracht nach späten Nachtfrösten vorbei sein, ehe sie so recht begonnen hat.

Neben der Pflanzenauswahl für die einzelnen Standorte ist die Bodenvorbereitung für das Gedeihen der Stauden außerordentlich wichtig. Sie benötigen einen humusreichen Boden ohne Staunässe. Deshalb wird der Boden zunächst spatentief mit einer Grabgabel gelockert und gleichzeitig von Unkraut befreit. Insbesondere Wurzelunkräuter sind im Staudenbeet sehr ärgerlich. Deshalb sollte man gleich bei der Bodenlockerung auch auf kleinste Wurzelstücke achten und diese sorgfältig entfernen. Bei starker Verunkrautung lässt man das Beet noch einige Wochen brachliegen und beseitigt jedes Unkraut, sobald es sich zeigt.

Kurz vor der Pflanzung wird reichlich Kompost, je nach Bodenbeschaffenheit und Humusgehalt bis zu einer Schubkarre je Quadratmeter, in den Boden eingearbeitet.

Da Kompost viele Pflanzennährstoffe enthält, reichen diese in der Regel für die Düngung der Stauden aus.

Sobald der Boden ausreichend erwärmt ist, kann mit der Pflanzung begonnen werden. Am besten stellt man die Pflanzen zunächst auf dem Beet aus, um festzustellen, ob sie auch die richtige Zuordnung zueinander haben.

Hohe Stauden gehören in den Hintergrund oder in die Beetmitte, niedrige in den Vordergrund. Auch die Blütezeit ist entscheidend.
Am besten setzt man die Pflanzen so ins Beet, dass zu jeder Jahreszeit die Blütenpracht gleichmäßig verteilt ist. Die schönste Wirkung wird erzielt, wenn von jeder Pflanze 2 oder 3 zusammengesetzt sind. Da sich die Stauden im Laufe der Jahre stark ausbreiten können, darf nicht zu eng gepflanzt werden.
Als Faustregel gilt: Hohe Stauden wie Rudbeckien, Rittersporne oder Herbstastern benötigen einen allseitigen Abstand von 60 bis 80 Zentimeter, halbhohe Stauden wie Phlox, Lupinen oder Margeriten einen von 40 bis 60 Zentimeter. Kleinstauden wie Nelken oder Pupurglöckchen können 10 bis 20 Zentimeter eng gesetzt werden.

Damit das Beet trotzdem schon im ersten Jahr dicht bewachsen ist, sät oder pflanzt man zwischen die Stauden einjährige Sommerblumen. So wird gleichzeitig unerwünschter Unkrautaufwuchs unterdrückt. Diesen Effekt erzielt man auch mit Mulchmaterialien, mit denen man den Boden bedeckt.

Der Wurzelballen der jungen Stauden muss zur Pflanzung gut feucht sein, das erleichtert das Einwurzeln. Unter Umständen müssen die Stauden vor der Pflanzung gewässert werden. Dazu stellt man sie mit dem Topf beziehungsweise Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Auch nach der Pflanzung muss nochmals reichlich gegossen werden. Dies empfiehlt sich auch für anhaltende Trockenperioden, damit das Wurzelwachstum nicht ins Stocken gerät.

Hochwachsende und wenig standfeste Stauden müssen mit Stäben oder speziellen Staudenstützen (im Fachhandel erhältlich) abgestützt werden, damit sie nicht beim ersten Windstoß abknicken. In gut versorgten Böden müssen viele Stauden nach circa drei bis fünf Jahren geteilt und verpflanzt werden, da sie in ihrer Blühwilligkeit nachlassen. Man gräbt sie dazu mit ihrem gesamten Wurzelballen aus und teilt diesen mit dem Spaten durch.

Zum Verpflanzen eignen sich die jungen, äußeren Wurzelbereich am besten.





Stauden werden in unseren Ziergärten immer beliebter. Bei entsprechender Auswahl kann man sich fast das ganze Jahr an den Blüten verschiedenster Stauden erfreuen. Außerdem ist das Sortiment so groß, dass sie vielfältig zu verwenden sind und man für jede Gartensituation die richtigen Pflanzen finden kann.

Voraussetzung ist wie bei allen Pflanzen jedoch die richtige Standortortwahl und Pflege. Stauden sind mehrjährige Pflanzen, deren oberirdische Teile im Winter absterben. Die Pflanzen treiben im Frühjahr aus dem Wurzelstock neu aus, wobei sich die Wurzeln im Laufe der Jahre immer weiter ausbreiten und die Pflanzen dadurch beachtliche Größen erreichen können, ohne dass sie jedoch höher wachsen.

Zu den Stauden zählt man nicht nur blühende Pflanzen, sondern auch Gräser (Staudengräser) und Bodendecker. Letztere eignen sich besonders gut, um ungünstige Gartenbereiche, wie Hänge oder den Schattenbereich unter Gehölzen und den Randbereich des Rasens dauerhaft und pflegeleicht zu begrünen.

Neben ästhetischen Gesichtspunkten sind die Standortbedingungen der verschiedenen Stauden zu beachten. Einen schattigen Standort benötigen zum Beispiel das Immergrün (Vinca minor), der Waldmeister (Galium odoratum), die Waldglockenblume(Campanula latifolia) oder das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) als bodenbedeckende Pflanzen. Funkien (Hosta), das Schaublatt (Rodgersia) und die Silberkerze (Cimicifuga) sind dagegen augenfällige Stauden für den Schattenbereich.

Halbschattige Standorte benötigen dagegen Stauden wie die verschiedenen Storchenschnabel (Geranium), das Fingerkraut (Potentilla), Primeln, Fingerhut (Digitalis purpurea), Johanniskraut (Hypericum) oder Kreuzkraut (Ligularia).

Auf den freien, sonnenbeschienenen Beeten kann sich der Staudenliebhaber aus dem großen Sortiment der Beet- und Prachtstauden nach Herzenslust bedienen. Hier ist es besonders wichtig, genaue Kenntnisse über Größe, Blütezeit und Blütenfarbe zu haben, damit das Staudenbeet richtig dekorativ wird.

Hohe Stauden wie zum Beispiel Astern, Pfingstrosen (Paeonia) oder Rittersporn (Delphinium-Hybriden) bilden das Gerüst im Beet und werden von solchen begleitet, die raumfüllend sind: Schleierkraut (Gypsophila paniculata), Mädchenauge (Coreopsis), Gartenchrysantheme (Chrysanthemum-Indicum-Hybriden) usw.

Besondere Beachtung verdienen Stauden, die mit einem lange anhaltendem Blütenflor beeindrucken. Wenn sich zum Beispiel der Türkische Mohn (Papaver orientale) nach seiner kurzen Blüte schon längst wieder verabschiedet hat, fängt erst der Auftritt der Kokardenblume (Gaillardia) an und hält an bis zum ersten Frost. Da diese Staude aber nicht sehr langlebig ist, sollte man sie regelmäßig durch Teilung oder Stecklingsvermehrung verjüngen. Ebenfalls lang anhaltenden Blütenflor haben Spornblume (Centranthus ruber; Mai bis Oktober), Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum „Ballerina“; Juni bis September), Indianernessel (Monarda; Juli bis September), Katzenminze (Nepeta x faasenii; Mai bis August), Missouri-Nachtkerze (Oenothera missouriensis; Mai bis September), Ochsenauge (Buphtalmum salicifolium; Juni bis Oktober), Prachtkerze (Gaura lindheimeri; Juni bis Oktober).

Völlig zu Unrecht nur wenigen bekannt ist die Staudensonnenblume (Helianthus x multiflorus „Capenoch Star“ und andere Sorten, im Fachhandel meist fälschlich als Sorten der H. decapetalus bezeichnet). Die Blüten haben einen wunderbaren Sonnenblumencharakter mit großer Blütenscheibe und üppigem Kranz – im Gegensatz zu den echten H. decapetalus. Gute Winterhärte gepaart mit langer Blühdauer, was will des Gärtners Herz mehr? Hierhin gehören auch die bereits erwähnten Mädchenaugen (Coreopsis).

Stauden sind sowohl im Fachhandel als auch im Versandhandel erhältlich. Die größte Auswahl hat man allerdings in speziellen Staudengärtnereien, die in der Regel auch seltenere Arten und Sorten führen.





Mit Humus wird die organische Masse des Bodens bezeichnet, er ist für eine nachhaltige Fruchtbarkeit von entscheidender Bedeutung, denn er bindet Nährstoffe und gibt sie je nach Bedarf an die Pflanzen ab. Mit den mineralischen Bestandteilen verbindet er sich zu einem Ton-Humus-Komplex, der die gute Krümelstruktur des Bodens bewirkt. Damit ist er für die Feuchtigkeitsregulierung des Bodens von großer Wichtigkeit. Niederschlagswasser wird zügig in die Tiefe geleitet, bei Trockenheit dagegen wird Kapillarwasser von unten wieder hochgeführt.

Den Humusgehalt des Gartenbodens kann man in einem Bodenuntersuchungslabor feststellen lassen, aber mit etwas Übung auch „sehen“. Das unten aufgeführte Schema gibt dafür Hinweise. Der Gartenboden ist im Idealfall humos bis stark humos!
Wie gut ist mein Gartenboden mit Humus versorgt? (LUFA Bonn)
% Humus Bezeichnung Farbe
1 bis 2 schwach humos hellgrau
2 bis 4 humos dunkelgrau
4 bis 8 stark humos dunkelbraun
8 bis 15 sehr stark humos schwarz
über 15 anmoorig, Torf  

Der Gehalt an humosen Stoffen wird üblicherweise durch Kompost erhöht. Wo es an diesem mangelt können Ersatzstoffe gekauft werden. Rindenhumus ist bereits kompostiert und steht dem normalen Kompost fast in nichts nach, da der Säuregehalt von den Herstellern meist ausgeglichen wird. Rindenmulch ist noch nicht verrottet und liefert relativ langsam den gewünschten Humus. Er wird bevorzugt in Staudenbeeten ausgebracht zur Abdeckung offener Erde. Da dessen Stickstoffgehalt sehr niedrig ist, sollten zuvor Hornspäne als Stickstoffquelle ausgestreut werden.

Mittlerweile werden in den meisten Kommunen Grünabfälle weggefahren und kompostiert. Dieses wird dann vorwiegend in loser Form wieder zum Verkauf angeboten. Ein in der Regel relativ preiswerter Ersatz für fehlenden eigenen Kompost.





Echter Mehltau (Sphaerotheca fuliginea) an Salat- oder Schlangengurken im Gewächshaus hat seinen Schrecken verloren, denn es gibt mittlerweile eine Reihe resistenter oder toleranter Sorten im Fachhandel.

Resistent soll Sudica F1 von Kiepenkerl sein, tolerant (relativ widerstandsfähig) die Sorten Flamingo F1 und Futura F1 von Sperli Saatgut. Diese drei sind auch gegen weitere Gurkenkrankheiten resistent wie Gurkenkrätze und Blattfleckenkrankheit.

Echter Mehltau befällt vor allem die Blätter, aber auch die Stängel. Ober- und unterseits sind die Blätter mit einem mehlartigem und abwischbarem Belag überzogen. Die Blätter verbräunen später und vertrocknen.

Resistente Sorten gegen Falschen Mehltau (Pseudoperonospora cubensis) gibt es leider noch nicht. Die Symptome sehen wie folgt aus: Auf den Blattoberseiten erscheinen eckige hellgelbe Flecken, die später nachdunkeln. Unterseits kann ein weißgrauer, flockiger Schimmelbelag auftreten. Der Befall breitet sich sehr schnell weiter aus. Die Blätter verbräunen später und sterben ab. Auch hier können ebenfalls die Stängel befallen werden.

Die Sporen können nur dann in die Pflanze eindringen, wenn die Blätter für mindestens fünf Stunden nass sind, was meist in unbeheizten Gewächshäusern der Fall ist, wenn sich bei der nächtlichen Abkühlung Tau auf den Blättern bildet. Die Gefahr, die von der Taubildung ausgeht, wird verringert, wenn man die Gurkenpflanzen erst relativ spät im ungeheizten Gewächshaus auspflanzt, so etwa Ende April.

An der Versuchsstation Auweiler der Landwirtschaftskammer Rheinland hat man überraschend festgestellt, dass sich Falscher Mehltau an Gewächshausgurken durch wöchentliche Spritzungen mit „Steinhauers Mehltau-Schreck“ (SMS – 0,25 Prozent mit 0,25 Prozent Rapsöl) eindämmen lässt. Eigentlich wirksam und getestet gegen Echten Mehltau an Rosen, Wein etc.

Dieses Produkt besteht im Wesentlichen aus Backpulver (Natriumhydrogenkarbonat) und ist in der Mischung mit Rapsöl erhältlich bei: Rosenhof-Schultheis
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Auch das Präparat „Neudo-Vital Obst-Pilzschutz“ der Firma Neudorff konnte den Befall von Falschem Mehltau eindämmen (1 Prozent, 14-tägig gesprüht).

Bei der Fusariumwelke (Fusarium solani und F. oxysporum) werden die Leitungsbahnen der Triebe befallen, äußerlich ist dies nicht erkennbar. Bei Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen welken die Gurkenpflanzen plötzlich. Eine Bekämpfung ist nicht möglich. Allerdings hat es sich gezeigt, dass auf Kürbis veredelte Gurken deutlich robuster und widerstandsfähiger gegen diese Pilzerkrankung sind.

Grundsätzlich sollte man beim Anbau von Gewächshausgurken deren Ansprüche kennen und ihnen gerecht werden. Es sollte eine weite Fruchtfolge eingehalten werden, da Gurken selbst unverträglich sind und eine Reihe von Krankheitserregern im Boden überdauern können.

Die Profis sterilisieren den Boden durch Dämpfen, in den Niederlanden werden Salatgurken u.a. wegen der Bodenmüdigkeit inzwischen fast ausschließlich erdelos (also auf Substraten im Plastiksack) gezogen.

Die Ansprüche an das Gewächshausklima sind groß: Die Lufttemperatur sollte zwischen 16 und 30 Grad Celsius liegen, bei Temperaturen unter 10 Celsius treten Störungen auf. Die Bodentemperatur sollte zwischen 18 und 28 Grad Celsius liegen, unter 18 Grad Celsius entstehen Störungen im Wasserhaushalt der Pflanzen. Der Boden sollte lehmig-humos und durchlässig sein, in jedem Fall ohne Staunässe, der pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Die Pflanzen werden nicht beregnet oder besprüht, sondern die Erde direkt befeuchtet.

Die Ansprüche an Bodentemperatur und -qualität verringern sich etwas durch die Verwendung veredelter Gurkenpflanzen, die Pflanzen sind dann deutlich robuster. Im Versand sind auf Kürbis veredelte Gurken der Sorte Sudica F1 bei „Green And Easy“ erhältlich. www.GreenandEasy.de





Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) mit seinen zarten Blütenblättern war einmal ein weitverbreitetes Ackerwildkraut. Leider hat ihn das gleiche Schicksal ereilt wie die Kamille, die Kornblume und viele andere klassische Wildkräuter, die durch die Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz von Herbiziden stark dezimiert wurden.

Um so mehr ein Grund, mal wieder Wildarten im eigenen Garten eine Chance zu geben. Klatschmohn wird jetzt in kräftige, nährstoffreiche, aber nicht zu nasse Böden an Ort und Stelle eingesät. Von Juni bis Ende Juli werden dann die leuchtend roten Blüten entfaltet, die sich übrigens auch für die Vase schneiden lassen.

Da es sich um nicht sehr haltbare Blüten handelt, schneidet man am besten gleich am frühen Morgen, sobald die grünen Knospenhüllen abfallen.

Einmal ausgesät, breitet sich Mohn oft durch Selbstaussaat weiter aus. Er eignet sich damit hervorragend für Gartenbereiche, die naturgemäß gestaltet werden und in denen eine Selbstvermehrung erwünscht ist.





Wer als Obstgärtner die Herausforderung sucht, kann jetzt nach den letzten Frösten bis Mitte April noch Pfirsichbäume pflanzen. Ein Vorteil dieses nicht ganz unempfindlichen Obstgehölzes ist ein relativ geringer Platzbedarf, so dass es auch für kleine Gärten geeignet ist.

Wichtig ist eine ausgiebige Bewässerung nach der Pflanzung, da gerade junge Bäume reichlich Wasser benötigen.

Der Standort sollte geschützt sein und einen durchlässigen Boden aufweisen. Staunässe ist also auf jeden Fall zu vermeiden, und auch sonst braucht dieses Gehölz etwas mehr Pflege als andere.

Besonders gefürchtet - aber leider auch weit verbreitet - ist die Kräuselkrankheit, gegen die es bislang leider noch keine völlig resistenten Sorten gibt. Die Kräuselkrankheit wird durch einen Pilz (Taphrina deformans) verursacht, der bewirkt, dass sich die Blätter bald nach dem Austrieb kräuseln. Die befallenen Blattteile werden dick und verfärben sich zum Teil rötlich, bis sie dann vertrocknen und abfallen. Obwohl im Juni oft ein zweiter gesunder Blattaustrieb erfolgt, sind die Pflanzen doch sehr geschwächt und im Ertrag äußerst mager.

Gelbfleischige Sorten sind besonders anfällig, rot- und weißfleischige dagegen etwas widerstandsfähiger. Als weniger anfällig gelten unter anderem die Sorten „Rote Ellerstädter“ (weißfleischig, spätreif), „Amsden“, „Proskauer“ (frosthart) und „Rekord von Alfter“.

Eine Bekämpfung der Kräuselkrankheit ist nur bedingt möglich und nur mit Mitteln erlaubt, die für die Kräuselkrankheit zugelassen sind (Fachhandel). Der richtige Zeitpunkt für die Behandlung ist gegeben, sobald die Knospen zu schwellen beginnen, was in wärmeren Wintern sehr früh auftreten kann. Vom ersten Schwellen der Knospen bis zur vollständigen Öffnung können drei Spritzungen in einem Abstand von zwei bis drei Wochen erforderlich sein.





Ab Mitte April ist die richtige Zeit, Gurken und Kürbisse vorzuziehen, um sie dann im Mai ins Freiland zu pflanzen.

Die Kerne sollten möglichst einzeln in kleinen Töpfen oder auch Joghurtbechern (wichtig: den Boden durchbohren) ausgesät werden und auf der warmen Fensterbank über der Heizung platziert werden. Diese Tropengemüse brauchen nämlich eine möglichst hohe Keimtemperatur von etwa 20 Grad Celsius. Im Freiland sollten Gurken und Kürbisse daher nie vor den Eisheiligen ausgesät werden.

Wenn Sie jedoch Ihre vorgezogenen Pflanzen mit der normalen Aussaat mischen, können Sie trotzdem besonders früh und lange ernten. Alle Vertreter aus der Kürbisfamilie brauchen übrigens reichhaltige Düngung und viel Wasser.





Spätestens jetzt sollten Rosen geschnitten werden. Alle über den Winter abgestorbenen Pflanzenteile sollten ebenso wie die wilden Triebe entfernt werden. Gegen Ende des Monats können auch die Beete von ihrem Winterschutz aus Laub und Reisig befreit werden.

Für den Rosenschnitt gilt allgemein folgende Regel: Ein schwacher Rückschnitt führt zu einem schwachen Austrieb mit wesentlich mehr neuen aber schwächeren Trieben, während ein starker Rückschnitt zu einem starken Austrieb aus wenigen kräftigen Trieben führt. Beim Rosenschnitt sollten die Schnitte immer etwa 0,5 Zentimeter über den Knospen geführt werden.





Anfang bis Mitte April kann Rosenkohl ins Saatbeet ausgesät werden. Bis Mitte Juni sollte er dann an seinen endgültigen Platz ausgepflanzt werden. In der Fruchtfolge kann er als ausgesprochene Nachkultur nach Frühkartoffeln oder Erbsen gepflanzt werden. Bei Rosenkohl muss man sich besonders vor einer Überdüngung hüten, da man sonst keine festen Röschen ernten wird. Holzaschedüngung soll dagegen die Entwicklung fester Rosen unterstützen.

Wussten Sie übrigens, dass alle Kohlgemüse von einer bescheidenen Wildform (Brassica oleracea) abstammen, die noch heute in den Mittelmeerländern, an der Atlantikküste und auf Helgoland wächst.





Wer seine Kübelpflanzen überwintert hat, sollte sie jetzt umtopfen. Solange man den Pflanzen jedes Jahr neue Erde gibt, kann man ganz normale Blumenerde verwenden. Schwierig wird das Umtopfen, wenn die Kübelpflanzen mehrere Jahre alt sind und eine entsprechende Größe erreicht haben. Sie werden in der Regel nicht jährlich verpflanzt. In dieser Situation ist es wichtig, das richtige Substrat auszuwählen. Es muss strukturstabil sein, Nährstoffe speichern können, eine hohe Luftkapazität bei gleichzeitiger Feuchte-Sättigung haben und es sollte so schwer sein, dass die Pflanze nicht beim ersten Windstoß umfällt. Spezielle Kübelpflanzensubstrate haben diese Eigenschaften und man sollte die Investition schon tätigen. Wer sein Kübelpflanzensortiment vergrößern möchte, findet bereits jetzt im Handel viele Pflanzen. Kaufen sollte man sie jedoch nur, wenn man einen geschützten, frostfreien und hellen Raum hat, in dem man die Pflanzen aufbewahrt, bis sie ab Mitte Mai ins Freiland gestellt werden. Auch sollte man sich vor dem Einkauf nicht nur darüber Gedanken machen, wo die Kübelpflanze während des Sommers stehen wird, sondern auch darüber, wo man sie überwintern wird.

Solange die Pflanzen im Sommer draußen auf der Terrasse oder auf dem Balkon stehen, wachsen und blühen sie prächtig. Doch wenn man sie nach der Winterpause, die die meisten Kübelpflanzen im Keller verbringen müssen, in Augenschein nimmt, sind sie oft mehr als mickrig. Manche Pflanze wanderte schon auf den Kompost, weil sie vermeintlich abgestorben war. Doch mit dem Wegwerfen sollte man nicht zu voreilig sein. Umtopfen in frisches Substrat und ein kräftiger Rückschnitt - um ca. ein Drittel - bewirken bei vielen Kübelpflanzen Wunder und einen üppigen Neuaustrieb. Wichtig für alle Kübelpflanzen ist jetzt im Frühjahr ein heller, nicht zu warmer Standort und vorsichtiges Gießen, denn jetzt beginnt die Wachstumsphase.

Das Angebot an Kübelpflanzen ist mittlerweile so groß, dass die Auswahl schon mal schwer fallen kann. Kriterien sollten neben persönlichem Geschmack in erster Linie der geplante Standort im Sommer und der für die Überwinterung sein.

Einen sonnigen Platz benötigen während des Sommers Engelstrompete (Brugmansia suaveolens), Kassie (Cassia corymbosa), Hammerstrauch (Cestrum purpureum), Strauchmargerite (Chrysanthemum frutescens), Korallenstrauch (Erythrina crista-galli), Oleander (Nerium oleander), Bleiwurz (Plumbago capensis), Solanum jasminoides, Enzianbaum (Solanum rantonettii), Palmlilie (Yucca filamentosa), Bitterlimone (Poncirus trifoliata), Granatapfel (Punica granatum 'Nana'), Agave (Agave filifera), Echter Feigenbaum (Ficus carica), Palmen wie Livingstonia australis, Livingstonia chinensis, Phoenix roebelinii, Brahea armata, Ravenea rivularis.

Die Palmen können in einem nicht zu warmen Zimmer überwintern, alle anderen Pflanzen überstehen notfalls auch den Aufenthalt im Keller. Besser kommen die Pflanzen natürlich über den Winter, wenn sie hell und kühl aufgestellt werden, zum Beispiel im Treppenhaus oder im kühlen Wintergarten.

Dieser Überwinterungsstandort ist ein „Muss“ für folgende Pflanzen: Schönmalve (Abutilon-Hybriden), Känguruhdorn (Acacia dealbata), Echtes Fleißiges Lieschen (Anisodenthea capensis), Seidenpflanze (Asclepia curassavia), Korallenraute (Boronia heterophylla), Bougainvillea (Bougainvillea glabra), Zylinderputzer/Schönfaden (Callistemon citrinus), Kamelie (Camellia japonica), Wandelröschen (Lantana camara), Echte Zypresse (Cupressus sempervirens), Olive (Olea europaea).

Einen halbschattigen Standort im Freiland vertragen Pflanzen wie Tibouchina (Tibouchina semidecandra), Kumquat (Fortunella japonica), Zitrone (Citrus limon), Calamondine (Citrotrofortunella x microcarpa = C. mitis), Nandine (Nandina domestica), Araucarie (Araucaria heterophylla), Kalifornische Zypresse (Cupressus macrocarpa), Spindelstrauch (Euonymus japonica), Lorbeer (Laurus nobilis), Laurustinus (Viburnum tinus). Diese Pflanzen benötigen jedoch einen hellen, kühlen Raum zum Überwintern.

Leider ist der Sommer nicht immer sonnig und warm in unseren Breiten. Es gibt jedoch Pflanzen, die kühle Sommer bestens überstehen: Blaue Blume Südafrikas (Agapanthus), Hammerstrauch, Korallenstrauch, Fuchsie. Lorbeer, Nandine, Bleiwurz, Enzianbaum und andere Solanum-Arten, Washingtonia Palme, Palmlilie.





Der sommerliche Speiseplan wird hauptsächlich von dem bestimmt, was der Gemüsegarten hergibt. Bohnen, Spinat, Kohlrabi, Möhren, Kohl und Salat werden in der Saison, aber auch in bester Qualität aus regionaler Produktion angeboten. Darum sollte man den eigenen Garten auch ruhig einmal zum Experimentieren nutzen und Gemüsearten anbauen, die nicht in jedem Geschäft zu kaufen sind, oder nur zu hohen Preisen angeboten werden. Zu den „exotischen“ Kulturen, die in unseren Breiten bestens gedeihen gehören zum Beispiel Mangold, Pepino, Grünspargel und Pastinaken. Natürlich werden auch diese Kulturen in den Fruchtfolgeplan bzw. in die Mischkultur eingebaut, wie alle bekannten Gemüse auch.


Mangold


Mangold gehört in die Familie der Gänsefußgewächse und ist mit Spinat und Roter Bete verwandt. Mangold wird wie Spinat zubereitet und lässt sich wie dieser gut einfrieren. Im Gegensatz zu Spinat kann Mangold aber über einen längeren Zeitraum immer wieder beerntet werden und hat auch weniger Putzabfall. Mangold ist mit seinem hohen Gehalt an Magnesium und Carotin ein gesundes Frischgemüse. Wir unterscheiden zwischen Rippenmangold (Beta vulgaris var. flavescens) und Schnittmangold (Beta vulgaris var. Vulgaris), wobei letzterer weniger empfindlich gegen niedrige Temperaturen ist. Die Jungpflanzenanzucht beginnt ab Ende März im Haus, ab Anfang Mai kann ins Freiland gepflanzt werden.
Achtung: Niedrige Temperaturen erhöhen die Schoßgefahr bei Jungpflanzen. Direktaussaat ist ab April möglich. Der Reihenabstand beträgt 30 bis 40 Zentimeter, nach dem Auflaufen muss vereinzelt werden. Mangold gehört zu den Mittelstarkzehrern und sollte nicht zuviel Stickstoff erhalten, da die Pflanze Nitrat „speichert“. Aufgrund der großen Blattmasse muss bei anhaltender Trockenheit bewässert werden. Die Ernte beginnt ab Juni und kann den ganzen Sommer über dauern, wenn man die inneren Herzblätter nicht abschneidet, aus denen sich die Pflanze regeneriert. Bei Überwinterung beginnt die Ernte im nächsten Jahr bereits im zeitigen Frühjahr, bis die Pflanzen zur Blüte kommen.


Pepino


Pepino (Solanum muricatum) ist ein Fruchtgemüse und gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist damit zum Beispiel mit Tomate und Kartoffel verwandt. Da die Melonenbirne, so ihr deutscher Name, nur über Stecklinge sortenecht zu vermehren ist, muss man sich zunächst eine Pflanze kaufen. Da Solanum muricatum häufiger als Zier- denn als Nutzpflanze gehandelt wird, schaut man sich zweckmäßigerweise im Sortiment der Zier- und Kübelpflanzen nach ihr um. Vereinzelt wird sie auch als Ampelpflanze angeboten. Von der „Mutterpflanze“ können Stecklinge geschnitten werden, die man im Zimmer heranzieht. Damit die Bewurzelung gelingt, verwendet man am besten ein Zimmergewächshaus oder stülpt eine durchsichtige Plastiktüte über die Stecklinge. Da die Pflanzen sehr frostempfindlich sind, dürfen sie erst nach Mitte Mai ins Freiland gestellt oder gepflanzt werden. Sie benötigen viel Wasser - insbesondere, wenn sie nicht ausgepflanzt sondern als Kübel- oder Ampelpflanze gehalten werden - und nicht zuviel Dünger. Insbesondere hohe Stickstoffgaben müssen vermieden werden, weil sich sonst zwar viel Laub, aber nur wenig Früchte bilden. Ein sonniger Standort ist vorzuziehen, da die Früchte viel Licht benötigen.
Ausgepflanzt wird die Melonenbirne zu einem ca. einen Meter hohen Halbstrauch. Die Früchte sind goldgelb mit lila Streifen und apfelgroß. Ihr Geschmack ist eine Mischung aus Melone und Birne. Sie haben einen hohen Zucker- und Vitamin-C-Gehalt und sind sehr saftig. Sie eigenen sich geschält besonders für den Frischverzehr.
Durch ihre lange Lagerfähigkeit (ca. zwei Monate) hat man bis in den Winter hinein frische Ware. Man kann mit fünf bis 20 Früchten pro Pflanze rechnen. Die Überwinterung der Pflanzen erfolgt in einem hellen, frostfreien Raum. Ist nicht genug Platz vorhanden, die großen Pflanzen zu überwintern, kann man auch im Spätsommer Stecklinge schneiden und bewurzeln und diese kleinen Pflanzen im Haus überwintern.


Grünspargel


Spargelliebhaber kommen bei diesem Gemüse voll auf ihre Kosten. Dabei ist der Anbau von Grünspargel (Asparagus officinalis) erheblich einfacher als der des Bleichspargels.
Grünspargel gedeiht auch in schwererem Boden, der allerdings humos sein muss.
Dazu gräbt man spatentief und den ausgehobenen Graben nochmals ca. 25 Zentimeter tief um und arbeitet gleichzeitig Kompost ein. Darauf breitet man die Wurzeln der Jungpflanzen aus. Ein Abstand in der Reihe von 50 Zentimetern, und ein Reihenabstand von einem Meter sollten eingehalten werden. Die Pflanzen werden mit dem Aushub bedeckt. Bei der Kultur von Grünspargel entfällt das Aufhügeln. In ungünstigen Lagen kann man allerdings die Pflanzung mit schwarzer Folie bedecken, unter der sich der Boden schneller erwärmt. Sobald sich die ersten Spargelspitzen zeigen, wird die Folie entfernt.
Wie beim Bleichspargel kann man aber erst ab dem dritten Standjahr mit voller Ernte rechnen und am 24. Juni ist die Ernte zu beenden, damit die „Spargelstaude“ genügend Nährstoffreserven für das nächste Jahr anlegen kann. Da der Spargel im Licht heranwächst, bildet er Chlorophyll und wird grün. Dadurch erhält er seinen würzigen Geschmack und mehr Vitamin C, Provitamin A und Mineralstoffe als sein blasser Verwandter.


Pastinake


Die Pastinake (Pastinaca sativa, Familie: Doldenblütler) ist ein Wurzelgemüse, das hierzulande fast vergessen ist. Dabei ist die Pastinake sehr vitaminreich (insbesondere Vitamin C), und hat einen hohen Calcium- und Kaliumgehalt, ist also ernährungsphysiologisch wertvoller als die Möhre. Zudem gibt es kaum Probleme mit Krankheiten und Schädlingen. Ausgesät wird von März bis Mai, wobei die Keimfähigkeit nur bei wirklich frischem Saatgut gewährleistet ist. Bei niedrigen Temperaturen kann die Keimung bis zu vier Wochen auf sich warten lassen. Pastinaken gehören zu den Schwachzehrern werden entsprechend in die Fruchtfolge eingebaut. Ab August kann fortlaufend geerntet werden. Da die Wurzeln frosthart sind, können sie auch über Winter im Boden bleiben und man erntet nach Bedarf bei offenem Boden. Droht Dauerfrost, empfiehlt sich eine schützende Abdeckung mit Stroh. Pastinakenwurzeln verwendet man entweder roh in Salaten oder kocht sie mit anderen Gemüsen zu Eintopfgerichten. Die Blätter eignen sich als Gewürz und die Samen verwendet man wie Dillsamen. Empfindliche Personen sollten beim Ernten vorsichtig sein, da die Blätter bei Berührung Hautreizungen auslösen können.

 Exotische Kiwis


Die aus dem subtropischen China stammende Kiwi kann in geschützten, warmen Lagen auch in unseren Breiten angebaut werden.

Wir unterscheiden zwei verschiedene Arten, Actinidia chinensis und Actinidia arguta, die zwar kleinere Früchte hat, aber frosthärter ist.

Kiwis sind zweihäusig, das heißt, man muss sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen haben, damit es zur Befruchtung kommen kann. Dabei reicht eine männliche Pflanze für mehrere (bis zu sechs) weibliche Pflanzen aus.

Die schnellwachsenden, schlingenden Pflanzen müssen an einem Gerüst gezogen werden, das eine Höhe von mindestens zwei, und eine Breite von mindestens vier Metern haben sollte. Es hat sich bewährt, das Gerüst so an eine Wand zu setzen, dass unter Umständen ein Winterschutz angebracht werden kann, denn Kiwis sind frostempfindlich. Bei Temperaturen unter - 10 Grad Celsius (Actinidia chinensis) können sie erfrieren.

Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, wobei der Boden zunächst tief (mindestens zwei Spaten tief) gelockert wird. Da Kiwis ähnliche Ansprüche an den Boden haben wie beispielsweise Heidelbeeren oder Rhododendren, muss man für einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 sorgen. Dafür wird bei den Pflanzarbeiten reichlich Torf eingearbeitet.

Es erfolgt weder ein Pflanzschnitt, noch werden die Pflanzen in den ersten drei Jahren geschnitten, damit sich der Blütenansatz nicht verzögert.

Mit der ersten Ernte ist im dritten Pflanzjahr zu rechnen. Danach lichtet man die Pflanzen im Frühjahr regelmäßig aus und entspitzt die Nebentriebe, die darauf kräftig austreiben und Blüten ansetzten.

Damit nicht unnötig viel Kraft in die Laubbildung gesteckt wird und die Früchte gut reifen können, kürzt man im Juli die Nebentriebe soweit ein, dass oberhalb der Früchte nur noch vier bis fünf Blätter stehen bleiben. Die Blüten selbst erscheinen erst im Mai, was zu einer relativ späten Fruchtreife im Oktober führt.

Vor den ersten Frösten müssen die Früchte geerntet werden. Sie lassen sich aber gut im Zimmer nachreifen. Im Kühlschrank können sie mehrere Wochen gelagert werden.




Neben den vielen spektakulären Stauden, die entweder mit herrlichen Blüten oder interessantem Blattschmuck aufwarten können, gibt es solche, die nicht ganz so augenfällig sind, sich aber doch als nahezu unentbehrlich erweisen. So auch der Frauenmantel, der in Gärten meist in seiner weichen Form, der Alchemilla mollis, anzutreffen ist. Er ist besonders dort gut platziert, wo es den Boden zwischen höheren Stauden oder auch Gehölzen, etwa Lavendel oder Strauchrosen, zu bedecken gilt. Frauenmantel ist anspruchslos, gedeiht im Halbschatten und in voller Sonne, wird gut 20 Zentimeter hoch und wächst horstartig, breitbuschig und etwas überhängend. Die bis 15 Zentimeter großen Blätter sind viellappig, von blassgrüner Farbe und weich behaart. Im Sommer erscheinen die vielen kleinen, gelb-grün leuchtenden Blüten, die in Trugdolden über dem Laub stehen. Oft wird empfohlen, Verblühtes abzuschneiden, um das Aussamen zu unterbinden, doch mancher Gärtner schätzt diese Art der Vermehrung durchaus.

Der deutsche Name leitet sich aus der früheren Verwendung als Heilkraut ab. Man sagt Frauenmantel eine Linderung bei Wechseljahresbeschwerden nach, und noch heute schwören einige auf Tee aus Frauenmantel. Dazu werden Blätter der wild wachsenden Alchemilla xanthoclora (synonym Alchemilla vulgaris) oder der in Bergregionen verbreiteten Alchemilla alpina von Mai bis Juli gesammelt und getrocknet – aber auch Alchemilla mollis soll über die entsprechenden Wirkstoffe verfügen. Der Gattungsname soll übrigens „Alchimistenkraut“ bedeuten. Außerdem schrieb man Frauenmantel die Fähigkeit zu, die Entziehung von Milch durch Hexenzauber zu unterbinden.



Gartenteiche erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, doch häufig wird das Vergnügen buchstäblich getrübt durch zu viel Algenbewuchs. Teils schweben sie im Wasser, teils bilden sich lange Fadenalgen oder dichte Matten Grüner Algen auf dem Grund oder auf den Wasserpflanzen, die im Sommer bei starker Sauerstoffproduktion plötzlich aufschwimmen und an der Wasseroberfläche treiben.

Ursache ist immer ein zu hoher Gehalt an gelösten Nährstoffen – zusätzlich fördert noch gelöstes Kalk das Algenwachstum. Ersteres vermindert man mit einer Ufer- und Sumpfzonenbepflanzung durch Schilfrohr, Rohrkolben, Zypergras und Ähnliches. Werden diese im Spätwinter stark zurückgeschnitten, entzieht man auf diese Weise dem Wasserkörper regelmäßig Nährstoffe. Deren Eintrag lässt sich verhindern durch das Auffangen von Herbstlaub mittels eines Netzes. Außerdem muss immer wieder kontrolliert werden, ob nicht Niederschlagswasser Gartenerde in den Teich schwemmen kann.

Zur Bepflanzung nur spezielle, nährstoffarme Teicherde verwenden. Gelöstes Kalk kann von der Befüllung mit Leitungswasser herrühren, aber auch von kalkhaltigen Steinen. Bewährt hat es sich, abgestandenes Regenwasser zur erstmaligen Befüllung und zum Nachfüllen zu verwenden, je nach Wasserhärte noch mit Leitungswasser vermischt.

Fische gehören für viele unbedingt zu einem Teich dazu. Allerdings sollte man diese erst ab einer Teichgröße von 20 Quadratmetern und 1 Meter Tiefe einsetzen. Sonst ist die Selbstreinigungswirkung des Teiches zu gering, die Ausscheidungen reichern das Wasser mit Nährstoffen an. Darüber hinaus vertilgen Fische Mikroorganismen, die ihrerseits von Algen leben. Karpfenfische, wie der Goldfisch, wühlen den Grund auf, was zusätzlich zur Wassertrübung beiträgt. Besser geeignet sind heimische Kleinfische, wie das Moderlieschen, welche munter an der Oberfläche nach Mücken springen.




Allmählich rückt auch in raueren Lagen der Zeitpunkt näher, an dem die Kübelpflanzen wieder ins Freie gestellt werden können – ohne die Gefahr von Frostschäden. Auf keinen Fall aber nun abrupt in die pralle Sonne stellen, denn auch die sonnenhungrigsten Vertreter könnten einen Sonnenbrand erleiden. Besser an einem bedeckten Tag herausstellen oder zunächst in den Schatten, wo die Blätter allerdings den „Himmel sehen“ können sollten. So gelingt die Anpassung an die stärkere UV-Bestrahlung.

Nur wenige Kübelpflanzen müssen jährlich umgetopft werden. Dazu zählen junge, noch in der Entwicklung befindliche Pflanzen und die mit einem hohen Nährstoffgehalt, etwa Engelstrompete und Wandelröschen. Die meisten anderen werden nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft. Dann aber nur beste Kübelpflanzenerde verwenden, die sehr strukturstabil ist. Keine Blumenerde oder Torfkultursubstrate (TKS). Wobei der Wasserhaushalt noch mit etwas gedämpfter Lehmerde und scharfem Sand verbessert werden kann. Die Luftkapazität lässt sich mit Blähton und Perlite (Baumarkt) verbessern. Dann noch mit Langzeitdünger versetzt, ist für Nahrung über die ganze Saison gesorgt. Alternative zum Umtopfen: jährlich die obersten 5 bis 10 Zentimeter der alten Erde mitsamt Wurzeln entfernen. Je schwieriger dies ist (wegen der starken Durchwurzelung), desto dringender ist Umtopfen geboten. Fehlendes wird mit frischer Kübelpflanzenerde, wieder mit Langzeitdünger vermischt, aufgefüllt.




Oleander haben in Kübeln nur einen eingeschränkten Wurzelraum, an heißen Sommertagen aber einen hohen Wasserbedarf. Da heißt es, kräftig gießen. Was bei den meisten Pflanzen fast den Tod bedeutet, ist hier an solchen Tagen Pflicht: Gießwasser in einem großen Untersetzer stehen lassen. Auch der Düngerbedarf darf nicht unterschätzt werden, soll die Pflanze kräftig wachsen und stark blühen: Von April bis September wöchentlich in eher hoher Konzentration düngen, etwa 0,3 Prozent, das sind 3 Milliliter oder -gramm je Liter Wasser.

Der sonnigste Standort im Freien ist der beste – ein wenig windgeschützt und warm. In kühlen, verregneten Sommern kann dennoch die Blüte nahezu ausbleiben, weil die Lichtmenge für den sonnenhungrigen Oleander dann nicht ausreicht. Zum Herbst hin stockt dann das Wachstum, angesetzte Blütenknospen verharren bis zur nächsten Saison, um dann rasch zu erblühen. Daher nur dann zurückschneiden, wenn es aus Platzgründen unerlässlich ist, und zwar im Herbst, denn im Frühjahr fällt die Trennung von den Knospen noch schwerer. Außerdem wird die Gefährdung durch Schädlinge im Winterquartier verringert. Ansonsten vertragen Oleander einen Schnitt sehr gut.

Überwintert wird möglichst hell und zugleich kühl, damit die Ruhephase möglichst lange andauert. Zu hohe Temperaturen sind eher schädlich als zu kalte, die meisten Sorten vertragen sogar ein paar Frostgrade. Gegossen wird dann nur, um den Wurzelballen so eben leicht feucht zu halten. Im Frühjahr werden die Wassergaben entsprechend der Temperaturentwicklung langsam erhöht, und ab Mitte Mai können die Pflanzen dann ins Freie gestellt werden.

Die Sortenauswahl ist beträchtlich, doch sollte man sich auf die Einfachblütigen oder Halbgefüllten beschränken. Die voll gefüllten Sorten lohnen nur dort, wo sie vor Regen geschützt stehen können.

Achtung bei Familien mit Kindern: Oleander enthalten das starke Herzgift Oleandrin. Verschluckt Blattteile sind zwar stark bitter und führen zu Erbrechen, dennoch kann das Gift im Pflanzensaft über Wunden in den Körper gelangen, zum Beispiel bei Verletzungen der Hand.




Sommerblumen (Ein- und Zweijährige, beziehungsweise nicht winterharte Stauden) gedeihen in der Regel am besten in sonniger Lage, dort setzen sie die meisten Blüten an. Allerdings gibt es neben den wenigen, die sich im Halbschatten wohler fühlen, auch solche, die den Halbschatten tolerieren, wenn auch mit geringerer Blühleistung. Sommerblumen eignen sich für Balkonkästen, Schalen, Kübel und Beete. Ist das Beet mit Kompost versorgt worden, ist eine weitere Düngung meist nicht notwendig. Sommerblumen in Gefäßen werden am besten mit einem Langzeitdünger versehen, der die Nährstoffe gleichmäßig freisetzt – für Pflanzen am verträglichsten. Ansonsten muss vier Wochen nach dem Pflanzen und dann alle drei bis sechs Wochen mit einem flüssigen oder löslichen Volldünger speziell für Blühpflanzen gedüngt werden. Wegen der Frostgefahr und dem Wärmebedürfnis wird erst ab den Eisheiligen (Mitte Mai) ausgepflanzt, aber – später – erst Anfang Juni gesetzte Pflanzen holen den Rückstand meist rasch auf.

Sorten ungefähre Blütezeit (Monat)
Fleißiges Lieschen 6-10
Fuchsien 5-10
Islandmohn (Papaver nudicaule) 6-9
Leberbalsam (Ageratum houstonianum) 5-10
Löwenmäulchen (Anterrhinum majus) 6-9
Männertreu (Lobelia erinus) 6-9
Margerite (Chrysanthemum parthenium) 6-9
Neu-Guinea-Impatiens 5-10
Pantoffelblume (Caceolaria integrifolia) 5-9
Pelargonien (so genannte Geranien) 5-10
Petunien 5-9
Schleifenblumen (Iberis-Arten) 5-7
Tausendschön (Bellis perennis) 4-6
Vergissmeinnicht (Myositis sylvatica) 6-9
Wandelröschen (Lantana-Camara-Hybriden) 6-9




Die Larven des Apfelwicklers (Laspeyresia pomonella) gehören zu den bedeutendsten Schädlingen an Apfelbäumen. Vermutlich jeder kennt wurmstichige Äpfel, in denen die Larven des Apfelwicklers fressen und dabei einen krümeligen Kot hinterlassen. Die erste Generation von Faltern schlüpft Mitte bis Ende Mai. Dies ist die erstmalige Gelegenheit, geflügelte Männchen abzufangen. Dafür gibt es mit Leim beschichtete Fallen, die mit einem Sexuallockstoff versehen sind. Dadurch minimiert man Paarungen mit den Weibchen und die Ablage befruchteter Eier. Diese Fallen werden Anfang Mai aufgehängt und können bis Ende August verbleiben, um auch die Männchen der nächsten Generation abzufangen. Unter Umständen sind die Lockstoffkapseln zwischendurch zu erneuern.

Solche Pheromonfallen sind ebenso gegen den Pflaumenwickler (Laspeyresia funebrana) entwickelt worden, und um die Weibchen der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) abzufangen, werden spezielle, beleimte Gelbtafeln angeboten. Auch sie sind ab Anfang bis Mitte Mai in die Bäume zu hängen und stellen eine wirksame und giftfreie Möglichkeit dar, bedeutende Schädlinge zu bekämpfen.

Schädlingsfallen sind im Handel erhältlich von der Fa. Neudorff
http://www.neudorff.de/produkte/..und der Fa. Scotts Celaflor
www.celaflor.de/..





Fuchsienliebhaber aufgepasst: Es gibt sie, die winterharten Fuchsien! Das Kübelschleppen im Herbst und Frühjahr hat ein Ende, ebenso die Suche nach einem frostfreien und kühlen Winterquartier. Eine umfangreiche Versuchspflanzung in Weihenstephan hat die Arten und Sorten, die das Attribut der Winterhärte hatten, einem harschen Härtetest über drei Jahre unterzogen. An dieser Stelle sollen die vorgestellt werden, die gut winterhart waren und wiederholt einen frühen Blühbeginn (vor dem 15. Juli) zeigten.Fuchsia procumbens:
wird 10 Zentimeter hoch, wächst kriechend mit gelb-grünen Blüten.Dollarprinzessin:
wird bis 50 Zentimeter hoch; mit mittelgroßen, gefüllten, rot-violetten Blüten.Eva Boerg:
bis 50 Zentimeter hoch; rosa-violette, halbgefüllte Blüten.Fuchsia magellanica var. globosa:
bis 50 Zentimeter; rot-violett, reichblühend.Little Beauty:
bis 50 Zentimeter; kleine, einfache, rot-blaue Blüten.Vielliebchen:
bis 50 Zentimeter; kleine, einfache, rot-violette Blüten.Genii:
bis 70 Zentimeter; einfache, rot-violette Blüten; Blattstiele und Blattnerven sind rot.Mrs. Popple:
bis 90 Zentimeter; einfache, mittelgroße, rot-violette Blüten.Elysée:
bis 100 Zentimeter; einfache, schmale, längliche, rot-purpurne Blüten; Triebe stark überhängend.Fuchsia magellanica var.gracilis:
bis 100 Zentimeter; lange, schmale, rot-purpurne Blüten, reichblühend; Triebe wachsen aufrecht.Thompsonii:
sehr ähnlich voriger Art.Ire:
bis 120 Zentimeter, kleine, aber sehr viele, einfache, rot-blaue Blüten.

In milderen Regionen mögen noch weitere Arten und Sorten eine gute Winterhärte zeigen. Doch die in der oben aufgeführten Liste sind die verlässlichsten. Fuchsien frieren in unseren Breiten regelmäßig zurück, wachsen also staudig. Um die frostempfindlichen Knospen zu schützen, sollten die Pflanzen gut 10 Zentimeter tiefer gepflanzt werden als sie vorher standen. Damit Fuchsien im Freiland gut gedeihen, sollten sie einen sonnigen oder halbschattigen Platz mit einem gemulchten, feucht-humosen Boden ohne Staunässe bekommen. Überraschenderweise sorgten Winterschutzmaßnahmen durch Laub oder Vlies eher für das Gegenteil: nicht abgedeckte Fuchsien trieben früher aus und blühten eher.





Aus der Fülle der vielen Stauden-Phloxe haben 15 europäische Experten eine Liste von 21 hohen Sorten erstellt, die uneingeschränkt für Mitteleuropa geeignet sind. Die Kriterien des für das Treffen federführenden Vereins „Perenne“ (Verein für Staudensichtung und Sortimentsentwicklung) waren Wüchsigkeit, Gesundheit, Vermehrbarkeit und natürlich der Zierwert für den Garten. Anne:
Weiße Blüten mit einem Stich cremefarben im August, mittelhoch.Barnwell:
Rosa Blüten mit rotem Auge, sehr robust, mittelhoch.Bright Eyes:
Hellrosa mit dunklem Auge, Blüte von Juli bis September, bis 1 Meter hoch, wüchsig.David:
Weiß, August bis September, bis 1,30 Meter hoch, wüchsig, Mehltau tolerant.Düsterlohe:
Unglaublich schöne, dunkelviolette, wüchsige Sorte bis 1 Meter hoch, eher für den Halbschatten geeignet. Eva Cullum:
Dunkelrosa mit dunkelrotem Auge, 1 Meter hoch, gesund und wüchsig, Blüte im August. Flamingo:
Flamingorosa mit rotem Auge, 0,80 Meter hoch, sehr gesund und standfest. Freudenfeuer :
Dunkel Orangerot mit blaurotem Auge, bis 1,20 Meter hoch, sehr gesund, Blüte Juli/August. Graf Zeppelin:
Weiß mit rotem Auge, großblütig, Juli/August, 0,90 bis 1,00 Meter hoch, langsam wachsend Judy:
Rosa, 0,80 Meter hoch. Kirmesländer :
Weißrosa mit rotem Auge im August, wüchsig, gesund, bis 1,20 Meter hoch. Landhochzeit:
Altrosa mit rotem Auge im August, wüchsig, bis 1 Meter hoch. Orange :
Orange bis Rot im Spätsommer, langsam wachsend, 0,60 bis 0,80 Meter hoch. Pallas Athene:
Große Blüte in bläulichem Weiß und violettem Auge. Prospero :
Viele große, helllila Blüten im Juli/August, gesund, wüchsig, bis 0,90 Meter hoch. Pünktchen:
Rote kleine Blüten im August, langsam wachsend, bis 0,70 Meter hoch. Purpurkuppel :
Große rotviolette Blüten mit weißem Stern im Innern, August, wüchsig, gesund, bis 1,40 Meter hoch. Redvivus :
Dunkelrosa Blüten, nur 0,70 Meter hoch. Uspech:
Violett mit weißem, gesterntem Auge im Juli/August, wüchsig, bis 1 Meter hoch. Weiße Wolke:
Phlox amplifolia, Reinweiß im Juli, robust wüchsig, bis 1,20 Meter hoch. Wennschondennschon:
Violettrot mit weißem mittlerem Ring, August, bis 0,80 Meter hoch.

Diese hohen Sommer-Phloxe, Phlox paniculata, bevorzugen einen lehmig-humosen, nährstoffreichen und feuchten Boden in sonniger oder halbschattiger Lage. Bei anhaltender Trockenheit ist durchdringend zu gießen. Als Dünger reichen ein wenig reifer Kompost im Herbst oder zeitigen Frühjahr.





Etliche im Frühjahr blühende Sträucher blühen an den vorjährigen Trieben und bedürfen eines Rückschnittes im Frühjahr, um zum Neuaustrieb angeregt zu werden. Nachdem totes oder krankes Holz entfernt wurde, werden die abgeblühten Triebe auf einen Jungtrieb oder eine kräftige Knospe zurückgeschnitten (je nach Art sind dies 20 bis 40 Zentimeter). An älteren Sträuchern werden etwa ein Viertel der alten Äste ganz herausgeschnitten. Dies fördert die Verjüngung des Strauches.

Zu den Sträuchern dieser Gruppe gehören Deutzie, Forsythie, Pfeifenstrauch oder Falscher Jasmin (Philadelphus), Schmetterlings- oder Sommerflieder (Buddleja), Weigelie und das Mandelbäumchen. Letzteres wird häufig durch einen übertrieben starken Rückschnitt bis auf die Veredelungsstelle zu sehr geschwächt!

Die Frühjahrsblüher Hamamelis, Magnolien und Japanischer Ahorn werden dagegen kaum beschnitten. Lediglich krankes Holz wird entfernt sowie sich überkreuzende Triebe, die sich gegenseitig Licht wegnehmen. Beim Flieder werden die Samenstände entfernt.





Zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae) gehörend, erfreut sich der Bärlauch (Allium ursinum) als Wildgemüse momentan steigender Beliebtheit. Aufgrund seines knoblauchartigen Geschmacks ist er auch unter dem Namen „Wilder Knoblauch“ bekannt. Die Geschmacksnote seiner jungen Blätter liegt etwa zwischen Knoblauch und Schnittlauch. Da die Zwiebeln im Vergleich zum Knoblauch wesentlich kleiner sind, werden sie nur selten in der Küche verwendet. Zurzeit steht der Bärlauch in den Auen und Flusswäldern Mitteleuropas kurz vor der Blüte, und die jungen Blätter können gesammelt werden. Sie werden roh für Käseaufstriche, Suppen und Saucen verwendet. Beim Trocknen verlieren sie jedoch den größten Teil ihres Aromas und sollten dann nur in großen Mengen verwendet werden. Es ist aber auch möglich, die Blätter ähnlich wie bei der Herstellung von Pesto zu verarbeiten oder einzufrieren. Bärlauch lässt sich bisher nicht in großem Maßstab kultivieren und hat daher nur regional eine Bedeutung als saisonales Wildgemüse. Für den Hobbygarten ist Bärlauch jedoch optimal als Saisongemüse und attraktiver Frühjahrsblüher für schattige, dunkle Ecken mit humusreichem, feuchten Boden geeignet.





Dahlien stammen aus Mittelamerika und gelangten vor über 200 Jahren von Mexiko über Spanien in unsere Gärten, wo sie sich seitdem ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Durch ihre monatelang andauernde Blütenpracht in allen erdenklichen Formen und Farbschattierungen verwandeln Dahlien jeden Garten in ein regelrechtes Blütenmeer. Nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) werden die Knollen in vorbereitete Pflanzlöcher gelegt und etwa eine Handbreit mit Erde bedeckt. Der Boden sollte vor der Pflanzung mit dem Kultivator gut durchgearbeitet und mit einem Volldünger versorgt werden. Dahlien bevorzugen ganz gemäß ihrer Herkunft einen sonnigen Standort mit einem gut durchlässigen Boden. Eine Kompostgabe direkt ins Pflanzloch ist empfehlenswert, wenn es sich um ein extrem trockenes Frühjahr oder um sehr schweren Boden handelt. Der Pflanzabstand ist von der Höhe der Sorte abhängig und sollte zwischen 60 und 100 Zentimeter liegen. Vergessen Sie nicht bei sehr hoch wachsenden Sorten vor dem Pflanzen einen Haltestock in den Boden zu schlagen, an dem die Pflanzen später stabilisiert werden können. Außerdem ist so die Pflanzstelle markiert und die Knollen werden nicht beschädigt.
Gegossen wird, wenn die ersten Triebe erscheinen, die Knollen selbst werden nach der Pflanzung nicht gegossen. Von den frischen Trieben belässt man nur die zwei bis drei stärksten an der Pflanze, alle übrigen werden entfernt. Als Düngung empfiehlt sich ein organischer Volldünger, der zwei bis drei Wochen nach Erscheinen der ersten Triebe angewendet wird. Im Juli sollte die Düngung wiederholt werden.





Wenn keine Spätfröste mehr drohen, sollten Sie Ihre Zimmerpflanzen mal an die Luft setzen – auf Balkon oder Terrasse, windgeschützt und halbschattig – unbedingt pralle Sonne meiden! Das fördert Wachstum und Wohlbefinden der Pflanzen.

Ausnahme: Pflanzen aus tropischen Regenwäldern. Sie leiden unter den kühlen Nachttemperaturen in unseren Breitengraden.





Die beliebten Frühjahrsblüher brauchen nach der Blüte einen Pflegeschnitt, damit sie im nächsten Jahr wieder reichlich blühen. Die ältesten Triebe werden bis auf einen frischen Seitentrieb zurückgeschnitten.





Die beliebten Frühjahrsblüher brauchen nach der Blüte einen Pflegeschnitt, damit sie im nächsten Jahr wieder reichlich blühen. Die ältesten Triebe werden bis auf einen frischen Seitentrieb zurückgeschnitten.





Damit genug Luft und Wasser an die Wurzeln der Obstbäume gelangen kann, um den Stamm eine sogenannte Baumscheibe von Gras und anderem Bewuchs freihalten und dann gegen Austrocknung mulchen.





Alle Blütenstängel der Rhabarberpflanze nach der Ernte ausbrechen, so kann die Pflanze Kraft für das nächste Jahr sammeln. Immer circa ein Drittel der Blätter stehen lassen.





Leider kann man Tomaten selten nach Sorten kaufen. Dabei ist das Sortiment sehr groß und der Anbau verschiedener Sorten lohnt sich durchaus. Neben den runden rotfrüchtigen, gibt es birnenförmige, gelbe, orange, grüne und sogar bunte Tomaten (Saatgut unterschiedlicher Sorten über viele Saatgutzüchter).

Alle Tomaten lieben warme geschützte Standorte. Gerade in regnerischen Sommern werden sie von der Kraut- und Braunfäule befallen. Der beste Schutz davor ist ein weiter Abstand zu Kartoffeln, die diese Krankheit ebenfalls haben. Die Pflanzen sind vor Regen zu schützen – ein einfaches selbstgebautes Foliendach reicht aus – und die Pflanzen nur vorsichtig von unten zu gießen. Befallene Blätter sofort abnehmen und vernichten, damit sich der Pilz nicht weiter verbreiten kann. Auch müssen die Pflanzen jedes Jahr an eine andere Stelle ausgepflanzt werden, denn Pilzsporen stecken im Boden der Pflanzstelle des letzten Jahres. Am besten eine Anbaupause in der Fruchtfolge von drei Jahren einhalten, auch zu anderen Nachtschattengewächsen. Die Tomatenstäbe mit Wasser und Seife gründlich reinigen, denn auch hier halten sich Krankheitserreger vom vorigen Jahr.

Inzwischen gibt es Resistenzzüchtungen, die aber leider nicht alle geschmacklich vollends überzeugen. Veredelte Tomaten dagegen bringen höhere Erträge und sind unempfindlich gegen Wurzelälchen (Nematoden) und Welkkrankheiten; sinnvoll vor allem beim Anbau im Gewächshaus.

Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen bei Stabtomaten ist das Anbinden und regelmäßige Ausgeizen der Triebe in den Achseln der Blätter. Dadurch werden die Früchte größer und reifen zügiger. Aus dem gleichen Grund kann der Haupttrieb nach dem 7. Blütenstand gestutzt werden.

Tomaten sind Starkzehrer und wünschen einen feuchten, humosen und durchlässigen Boden, der mit reifem Kompost versorgt wurde. Praktisch sind spezielle Düngestäbchen für Tomaten, die ihren hohen Bedarf an Kalium sicherstellen.





Kohlraben, Erbsen, Bohnen, Möhren, Zucchinis und Tomaten sind der Renner im Gemüsegarten. Doch wer sich bei den Sämereien im Fachhandel genau umsieht, wird attraktive Gemüsearten finden, die außerdem den Speiseplan erheblich erweitern. Dabei muss man nicht etwas auf Erbsen oder Bohnen verzichten.

Spargelerbsen (Tetragonobulus purpureus), die aus dem Mittelmeergebiet stammen, haben purpurfarbene Blüten und vierflüglige Hülsen. Aussaat ist im April/Mai mit einem Reihenabstand von 50 bis 60 Zentimetern, in der Reihe von 30 bis 50 Zentimetern. In günstigen, warmen Lagen können die Pflanzen bis zu einem Meter hoch werden. Durch die attraktiven Blüten und Früchte eignen sich Spargelerbsen auch als Rankpflanzen für Zäune. Sind die jungen Hülsen circa vier bis fünf Zentimeter lang, werden sie geerntet. In Butter gedünstet sind sie eine köstliche Beilage, sie eignen sich jedoch auch für Gemüsesuppen und Eintöpfe (Saatgut: Sperli).

Hohe Temperaturansprüche hat die Spagettibohne (Vigna unguiculata Supsp. sequipedalis). Deshalb eignet sie sich nur für den Anbau im Gewächshaus. Spagettibohnen ranken wie Stangenbohnen, werden auch wie diese in der Küche verwendet, blühen fliederfarben und haben 90 bis 100 Zentimeter lange runde, bleistiftstarke Früchte (Saatgut: JULIWA).

Erdbeerspinat (Chenopodium foliosum) ist ein Gemüse aus Großmutters Zeiten und wurde durch den Spinat völlig aus den Gärten verdrängt. Dabei ist der Anbau so einfach wie der des Spinates, aber die Pflanzen sind um einiges attraktiver. Ausgesät wird von März bis August ins Freiland mit einem Reihenabstand von 25 bis 30 Zentimetern. Nach drei bis vier Monaten kann mit der Ernte begonnen werden. Die jungen Blätter der Pflanzen werden wie Spinat verwendet, sie eignen sich auch genauso zum Einfrieren. Nach der Blüte erscheinen rote, erdbeerähnliche Früchte, deren Geschmack wirklich entfernt an Erdbeeren erinnert. Früher dekorierte man damit die Speisen. Wegen des hohen Zierwertes kann man die Pflanzen aber auch im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren (Saatgut: Sperli).

Kürbisgewächse
Wenn es nicht immer Zucchini sein muss, sollte man einmal den Squash (Cucubita moschata Duch.) ausprobieren. Sein Geschmack ähnelt zwar dem der Zucchini, ist aber intensiver und süßer. Die gelben, glockenförmigen Früchte sind festfleischig und lassen sich sowohl frisch, als auch nach längerer Lagerung verarbeiten. Neben Zucchinirezepten kann man den Squash auch nach Kürbisrezepten verarbeiten.

Ausgesät wird entweder direkt ins Freiland bzw. im Haus in Blumentöpfe. Die jungen Pflanzen können dann ab Mitte Mai an einen sonnigen, geschützten Ort ins Freiland gepflanzt werden. Die Kultur in schwarzer Mulchfolie hat sich bewährt, da die Pflanzen sehr wärmeliebend sind (Saatgut: Kiepenkerl/Nebelung).
Übrigens sollte man sich das Sortiment der Kürbisse einmal genau ansehen. Es ist sehr umfangreich und beinhaltet nicht nur schmackhafte, sondern auch sehr dekorative Früchte.

Andenbeere und Tomatillo
Wohlschmeckende Früchte bringt auch die Andenbeere, auch Kapstachelbeere genannt (Physalis peruviana), hervor. Sie wird im Haus vorkultiviert und ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt. Die Andenbeere wird ähnlich wie Tomaten kultiviert, jedoch zwei- bis dreitriebig gezogen. Die gelblich-orange gefärbten Blüten wachsen in einer lampionähnlichen Umhüllung und lassen sich sowohl roh verzehren, als auch für Marmeladen und Gelees verwenden (Saatgut: Kiepenkerl/Nebelung).

Tomatillos (Physalis ixocarpa) sind mit der Andenbeere verwandt, die Früchte wachsen ebenfalls in einer Umhüllung. Die Früchte selbst ähneln denen der Tomate, wobei der „Mexikanische Tomatillo“ grünfrüchtig ist, eine andere Sorte violette Früchte („Violetter Tomatillo“) hervorbringt. Auch Tomatillos sind wärmeliebend und benötigen einen warmen Standort (Saatgut: Ferme des Saint Marthe).





Für die spätere Ernte ist die Bestäubung der Obstgehölze entscheidend. Sie wird maßgeblich durch das Wetter während der Baumblüte bestimmt. Nicht nur die Nachtfrostgefahr während der „Eisheiligen“ kann den Fruchtansatz verhindern. Auch zu viele Niederschläge, hohe Luftfeuchtigkeit und Wind behindern die Befruchtung. Bei Regen und Wind fliegen kaum Insekten, und ist der Pollen zu feucht, wird er von den Insekten nicht von Blüte zu Blüte getragen und es findet keine Befruchtung statt. In diesen Fällen muss nachgeholfen werden.

Selbstfruchtende Arten und Sorten von Steinobst (Pfirsiche, Aprikosen, selbstfruchtende Sorten von Pflaumen und Sauerkirschen) kann man durch Schütteln der Bäume zur Befruchtung verhelfen. Bei Äpfeln und Birnen, die auf Fremdbefruchtung angewiesen sind, muss man zu einem anderen Trick greifen. Man hängt einen blühenden Ast der Pollenspendersorte in den zu befruchtenden Baum. Diese Methode funktioniert jedoch nur, wenn das Wetter einen Insektenflug zulässt.


Befruchtersorten für Birnen (Beispiele)Alexander Lucas: Clapps, Gute Luise, Konferenzbirne Willams
(Alexander Lucas ist selbst als Pollenspender ungeeignet) Clapps Liebling: Boscs, Gellert, Gute Luise, Williams Gute Luise: Clapps, Konferenzbirne, Vereinsdechantsbirne Konferenzbirne: Boscs, Gute Luise, Williams William Christ: Boscs, Clapps, Konferenzbirne

Befruchtersorten für Äpfel (Beispiele)Cox Orange: Alkmene, Goldparmäne, James Grieve, Klarapfel Golden Delicious: Cox Orange, Gloster, James Grieve, Jonathan, Ontarioapfel James Grieve: Cox Orange, Gloster, Goldparmäne, Klarapfel, Ontarioapfel Roter Boskoop: Cox Orange, Gloster, Goldparmäne


Auch bei der Neupflanzung von Obstgehölzen sollte man sich Gedanken über die Befruchtersorten machen und ruhig einmal den Nachbarn fragen, welchen Sorten in seinem Garten wachsen. Für eine optimale Befruchtung sollten die Bäume allerdings nicht mehr als 50 Meter voneinander entfernt stehen. 

 





Nach den „Eisheiligen“ (etwa ab Mitte Mai) ist die Gefahr der Nachtfröste gebannt und die frostempfindlichen Balkonpflanzen können ihr Sommerquartier im Freiland beziehen. Grundsätzlich gilt: Gepflanzt wird, was gefällt. In den letzten Jahren haben sich zwei Trends durchgesetzt: Bunt bepflanzte Kästen und die Bepflanzung Ton in Ton.


Bunte Kästen

Für sonnige Standorte ist das Sortiment an Balkonpflanzen sehr groß. Hier kann man Strauchmageriten (Chrysanthemum frutescens), weiße stehende Geranien (Pelargonium-Zonale-Hybriden) und Spanisches Gänseblümchen (Erigeron kravinskianus) zusammensetzen. Geeignet sind auch Blaue Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia), Goldtalerblume (Asteriscus maritimus), Schwarznessel (Perilla frutescens), Lotus (Lotus maculatus) und viele andere.

Für schattige und halbschattige Standorte eignen sich Fuchsien (Fuchsia-Hybriden), Fleißige Lieschen (Impatiens-Walleriana-Hybriden), Männertreu (Lobelia erinus), Zigarettenblümchen (Cuphea ignea), Chrysanthemum paludosum). Daneben lassen sich auch niedrig bleibende Sommerblumen und manche Staude im Blumenkasten heranziehen. Der Fachhandel hält eine große Auswahl bereit.


Ton in Ton

Seiner Lieblingspflanze kann man auch bei der Balkonbepflanzung treu bleiben. Aus dem großen Sortiment hier einige Farbbeispiele:

1. Der gelbe Balkon:
Gelbe Blüten vermitteln ein sonniges, südliches Ambiente. Gut geeignet sind hier Bidens „Goldmarie“, Gelbe Dahlien, Federbusch (Celosia), Kap-Ringelblume (Dimorphotheca), Elatiorbegonien, Engelstrompete (Datura), Husarenknöpfchen (Sanvitalien), Indisches Blumenrohr (Canna), Knollenbegonien, Pantoffelblumen, Schönmalven, Schwarzäugige Susanne, Strohblumen (Helichrysum), Studentenblumen (Tagetes), Wandelröschen (Lantana), Gelbe Zwergmagerite (Chrysanthemum multicaule), Gazanien, Kapuzinerkresse (Tropaeolum), Mädchenauge (Coreopsis), Rudbeckie, Schwaräugige Susanne (Thunbergia), Sonnenblume (Helianthus).

2. Der rote Balkon
Richtig temperamentvoll wirkt der ganz in rot gehaltene Balkon. Neben rotblühenden Geranien, Begonien, Dahlien, Wandelröschen, Indischem Blumenrohr und Schönmalven dürfen Eisenkraut (Verbenen), Löwenmäulchen (Antirrhinum), Salbei (Salvien), Dianthus, Nelken, Portulakröschen (Portulaca), Hibiscus, Sommerastern (Callistephus) und Zinnien nicht fehlen. Schattige Plätze werden mit Fleißigen Lieschen (Neu-Guinea-Hybriden), Fuchsien, Prachtspieren (Astilben), Hornklee (Lotus) oder Petunien bepflanzt.

3. Der blaue Balkon
Auch wenn Blau eine eher kühle Farbe ist, kann die Gestaltung mit blaublühenden Pflanzen sehr reizvoll sein. Akzente setzt man mit wenigen weißen oder cremefarbenen Blüten. Intensive Blau- bzw. Violett-Töne haben der Kartoffelbaum (Solanum rantonnetii), das Blaue Gänseblümchen (Brachycome), Schmucklilien (Agapanthus), Eisenkraut, Fächerblume (Scaevola), Hortensien, Leberbalsam (Ageratum), Männertreu (Lobelia), Petunie, Surfinia-petunie, Lavendel, Bleiwurz (Plumbago) und Vanilleblume (Heliotropium).

4. Der weiße Balkon
Hält man sich konsequent an weißblühende Pflanzen, schafft man sich eine elegante Umgebung. Da viele der nachfolgend genannten Pflanzen auch halbschattige Lagen gut vertragen, ist Weiß die geeignete Farbe für Ostbalkone, die nur von der Morgensonne beschienen werden. Eisbegonien (Begoina semperflorens), Elatior-Begonien, Fuchsien, Geranien, Hortensien, Margeriten (Chrysenthemum frutescens), Fleißige Lieschen, Petunien, Spinnenpflanze (Celosia spinosa), Steinkraut (Alyssum), Dahlien, Bacopa, gehören auf den weißen Balkon. Schöne Kombinationen lassen sich mit weiß-panaschierten Blattpflanzen wie Hosta-Sorten oder dem Mottenkönig (Plectrantus) herstellen.

5. Der grüne Balkon
Viele Pflanzen blühen unscheinbar, haben dafür aber prächtige Laubblätter. Efeu in allen Variationen, Blattschmuck-Geranien, Funkien, Gräser wie zum Beispiel Klumus-Arten (Acorus), Wilder Wein (Parthenocissus), Taubnessel, Goldnessel (Lamium-Arten), Gewürzkräuter aller Art, Bergenien, Strohblumen (Helichrysum-Arten) und viele mehr lassen den Balkon im wahrsten Sinne des Wortes zur „grünen Oase“ werden. Bei geschickter Auswahl der Pflanzen (winterharte Stauden und Gehölze) muss die Pracht nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden.


Raritäten im Balkonkasten
Jedes Jahr werden Neuheiten für Beet und Balkon vorgestellt. In der Regel sind es nicht völlig neu gezüchtete Pflanzen sondern solche, die aus fernen, südlichen Ländern über viele Eignungstests in hiesigen Versuchsanstalten in deutschen Gärtnereien vermehrt wurden.
Ein Renner im Sortiment ist die Petunie-Surfinia „Million Bells“. Bei richtiger Pflege mit reichlich Wasser und Dünger und einem windgeschütztem Standort ist sie den ganzen Sommer über dicht an dicht mit kleinen hell- bis dunkellila oder pinkfarbenen Blüten bedeckt. Gut geeignet als Ampelpflanze oder im Balkonkasten.
Ebenfalls als Ampel- oder Kastenpflanze bewährt hat sich die Torenia-Hybride. Sie blüht lila und benötigt einen ganz sonnigen Standort, um zu voller Pracht zu gelangen. Einmal wöchentlich und gleichmäßig (aber nicht zu reichlich) gießen. Der Balkonkasten soll heute nicht nur gut aussehen, sondern auch gut riechen.
Diesem Trend werden Duftpelargonien (zum Beispiel P. „Vancouver“, P. crispum „Peach Cream“, P. „Citronella“, P. fragans „Variegata“) und Neuzüchtungen von Kräutern (zum Beispiel Salvia officinalis „Icterina“, S. spendens ssp. rutilans „Pineapple scarlett“, Thymus citriodorus) gerecht. Diese Pflanzen sind als sogenannte Füllpflanzen genausogut geeignet wie Helichrysum petiolare „Rondello“.

Die richtige Bepflanzung
Damit man sich einen ganzen Sommer an seinen Kästen erfreuen kann, muss mit größter Sorgfalt gepflanzt werden. Auch wenn die neu gekauften Pflanzen jetzt noch recht klein sind, werden sie in den nächsten Wochen kräftig wachsen und den Kasten schnell füllen. Also nicht zuviele Pflanzen in einen Kasten setzten, sie behindern sich rasch gegenseitig im Wachstum. Auf einen Kasten von einem Meter Länge pflanzt man beispielsweise drei Geranien, drei Eisenkräuter und zwei Steinkräuter oder drei Geranien und vier Fleißige Lieschen. Große aufrecht wachsende Pflanzen setzt man in den Hintergrund, niedrigere und rankende Pflanzen an den vorderen Rand des Kastens.

Damit sich die Pflanzen gut entwickeln können, dürfen sie nicht zu eng stehen und der Blumenkasten muß ein großes Volumen haben. Eine Höhe von mindestens 15 Zentimetern und eine Breite von mindestens 20 Zentimetern sind sinnvoll, wenn man in zwei Reihen pflanzt. Auch wenn der Anschaffungspreis zunächst teurer ist, lohnt sich auf Dauer der Kauf von Blumenkästen mit Wasserbevorratung im Boden (zum Beispiel Gärtnerkasten) für regengeschützte Standorte. Der Wasservorrat garantiert eine gleichmäßige Bewässerung nach Pflanzenbedarf, auch über mehrere Tage. Den Sommerurlaub überstehen die Pflanzen zwar nicht ohne zwischenzeitliches Gießen, aber hier kann mit Langzeitbewässerungssystemen Abhilfe geschaffen werden. Diese werden entweder an Wasserfässer (zum Beispiel an die Regentonne) oder direkt an einen Wasserhahn angeschlossen. Wichtig ist ein Feuchtigkeitsfühler in der Erde, damit nur Wasser nachläuft, wenn die Pflanzen es benötigen. Nicht vergessen, das neu installierte System vor dem Urlaub hinreichend zu testen!

Richtige Pflege
Ganz ohne Pflege kommt auch der Blumenkasten nicht aus. Gegossen wird grundsätzlich in den Morgen- oder Abendstunden, möglichst ohne das Laub zu benässen. Bei Sonnenschein wirken die Wassertropfen wie Brenngläser und es kommt zu Pflanzenschäden. Welke und faule Blätter und Blüten müssen sofort entfernt werden. Faulende Pflanzenteile leisten Krankheiten Vorschub, welkende Blüten setzen oft Früchte an (z.B. Eisenkraut, Pantoffelblume, Vanilleblume). Die Pflanzen haben in diesem Fall keine Kraft mehr, weiter zu blühen. Sofern kein Dauerdünger verwandt wurde, müssen die Pflanzen nach dem Einwachsen (ca. sechs Wochen nach der Pflanzung) regelmäßig gedüngt werden. Geeignet sind hier Flüssigdünger für Blühpflanzen. Sofern man die Standortansprüche der Pflanzen beachtet und entsprechende Pflegemaßnahmen ergreift, steht der sommerlangen Blütenpracht nichts mehr im Wege. Weitere Tipps und Anregung für die Bepflanzung und Pflege geben der Gartenfachhandel und die Gärtner.





Lotosblumen bestechen durch ihre großen Blätter, die auf der Wasseroberfläche schwimmen und den prachtvollen Blüten, die sich weit über die Wasseroberfläche erheben. Beheimatet sind die Lotosblumen in den Tropen, doch es gibt auch Sorten, die in unseren Breiten wachsen. Es sind Hybriden der Amerikanischen Lotosblume (Nelumbo lutea), besonders aber die Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera in Sorten), die sich gut auch hierzulande im Gartenteich oder sogar im Kübel halten lassen. In der Lotos-Zucht haben sich die Japaner besonders hervorgetan und der japanische Winter ist durchaus mit dem mitteleuropäischen vergleichbar. Im Sommer jedoch benötigt die Pflanze einen vollsonnigen, windgeschützten Platz, damit sie sich richtig entfalten kann.

Die Pflanzung der Rhizome im Freiland kann erst ab Mitte bis Ende Mai erfolgen, da sie sehr frostempfindlich sind. Als Substrat verwendet man Gartenerde. Wird in einen Kübel gepflanzt, sollte dieser einen möglichst großen Durchmesser haben (80 bis 100 Zentimeter) und wenigstens 50 Zentimeter tief sein. Gerade im Kübel ist darauf zu achten, dass verdunstetes Wasser schnell wieder aufgefüllt wird. Die Blüten der Lotosblumen erscheinen wegen ihrer hohen Temperaturansprüche später als die der Seerosen.

In milden Gebieten sind die oben genannten Pflanzen winterhart. In etwas raueren Gebieten werden sie im Teich mit einer dicken Laubschicht als Winterschutz bedeckt oder aber im Kübel in einem frostfreien Raum überwintert, wobei das Erdreich stets feucht gehalten werden muss.





Shiitake
Man kennt ihn in Fernost schon seit 2.000 Jahren: den Shiitake Pilz. Dort wird er intensiv angebaut und ist ein beliebter Speisepilz. Zum einen wegen seines köstlichen Geschmacks, zum anderen wird er aber auch als Heilmittel (Blutakivator) geschätzt. Da man Shiitake Pilze nur selten im Geschäft kaufen kann, lohnt sich der Anbau im Garten. Es ist gar nicht so schwer.

Shiitake ist ein holzbewohnender Pilz. Damit sich auf dem Holz keine Konkurrenzpilze ansiedeln, benötigt man frisch geschlagenes Holz von Buche oder Knüppelholz der Birke, das einen Feuchtigkeitsgehalt von über 50 Prozent haben muss. Unter Umständen muss das Holz also vor der Impfung einige Zeit gewässert werden.

Die Pilzbrut wird in Form von acht Millimeter Holzdübeln geliefert. Zunächst wird jeder Holzstamm mit acht Bohrlöchern versehen, in die man die Dübel vollständig versenkt. Anschließend verpackt man den Holzstamm in Plastikfolie, damit er feucht bleibt.

Je nach Temperatur hat das Pilzmycel nach drei bis vier Monaten das Holz durchwachsen. Zu erkennen ist dies an den weiß verfärbten Bohrlöchern und Holzenden. Nun wird die Folie entfernt und das Holz an einem schattigen Platz aufgestellt.

Die erste Ernte ist im nächsten Frühjahr zu erwarten. Je nach Holzart kann danach noch weitere fünf bis sechs Jahre geerntet werden. Der Gesamtertrag ist ca. ein Viertel des Holzstammgewichtes. Wiegt der Stamm zehn Kilogramm, erntet man insgesamt etwa 2,5 Kilogramm Shiitake-Pilze.


Mykorrhiza
Neben den Speisepilzen waren bisher nur solche Pilze bekannt, die unsere Nutz- und Zierpflanzen schädigen. Kaum jemand kennt die sehr nützlichen Mykorrhiza-Pilze, die mit vielen Pflanzenarten in einer für beide nützlichen Gemeinschaft zusammenleben. Das heißt, die Pilze leben in den Pflanzenwurzeln, wobei sie den Pflanzen insofern nützen, als dass sie ihnen die Aufnahme von Wasser und Bodennährstoffen erleichtern. Somit können die Pflanzen besser gedeihen. Außerdem schützen sie die Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen, die sich im Boden befinden. Diese für Pilz und Pflanze nützliche Lebensgemeinschaft bezeichnet man als Symbiose.

Seit neuestem sind die Mykorrhiza-Pilz käuflich zu erwerben. Sie werden in porösem Blähschiefersubstrat geliefert. Die Sporen der Pilze befinden sich in den Lufträumen des Substrates. Solange dieses trocken ist, sind die Sporen unbegrenzt haltbar. Wird das Substrat feucht, beginnen sie zu keimen und benötigen Pflanzenwurzeln für ihr weiteres Gedeihen. Man kann beispielsweise Blähschiefer mit normaler Blumenerde mischen und dieses Substrat für die Bepflanzung der Balkonkästen nutzen. Die Wasser- und Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen wird verbessert, die Blütenbildung und die Pflanzengesundheit positiv beeinflusst. Mykorrhiza-Pilze können also auch dem ungeübten Hobbygärtner zum „grünen Daumen“ verhelfen!


Bezugsquelle für Shiitake- und Mykorrhiza-Pilze:Gamu
Hüttenallee 237 c
47800 Krefeld
Tel. (0 21 51) 58 94 30
Fax: (0 21 51) 58 94 35Saisonbeginn für Kübelpflanzen


Ab Mitte Mai beginnt die Saison der meist frostempfindlichen Kübelpflanzen. Sie sind im Sommer unverzichtbare Gestaltungselemente für Terrasse, Balkon, Hauseingänge und viele andere Gartensituationen. Der Fachhandel bietet heute ein so umfangreiches Sortiment an, dass keine Wünsche offen bleiben. Standort und Pflege sind entscheidend für einen sommerlangen Erfolg. Deshalb sollte man vor dem Pflanzeneinkauf folgende grundsätzliche Überlegungen anstellen:Wie sind die Licht und Klimaverhältnisse des ausgewählten Standortes? (sonnig/schattig, windig, überdacht) Wie viel Platz braucht die Pflanze (auch wichtig für das Winterquartier)? Wie ist die Schmuckwirkung der Pflanze (Blüte, Blatt, Frucht)? Hat die Pflanze Dornen o.ä. oder ist sie giftig/hautreizend (für Kinder gefährlich)? Wie sieht das Winterquartier aus (hell/dunkel, kühl/warm, lüftbar)?


Fast alle Kübelpflanzen stammen aus tropischen und subtropischen Gebieten und benötigen viel Wärme. Besonders blühende Pflanzen müssen einem warmen und sonnigen Standort haben, um die volle Blütenpracht entfalten zu können. Zu diesen Pflanzen gehören Oleander (Nerium), Bleiwurz (Plumbago), Bougainvillea, Engelstrompete (Brugmansia), Schönfaden (Callistemon), Kassie (Cassia), Wandelröschen (Lantana), Kängurudorn (Acacia), Strauchmargerite (Chrysanthemum).

An einem halbschattigen Standort gedeihen Kübelpflanzen wie Blaue Blume Südafrikas (Agapanthus), Hammerstrauch (Cestrum), Passionsblume (Passiflora), Calla (Zantedeschia), Klebsame (Pittosporum). Die Pflanzenauswahl für einen schattigen Standort ist relativ gering. Aucuba (Aucube), Lorbeer (Laurus), Palmlilie (Yucca), Washingtonie und Nandina schmücken auch schattige Gartenplätze, sofern sie geschützt sind.

Akzente durch Blatt, Blüte oder Früchte
Die Wirkung der schattenverträglichen Pflanzen besteht in ihrer Blattfärbung oder Blattform und bei entsprechender Zusammenstellung ergeben sich reizvolle Akzente. Pflanzen wie beispielsweise der Buchsbaum (Buxus sempervirens) lassen sich willig in Form schneiden. Hier sind der Phantasie des Gärtners keine Grenzen gesetzt.

Hervorragende Kletterer sind zum Beispiel Passionsblume, Bleiwurz, Bougainvillea. In günstigen Lagen wachsen sie an Spalieren und können große Flächen bedecken. Die Blütenwirkung von Engelstrompete, Echtem Fleißigen Lieschen (Anisodenthea), Wandelröschen und anderen ist unbestritten. Deshalb werden diese Pflanzen sicher auch weiter der Renner im Kübelpflanzensortiment bleiben.

Gefragt sind in diesem Sommer aber auch fruchttragende Kübelpflanzen. In erster Linie sind hier die verschiedenen Citrus-Arten zu nennen.
Auch wenn die Früchte im hiesigen Klima nicht unbedingt wohlschmeckend sind und sich nur zu Likör oder Marmelade verarbeiten lassen, wirken sie doch sehr attraktiv. Neben der Zitrone (Citrus limon) werden jetzt auch Kumquat (Citrus fortunella), mit kleinen Früchten, Chinotto (Citrus myrthifolia), Nandina (Nandina domestica) und Calamondine (Citrus mitis) angeboten. Citrusgewächse sind nicht sehr starkwüchsig, haben im Sommer einen geringen bis mittleren Wasserbedarf, sind empfindlich gegen Staunässe und kalkhaltiges Gießwasser und ihr Wurzelhals darf nicht mit Substrat bedeckt sein. Sofern sie hell und kühl überwintert werden und sehr wenig Wasser erhalten, bleibt das Laub erhalten. Bitterlimone (Poncirus trifoliata) und Granatapfel (Punica granatum) können auch in der frostfreien Garage oder im Keller überwintert werden. Sie verlieren im Winter ihr Laub.

Auch wohlriechende Kräuter und Gewürze lassen sich im Kübel halten. Rosmarin, Lavendel, Thymian, Salbei, Pfefferminze, Zitronenmelisse sind die gängigsten. Solche mit fruchtigen Düften wie zum Beispiel Orangenthymian (Thymus vulgaris var. fragrantissimus) oder Lemon-Ysop (Agastache mexicana) muss man dagegen etwas länger suchen. Die meisten Kräuter sind auch im Kübel frosthart, wobei sich ein geschützter Winterstandort an der Hauswand und eine Abdeckung mit Stroh bewährt hat.

Richtige Pflege garantiert Erfolg
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen während der Sommermonate gehören das Gießen, Düngen und Ausputzen der Kübelpflanzen. Blühende Pflanzen sollte man tägliche von den abgeblühten Blüten befreien, um Kraftverlust durch Fruchtbildung zu vermeiden. Für den richtigen Gieß- und Düngerhythmus kann man leider keine allgemeingültige Aussage machen. Dies hängt zum einen von den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Pflanzen und zum anderen vom Wetter ab.

An einem besonnten, windigen Standort muss mehr gegossen werden als an einem schattigen Platz bzw. bei regnerischem Wetter. Aber auch das Pflanzsubstrat und das Pflanzgefäß sind entscheidend für den Wasserbedarf. Pflanzen in Substraten mit hohem Torf- oder Lehmanteil benötigen genau wie in Ton- oder Terrakottagefäßen viel Wasser.

Gedüngt wird grundsätzlich nur in der Hauptwachstumsphase, wobei man bereits ab Ende August die Düngung einstellt, damit die Pflanzen ausgereift ins Winterquartier einziehen können. Ein Rückschnitt erfolgt während der Sommermonat nur bei Formschnittgehölzen. Ansonsten werden die meisten Pflanzen im Frühjahr zurückgeschnitten.





Seit Wochen bieten Blumengeschäfte und Gärtnereien Geranien, Begonien, Fleißige Lieschen und zahlreiche andere Pflanzen für Balkonkästen an. Doch nur wer über ein Gewächshaus oder einen geeigneten Wintergarten verfügt, wird schon vor den Eisheiligen (bis Mitte Mai) seine Kästen bepflanzen. Alle anderen Hobbygärtner haben eine Frühjahrsbepflanzung mit Ranunkeln, Vergissmeinnicht, Bellis, Primeln, Stiefmütterchen oder Blumenzwiebeln vorgenommen und warten mit der Sommerbepflanzung, bis die Nachtfrostgefahr vorbei ist.

Große Mode - bunte Kästen
Der reine Geranienkasten ist out, heute kann es nicht bunt genug sein. Für sonnige Standorte ist das Sortiment an Balkonpflanzen sehr groß. Hier kann man Strauchmageriten (Chrysanthemum frutescens), weiße stehende Geranien (Pelargonium-Zonale-Hybriden) und Spanisches Gänseblümchen (Erigeron kravinskianus) zusammensetzen. Geeignet sind auch Blaue Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia), Goldtalerblume (Asteriscus maritimus), Schwarznessel (Perilla frutescens), Lotus (Lotus maculatus) und viele andere.

Für schattige und halbschattige Standorte eignen sich Fuchsien (Fuchsia-Hybriden), Fleißige Lieschen (Impatiens-Walleriana-Hybriden), Männertreu (Lobelia erinus), Zigarettenblümchen (Cuphea ignea), Chrysanthemum paludosum) und viele andere Pflanzen. Daneben lassen sich auch niedrig bleibende Sommerblumen und manche Staude im Blumenkasten heranziehen. Der Fachhandel hält eine große Auswahl bereit. Große, aufrecht wachsende Pflanzen setzt man in den Hintergrund, niedrigere und rankende Pflanzen an den vorderen Rand des Kastens.

Zeit und Geld sparen
Damit sich die Pflanzen gut entwickeln können, dürfen sie nicht zu eng stehen und der Blumenkasten muss ein großes Volumen haben. Eine Höhe von mindestens 15 Zentimetern und eine Breite von mindestens 20 Zentimetern sind sinnvoll, wenn man in zwei Reihen pflanzt. Auch wenn der Anschaffungspreis zunächst hoch ist, lohnt sich auf Dauer der Kauf von Blumenkästen mit Wasserbevorratung im Boden, wenn es sich um einen sonnigen, regengeschützten Standort handelt.

Der Wasservorrat garantiert eine gleichmäßige Bewässerung nach Pflanzenbedarf, auch über mehrere Tage. Den Sommerurlaub überstehen die Pflanzen zwar nicht ohne zwischenzeitliches Gießen, aber hier kann mit Langzeitbewässerungssystemen Abhilfe geschaffen werden. So spart man sich nach dem Urlaub die Enttäuschung vor welken Pflanzen, und eine evtl. Neupflanzung. Neben der Verwendung von qualitativ guter Erde als Grundvoraussetzung, ist die Verwendung von Dauerdüngern direkt zur Pflanzung empfehlenswert für Wüchsigkeit und üppige Blütenpracht. Weitere Tipps und Anregung für die Bepflanzung geben der Gartenfachhandel und die Gärtner.





Im Mai beginnt die Erdbeerblüte, die unter Umständen vor den letzten Nachtfrösten geschützt werden muss. Bei leichten Frösten hilft ein offener, feinkrümeliger Boden, der aber nicht frisch bearbeitet sein darf, Frostschäden zu vermeiden. Wer sicher gehen will, oder bei stärkeren Frösten, deckt die Erdbeerreihen mit Flachfolie oder Folientunneln ab. Nicht vergessen diese tagsüber abzunehmen, damit die Befruchtung gesichert bleibt.

Während der Blüte ist ausreichende Bodenfeuchtigkeit für den späteren Ertrag ausschlaggebend. Ist es sehr trocken, rechnet man pro Woche mit 20 bis 30 Litern Wasser je Quadratmeter. Beim zusätzlichen Gießen ist darauf zu achten, dass Blätter und Blüten nicht benässt werden bzw. bis zum Abend abgetrocknet sind, damit kein Befall mit Grauschimmel aufkommen kann.

Ein wirkungsvoller Schutz vor dieser gefürchteten Pilzkrankheit ist das Einpflanzen in schwarze Folie oder das Mulchen mit grober Holzwolle, Stroh oder Holzhobelspäne, unter und zwischen die Erdbeerpflanzen. Das Mulchmaterial darf nicht zu fein sein, damit es möglichst wenig Feuchtigkeit aufnimmt. Auf so gemulchten Flächen treten weniger Schnecken und Drahtwürmer auf und die Früchte bleiben trocken und sauber. Besonders üppig blühende und tragende Pflanzen kennzeichnet man für die spätere Jungpflanzenentnahme.

Die Beerensaison beginnt mit der Erdbeerernte. Wer sich in den letzten Jahren über geschmacklose, kleine Früchte ärgerte, hat vielleicht die falsche Sorte gewählt. Man sollte nicht einfach Erdbeerpflanzen einkaufen sondern nach folgenden, für den Anbau im Hausgarten bewährten Sorten fragen: Elvira, Korona oder Polka. Den besten Geschmack haben die Früchte, wenn sie vollreif, d.h. dunkelrot, geerntet werden.

Neben Wärme und Sonne ist die Bewässerung sehr wichtig für Größe und Geschmack der Erdbeeren. In trockenen Jahren ist deshalb eine Bewässerung, am besten morgens, sehr wichtig. Die Pflanzen müssen bis zum Abend wieder abgetrocknet sein, damit es nicht zu Pilzbefall (Botrytis) kommen kann.

Auch wenn der Anblick gewöhnungsbedürftig ist, hat sich Mulchen mit Stroh in diesem Fall sehr gut bewährt. Je länger die Pflanzen stehen, desto kleiner werden die Früchte. Ideal ist eine jährliche Neupflanzung mit engem Pflanzabstand (25 bis 30 Zentimeter). In jedem Fall sind die Pflanzen nach zwei Ernten verbraucht und müssen gerodet werden.





Apfelbäume werden gerne von Blutläusen (Eriosoma lanigerum) befallen. Die ca. zwei Millimeter langen, braun-rot gefärbten erwachsenen Tiere sind mit einer weißen, watteartigen Wachsschicht überzogen. Wenn man sie zerdrückt, läuft ein blutroter Saft aus, daher der Name Blutläuse.

Ihre Larven überwintern im Wurzelbereich der Apfelbäume und in der rissigen Rinde. Die Tiere saugen am Gewebe der Bäume, wobei Wucherungen entstehen, die man Blutlaus-Krebs nennt. Junge Bäume werden dadurch stark in ihrer Entwicklung gehemmt. Zusätzlich kann es an den Wucherungen zu pilzlichen Erkrankungen kommen.

Eine wirkungsvolle Bekämpfung ist durch frühzeitiges Abbürsten der Stämme und Äste und sorgfältiges Ausschneiden und Verschließen der Wunden möglich. Ein natürlicher Feind der Blutläuse ist die Blutzehrlaus (Aphelinus mali), die ihre Eier in den Läusen ablegt. Die sich entwickelnde Larve zerstört die Läuse. Ein Befall mit Blutzehrläusen ist daran zu erkennen, daß die Blutläuse dunkel verfärbt sind und keine Wachsschicht mehr bilden.

Auch Ohrwürmer und Marienkäfer gehen auf Blutlausjagd. Deshalb ist vor jeder chemischen Pflanzenschutzmaßnahme genau zu prüfen, ob nicht schon oben genannte „nützliche Helfer“ am Werk sind.





Wir unterscheiden zwei verschiedene Monilia-Arten, die unsere Obstgehölze schädigen. Die Monilia Fruchtfäule (Monilia fructigena) und die Monilia Spitzendürre (M. laxa). Die Fruchtfäule befällt Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen und Kirschen. Beschädigte Früchte werden von den Monilia-Pilzen befallen (Übertragung durch Berührung), die dort Fäulnis und Schimmelpolster auslösen. Die Früchte faulen durch und durch, fallen ab oder bleiben manchmal auch als „Mumien“ in den Bäumen hängen.

Einzige Bekämpfungsmöglichkeit ist das Aufsammeln bzw. Abpflücken und Vernichten der befallenen Früchte, weil der Pilz in diesen auch überwintert und im nächsten Jahr wieder zu Infektionen führen würde. Kranke Früchte dürfen nicht auf den Kompost geworfen werden.

Die Monilia-Spitzendürre befällt insbesondere Sauerkirschen, vor allem Schattenmorellen, manchmal auch Süßkirschen und Aprikosen. Die Infektion beginnt in der Blüte und breitet sich in nassen Jahren schnell aus. Von der Blüte wandert der Pilz ins Holz, wo er überdauert. Gut zu erkennen ist die Krankheit an den zunächst dürren, trockenen Triebspitzen mit vertrockneten Blüten und Blättern. Die Krankheit kann sich auf den gesamten Baum ausbreiten und ihn abtöten.

Abhilfe schafft der Rückschnitt befallener Triebe bis ins gesunde Holz. Oft ist der Pilz im Holz schon wesentlich weiter vorgedrungen, als dies äußerlich sichtbar ist. Zu erkennen ist dies nur an der Schnittstelle. Solange dieses noch einen bräunlich-faulen Kern aufweist, ist der Rückschnitt nicht tief genug.





Wildkräuter, die schnell wachsen, sich stark vermehren und schwierig zu entfernen sind, werden Unkräuter genannt. Aus ökologischen Gründen sind Gifte zu ihrer Beseitigung nicht zu empfehlen. Es bleibt also das Jäten oder im Notfall das lichtdichte Abdecken der Unkrautflächen für längere Zeit.

Entkrauten verwilderter Flächen:Für größere, freie Flächen kann es sich lohnen, motorgetriebene Ackergeräte wie einen Pflug oder eine Bodenfräse auszuleihen. Armlange Handschuhe wegen der Dornen, Brennhaare oder Kontaktgifte tragen. Ausgraben ist besser als abreißen, denn viele Unkräuter besitzen Sollbruchstellen, und abgerissene Wurzeln treiben bald wieder aus. Ein Spaten vermehrt die Unkräuter durch Zerschneiden der Wurzeln. Mit einer Grabgabel jedoch kann der Boden aufgelockert und können die Wurzeln als Ganzes aus dem Boden gezogen werden. Im Wurzelgeflecht der Gartenstauden steckende Unkrautwurzeln sind schwierig zu entfernen. Unkräuter gehören nicht auf den Kompost, denn dort wuchern sie bald munter weiter. Wurzeln und Samenstände – soweit erlaubt – verbrennen, verjauchen oder in die Biotonne stecken.

Nach dem Entkrauten:Aufgelockerte Erde am besten mit Bodendeckern bepflanzen oder mulchen, denn noch vorhandene Samen keimen unter Lichteinwirkung aus. Mitunter sind Nussschalen als Mulch im Gartenhandel erhältlich. Empfehlenswert, weil sie den Säurewert und den Stickstoffgehalt des Bodens kaum beeinflussen und weil erst nach Jahren nachgemulcht werden muss. Konsequentes Nachjäten erspart eine weitere große Entkrautungsaktion. Praktische Geräte sind: einzahniger Jäter, Distelstecher, längeres stabiles Messer. Mindestens 40 Zentimeter tief eingegrabene Beetbegrenzungen halten Unkrautwurzeln und Wühlmäuse relativ gut fern. Die Mäuse legen sich Wintervorräte aus Wurzeln von Ackerwinde, Giersch und Löwenzahnwurzeln an und verbreiten sie so. Viele Unkräuter werden durch den Menschen verbreitet. In Wurzelballen und Topferde können Samen und Wurzeln von Unkräutern in den eigenen Garten eingeschleppt werden.

Liste einiger besonders lästiger Stauden in heimischen Beeten:
Unkraut Lateinischer Name Probleme Gegenmaßnahme
Acker-Kratzdistel Cirsium arvense Dornen, Pfahlwurzeln, Wurzeltriebe, Flugsamen Vor Wurzelbildung Wurzel ausstechen
Ackerwinde Convolvulus arvensis Giftig, rankt Gartenpflanzen zu, leicht brechende, hellgelbe Wurzeltriebe Wurzeln ausgraben, auf Wurzelreste kontrollieren
Ampfer, stumpfblättriger Rumex obtusifolius Pfahlwurzel, viele ausdauernde Samen Vor Samenbildung Wurzel ausstechen
Brennnessel, große Urtica dioica Brennhaare, Wurzeltriebe Wurzel mit Ausläufern ausreißen
Brombeeren Rubus fruticosus agg. Stacheln mit Widerhaken, weite Ausleger, rankend Dicke Handschuhe, feste Kleidung: Wurzeln ausgraben
Giersch Aegopodium podagraria Leicht brechende, hellgelbe Wurzeltriebe Wurzeln ausgraben, auf Wurzelreste kontrollieren
Hecken-Knöterich Fallopia dumetorum Ausläufer, extrem rankend (erstickt alles andere), zähe Ranken Gartenpflanzen von Ranken befreien, Wurzeln ausgraben
Löwenzahn Taraxacum officinale Pfahlwurzel, Wurzelreste treiben aus, viele Flugsamen Vor Samenbildung Wurzel ausstechen
Quecke, kriechende Elymus repens Wurzeltriebe Wurzeln ausgraben
Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) Heracleum mantegazzianum Kontaktgift in Kombination mit Licht, Vorsicht: giftige Saftspritzer, überdeckt andere Pflanzen, sehr tiefe Pfahlwurzel und viele Samen Schutzbrille, Handschuhe, Ganzkörperbedeckung: Oberirdische Pflanzenteile kappen, Wurzel zerstampfen und schwere Steinplatte darauf legen, bis die Wurzel verfault ist
Staudenknöterich, japanischer Reynoutria japonica Überdeckt alles, Pfahlwurzel, brüchige Wurzeltriebe, unbrauchbar für heimische Tierwelt Ausgraben, falls möglich, sonst für fünf Jahre lang monatlich abschneiden, bis Pflanze erschöpft ist.




Juni und Juli ist die Zeit, um zweijährige und einige mehrjährige Blumenpflanzen auszusäen. Am besten zieht man die Pflanzen vor. Gute Bedingungen sind viel Sonne, genügend Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Im Herbst können die Jungpflanzen dann im Garten ausgepflanzt werden.

Sehr schön, aber noch relativ unbekannt ist die Rasselblume (Catananche caerulea). Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und sieht mit ihren Blattbüscheln ein wenig wie Gras aus. Im Jahr nach der Aussaat blüht sie vom Hochsommer bis in den Herbst hinein. Ihren Namen verdankt die Rasselblume ihren blauen Blüten, die auf hohen Stielen sitzend im Wind aneinander rascheln. Sie lassen sich gut in Trockensträußen verwenden. Im Englischen heißt die Rasselblume „Cupid’s Dart“, was soviel wie „Liebespfeil“ heißt. Angeblich soll ein aus ihr gekochter Trank aphrodisierende Wirkung besitzen. Wie die meisten Mittelmeerpflanzen wünscht sie einen gut durchlässigen Boden in sonniger Lage.

Weitere empfehlenswerte, am besten als Zweijährige zu kultivierende Pflanzen sind Goldlack (Cheiranthus cheiri), Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Nachtkerze (Oenothera biennis) und Stockmalve (Alcea rosea).




Zuckerhut, Fleischkraut oder auch Herbstzichorie (Cichorium intybus var. foliosum) genannt, ist, wie das rötliche Radicchio, eine Variante des Chicorées und stammt von der wilden Wegwarte ab. Der Name „Zuckerhut“ besagt nichts über den Geschmack, der ähnlich dem des Chicorée nussartig frisch und leicht bitter ist, sondern bezieht sich auf die kegelförmige Wuchsform der Blätter, ähnlich dem Chinakohl.

Zuckerhut lässt sich sehr vielseitig als Salat und Gemüse verwenden und kann ab Mitte Oktober bis in den Winter hinein geerntet werden, denn er übersteht Fröste bis minus 6 Grad Celsius. Der Verzehr ist bis in den Januar hinein möglich, wenn man ihn mitsamt den Wurzeln ausgräbt und im kühlen Keller – in feuchten Sand eingeschlagen – lagert.

Ausgesät wird ab Mitte Juni, frühere Aussaaten lohnen nicht, denn dann schossen die Pflanzen häufig. Abstand der Reihen 35 bis 45 Zentimeter, in der Reihe 30 bis 35 Zentimeter. Am besten je Saatstelle drei bis vier Körner etwa 1 Zentimeter tief säen und nach dem Auflaufen nur die Kräftigsten stehen lassen.

Im Frühbeet vorgezogene Pflänzchen können bis Juli in lockeren, humosen und feuchten Boden gesetzt werden. Günstig sind sonnige Beete in geschützter Lage. Zuckerhut hat einen mittleren Nährstoffbedarf und kann problemlos nach frühen Gemüsen und Salaten gezogen werden. Nur Kohlsorten eignen sich nicht als Vorfrüchte wegen ihres starken Nährstoffentzugs. Im August und September auf eine gute Wasserversorgung achten.




Ein vorzügliches Gemüse für den Winter ist der Grünkohl. Die Blätter ohne Strünke blanchiert, durch den Fleischwolf gedreht und dann etwa zwei Stunden mit Gänseschmalz und Zwiebeln geköchelt, ergeben zusammen mit Kartoffeln und Würstchen ein wunderbares, stärkendes Gericht für die kalte Zeit. An diese Köstlichkeit gilt es schon zur Sommersonnenwende zu denken, will man eigenen Grünkohl verzehren.

Dazu sät man Mitte bis Ende Juni entweder direkt an Ort und Stelle in ein sonniges Beet (etwa 2 Zentimeter tief) aus, oder man zieht in Töpfen vor – ohne zu pikieren – und pflanzt im Juli aus. Der Vorteil: Das Beet kann für Vorkulturen länger genutzt werden. Der Reihenabstand liegt bei 40 bis 60 Zenimetern, Abstand in der Reihe 30 bis 40 Zentimeter; dies ergibt fünf bis acht Pflanzen pro Quadratmeter. Grünkohl ist, wie die anderen Kohlsorten auch, ein Starkzehrer, der vor allem viel Stickstoff und Kalium benötigt. Am besten reifen Kompost und zusätzlich Hornspäne oberflächlich einarbeiten, ersatzweise einen anderen stickstoffbetonten, organischen Volldünger.

Geerntet wird im Winter frühestens nach den ersten Frösten. Erst dann entwickelt Grünkohl einen guten, abgerundeten Geschmack. Tipp: Die Blätter vor dem Blanchieren sehr gründlich waschen. Die krausen Blätter bilden eine große Oberfläche, die viel Dreck auffängt. Darum wird Grünkohl auch für den Nachweis von Schadstoffeinträgen verwendet.




Der Apfelwickler (Laspeyresia pomonella) und der Pflaumenwickler (Laspeyresia funebrana) gehören zu den bedeutendsten Schädlingen an Obstbäumen in Haus- und Kleingärten. Wenn im Mai Lockstofffallen (Apfelwickler & Co.: Lockstofffallen aufhängen) in den Bäumen angebracht wurden, nimmt der Befallsdruck schon erheblich ab.

Im August schlüpft eine zweite Apfelwickler-Generation, was es zu verhindern gilt. Die Raupen entwickeln sich in den noch jungen Früchten („Wurm im Apfel“), die man durch kräftiges und häufigeres Schütteln im Juni zu Fall bringen kann. Alle kleinen Früchte – auch die des natürlichen Junifruchtfalls – dann auflesen und vernichten. Um auch die restlichen Raupen zu erwischen, sollten Ende des Monats an den Baumstämmen Gürtel aus Wellpappe befestigt werden. Hier verkriechen sich gerne die Raupen, um sich zu verpuppen. Die Gürtel sollten etwa 10 Zentimeter breit sein und von Juli bis August wöchentlich kontrolliert werden. Raupen und Puppen selbstverständlich vernichten.

Pflaumenwickler bringen nur eine Generation pro Jahr hervor. Auch bei diesen die befallenen Früchte im Juni abschütteln und aufsammeln, bevor die Raupen sie verlassen haben. Wellpapperinge braucht man erst Ende August anzubringen, die Anfang Oktober zusammen mit Raupen und Puppen entfernt und vernichtet werden.




Eine der einfachsten sorten- und wurzelechten Formen der Vermehrung von Zier- und Beerenobstgehölzen ist die Bildung von Absenkern. Dazu wird ein langer, biegsamer Trieb auf den Boden abgelegt, an der tiefsten Stelle von Laub und Zweigen befreit und mit einem Drahtbügel oder ähnlichem in einer Erdmulde fixiert. Die Triebspitze wird hochgebogen, an einem Stützstab befestigt und die Mulde mit Erde gefüllt. Die Bewurzelung kann gefördert werden, indem man an der tiefsten Stelle des Absenkers – am besten in der Nähe eines Knotens – mit einem scharfen und sauberen Messer einen schrägen Schnitt bis leicht ins Holz hineinmacht. Der Spalt wird mit einem kleinen Hölzchen offengehalten. Der Absenker kann auch in einen Blumentopf geleitet werden, nur muss dieser dann auch ständig feucht gehalten werden. Absenker können vom Frühjahr bis Spätsommer gebildet werden. Im Frühjahr darauf sind die Absenker meist bewurzelt und können von der Mutterpflanze getrennt werden. Manche Gehölze (wie Rhododendren) benötigen allerdings zwei bis drei Jahre zur Bewurzelung. Fehlen die notwendigen langen und biegsamen Triebe, ist das Absenken allerdings nur nach einem starken Rückschnitt möglich. Die dann neu gebildeten kräftigen Triebe können im Folgejahr zur Vermehrung genutzt werden.

Eine Variante des Absenkens wird mit Clematis durchgeführt: das wellenförmige Ablegen. Lange, junge, biegsame Triebe werden auf dem Boden ausgelegt, mit mehreren Drahtbügeln fixiert und leicht mit Erde bedeckt, und zwar so, dass Knospen und Blätter frei liegen. Mit der Zeit bilden sich so genannte Luftschösslinge, die, wenn ausreichend bewurzelt, abgetrennt und verpflanzt werden können.

Die Vermehrung durch Absenker wird vornehmlich bei Pflanzen durchgeführt, die sich nicht oder nur schlecht durch Stecklinge vermehren lassen. Weil aber so einfach, kann der Hobbygärtner auch weitere Pflanzen auf diese Weise vermehren. Allerdings sind wurzelechte Ableger vieler Edelsorten blühfaul und weniger vital als gepfropfte Gehölze. Geeignet sind (die Beschränkungen bei geschützten Sorten beachten!): Ahorn, Berberitzen, Berglorbeer, Blauregen oder Glyzine, Brombeere, Efeu, Federbuschstrauch (Fothergilla), Fichte, Flieder, Forsythie, Geissblatt (Lonicera), Hartriegel, Haselnuss, Heidelbeere, Himbeere, Holunder, Johannisbeere, Küchenkräuter (Thymian, Rosmarin, etc.), Lavendelheide, Linde, Magnolie, Nelke, Passionsblume, Rosen (biegsame), Tanne, Weinrebe (wurzelecht nur außerhalb von Weinbaugebieten), Winterblüte (Chimonanthus), Winterjasmin, Zaubernuss (Hamamelis). Die Liste lässt sich aber sicherlich durch eigene Versuche erweitern.




Der Monat Juni ist endgültig die Zeit der Rosen. Besonders die duftenden Sorten stehen nach wie vor hoch im Kurs. Schönheit, Wohlgeruch und Widerstandsfähigkeit sind durchaus miteinander vereinbar. Man halte nach den Sorten mit dem ADR-Gütezeichen Ausschau, deren Widerstandsfähigkeit verbürgt ist.

Die Blütenblätter der Duftrosen lassen sich im Haushalt verwenden. Ob frisch oder getrocknet – ein guter Darjeeling-Tee lässt sich um eine feine Note bereichern. Für ein wohltuendes Wannenbad wird natürlich eine größere Menge an Rosenblüten benötigt. Rezepte gibt es zuhauf, u.a. auch für eine köstlichen Rosenbowle.

Um die Schönheit der Blüten voll genießen zu können, erntet man die Blütenblätter erst zu Beginn des Verwelkens, indem man die Stiele abschneidet (die Hagebutten sollen ja ohnehin entfernt werden) und die Blätter abzupft. Sollen sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden, breitet man sie zum Trocknen an einem dunklen und trockenen Ort aus. Ein Dörrgerät auf niedrigster Stufe kann auch verwendet werden. Am besten bleibt der Duft aber erhalten, wenn die Blütenblätter im Gefrierbeutel tiefgefroren werden.

Weitere Informationen rund um die Rosen und ihre Sorten findet man unter:www.welt-der-rosen.de

Rezepte unter:www.welt-der-rosen.de/Rosrez/rosrez.htm http://home.datacomm.ch/milian/rosen/d1.htm


(Der WDR ist nicht verantwortlich für den Inhalt externer Internetseiten.)




Aus deutschen Haushalten nicht mehr wegzudenken: das Küchenkraut Basilikum, das darum ganzjährig in den Supermärkten in Töpfen angeboten wird. Basilikum selbst zu ziehen und den ganzen Sommer über eine reiche Ernte zu erzielen ist überaus einfach.

Benötigt werden lediglich ein warmer, sonniger Platz und gut gedüngte (reifer Kompost), durchlässige und feuchte Erde. Neben einem sonnigen Beet kommt genauso gut ein Balkonkasten in Frage. Zeitsparend gegenüber der Anzucht aus Samen ist es, wenn man die erwähnten Basilikumpflanzen aus den Supermärkten als Setzlinge verwendet. Vor dem Pflanzen werden zunächst die Triebspitzen abgeknipst, so dass lediglich ein bis zwei Knoten je Pflanze übrig bleiben, also zwei bis vier Blätter. Der Pflanzabstand beträgt 5 bis 10 Zentimeter. Nach einer Anwachsphase von etwa zwei Wochen werden die Pflänzchen – etwas abhängig von der Wetterlage – ausgesprochen rasch erstarken und viele Seitentriebe bilden. Bei Trockenheit sollte gegossen werden, damit kein Wachstumsstillstand eintritt. Geerntet werden immer die Triebspitzen und nicht die unteren, älteren Blätter. Die verhinderte Blüte treibt die Basilikumpflanzen zu immer neuen Höchstleistungen mit reichlich Blattwerk an, bis zu den ersten kalten Nächten im Herbst. Häufig mehr als ein Haushalt verbrauchen kann. Der Überschuss bleibt tiefgefroren wunderbar frisch und aromatisch und liefert für die Wintermonate einen Hauch des vergangenen Sommers.

In den folgenden Jahren sollte eine Anbaupause von zwei bis drei Jahren an der alten Stelle eingehalten werden, denn die Herbstkühle kann Pilzkrankheiten bringen (zum Beispeil Fusariumwelke), deren Sporen längere Zeit im Boden überdauern.

Eine große Auswahl der verschiedensten Basilikumarten führt die Gärtnerei Rühlemanns:www.ruehlemanns.de


Pestorezept:

Zwei große Bund Basilikum, ein kleiner Bund Petersilie, 70 Gramm ungeröstete Pinienkerne, ersatzweise Cashewnüsse, etwa 70 Gramm frisch geriebener italienischer Hartkäse (Parmesan o.Ä.) und 200 Milliliter gutes Olivenöl werden etwa eine Minute lang im Mixer zerkleinern und gemischt. Mit Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Dieses Pesto schmeckt herrlich zu heißen Spaghetti!Kamille ernten


Ab Juni beginnt die Erntezeit für die Kamille, die sich von Süd-Ost-Europa aus als Wildkraut in ganz Europa weit verbreitet hat. Matricaria chamomilla (syn. Matricaria recutita), so der Name der echten Kamille, ist seit Jahrhunderten eine der wichtigsten Heilpflanzen. Ihre weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten bei inneren und äußeren Entzündungsprozessen beruht hauptsächlich auf dem Gehalt der Blüten an ätherischen Ölen und den darin enthaltenen Bisabololen.

Zur Familie der Korbblütler gehörend wird die einjährige Kamille zwischen 10 und 55 Zentimeter hoch und hat einen aufrechten, stark verzweigten Stängel mit zwei- bis dreifach gefiederten, wechselständigen grünen Blättern.

Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September, wobei die beste Zeit für die Blütenlese jeweils etwa drei bis fünf Tage nach dem Aufblühen liegt. Zu diesem Zeitpunkt weisen die Blüten den höchsten Gehalt an geschmacksgebenden ätherischen Ölen auf, die auch dem Kamillentee seinen unverkennbaren Geschmack verleihen. Geerntet werden die ganzen Blütenköpfe, wobei man die echte Kamille daran erkennt, dass der Blütenboden hohl ist.

Die aus Deutschland stammenden, handgepflückten Kamillenblüten gelten übrigens als besonders wirkstoffreich.





Direkt nach der Blüte ist der richtige Zeitpunkt, Schwertlilien zu vermehren. Iris oder Schwertlilien bilden mit der Zeit Horste aus, die über die Jahre vom Zentrum her nach außen verkahlen. Der Grund hierfür liegt in der Überalterung der Rhizome. Diese dicken Wurzelsprossen, aus denen die Blätter und Blüten hervorsprießen, wachsen jedes Jahr nach der Blüte an ihren Endknospen ein Stückchen weiter. Der Mittelbereich der Rhizome bringt schließlich keine Sprosse mehr hervor und stirbt ab. Daher sollte man sie alle vier bis fünf Jahre ausgraben, teilen und alte Rhizombereiche glatt abschneiden. Die Schnittstellen können mit Holzkohlenpuder gegen Infektionen und Fäulnis geschützt werden.

Als Standort kommen nur die sonnigsten Bereiche des Gartens in Frage. Außerdem ist ein lockerer und durchlässiger Boden Voraussetzung für eine reiche Blüte. Der Boden sollte vor der Umpflanzung besonders gut vorbereitet werden, da später die Einarbeitung von Kompost und mechanische Lockerung zwischen den Wurzelsprossen kaum möglich ist.





Die Spargelzeit geht zu Ende, aber wie der Spargel kann auch Porree durch einen kleinen Pflanztrick gebleicht werden. So erhält man lange gebleichte Porreeschäfte, die ja bekanntlich das feinste am Porree sind:

Einfach mit einem Harkenstiel 10 bis 15 Zentimeter tiefe Löcher bereiten, vorgezogene Porreepflanzen einsetzen und kräftig angießen. Die Erde braucht nicht angedrückt zu werden.

Durch ständiges Anhäufeln in den folgenden Wochen werden die Pflanzen in die Höhe getrieben und man erhält zarte, weiße Porreeschäfte von bis zu 50 Zentimeter Länge.





Durch das sonnige und warme Wetter in den ersten Maiwochen haben sich die Blattläuse rasant vermehrt. Sie saugen an Blättern, Triebspitzen, Blüten und einige Arten sogar an den Wurzeln der Pflanzen. Vor allem aber können sie gefürchtete Virus-Pflanzenkrankheiten übertragen.

Sobald man die ersten Blattläuse entdeckt, muss eingegriffen werden. Ein probates Mittel ist das wiederholte Besprühen der befallenen Stellen mit Seifenlauge (100 Gramm Schmierseife auf 5 Liter Wasser plus 150 Milliliter Spiritus).

Bei stärkerem Befall hat sich die Verwendung von Niem-Präparaten als wirkungsvoll erwiesen. Extrakte des Niembaums sind rein biologischen Ursprungs und haben eine breitgefächerte Wirkung auf eine Vielzahl von Schädlingen, ohne Nützlinge zu gefährden.

Die Preisunterschiede der Niem-Präparate im Handel sind zum Teil erheblich. Ein Vergleich lohnt sich. Bei der Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist in jedem Fall darauf zu achten, dass sie nützlingsschonend sind, denn es gibt eine ganze Reihe von Nützlingen, wie zum Beispiel Florfliegen und Marienkäfer, die uns bei der Blattlausbekämpfung unterstützen.





An bestimmten Pflaumen- und Zwetschensorten, darunter insbesondere der Sorte „Hauszwetsche“, tritt in diesem Jahr die Narren- oder Taschenkrankheit verstärkt auf.

Ursache ist ein Pilz (Taphrina pruni), der zum Beispiel an hängen gebliebenen Fruchtmumien überwintert und die Samenanlagen der Früchte während und nach der Blüte infiziert. Bei einem Befall entwickeln sich die Früchte zu vier bis sieben Zentimeter langen flachen, häufig gekrümmten schotenartigen Gebilden. Letztlich schrumpfen die Früchte und fallen ab.

Die befallenen Früchte müssen abgepflückt bzw. aufgesammelt werden und nicht auf dem Kompost sondern im Restmüll entsorgt werden.

Vorbeugend kann man im nächsten Jahr zu Beginn und zum Ende der Blüte mit einem geeigneten Stärkungsmittel, zum Beispiel Neudovital, die Pflanzen behandeln.





Salvia, wie der Salbei botanisch heißt, trägt seine heilende Wirkung bereits im Namen. Tatsächlich wirkt er schweißhemmend, krampflösend, entwässernd, wundheilend und antiseptisch.

Jetzt ist die richtige Zeit, Salbeiblätter und junge Triebe zu ernten - und zwar noch bevor sich die Blüten vollständig geöffnet haben.

Geerntete Pflanzenteile an einem schattigen, luftigen Platz trocknen und anschließend in geschlossenen Behältern aufbewahren.

Zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund und Rachenraum hat sich ein Salbeiaufguss bewährt. Für kulinarische Genüsse werden jedoch besser frische Blätter verwendet.

Schnecken und Kohlweißlinge meiden die Nähe des intensiv herbduftenden Busches, was dem Gärtner nur recht sein kann - daher eignet sich Salbei wunderbar als Beeteinfassung für gefährdete Pflanzen.





In der Natur ist kaum ein Boden unbedeckt. Stets ist er mit lebenden Pflanzen, Wildkräutern oder mit verrottendem organischem Material bedeckt, wie beispielsweise im Wald. Die ständige Abdeckung des Bodens (Mulchen) ist also kein neues Verfahren, obwohl in den letzten Jahren neue Methoden entwickelt wurden. In erster Linie soll der Boden durch eine Bedeckung vor Witterungseinflüssen geschützt werden, denn durch Sonneneinstrahlung trocknet der Boden ab und kann an der Oberfläche verkrusten. Starker Regen dagegen verschlämmt den Oberboden, und der Wind kann Bodenkrümel wegwehen (Erosion). Durch diesen direkten Witterungseinfluss kann es zu großen Temperaturschwankungen, zur Zerstörung der Krümel und zur Wegführung von wertvollen Bodenteilen an der Oberfläche kommen.

Durch die Bedeckung bleibt die Bodenstruktur erhalten, und die Bodenorganismen werden geschützt und können ihre volle Aktivität entwickeln, was sich positiv auf die Bodenfruchtbarkeit auswirkt. Zudem gibt es einen ganz praktischen und sichtbaren Vorteil: Eine Mulchschicht verhindert zu starkes Unkrautwachstum. Auch auf die Pflanzengesundheit wirkt sich das Mulchen positiv aus. Durch die gute Bodenstruktur können die Pflanzen kräftige Wurzeln entwickeln, die ausreichend Nährstoffe aufnehmen und dadurch zur gesunden Pflanzenentwicklung beitragen. In einem lockeren, luftigen, gut strukturierten Boden gibt es weniger Pilzkrankheiten, da die Schadorganismen bevorzugt geschwächte Wurzeln befallen. Allerdings ist neben dem Mulchen hier natürlich eine ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz Voraussetzung. Die beste Wirkung wird mit schwarzer Mulchfolie oder -papier erreicht, doch ist der Einsatz dieser Materialien, sowohl was die Herstellung als auch was die Entsorgung betrifft, aus ökologischer Sicht zu überdenken.

Für den Hausgarten stehen viele verschiedene organische Mulchmaterialien zur Verfügung. Die Liste gibt Auskunft, wo welches Mulchmaterial Verwendung findet. Am häufigsten wird mit Gras- oder Kräuterschnitt gemulcht. Dafür muss das Material auf fünf bis zehn Zentimeter kleingeschnitten oder gehackt und vor der Verwendung als Mulch angetrocknet werden. Frisches Material lockt Schnecken an! Bei leichtem, luftigem, lockerem Material kann die Mulchschicht zwei bis drei Zentimeter dick aufgetragen werden. Bei schwerem, mehr kompaktem Material (Rasenschnitt) darf sie nur sehr dünn sein (0,5 Zentimeter). Der Boden und die Bodenorganismen müssen unter der Mulchschicht noch atmen können, sonst wird die Tätigkeit der sauerstoffliebenden Mikroorganismen, die diese organische Masse zu Humus umwandeln, behindert, und die Mulchdecke beginnt zu faulen. Eine dünne Mulchschicht ist relativ schnell verrottet, so dass die Auflage erneuert werden muss.

Gerade im Gemüsegarten kann man sehr gut mit essbaren Untersaaten wie Spinat oder Feldsalat arbeiten, was bei richtiger Pflanzenauswahl einer Mischkultur entspricht. Im Ziergarten (Staudenbeete, Gehölzrabatte) können leerstehende Flächen mit Polsterstauden begrünt werden. Für schattige Bereiche bieten sich beispielsweise Waldmeister oder Walderdbeeren als Lebendmulch an.

Alle Mulchmaterialien dürfen nur auf einen lockeren Boden aufgetragen werden. Sind durch Bodenverdichtungen (zum Beispiel festgetretener Boden) viele Luftporen zerstört, wird durch die Mulchdecke zusätzlich die Wasserverdunstung gebremst, was sich nachhaltig negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken kann.
Holzige Mulchmaterialien (wie zum Beispiel Rindenmulch) sind wegen der Stickstoffbindung für den Gemüseanbau ungeeignet.

 
Mulchmaterialien für den Hausgarten
(nach U. Lindner)
für kurzlebige Kulturen:
Gras-, Kräuter-, Wildkräuterschnitt, Tomatenblätter und -triebe, Ökoterra-Mulch

für Tomaten, Paprika, Gurken und andere Kürbisarten:
schwarze Mulchmaterialien aus Papier, Vlies oder Folie, Stroh (aus Öko-Anbau)

für Stangenbohnen:
schwarzes Mulchmaterial, Untersaat mit Kapuzinerkresse

für Erdbeeren
schwarzes Mulchvlies, Farnblätter, Lavagruß, Stroh (aus Öko-Anbau)

für Strauchbeeren:
verrotteter Mistkompost, Stroh, Grünschnittmaterial, für Himbeeren auch verrotteter Laubkompost

für Rhododendren, Azaleen, Eriken und andere Moorbeetpflanzen:
Laub- oder Nadelkompost, Rindenhäcksel, Kaffeesatz

für Rosen:
verrotteter Mistkompost, Rindenmulch, Teeabfälle

für Zierrabatten:
Rindenmulch, Lavagranulat, Grasschnitt

unter Hecken:
Stroh, Laub, Pappe, Sägespäne, Lebendmulch durch Bodendecker Beerenobst für den Hausgarten


Auch im kleinsten Garten, der keinen Platz für Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäume hat, kann man Beerenfrüchte anbauen. Schon einige Sträucher zum „Naschen“ bereichern den sommerlichen Speisezettel erheblich. Wer sich einen Wintervorrat anlegen möchte, der benötigt schon mehr Fläche und vor allen Dingen die richtigen Sorten.

Erdbeeren
Die Beerensaison beginnt mit der Erdbeerernte. Wer sich in den letzten Jahren über geschmacklose, kleine Früchte ärgerte, hat vielleicht die falsche Sorte gewählt. Man sollte nicht einfach Erdbeerpflanzen einkaufen, sondern nach folgenden, für den Anbau im Hausgarten bewährten Sorten fragen: Elvira, Korona oder Polka.
Den besten Geschmack haben die Früchte, wenn sie vollreif, d.h. dunkelrot, geerntet werden. Neben Wärme und Sonne ist die Bewässerung sehr wichtig für Größe und Geschmack der Erdbeeren. In trockenen Jahren ist deshalb eine Bewässerung, am besten morgens, sehr wichtig. Die Pflanzen müssen bis zum Abend wieder abgetrocknet sein, damit es nicht zu Pilzbefall (Botrytis) kommen kann.
Auch wenn der Anblick gewöhnungsbedürftig ist, hat sich Mulchen mit Stroh in diesem Fall sehr gut bewährt. Je länger die Pflanzen stehen, desto kleiner werden die Früchte.
Ideal ist eine jährliche Neupflanzung mit engem Pflanzabstand (25 bis 30 Zentimeter). In jedem Fall sind die Pflanzen nach zwei Ernten verbraucht und müssen gerodet werden. Schon während der Blüte und späteren Ernte kennzeichnet man besonders ertragreiche Pflanzen, von denen man später Ableger für die Neupflanzung entnehmen kann.

Stachelbeeren
Im Hausgarten werden Stachelbeeren sowohl als Büsche als auch als Stämmchen gezogen. Letztere werden mit einem Abstand von einem Meter in der Reihe gepflanzt, Büsche benötigen 1,5 Meter Abstand voneinander.
Die Stachelbeere ist ein Selbstbefruchter. Es ist dennoch vorteilhaft, mehrere Sorten zu pflanzen. Zu empfehlen sind Invicta (mehltaurestent), Rolonda (mehltauresistent), Achilles oder Rote Triumphbeere.
Nach starkem Regen und bei Überreife platzen die Früchte leicht, bei anhaltender Hitze kann es zu Sonnenbrand kommen. Ansonsten ist die Stachelbeere recht anspruchslos. Bei einigen Sorten (zum Beispiel Rote Triumph) kann schon ab Anfang Juni mit der Grünpflücke begonnen werden. Da sie dann noch wenig Säure enthalten, benötigt man entsprechend weniger Zucker für die Konservierung.
Reife Stachelbeeren lassen sich sowohl für den Frischverzehr als auch für Marmeladen, Säfte und Wein verwenden.

Johannisbeeren
Johannisbeeren sind wenig anspruchsvoll an ihren Standort. Lediglich staunasse Böden vertragen sie nicht. Gepflanzt werden in der Regel Sträucher mit einem Abstand von einem bis 1,5 Meter. Die Rote Johannisbeere ist weitgehend selbstfruchtbar, wobei eine zur gleichen Zeit blühende zweite Sorte mehr und größere Früchte bringt. Schwarze Johannisbeere sind, je nach Sorte, auf Fremdbefruchtung angewiesen.

Empfehlenswerte Rote Johannisbeeren:
Jonheer van Tets, Red Lake, Roteti, Rovada.

Schwarze Johannisbeeren:
Silvergieters Schwarze, Titania, Jostabeere.

Zum Frischverzehr sind besonders die roten Sorten geeignet. Daneben lassen sich die Früchte zu Saft, Gelee, Wein, Tortenbelag und natürlich zum Einfrieren verwenden. Die schwarzen Sorten sind besonders reich an Vitamin C und Mineralstoffen.

Himbeeren
Die Himbeere gehört zu den beliebtesten Beerenfrüchten. Der Anbau erfordert einen tiefgündigen, humosen Boden und ein Gerüst, um den Ruten Halt zu geben. Die Pflanzabstände liegen bei 0,4 bis 0,6 Meter in der Reihe. Abgetragene Ruten werden nach der Ernte abgeschnitten und pro laufenden Meter fünf bis sieben neue Ruten aufgebunden.
Während des Sommers muss ausreichend bewässert werden. Als Sorten sind ZEFA 2, Himbostar, Meeker, Schönemann, sowie ZEFA 3 und Autumn Bliss als Herbstsorten zu empfehlen, wobei die Herbsterträge nur 20 bis 30 Prozent normaler Sorten erreichen.
Fast alle Sorten eignen sich zum Tiefgefrieren, wobei die Früchte vollreif, trocken und ohne Kelch geerntet werden müssen. Neben dem Frischverzehr ist die Himbeere auch als Kuchenbelag, zur Marmeladen- und Geleebereitung und zur Saftgewinnung sehr beliebt.

Brombeeren
Inzwischen hält auch die Brombeere Einzug in die Hausgärten. Sie wird ähnlich behandelt wie die Himbeere, aber wegen ihres starken Wuchses benötigt sie einen Abstand von 1,50 bis 2,50 Meter in der Reihe.
Neben der stark mit Stacheln besetzten Sorte Theodor Reimers, finden stachellose Sorten wie Thornfree oder Thornless Evergreen immer mehr Freunde.
Brombeeren werden im vollreifen (schwarzen) Stadium geerntet und eignen sich zum Frischverzehr und zur Marmeladen- und Geleebereitung, Weinherstellung, Saftgewinnung und zum Tiefgefrieren.

Kulturheidelbeeren und Preiselbeeren
Wer etwas besonderes sucht, kann Kulturheidelbeeren und Preiselbeeren im eigenen Garten anbauen. Als Moorbeetpflanzen benötigen beide einen gut durchlüfteten, humosen Boden mit niedrigem pH-Wert (4,0 bis 5,0). Humose Sandböden, wie sie in Norddeutschland anzutreffen sind, gelten als ideal. Der Gartenboden muss in jedem Fall mit reichlich Torf versetzt sein, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.
Drei- bis vierjährige Jungpflanzen der Kulturheidelbeere werden im Abstand von einem bis 1,25 Meter gesetzt. Bis zum Vollertrag dauert es dann allerdings einige Jahre. Es empfiehlt sich mehrer Sorten zu pflanzen, um die Befruchtung zu fördern und die Erntesaison zu verlängern (Goldtraube 71, Spartan, Ama).
Die Kulturheidelbeere lässt sich sowohl frisch verzehren als auch in jeder Art verarbeiten. Erntesegen und Koralle sind zwei Preiselbeersorten, die gut für den Hausgarten geeignet sind. Letztere ist auch ein guter Bodendecker. Preiselbeeren werden zweimal im Jahr geerntet, im Juli und im Oktober, wobei die Haupternte im Herbst liegt. Die Früchte lassen sich gut einfrieren und werden hauptsächlich zu Kompott verarbeitet.





Normalerweise blühen Apfel-, Birnen- und Sauerkirschbäume bereits ab dem zweiten Standjahr. Hochstämme von Äpfeln, Birnen, Süßkirschen und Pflaumen blühen erstmals zwischen dem dritten und siebenten Standjahr. Immer wieder kommt es vor, dass auch ältere Obstbäume weder blühen noch fruchten.

Verschiedene Gründe können dies verursachen. Ein ungünstiger Standort im Schatten eines Hauses oder anderer hoher Bäume kann dazu führen, dass die Bäume nicht blühen. Auch Konkurrenz durch andere starkzehrende Pflanzen in unmittelbarer Nähe kann eine Ursache sein. Wächst zum Beispiel die Wiese oder der Rasen bis unmittelbar an den Stamm, leidet der Obstbaum unter Wassermangel, im Extremfall vertrocknet der Baum.

Eine Baumscheibe, die gemulcht, aber nicht bepflanzt werden darf, ist also für Obstgehölze besonders wichtig. Dagegen ist Nährstoffmangel nur höchst selten anzutreffen. Obstgehölze benötigen nur wenig Nährstoffe. Volldüngergaben sind überflüssig und schaden mehr als sie nutzen, denn hohe Düngergaben regen nur die Holzproduktion an. Sind die Wachstumsbedingungen jedoch optimal, kann auch ein falscher Schnitt die Ursache für mangelnde Blüten- und Fruchtbildung sein. Wird der Baumschnitt nicht fachgerecht ausgeführt, schneidet man unter Umständen bereits im Winter den Ertrag weg. In diesem Fall sollte man für einige Jahre auf den Baumschnitt verzichten.





Darum muss auch im Gemüsegarten das Unkraut – möglichst vor der Blüte – regelmäßig entfernt werden. Für eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung muß gesorgt werden. Das bedeutet, dass man die Erde nicht nur oberflächlich benässt, sondern ausgiebig wässert.

Die beste Tageszeit ist der frühe Vormittag, denn das relativ kalte Leitungs- oder Brunnenwasser würde am Abend den aufgewärmten Pflanzen einen regelrechten Kälteschock verursachen. Außerdem verbrauchen die Pflanzen während des (sonnigen) Tages mehr Wasser als nachts.

Wegen der Schneckengefahr sollte man nach Möglichkeit die Pflanzen gezielt gießen. Am besten funktioniert dies zum Beispiel mit einer Tröpfchenbewässerung. Das Bedecken des Bodens mit Mulchmaterial hilft dabei, Wasser zu sparen und unterdrückt das Wachstum des Unkrauts, das natürlich bei warmem Wetter und ausreichender Bodenfeuchtigkeit genauso gut wächst wie die Kulturpflanzen.

In Reihen gesätes Gemüse wird verzogen, sobald sich neben den Keimblättern die ersten Laubblätter zeigen. Möhren vereinzelt man auf drei bis fünf Zentimeter, Radieschen, Zwiebeln, Schwarzwurzeln und Erbsen auf fünf Zentimeter, Rote Bete, Rettich, Salate auf zehn bis 15 Zentimeter, jeweils in der Reihe, damit sich die einzelnen Pflanzen gut entwickeln können. Tomaten sind regelmäßig anzubinden und auszugeizen, d.h. die in den Blattachsen entstehenden Seitentriebe müssen ausgebrochen werden, sonst fruchten die Pflanzen schlecht. Als Schutz vor Pilzbefall empfiehlt es sich, die unteren Laubblätter zu entfernen.

In kühlen und feuchten Sommern garantiert ein Dach über den Pflanzen trotz ungünstiger Bedingungen eine gute Ernte. Blumenkohl vergilbt nicht, wenn die Köpfe mit abgeknickten Seitenblättern vor Sonnenbestrahlung geschützt sind. Anhäufeln von Kohlpflanzen steigert die Standfestigkeit, weil sich dann zusätzliche Wurzeln bilden, Porree erhält durch Anhäufeln lange gebleichte Schäfte. Genaue Pflegeanleitungen zu einzelnen Kulturen kann man auch der Fachliteratur entnehmen.





Viele Gemüsepflanzen können nun für die spätere Ernte auf den abgeernteten Flächen ausgesät oder gepflanzt werden. Dazu gehören Knollensellerie, Kopf- Blumen-, Grün-, und Rosenkohl, Brokkoli, Kohlraben, Porree, Radieschen, Möhren, Rettich, Winterendivien, Kopfsalat, Radicchio, Chinakohl und Zuckerhutsalat.

Wichtig ist es, geeignete Sorten für die Herbst- und Winterernte auszuwählen. Auch bei den späten Aussaaten muss man nach dem Auflaufen die Pflanzen vereinzeln, damit die Einzelpflanze genügend Platz hat, sich zu entwickeln.

Die Beete werden wie im Frühjahr gelockert, ohne die Erde umzuwenden, und bei den starkzehrenden Kulturen (Kohlarten) mit 3,5 Kilogramm Kompost und 50 bis 80 Gramm pro Quadratmeter Hornspäne gedüngt.

Die Mittelstarkzehrer (Porree, Sellerie, Kohlrabi, Chinakohl, Grünkohl, Endivie) erhalten zwei Kilogramm Kompost und 35 Gramm Hornspäne, und die Schwachzehrer (Radieschen, Rettich, Kopfsalat, Möhren) benötigen keine zusätzliche Düngung, wenn sie in der Fruchtfolge angebaut werden.





Damit Kräuter ihr Aroma konservieren können, müssen sie zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Dies bezieht sich zum einen auf die Tageszeit, zum anderen auf den Reifegrad der Pflanzen. Grundsätzlich erntet man vormittags, sobald eventueller Tau auf den Pflanzen abgetrocknet ist.

Pflanzen wie Dill, Pfefferminze, Salbei, Wermut und Estragon erntet man, bevor sie in Blüte gehen. Basilikum, Zitronenmelisse und Bohnenkraut haben die meisten Aromastoffe, wenn die Blüte gerade beginnt und Rosmarin, Lavendel und Majoran schneidet man während der Vollblüte.

Das Kraut muss an einem schattigen, luftigen Ort völlig austrocknen, bevor man es in dunkle, festverschließbare Gläser zur Aufbewahrung füllt. Natürlich kann man Kräuter auch tiefgefrieren oder ihren Geschmack in Essig oder Öl konservieren. Für letzteres ist es wichtig, Essig und Öl von bester Qualität zu verwenden, denn nur so erhält man den besten Geschmack.





Bald beginnen die Sommerferien und jeder freut sich auf den Urlaub. Leider macht der Garten nach mehrwöchiger Abwesenheit oft einen traurigen Eindruck. Wird er allerdings vor dem Urlaub richtig auf Vordermann gebracht, sind Ärger und Enttäuschung hinterher gering und ein großer Arbeitseinsatz in der Regel nicht notwendig.

Unkrautaufwuchs stoppen
Nach dem Urlaub hat man in der Regel mit starkem Unkrautaufwuchs zu kämpfen. Da Gartenböden meist gut mit Nährstoffen versorgt sind, finden wir Unkräuter wie Winden, Taubnessel, Löwenzahn, Melde oder Quecke, die sich in kürzester Zeit stark ausbreiten. Deshalb muss vor der Urlaubsreise der Garten intensiv von Unkraut befreit werden. Um ein schnelles Nachwachsen der Unkräuter zu verhindern, empfiehlt es sich, alle Flächen zu mulchen.

Trockenheit vermeiden
Gegen andauernde Trockenperioden ohne Regen sind wir machtlos. Dennoch kann man der Bodentrockenheit vorbeugen. Zunächst muss der Garten vor Reiseantritt gründlich gewässert werden. Auch hier ist anschließendes Mulchen wieder sehr hilfreich, weil sich die Feuchtigkeit unter der schützenden Mulchdecke wesentlich besser im Boden hält. Die Verwendung von Bodendeckern im Ziergarten (zum Beispiel Geranium-Arten, Vinca, Waldmeister ...) und Mischkultur und Gründüngung im Nutzgarten hat einen ähnlichen Effekt auf den Wasserhaushalt des Bodens.

Schwierig ist die Bewässerung von Blumenkästen und Kübelpflanzen, wenn kein hilfreicher Nachbar zum täglichen Gießen greifbar ist. Hier schafft die Technik Abhilfe. Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Verfügung.

Zum Beispiel Balkonkästen und Pflanzkübel mit einem Zwischenboden, wobei der untere Teil des Gefäßes als Wasserreservoir dient. Er ist mit Saugdochten oder Gewebestreifen mit dem eigentlichen Pflanzgefäß verbunden. Je nach Größe des Wasserreservoirs und abhängig von der Witterung muss alle paar Tage Wasser nachgefüllt werden. Wichtig ist, dass die Gefäße einen Überlauf haben, damit bei anhaltendem Regen die Pflanzen nicht vernässen.
Eine Weiterentwicklung der oben genannten Gefäße ist der so genannte „Gärtnerkasten“, der nur im Fachhandel erhältlich ist. Er ist 20 Zentimeter breit, 13 Zentimeter tief und in den Längen 100, 75, und 50 Zentimeter zu kaufen.
Mittels Verbindungsstücken aus herkömmlichen Gartenschläuchen kann man bis zu 12 Gärtnerkästen miteinander verbinden, soweit sie auf gleicher Höhe stehen.
Durch das Vorschalten eines „Steuerkastens“, der mit einem Schwimmventil ausgerüstet ist, können die miteinander verbundenen Kästen an einen Wasserhahn angeschlossen werden und die Bewässerung erfolgt vollautomatisch.
Tröpfchenbewässerungssysteme stellen eine weitere Möglichkeit der automatischen Wasserversorgung dar. Auch diese Systeme sind an den Wasserhahn angeschlossen, wobei Feuchtigkeitsfühler im Substrat die Wasserversorgung regeln. Diese Systeme können auch im Garten verlegt werden.

Alle Langzeitbewässerungssysteme müssen vor dem Urlaub jedoch auf die individuelle Tauglichkeit geprüft und die Feuchtigkeitsfühler genau eingestellt werden!

Blüten retten
Um Samenbildung zu vermeiden, schneidet man alles Verblühte und das, was kurz vor dem Erblühen steht, ab. Auch wenn es schwer fällt, sollte man von Sommerstauden, Einjahresblumen und Beetrosen zusätzlich die Knospen entfernen. Nach dem Urlaub wird man mit einem üppigen Blütenflor belohnt.

Rasen schonen
Häufig ist der Zierrasen nach dem Urlaub ein Sorgenkind. Vorbeugen kann man auch hier zunächst durch gründliches Unkrautjäten. Gemäht wird auf ca. drei bis vier Zentimeter, dann verkraftet der Rasen längere Trockenperioden besser.
Um Nährstoffmangel und damit starke Unkrautdurchsetzung zu verhindern, ist eine Düngung - auch mit Kompost - in Zusammenhang mit einer durchdringenden Bewässerung zu empfehlen. Ist der Rasen nach dem Urlaub trotzdem braun, bedeutet dies nicht, dass er abgestorben ist. Gräser vertragen Trockenheit viel besser als andere Pflanzen. Beim nächsten kräftigen Regen erholt sich die Rasenfläche schnell wieder.

Nutzgarten nicht vergessen
Die Ernte im Nutzgarten sollte nach Möglichkeit auch während der Ferien weitergehen. Nach dem Urlaub sind Gemüse wie Erbsen und Bohnen ohnehin nicht mehr genießbar.
Folgesaaten, vor dem Urlaub in die Erde gebracht, sorgen später für lückenlose Ernten. So können vor den Ferien Knollfenchel, Buschbohnen, Spinat, Zichorien, halblange Möhren, Rettich, Radieschen, Blumen-, Grünkohl, Winterwirsing und Winterporree gesät bzw. gepflanzt werden. Eine vorherige Bodenlockerung ohne Umgraben ist dafür notwendig. Um Keimung und Anwachsen zu gewährleisten, ist allerdings für eine ausreichende Bewässerung während der Abwesenheit zu sorgen.
Bei einmaltragenden Erdbeersorten müssen noch vor dem Urlaub die Ranken abgeschnitten und der Boden flach bearbeitet werden. Alte Erdbeerbeete (2. Jahr) roden und auf diese Fläche zunächst eine Gründüngung aussäen. Rhabarber ab Anfang Juli nicht mehr beernten, damit die Wurzelstöcke für das nächste Jahr genügend Kraft sammeln können. Heckenschnitt


In der Zeit von März bis September dürfen Hecken nur in Form geschnitten werden. Gerade in den dichten Laubhecken brüten in dieser Zeit viele Vögel.

Sobald im Juni die jungen Vögel ihr Nest verlassen haben, sollten die Laubhecken in Form geschnitten werden. Dazu schneidet man die Oberseite zunächst waagerecht (gespannte Schnüre oder ein Schnittgerüst aus Latten helfen, die richtige Höhe einzuhalten).

Damit auch die unteren Bereiche der Hecke genügend Licht erhalten, werden anschließend beide Seiten in eine leicht pyramidale, sich nach oben verjüngende Form geschnitten.

Der diesjährige Neuaustrieb wird stark, etwa um die Hälfte eingekürzt. Dies ist gerade bei jungen Hecken sehr wichtig, damit sie nicht zu schnell in die Höhe wachsen, ohne sich im unteren Bereich kräftig zu verzweigen. Der Schnittabfall wird zerkleinert und unter dem Kompostsammelhaufen gemischt. Natürlich lässt er sich auch zur Stecklingsvermehrung verwenden.





Aus gutem Grund wird Spargel nur bis zum 24. Juni gestochen. Der Johannistag ist vielleicht willkürlich gewählt, aber weit darüber hinaus darf Spargel nicht geerntet werden. Denn Spargel und übrigens auch Rhabarber benötigen nach der Ernte eine ausgiebige Ruhephase, in der sie Reservestoffe für den nächstjährigen Austrieb anlegen müssen.

Deshalb werden beide Pflanzen nach der Ernte gedüngt und ausreichend gewässert. Danach lässt man sie wachsen, denn durch die Blätter sind sie in der Lage, Assimilate zu bilden und in die unterirdischen Pflanzenteile einzulagern.





Im Juni ist bei Äpfeln und Birnen, aber auch bei anderen Obstarten oftmals ein auffallendes Abstoßen junger Früchte zu beobachten. Dieser so genannte „Junifruchtfall“ (um den 24. Juni) ist eine nützliche Erfindung der Natur, und beruht auf ungenügender Befruchtung.

Mit dem Fruchtfall wird der Baum ausgedünnt und die verbleibenden Früchte können optimal ausreifen. Fallen nur wenige Früchte im Juni ab, muss unter umständen per Hand nachgeholfen werden. Zwischen zwei Äpfeln oder Birnen muss ca. eine Hand breit Abstand sein, damit gute Qualität geerntet werden kann. Auch die Qualität von Pflaumen lässt sich durch Ausdünnen verbessern.





Besonders beliebt sind Kirschen bei Staren, die unter Umständen schneller „ernten“ als der Gartenfreund selbst. Man kann sie mit akustischen Signalen vertreiben, doch strapazieren die ständigen Geräusche die eigenen Nerven und die der Nachbarn.

Besser ist es, Vogelscheuchen aufzustellen. Stanniolstreifen, die sich glitzernd im Wind bewegen, künstliche Raubvögel oder künstliche Katzen mit glitzernden Augen usw.

Die optischen Abwehrmaßnahmen sollte man aber nur während der Erntezeit anbringen, weil sich die Vögel sehr schnell daran gewöhnen und dann die Abschreckung nicht mehr gegeben ist. Umstritten sind die Vogelschutznetze, weil sich häufig Vögel darin fangen und nicht mehr entkommen können.

In der zweiten Hälfte des Monats reifen die ersten Süßkirschen, die noch nicht von der Kirschfruchtfliege befallen werden. Erst die mittelspäten bis späten Sorten müssen vor einem Befall geschützt werden.

Kirschfruchtfliegen legen ihre Eier an die sich gelb färbenden Früchte, wo sie sich zu Maden entwickeln. Diese fressen das Fruchtfleisch um den Stein herum und die Früchte beginnen zu faulen.

Der Schaden lässt sich begrenzen, wenn man gelbe Kirschfliegenfallen (je nach Größe des Baumes vier bis zehn Stück) in den Baum hängt. Die Schädlinge fliegen dann statt an die gelben Kirschen auf die gelben, beleimten Fallen und bleiben daran hängen.





Um eine Verbreitung des Apfelmehltaus, eine pilzliche Erkrankung, zu vermeiden, müssen befallene Triebspitzen immer wieder abgeschnitten werden. Gerade feuchtwarme Witterung begünstigt die Infektion und Verbreitung dieser Krankheit.

Trockener, warmer Boden macht die Bäume anfälliger, weshalb sich eine ausreichende Bewässerung und eine geschlossene Bodendecke unter den Apfelbäumen auszahlt. Abgeschnittene, kranke Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost, wenn eine ordnungsgemäße Heißkompostierung nicht gewährleistet ist. Wer unsicher ist, wirft kranke Pflanzenteile grundsätzlich in den Müll.




Tulpen und andere Zwiebelpflanzen machen im Sommer eine Ruhephase durch. Die Pflanzstellen sollten aus diesem Grund im Sommer nicht gegossen werden. Die Pflanzen brauchen einen möglichst trockenen Standort in dieser Phase. Besonders bei wenig durchlässigen, verdichteten Böden besteht die Gefahr einer Fäulnis an den Zwiebeln bei zu viel Feuchte im Boden.



Auch die Minze (Mentha peperita) steht zur Zeit in voller Blüte. Mit ihren flachen Wurzeln breitet sie sich rasant über vegetative Triebe aus, so dass sie manchmal zum wuchernden Unkraut wird. Besonders liebt sie leicht lehmigen, feuchten Boden an einem halbschattigen Standort.
Frische Minze kann zum Würzen von Saucen und Lammfleisch verwendet werden. Für Minztee können sowohl frische als auch getrocknete Blätter verwendet werden. Eisgekühlter frischer Minztee ist die ideale Erfrischung an heißen Sommertagen. Beim Trocknen von Blättern unbedingt darauf achten, dass die Blätter gut belüftet einzeln nebeneinander liegen, da es sonst leicht zur Schimmelbildung kommt.
Übrigens: In der Nachbarschaft von Brennnesseln entwickelt die Minze besonders viele ätherische Öle.



Die Rosen stehen jetzt in voller Blüte. Verblühtes sollte laufend entfernt werden und bis auf die fünfteiligen Blätter zurückgeschnitten werden. Außerdem ist es wichtig, die Wildtriebe (erkennbar am siebenteiligen Blatt) zu entfernen. Sie werden direkt am Wurzelstock abgetrennt. Für die Vase sollten Schnittblumen frühmorgens geschnitten werden und die Stiele vor dem Einsetzen in die Vase schräg nachgeschnitten werden.



Wenn junge Rosenblätter eingerollt sind handelt es sich vermutlich um Gelege der Rosenblattrollwespe, die von April bis Juni ihre Eier an Rosenblättern deponiert. Nach der Eiablage schwellen die Blattränder an, rollen sich ein und die frisch geschlüpften Larven können ungestört ihrer Fresslust frönen. Im Juli verlassen die mittlerweile gewachsenen Larven ihre Röhrenwohnung, um sich im Boden zu verpuppen.
Den Rosen machen diese Mitbewohner in der Regel keine Probleme. Entfernt man die Blätter in der Frühphase, so kommen die Larven nicht zur Verpuppung im Boden und der Kreislauf ist unterbrochen. Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist allgemein nicht nötig.



Im Juli beginnt bereits die Pflanzzeit für Knollen- und Zwiebelgewächse, die im ausgehenden Sommer bis weit in den Herbst hinein blühen.

An erster Stelle sind hier die verschiedenen Herbstkrokusse (Crokus sativus; Crokus kotschyanus; Crokus speziosus; Crokus pulchelus lavendel) zu nennen.

Auch die Herbstzeitlosen (Colchicum bornmuelleri; Colchicum agrippinum; Colchicum byzantinum var. Cilicicum; Colchicum autumnale) und Sternbergien (Sternbergia clusiana; Sternbergia lutea) müssen jetzt gepflanzt werden.

Die Knöllchen des efeublättrigen Alpenveilchens (Cyclamen hederifolium), das von September bis November blüht, legt man an einem halbschattigen Standort 15 bis 20 Zentimeter tief in den Boden.

Auch Herbstzeitlose müssen in dieser Tiefe gepflanzt werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Boden gleichmäßig feucht und nahrhaft ist. Herbstkrokusse und Sternbergien werden ca. 10 Zentimeter tief gepflanzt.

Wer im Juli schon ans nächste Frühjahr denkt und rechtzeitig pflanzt, kann mit einer sicheren Blüte rechnen. Frühblühende Stauden wie Pfingstrosen oder Steppenkerzen, aber auch Knollengewächse wie Kaiserkronen und Madonnenlilien bewurzeln sich besser, wenn sie bereits im Sommer gepflanzt werden.

Alle andere Frühjahrsblüher wie beispielsweise Tulpen und Narzissen werden erst im ausgehenden Sommer (Ende August/September) gepflanzt.



Bei längeren Regenperioden entfällt im Garten und bei Balkon- bzw. Kübelpflanzen zwar das Gießen, aber Dauerregen kann auch negative Auswirkungen haben. Beet- und Balkonpflanzen mit sehr großen und gefüllten Blüten, wie zum Beispiel Geranien-Sorten, ändern plötzlich ihr Erscheinungsbild. Die Blüten kleben aneinander, fallen in sich zusammen und werden schließlich von einem grauen Schimmel überzogen.

An den Stellen auf den Pflanzen, an denen Blütenblätter herabgerieselt sind, entstehen braune Flecken, die dann innerhalb kurzer Zeit faul und matschig werden. Ursache ist die Pilzkrankheit Grauschimmel (Botrytis). Sie lässt sich im fortgeschrittenen Stadium leicht am mausgrauen, stäubendem Pilzbelag erkennen.

Unter den Befallsstellen, die an allen Pflanzenteilen entstehen können, ist das Gewebe zunächst braun und faul, später matschig und mit Pilzsporen besetzt. Der Pilz gedeiht in einem weiten Temperaturbereich und benötigt für seine rasche Ausbreitung hohe Luftfeuchtigkeit, Tau oder mehrtägigen Regen im Sommer. Eine chemische Bekämpfung ist nicht erforderlich. Mit einfachen Pflegetipps lässt sich der Pilzbefall verringern beziehungsweise vermeiden. Verblühte oder befallene Blüten und Blütenblätter müssen entfernt werden.

Bei Geranien schneidet man die verblühten Blütenstände regelmäßig am Stielgrund ab. Das Abknipsen nur der Blütenstände lässt den Blütenstiel als Befallsherd zurück. Auf den Blättern liegende, herabgerieselte Blütenblätter ebenfalls entfernen.

Ganz wichtig: Die Pflanzen nicht überdüngen, weil damit das Pflanzengewebe weich, mastig und somit anfällig für die Pilzkrankheit wird.



Geranien und andere Balkonkastenpflanzen, Wicken, Dahlien, Rosen und viele Stauden setzen nach dem Verblühen Samen an. Die Samenentwicklung als eine Art der Vermehrung verlangt von den Pflanzen eine besonders große Anstrengung zulasten der erneuten Blütenbildung. Wenn man aber die welken Blumen direkt nach dem Verblühen abschneidet, veranlasst man die Pflanzen dazu, neue Blüten zu bilden.

Bei vielen Sommerblumen und Stauden verhindert man durch den Schnitt gleichzeitig unerwünschtes Aussamen und eine Verbreitung im ganzen Garten. Erwünscht ist eine solche Verwilderung meist nur bei Frühjahrsblühern wie Winterling, Schneeglanz, Schneeglöckchen oder Scilla. Die Pflanzplätze dieser frühen Blüher muss man ganz ungestört lassen, damit sich die Jungpflanzen gut entwickeln können.

Bekannt ist, dass der Rittersporn ein zweites Mal blüht, wenn man ihn auf ca. zehn Zentimeter zurückschneidet. Dies gelingt jedoch nur, wenn er genügend feucht steht und ausreichend ernährt ist. In kühlen, nassen Sommern kann der zweite Blütenflor ganz ausbleiben.

Stauden und Einjahresblumen mit zierenden Fruchtständen und solche mit Früchten erleichtern im Winter bestimmten Vogelarten das Überleben. Diese Pflanzen schneidet man im Herbst nicht mehr zurück.



Um die Haltbarkeit auf dem Winterlager zu verbessern, müssen Speisezwiebeln langsam ausreifen. Sie zeigen ihren Reifezustand durch Abwelken des Laubes an. Nun werden sie vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben und zum Ausreifen auf die Erde gelegt. Erst wenn das Laub völlig abgetrocknet ist, wird es abgenommen und die Zwiebeln im Keller in Horten ausgelegt.

In schweren nassen Böden können die Pflanzen oftmals nicht rechtzeitig ausreifen. In diesem Fall behilft man sich damit, dass man Ende Juli mit einem Spaten schräg unter die Reihen sticht und somit die Wurzeln an der Wasser und Nährstoffaufnahme hindert.



Sobald Flächen im Gemüsegarten abgeerntet sind, werden sie entweder mit Gründüngungspflanzen eingesät oder neu bestellt.

Geeignete Folgesaaten sind Zichorien, Buschbohnen, die im Anschluss an Stangenbohnen geerntet werden können, Spinat (Sommersorten), halblange Möhren (zum Beispiel der Typ „Nantaise“), Rettich, Radieschen. Für die späte Ernte pflanzt man Kopfsalat, Blumenkohl, Kohlrüben, Grünkohl, Porree und Wirsing.

Die im Handel angebotenen Sorten des Gemüse- oder Knollenfenchels lassen sich gut im Hausgarten kultivieren. Die beste Aussaatzeit für Knollenfenchel ist die erste Julihälfte. Ausgesät wird ca. zwei Zentimeter tief mit einem Abstand von 40x25 Zentimetern.

Die Aussaat wird gut feucht gehalten und nach dem Auflaufen vereinzelt. Lockerer und humoser Boden sorgt für schnelle Knollenbildung, was zur Folge hat, dass die Pflanzen nicht so leicht schießen.

Vor der Saat kann man abgelagerten Kompost (zwei Kilogramm pro Quadratmeter) in das Pflanzbeet einarbeiten.

Knollenfenchel lässt sich sowohl als Salat als auch als Kochgemüse verarbeiten, und selbst magenempfindliche Personen schätzen dieses zarte Gemüse auf ihrem Speiseplan.



Statt brachzuliegen sollte jede freie Fläche im Garten mit Gründüngungspflanzen eingesät werden, oder die Gründüngung wird als fester Bestandteil in die Kulturfolge eingebaut. Der Boden ist beschattet, bei Niederschlägen verschlämmt er nicht so stark, und die Erosionsgefahr wird verringert.
Letztlich ist auch die Bodenbearbeitung einfacher. Da die Gründüngungspflanzen nicht der Ernährung dienen, also nicht geerntet werden, wird dem Boden organische Masse zugeführt.
So werden die Bodenorganismen in ihrer Tätigkeit angeregt, es entsteht Humus, der Nährstoffe an sich bindet und sie so vor Auswaschung schützt. Die Wasserversorgung der Böden wird verbessert. Leichte Böden sind in der Lage mehr Wasser zu speichern, schwere Böden werden durchlässiger.

Gründüngung ist also im eigentlichen Sinne keine Düngeform, sondern eine gute Möglichkeit der Bodenverbesserung. Es gibt verschiedene Gründüngungspflanzen, die unterschiedliche Wirkung auf den Boden haben. So bewirken Pflanzen wie Sonnenblumen, Ölrettich oder Bitterlupinen mit ihren tiefgehenden Wurzeln eine gute Lockerung der unteren Bodenschichten. Andere, die sogenannten Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Wicken, Klee, Lupinen) sind wichtige Stickstofflieferanten für den Garten. Dabei wird der in der Luft vorkommende Stickstoff von bestimmten Bakterien, die an den Wurzeln der Leguminosen leben, in organischer Form gebunden. Dies wird sogar sichtbar, weil die Bakterien, die in die feinen Wurzelhaare der Pflanzen eindringen, die Pflanzen veranlassen, dort Knöllchen zu bilden. Leguminosen werden in der Fruchtfolge vor Starkzehrern angebaut (zum Beispiel Kohlarten, Tomaten, Gurken oder Porree).


Auswahlkriterien für Gründüngungspflanzen
Es stehen zahlreiche Gründüngungspflanzen zur Verfügung. Die Auswahl sollte nach folgenden Kriterien erfolgen:

Jahreszeit:
Alle Gründüngungspflanzen können während der Vegetationszeit bis August ausgesät werden. Die nicht winterharten Pflanzen erfrieren beim ersten Frost und bleiben als schützende Bodendecke über Winter liegen.
Für Überwinterungssaaten sind Wintergetreide zu empfehlen (zum Beispiel Winterroggen). Das Saatgut ist preiswert und Getreide ist mit keiner Gemüsepflanzen verwandt, so dass es nicht zur unerwünschten Verbreitung von speziellen Krankheiten der Gemüsepflanzen kommt.
Überwinterungspflanzen verbrauchen Stickstoff und schützen ihn so vor Auswaschung in das Grundwasser. Wintergetreide kann bis Mitte/Ende Oktober gesät werden. Es sei aber darauf hingewiesen, dass diese Pflanzen ein sehr dichtes Wurzelwerk ausbilden und später nur mit höchster Kraftaufwendung einzuarbeiten bzw. zu entfernen sind.

Leguminosen:
Sie sind am wirksamsten in einer Mischung (Leguminosenmischung oder Leguminosen-Gräser-Mischung). Winterleguminosen (Winterwicken) am besten mit Gras- oder Getreidearten mischen. Leguminosen dürfen nicht im Herbst eingearbeitet werden.

Bodenlockerung:
Gerade bei Gartenneuanlagen empfiehlt sich zusätzlich zur mechanischen Bodenlockerung die Einsaat von tiefwurzelnden Gründüngungspflanzen wie Sonnenblumen oder Lupinen.

Bienenweide:
Einen zusätzlichen Nutzen durch Gründüngungspflanzen als Bienenweide erlangt man, wenn man Blumensamen verwendet. Es eignen sich Wicken, Sonnen-, Ringel-, Studentenblumen, Borretsch etc. Als besonders geeignet für den Gemüsegarten ist hier die Phacelia zu nennen, weil sie mit keiner Gemüsepflanze verwandt ist.

Pflanzengesundheit:
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Auswahl der Gründüngungspflanzen in Fruchtfolge und Mischkultur zu beachten. Senf, Raps und Kresse, auch wenn häufig empfohlen, haben im Gemüsegarten nichts zu suchen. Als Kreuzblütler sind sie mit den Kohlgewächsen und Rettich, Radies verwandt und fördern die Kohlhernie. Es muss auch bei der Gründüngung immer darauf geachtet werden, dass Pflanzen aus derselben Familie nicht hintereinander an derselben Stelle angebaut werden (zum Beispiel Sonnen- oder Ringelblumen nicht vor oder nach Salaten). Wie bereits erwähnt werden beim Abbau der organischen Substanz Stoffe frei, die die Pflanzengesundheit positiv, aber auch negativ beeinflussen können.


Beispiele für Gründüngungspflanzen
Pflanzen Aussaat Kulturdauer Bemerkung
Bitterlupine bis Anfang August 9 - 10 Wochen Tiefwurzler zur
Bodenlockerung geeignet
Sommerwicke bis Mitte August 6 - 8 Wochen Stickstoffsammler
Phacelia bis Ende September 6 - 9 Wochen gute Durchwurzlung,
Bienenweide
 
Zottelwicke bis Mitte Oktober bis Ende April Stickstoffsammler
Winterroggen bis Mitte Oktober bis Ende April starke Durchwurzlung
Winterraps bis Mitte Oktober bis Ende April nicht vor Kohlarten!


Einarbeitung der Gründüngung
Sehr wichtig ist die richtige Einarbeitung der Gründüngungspflanzen. Soweit sie nicht über Winter abgestorben sind, werden sie zunächst abgemäht und zerkleinert (Rasenmäher), blühende Pflanzen unter Umständen vor der Blüte, um unerwünschten Samenflug und -verbreitung zu vermeiden.
Die Grünmasse muss nun einige Tage antrocknen, bevor sie eingemischt werden kann. Das ist besonders wichtig, weil frische Grünmasse unter Luftabschluss im Boden fault und es zu einer Sperre für Wasser und Luft im Boden kommt.
Nach dem Abwelken wird die Grünmasse in die oberste Bodenschicht eingearbeitet. Im Hausgarten ist dies aber oft sehr schwierig. Einfacher ist es in diesem Fall, die oberirdischen Pflanzenteile vom Beet zu entfernen und sie auf den Komposthaufen zu geben. Dadurch wird die positive Wirkung der Gründüngung nicht wesentlich vermindert, weil die Wurzelmasse im Boden verbleibt und die Blattmasse später in Form von Kompost auf die Beete zurückgelangt.



Gerade bei trockener, heißer Witterung ist der Bodenbearbeitung im Garten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Optimales Pflanzenwachstum wird nur erreicht, wenn der Boden locker und feucht ist.

Unbedeckter Boden trocknet durch den Einfluss von Sonne und Wind schnell aus. Die Oberfläche wird hart und Niederschlagswasser kann nicht in den Boden eindringen. Insbesondere bei heftigen Gewitterschauern läuft das Regenwasser oberflächig ab.

Regelmäßige Bodenlockerung mit dem Vierzahn, dem Kultivator oder dem Terramat beugt der Austrocknung vor. Das Wasser kann leicht in den Boden eindringen. Auf der anderen Seite wird die Verdunstung aus tieferen Bodenschichten unterbunden, da durch die Bodenbearbeitung feine, wasserführende Gefäße im Boden „abgeschnitten“ werden.

Eine Bodenbearbeitung stört jedoch immer die Bodenlebewesen in ihrer nützlichen Tätigkeit. Aus diesem Grunde ist die Bodenbearbeitung auf das notwendige Maß zu reduzieren.

Optimalen Schutz vor extremen Witterungseinflüssen auf den Boden erhält man durch eine vollständige Bedeckung mit Mulchmaterialien. Brachliegende Flächen werden jetzt mit Gründungspflanzen wie Phacelia, Leguminosenmischungen etc. eingesät. Die Pflanzenwurzeln sorgen für eine gute Bodenlockerung. Gleichzeitig schützt die natürliche Pflanzendecke vor starker Verdunstung, Sonnenbestrahlung und Niederschlägen. Die Pflanzen sterben im Winter ab, verbleiben aber auf dem Boden bis zum nächsten Frühjahr. In der Regel sind sie dann ebenso wie die Wurzeln verrottet und können in den Boden eingearbeitet werden.

Als Mulchmaterial geeignet sind auch Grasschnitt, Stroh, Kompost, Gartenabfälle. Verwendet man im Ziergarten Rindenmulch, so ist insbesondere bei jungen Staudenpflanzungen zu beachten, dass Rindenmulch bei der Verrottung Stickstoff verbraucht. Unter der Rindenmulchschicht sollte man deshalb eine leichte Düngung mit Hornspänen vornehmen. Jede Mulchschicht darf nicht dicker als drei bis fünf Zentimeter sein.



Zahlreiche Schädlinge lassen sich am besten bei Nacht (zwischen 23.00 und 1.00 Uhr) aufspüren und vernichten. Schnecken und viele Raupen und Käfer werden erst aktiv, wenn die Sonne untergegangen ist und die Temperaturen absinken. Mit einer Taschenlampe bewaffnet lassen sich die Schädlinge rasch aufspüren, absammeln und vernichten.

Viele Fraßschäden an Kulturpflanzen entstehen durch sogenannte Erd- oder Eulenraupen, die sich tagsüber im Boden verstecken. Von dort wandern sie oft meterweit (zum Beispiel aufwärts an einer Kletterpflanze) zu ihren Futterplätzen. Die Raupen findet man in unterschiedlichen Größen und Farben. Aus ihnen entstehen bräunlich unscheinbare Eulenfalter, die bevorzugt abends und nachts fliegen. Werden die Raupen aufgesammelt, lassen sich Pflanzenschäden weitgehend verhindern und die Entwicklung des Schädlings zum Schmetterling wird unterbrochen.

Gegenspieler vieler Raupen sind die Larven der Schlupfwespen. Damit sich die erwachsenen Tiere im Garten wohlfühlen und sich kräftig vermehren, muss man ihnen die richtige Nahrung anbieten. Blühende Doldengewächse wie Fenchel, Kümmel, Dill und Kerbel werden von Schlupfwespen gerne angenommen.

Bei der nächtlichen Gartenexpedition kann man auch den Käfer des Gefurchten Dickmaulrüsslers (zwei Zentimeter großer, schlanker Rüsselkäfer mit in Streifen punktiertem Rücken) finden. Er frisst buchtenartige Löcher am Blattrand vieler Pflanzenarten wie Rhododendren, Kirschlorbeer, Stauden, Himbeeren, Erdbeeren, Kübelpflanzen etc.

Gefährlicher als die erwachsenen Käfer sind allerdings die Larven für die Pflanzen. Sie leben im Boden und fressen an den Pflanzenwurzeln. Durch sorgsames Absammeln und Vernichten der Käfer wird die Eiablage verhindert, so dass sich der Wurzelfraß durch die Larven in Grenzen hält.

Ist jedoch der Befall durch Larven schon sehr stark fortgeschritten, kann man mit speziellen Nematoden (Heterorhapdits sp.) erfolgreich dagegen vorgehen. Die Nematoden werden mittels eines Gutscheines (Gartenfachhandel) bestellt und nach wenigen Tagen geliefert. Man rührt sie in Wasser ein und bringt sie direkt an den befallenen Pflanzen aus. Wichtige Voraussetzung für den Erfolg: die Bodentemperatur muss mindesten 12 Grad Celsius betragen und der Boden muss gleichmäßig feucht sein.

Eine besondere Plage im Garten sind Schnecken. Schon am Tag deuten Schleimspuren auf Schneckenbefall hin. Wir unterscheiden zwei Gruppen von Schnecken. Solche die standorttreu sind, d.h. sie leben dauerhaft im Boden und zwar meist dort, wo sie reichlich Nahrung finden.

Diese kleinen, dunkel gefärbten Ackerschnecken lassen sich recht zuverlässig durch Nematoden bekämpfen, die man im Gartenfachhandel bestellen kann („Bio Slug“, Firma W. Neudorff GmbH KG, An der Mühle 3, 31860 Emmerthal, Tel. (0 51 55) 62 4-0).

Schwieriger ist dagegen die Bekämpfung der Wegeschnecken, die in unsere Gärten zuwandern. Wichtig ist hier, die Zuwanderungswege möglichst trocken zu halten. Abends beregnete Rasenflächen sind zum Beispiel ideal vorbereitete Wege für die Schnecken, um die Gemüse- und Zierpflanzen in den Beeten zu erreichen. Deshalb sollte grundsätzlich in den frühen Morgenstunden beregnet werden. Nach Möglichkeit alle Kulturpflanzen gezielt einzeln wässern, damit die weite Umgebung trocken und damit für Schnecken schwer zu überwinden bleibt.

Der Einsatz von Schneckenzäunen ist durchaus sinnvoll. Empfehlenswert sind die relativ neu entwickelten Elektroschneckenzäune, die mit einer neun Volt Batterie betrieben werden. Sie schrecken die Schnecken ab, ohne sie zu töten. Allerdings werden die Schnecken innerhalb des Zaunes daran gehindert, das Beet zu verlassen. So muß man zusätzlich die Tiere im Beet mit Ködermitteln (frische Blätter, Katzen- und Hundetrockenfutter, Bier oder, wenn nicht anders möglich, mit wenig Schneckenkorn) in Fallen locken und entfernen.

Am besten funktioniert die Methode „Einzäunen und Ködern“ übrigens im zeitigen Frühjahr, wenn die Beete noch nicht bestellt sind. Neu auf dem Mark ist das schneckenabweisende Mulchmaterial „Terrafit“. Es besteht aus Stroh, Holzhächsel und Stärke und lässt sich sowohl im Nutzgarten, als auch im Ziergarten verwenden. Man bringt es ein bis zwei Zentimeter dick aus, drückt es fest und gießt anschließend an. Durch das Mulchen wird zusätzlich das Wachstum von Samenunkräutern unterdrückt und die Bodenstruktur vor Witterungseinflüssen geschützt.



Ein günstiger Zeitpunkt für die Rasenneuanlage ist August/September. Da sie recht arbeitsaufwendig ist, sollte man frühzeitig mit den Vorbereitungen beginnen.

Zunächst sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden, um festzustellen, ob der vorhandene Boden evtl. vor der Aussaat noch verbessert werden muss. Für eine Bodenprobe entnimmt man direkt unter der Grasnarbe an 20 bis 25 Stellen des Rasens Erde, vermischt diese Einzelproben sorgfältig und schickt ca. 500 Gramm dieser Mischung an ein Bodenuntersuchungslabor. Fügen Sie ein Begleitschreiben über Gartennutzung (zum Beispiel Zierrasen), eventuell optisch festgestellte Mängel an der Fläche und besondere Wünsche (zum Beispiel Düngungsempfehlung) bei.

Soll eine alte Rasenfläche erneuert werden, entfernt man am besten den alten Rasen völlig, bevor die Fläche bearbeitet wird. Keinesfalls darf Erde auf den unbearbeiteten alten Rasen gegeben werden! Dabei würde eine undurchdringliche Schicht entstehen, die letztlich zu Staunässe und zum Absterben der Neueinsaat führt.

Wer den alten Rasen abschälen möchte, kann ihn auch mit einem Vertikutierer (im Fachhandel ausleihen) tief aufreißen und anschließend sorgfältig alle Pflanzenteile entfernen. Die so vorbereitete Fläche kann nun mit der neuen Erde aufgefüllt und mit einer Fräse bearbeitet werden. Dabei sollte man gleichzeitig Kompost mit einarbeiten. Anschließend wird die ganze Fläche gewalzt oder mit Trittbrettern festgetreten und Unebenheiten dabei noch geglättet.

Am besten lässt man nun die Fläche ca. zwei Wochen liegen, um keimende und auch Wurzelunkräuter sofort bei ihrem Erscheinen auf der Bodenoberfläche zu entfernen.

Einen Tag vor der Einsaat wird die Fläche durchdringend gewässert. Die Auswahl der Rasenmischung hängt von den Standortbedingungen und der zukünftigen Nutzung ab. Im Handel sind zahlreiche, fertige Rasenmischungen enthalten, man kann sich im guten Fachgeschäft aber auch individuell beraten und eine geeignete Mischung zusammenstellen lassen.

Die Aussaat erfolgt am besten an einem bedeckten und windstillen Tag. Da das Saatgut aus verschiedensten Grassamen besteht, muss man es vor der Aussaat gut mischen, damit die einzelnen Grassorten gleichmäßig verteilt werden. Nach der Aussaat den Samen leicht in den Boden einarbeiten. Anschließend leicht wässern.

Um eine gute und gleichmäßige Keimung zu erreichen, müssen Sie bei trockener Witterung etwa zwei Wochen lang täglich fein beregnen. Die Fläche darf nicht austrocknen! Der erste Schnitt kann erfolgen, wenn die Gräser ca. sechs bis sieben Zentimeter hoch sind. Stellen Sie den Mäher auf vier bis fünf Zentimeter Schnitthöhe ein.

Da der Zierrasen nährstoffbedürftig ist, sollte man im Frühjahr immer eine dünne Schicht Kompost und 100 Gramm pro Quadratmeter Hornspäne beim Vertikutieren einarbeiten. Mit dieser Maßnahme beugt man der lästigen Moosbildung im Rasen vor, weil der Boden beim Vertikutieren gelüftet wird, der Kompost einen hohen pH-Wert hat und durch die Nährstoffzugabe das Gras besser und schneller wächst als Moos und Unkräuter.



In der Zeit von März bis September dürfen Hecken nur in Form geschnitten werden. Gerade in den dichten Laubhecken brüten in dieser Zeit viele Vögel. Sobald im Juni die jungen Vögel ihr Nest verlassen haben, sollten die Laubhecken in Form geschnitten werden. Dazu schneidet man die Oberseite zunächst waagerecht (gespannte Schnüre oder ein Schnittgerüst aus Latten helfen, die richtige Höhe einzuhalten).

Damit auch die unteren Bereiche der Hecke genügend Licht erhalten, werden anschließend beide Seiten in eine leicht pyramidale, sich nach oben verjüngende Form geschnitten. Der diesjährige Neuaustrieb wird stark, etwa um die Hälfte eingekürzt. Dies ist gerade bei jungen Hecken sehr wichtig, damit sie nicht zu schnell in die Höhe wachsen, ohne sich im unteren Bereich kräftig zu verzweigen. Der Schnittabfall wird zerkleinert und unter den Kompostsammelhaufen beigemischt. Natürlich lässt er sich auch zur Stecklingsvermehrung verwenden.



Das Rosensortiment ist heute so groß, dass für jeden Garten die richtigen Rosen zu finden sind. Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ist die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzerkrankungen wie Mehltau, Sternrußtau oder Rost. Hier einige Beispiele für krankheitsresistente Rosen:


Beetrosen: „Friesia“, „Schneeflocke“, „Montana“
Kleinstrauchrosen: „Queen-Elisabeth-Rose“
Strauchrosen: „Ballerina“, „Schneewittchen“, „Westerland“
Edelrosen: „Barkarole“, „Gloria Dei“
Kletterrosen: „Dortmund“, „New Dawn“, „Lawinia“


Rosen lieben einen hellen, luftigen Standort, der ein schnelles Abtrocknen der Blätter nach Regen ermöglicht. Der richtige Standort ist der beste Schutz vor dem Befall mit Pilz-Erkrankungen. Der Boden muss humos, tiefgründig und nährstoffreich sein. Allerdings dürfen auf diesem Standort vorher nicht jahrelang Rosen gestanden haben. Dort besteht die Gefahr der Bodenmüdigkeit, die dazu führt, dass die neu gepflanzten Rosen nur sehr kümmerlich wachsen. Es ist günstig, den Boden mit Mulchmaterial abzudecken oder mit Stauden wie Salbei, Lavendel, Katzenminze oder Frauenmantel zu bepflanzen.

Alle zwei bis drei Jahre sollte auch im Rosenbeet eine Bodenanalyse durchgeführt werden, nach der sich die Düngung richtet. Gedüngt wird nach den Schnittarbeiten im Frühjahr und im Juni/Juli nach dem ersten Blütenflor. Soweit nach Bodenanalyse genügend Phosphor und Kalium vorhanden sind (in fast allen Gartenböden), muss nur Stickstoff nachgedüngt werden. Dazu verwendet man langsam fließende Stickstoffdünger wie beispielsweise reifen Kompost oder Hornmehl.

Nach dem ersten Blütenflor werden die Triebe auf das zweite kräftige Blatt unterhalb der Blüte zurückgeschnitten. Gleichzeitig entfernt man alle abgeblühten Blüten, um den Flor im Spätsommer zu fördern. Der Rückschnitt der Rosen sollte zur Zeit der Winterruhe durchgeführt werden. Die Triebe müssen dabei je nach Stärke auf zehn bis 20 Zentimeter (ca. drei bis vier Augen) gekürzt werden. Bei Kletterrosen entfernt man nur die schwachen alten Triebe.

Rosenfreunden sei ein Besuch in einem der zahlreichen Rosengärten empfohlen. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Deutsche Rosarium im Dortmunder Westfalenpark oder der Rosengarten im Palmengarten in Frankfurt. Rosarien und Rosengärten beherbergen nicht nur Neuheiten, sondern oft auch eine Vielzahl alter Rosensorten, die in den Gärten heute in Vergessenheit geraten sind.



Tomaten gehören zu den anspruchsvollsten Kulturen im Gemüsegarten. Sie benötigen viel Wärme, reichlich Feuchtigkeit und einen großen Pflegeaufwand. Der Haupttrieb muss regelmäßig an den Stützstab gebunden werden. Die sich in den Achsen bildenden Seitentriebe (Geiztriebe) werden einmal wöchentlich mit der Hand ausgebrochen.

In der Regel entwickeln sich aus den Blüten, die im August wachsen, keine ausgereiften Früchte mehr. Deshalb empfiehlt es sich, nach der Ausbildung von vier Trauben der Pflanze den Kopf abzuschneiden. Dadurch kann die gesamte Kraft der Pflanze in die Ausbildung der verbleibenden Fruchttrauben konzentriert werden.

Im Freiland wird der Blütenstaub durch Wind übertragen, aber im Gewächshaus bzw. unter Folie müssen die Pflanzen zur Bestäubung täglich kräftig geschüttelt werden (am Stützstab).



Der „Bio-“ oder Ökogarten ist modern. Doch wie bewirtschaftet man seinen Garten naturgemäß? Dazu gehört nämlich weit mehr als der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel. Auch nach dem Motto „einfach alles wachsen lassen“ zu arbeiten, ist nicht richtig. Ganz wichtig für eine naturgemäße Bewirtschaftung sind Kenntnisse über die Abläufe in der Natur und ihre Umsetzung in die Praxis.

Dem Boden, als Grundlage allen Pflanzenwachstums, muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Seine Pflege und Versorgung ist Voraussetzung dafür, dass alle Pflanzen gut wachsen können. Wenn man weiß, welche Standortansprüche die einzelnen Pflanzen haben, wie viel und welche Nährstoffe sie benötigen und wie sie gepflegt werden wollen, kann man erwarten, dass sie gesund heranwachsen.

Kenntnisse über die Lebensweise der Schädlinge im Garten und ihrer natürlichen Gegenspieler, der Nützlinge, helfen beim biologischen Pflanzenschutz. Ziel des naturgemäßen Gärtnerns sind keine Höchsterträge mit optisch schönsten Früchten und Gemüse, sondern eine Wirtschaftsweise, bei der man natürliche Regulationsvorgänge und pflanzeneigene Abwehrkräfte fördert, so dass eine direkte chemische Bekämpfung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten nicht notwendig ist.


Folgende Hauptkriterien muss man dabei immer im Auge haben: Bodenpflege Kompostwirtschaft Sortenwahl Fruchtfolge Förderung von Nützlingen


Der Boden muss locker, gut durchlüftet und ausreichend mit Wasser versorgt sein. Er wird nach Möglichkeit nur oberflächig gelockert und ständig mit Pflanzen (zum Beispiel Gründüngung) oder einer Mulchdecke bedeckt gehalten. Eine ausreichende Versorgung mit Humus wirkt sich neben anderen Faktoren positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus.

Zur Nährstoffversorgung der Pflanzen eignet sich der selbst hergestellte Kompost ausgezeichnet. Alle organischen Garten- und Küchenabfälle werden kompostiert und als Dünger und Bodenverbesserungsmittel dem Boden wieder zugeführt. Bei richtiger Kompostwirtschaft enthält der Kompost alle wichtigen Pflanzennährstoffe. Lediglich Stickstoff (in Form von Hornspänen etc.) muss bei starkzehrenden Kulturen noch zugegeben werden. Kompost eignet sich als Dünger nicht nur auf den Gemüsebeeten, sondern kann im gesamten Garten verwendet werden. Zur Überprüfung des Nährstoffvorrates des Bodens sollte man alle zwei bis drei Jahre eine Bodenuntersuchung durchführen.

Bei der Pflanzenauswahl gilt es, solche Arten und Sorten zu wählen, die für den jeweiligen Standort geeignet sind (Bodenverhältnisse, Kleinklima, Belichtung etc.). Heute gibt es von vielen Pflanzen Sorten, in die Resistenzen bzw. Toleranzen gegen bestimmte Krankheiten hineingezüchtet sind. Nicht immer bleiben die Pflanzen dann völlig gesund, aber die Symptome der jeweiligen Krankheiten halten sich in der Regel in erträglichen Grenzen.

Wer eine weite Fruchtfolge (drei bis fünf Jahre) einhält, kann viele Krankheiten vermeiden, die auf Pflanzen aus derselben Familie übertragen werden. Oftmals verbleiben nämlich Dauerformen von Krankheitskeimen im Boden, die bei der Folgekultur mit verwandten Pflanzen wieder aktiv werden und diese mit derselben Krankheit anstecken. Dies gilt auch für alle Gründüngungspflanzen.

Bei der Schädlingsbekämpfung kann man in einem naturgemäß bewirtschafteten Garten mit der Hilfe vieler Nützlinge rechnen, wenn man ihnen einen entsprechenden Lebensraum schafft. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, die mit kleinem Aufwand leicht „installiert“ sind.

Zunächst darf man den Garten nicht „aufräumen“. Holz- und Reisighaufen, Trockenmauern oder Steinhaufen und die verschiedensten Nisthilfen bieten Rückzugsmöglichkeiten für Insekten, Amphibien, Vögel und Kleintiere.

Schnittholz von Hecken und Obstgehölzen oder auch von gefällten Bäumen kann man in einer Ecke des Gartens aufschichten, ohne dass der Anblick stört. Dort leben neben den schneckenvertilgenden Igeln auch Erdkröten und Amphibien sowie verschiedene Insekten, deren Larven sich vom zerfallenden Altholz ernähren. Auch Marienkäfer und Schlupfwespen, wichtige Schädlingsvertilger des Gartens, nehmen diese Holzhaufen als Lebensraum an.

Singvögel nutzen den Holz- oder Reisighaufen als Versteck, einige sogar als Brutplatz. Da sich die Vögel von Schadinsekten wie Raupen und Blattläusen ernähren, haben sie eine wichtige Funktion im Garten. Damit die Vögel nicht durch Katzen gestört werden, sollte man den Holzhaufen unter Umständen mit Maschendraht einzäunen.

Trockenmauern sind nicht nur ein schönes Gestaltungselement im Garten, sie bieten vielen Tieren auch einen idealen Lebensraum. Beim Bau unbedingt beachten, dass sich einige Hohlräume und Spalten in der Mauer befinden, in denen sich die Tiere ansiedeln können. Auch hier finden wir Igel, Spitzmaus, Kröten, Molche und viele nützliche Insekten.

Ist kein Platz für eine Trockenmauer vorhanden, kann man auch an einem sonnigen Standort einen einfachen Steinhaufen aufschichten. Werden die Lücken mit Erde aufgefüllt, lässt er sich wie eine Mini-Trockenmauer bepflanzen.

Statt eines Zaunes sollte man sein Grundstück mit einer Hecke einfassen. Selbst Schnitthecken bieten vielen Tieren einen geschützten Lebensraum und Nistgelegenheit.

Auch die Blumenwiese ist beliebtes Rückzugsgebiet für zahlreiche Tiere. Da Blumenwiesen nicht wie ein Rasen genutzt (ständig betreten) werden dürfen, bietet sich die Anlage nur für große Gärten an. Aber vielleicht findet sich auch in einem kleinen Garten ein Fleckchen, auf dem verschiedene Kräuter der Blumenwiese ungehindert wachsen dürfen.

Stauden und Sommerblumen sind mit ihrer Blütenfülle wichtige Nahrungsgrundlage für viele Insekten. Nicht vergessen darf man die unterschiedlichen Nisthilfen. Vogelnistkästen sind hinreichend bekannt, doch auch Insekten kann man „Fertighäuser“ anbieten. Sie werden gerne von solitärlebenden Bienen und Wespen angenommen. Diese Insekten sind nicht mit den Plagegeistern an der Kaffeetafel zu verwechseln.

Solitärbienen und -wespen leben von anderen (Schad-)Insekten sowie von Blütenstaub und Nektar. Da sie auf der Suche nach Nahrung von Blüte zu Blüte fliegen, sind sie außerordentlich wichtig für die Bestäubung der Pflanzen.

Nisthilfen aller Art kann man entweder fertig kaufen oder auch selbst herstellen. Ein Insekten-Nistblock wird beispielsweise aus einer Hartholzbaumscheibe hergestellt, in die man waagerechte, fünf bis zehn Zentimeter tiefe Löcher mit unterschiedlichem Durchmesser bohrt (einen bis zehn Millimeter). Ob die Behausung angenommen wurde, erkennt man daran, daß die Löcher nach einiger Zeit verschlossen sind.

Bei der Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge kann es eine Weile dauern, bis sich ein Gleichgewicht zwischen beiden eingestellt hat. Nützlinge können nur dort leben und aktiv werden, wo sie einen Lebensraum und Nahrung finden. Aus diesem Grunde muss man unter Umständen zunächst einen geringen Schädlingsbefall tolerieren. Nimmt er allerdings rasch überhand, muss man auch schon einmal eingreifen. Dazu gehören mechanische Maßnahmen, wie Absammeln, Abpflücken oder Abschneiden befallener Pflanzenteile bzw. von Schädlingen.

Auch biologische Pflanzenschutzmittel können zum Einsatz kommen. Vorbeugend sollte man in jedem Fall vom Raupenleimring bis zur Pheromonfalle alle Möglichkeiten nutzen, Schädlinge zum richtigen Zeitpunkt abzufangen. Die Umstellung von der herkömmlichen Bewirtschaftung auf das naturgemäße Gärtnern erfordert einige Jahre Geduld, denn die Natur stellt sich nicht von heute auf morgen um.



Zu den normalen biologischen Abläufen in Teichen gehört auch ein gewisses Algenwachstum. Auch in der Natur kann man bei einem gesunden Teich nicht immer bis auf den Grund schauen. Nimmt das Algenwachstum jedoch überhand, muss man regulierend eingreifen.

Bei starker Veralgung sind im Teichwasser in der Regel zu viele Nährstoffe vorhanden. Die Nährstoffe können aus Futtermitteln für Fische, aus einem zu nährstoffreichen Teichsubstrat oder durch Einschwemmen nährstoffreicher Gartenerde aus der unmittelbaren Umgebung stammen. Unter Umständen können auch Fische für eine starke Trübung des Teiches verantwortlich sein. Auf der Suche nach Nahrung wühlen insbesondere die Goldfische immer wieder Trübteilchen aus dem Bodensatz auf. An sonnigen Standorten wird das Algenwachstum zusätzlich verstärkt.

Eine teilweise Beschattung kann man durch Gehölze erreichen, aber auch durch Schwimmpflanzen wie Wasserhyazinthen, Wassersalat, Feenmoos und andere. Geeignet sind auch Wasserpflanzen mit Schwimmblättern, zum Beispiel die bekannten Seerosenarten Seekanne, Froschbiss oder Lotos. Letztere stammt aus den Tropen und ist in sehr kalten Wintern nicht zuverlässig frosthart. Deshalb muss sie im Teich entsprechend tief (mindestens 80 Zentimeter) gepflanzt sein oder kühl (aber frostfrei) und feucht überwintern.

Bilden sich während des Sommers sehr viele Algen, müssen diese abgefischt werden, denn auch Algen sterben ab, zersetzen sich und liefern Nährstoffe für weitere Algen. Zahlreiche Unterwasser- aber auch Uferpflanzen sind Konkurrenten der Algen um Nährstoffe. Werden diese regelmäßig ausgelichtet, werden dem Wasser dabei Nährstoffe entzogen.
Chemische Algenhemmer (Algizide) sind nur bedingt geeignet, da sie in der Regel den Teich nur kurzfristig klären, die Ursachen für das Algenwachstum jedoch nicht dauerhaft beseitigen.

Um die Nährstoffanreicherung des Teiches so gering wie möglich zu halten, muss er im Herbst oder Frühjahr gereinigt werden. Dazu entfernt man alle abgestorbenen Pflanzenteile der Wasserpflanzen und auch das in den Teich gewehte Fall-Laub. Da Letzteres in großen Mengen anfallen kann, empfiehlt es sich, im Herbst ein engmaschiges Netz über den Teich zu spannen, um zu verhindern, dass das Laub auf den Teichgrund absinkt.

Bei Neupflanzungen im Teich sollte man eine spezielle Wasserpflanzenerde verwenden. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau hat in Veitshöchheim diese Erden getestet und der „frux Wasserpflanzenerde“ eine algenreduzierende Wirkung bescheinigt. Durch ihren hohen Tonanteil (35 Prozent) mit entsprechender Pufferfähigkeit sind die im Substrat enthaltenen Nährstoffe so gelagert, dass sie zwar den Pflanzen zur Verfügung stehen, aber nicht in das Teichwasser ausgespült werden.
Bei starker Verdunstung sollten nie große Mengen nährstoffreichen Wassers nachgefüllt werden, da auch dies das Algenwachstum begünstigt. Besser ist es, häufiger kleine Mengen Wasser nachzufüllen.

Ist der Teich mit Fischen besetzt, wird man kaum um die Einrichtung eines Teichfilters herumkommen. Denn Fische fressen die zahlreichen Kleinstlebewesen – Zooplankton genannt –, welche das Wasser klar und sauber halten können, indem sie Schwebalgen verzehren.

Regelmäßig durchgeführte Wasseranalysen helfen, sich ein Bild über die Wasserqualität zu machen. Bei guter chemischer Wasserqualität wachsen die Wasserpflanzen – die Algenkonkurrenten – sehr gut und auch Teichfische fühlen sich dann wohl. In vielen Gartencentern und Aquariumsgeschäften werden solche Analysen durchgeführt oder bieten entsprechende Teststreifen an.
Folgende Werte sollten in etwa erreicht werden:Der pH-Wert bei 6 bis 6,5; Nitrat unter 25 Milligramm pro Liter; Wasserhärte im Härtebereich 2 (7 bis 14 deutsche Härtegrade).



Nach Abschluss der Ernte ist es ratsam, das Laub der Erdbeerpflanzen abzuschneiden und zu vernichten. Nur das Herz bleibt stehen und darf nicht beschädigt werden. Altes Laub ist häufig von Pilzen befallen (Echter Mehltau, Weißfleckenkrankheit), der Schnitt des Laubes unterbindet deren Ausbreitung.

Der Sommer ist auch der richtige Zeitpunkt, mit reifem Kompost zu düngen. Denn dies fördert die Anlage neuer Blütenknospen, die im Spätsommer bereits für das nächste Jahr ausgebildet werden.

Wer durch Ausläufer neue Pflanzen nachziehen möchte sollte bedenken, dass Erdbeeren von Viren befallen werden – durch saugende Insekten übertragen. Diese Viren befinden sich in allen Pflanzenteilen, also auch in den Ausläufern, und bewirken Wachstumsdepressionen und eine verringerte Erntemenge. Nach vier Jahren, so heißt es, lohnen sich solche Pflanzen nicht mehr. Dann sollten neue und virenfreie von Züchtern bezogen werden.



Hin und wieder wird über Blühfaulheit von Glyzinen oder Blauregen (Wisteria) geklagt. Mit einfachen Schnittmaßnahmen kann man diesen Pflanzen auf die Sprünge helfen.

Die langen diesjährigen Triebe, die man nicht zur weiteren Berankung benötigt, werden im Sommer um die Hälfte gekürzt. Im Herbst nach dem Laubfall wird dies an den gleichen Trieben wiederholt, so dass sie nur etwa ein Viertel der ursprünglichen Länge besitzen. Aus den Knospen dieser erzwungenen Kurztriebe werden im Frühjahr dann Blütenstände sprießen. Glyzinen wünschen feuchte Humusböden und eine sonnige, warme Lage.


Lang anhaltende Trockenheit während der Sommermonate lässt Böden austrocknen; Gemüsepflanzen, Salate, aber auch ausgesäte Sommerblumen reagieren mit Wachstumsstillstand, bis hin zu hängenden Blättern. Das Wässern ist dann absolut notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. Dabei sollte durchdringend und kräftig in den Morgenstunden beregnet werden, denn dann ist der Temperaturunterschied zwischen Boden und Gießwasser am geringsten. Außerdem trocknen dann auch benässte Blätter zügiger ab als beim abendlichen Gießen. Bei einigen Kulturen sollten aber auch morgens die Blätter nicht beregnet werden, wie bei der Tomate, denn dies fördert Pilzerkrankungen.

Lockere und humose Böden halten die Feuchtigkeit besser als tonige oder gar sandige Böden. Die beste Maßnahme gegen das Austrocknen ist aber das Abdecken des Bodens mit Mulchmaterial. Geeignet sind (angewelkter) Rasenschnitt, Brennessel (ohne Blüten- oder Samenstand!) oder Beinwellblätter. Falls man einen Bauern kennt: Stroh ist ebenfalls gut geeignet. Allerdings sollten ein paar Hornspäne untergemischt werden, denn die Verrottung von Stroh bindet Stickstoff.

Wer zu wenig Mulchmaterial findet, kann ersatzweise trockene und verkrustete Böden flach aufhacken. Das Aufbrechen zerstört oberflächlich die Bodenkapillare, und von dem kostbaren Nass wird dann deutlich weniger verdunstet. Dies muss unter Umständen wiederholt werden, wenn der Boden nach dem kräftigen Gießen verschlämmt ist.


Wer die Wahl hat, hat die Qual. Unter den vielen blühenden Rosen in Töpfen oder Containern, wie die Gärtner sagen, die richtige zu finden – gar nicht so leicht. Doch wo und wie diese dann richtig einpflanzen?

Rosen brauchen reichlich Sonne. Sechs Stunden sollten es mindestens sein. Die Nähe zu Bäumen und Sträuchern gilt es zu meiden, denn die ziehen viel Wasser und Nährstoffe ab, Voraussetzungen für eine reichliche Nachblüte. Auch bei Stauden gilt: Zunächst einmal Abstand halten!

Als Erstes wird der Topf gründlich gewässert. Der Boden sollte auf mindestens 0,5 Quadratmetern (0,7 Meter x 0,7 Meter) spatentief umgegraben oder mit der Grabgabel gelockert werden, bei humusarmen, sandigen oder schweren Böden reichlich Pflanzerde einarbeiten. Dann erst wird das Pflanzloch von etwa 40 Zentimeter x 40 Zentimeter Größe ausgehoben und so tief, dass der Topfballen gut hineinpasst. Bei Containerrosen ragt die Veredelungsstelle, also der Übergang von Trieben zum Wurzelstock, aus Platzgründen meist aus dem Substrat heraus. Die sollte aber an Ort und Stelle unbedingt 5 Zentimeter unter der Bodenoberfläche liegen, damit später keine Wildtriebe wachsen. Dies also bei der Tiefe berücksichtigen. Die Sohle des Loches und auch den Rand noch zusätzlich gründlich mit der Grabgabel lockern. Dann kann gepflanzt werden. Die Erde ringsum aber zunächst nur zu zwei Dritteln füllen, weil dann zunächst gründlich zu wässern ist. Erst dann völlig auffüllen.

Rosenenthusiasten empfehlen dringend: Die Pflanzstelle anschließend mit fein gesiebtem Kompost oder reifem Mist etwa 5 Zentimeter dick abdecken und anschließend noch groben Kompost dünn darüber verteilen. Diese Humusauflage vermindert die Wasserverdunstung, hält also den Boden feucht und liefert durch die mikrobielle Zersetzung laufend Nährstoffe, genug für die ganze Saison. Die Unterdrückung von Unkräutern ist dabei ein zusätzlicher Nutzeffekt. Wird dies im Herbst jedes Jahres nach dem Laubfall wiederholt, würden mit Pilzsporen belastete Blätter bis zum Frühjahr zersetzt und mit ihnen auch die Pilzsporen unschädlich gemacht.

Frisch gepflanzte Containerrosen sind bei ausbleibenden Niederschlägen im ersten Jahr häufig und gründlich zu wässern. Erst im nächsten sind die Wurzeln ausreichend ins Erdreich ringsum hineingewachsen und können sich selbst mit Wasser versorgen.


Von den türkischen Gartennachbarn kann man so Einiges lernen, zum Beispiel, wie man mit Weinreben sonnige Terrassen in lauschige und schattige Lauben verwandeln kann. Die Reben werden an einer Drahtbespannung waagerecht über die zu schattierende Fläche gezogen. So lassen sich heiße Sonnenstunden einfach besser aushalten und genießen. Zu empfehlen sind Sorten, die unempfindlich gegen Echten und Falschen Mehltau sind.

Mitte des Monats werden die Triebe dieses Jahres bis auf zwei bis drei Blätter über der letzten Traube zurückgeschnitten. Dadurch wird die Wuchskraft aus der Sprossspitze in die Reben gelenkt. Seitentriebe, die dann noch kommen, werden ausgebrochen. Sind allerdings weitere Äste zum Aufbau des Gerüstes notwendig, lässt man diese selbstverständlich wachsen und heftet sie so alle 30 Zentimeter an. Werden sie länger als 2 Meter, so sind sie zu kappen. Im Frühjahr werden diese neuen Triebe dann nochmals auf 1 Meter eingekürzt.


Für das Anlegen eines Komposthaufens gibt es gesetzliche Bestimmungen: Der Kompost muss mindestens einen halben Meter von der Grenze zum Nachbargrundstück entfernt sein, und ferner ist man verpflichtet, bei Belästigung der Nachbarn durch Geruch oder Insekten geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. In alten Bauerngärten wurde der Kompost immer unter einem Laubbaum angelegt. Denn dort ist viel Schatten und Feuchtigkeit und wenig Wind und Regen. Besonders geeignet ist die Lage unter einem Walnussbaum, weil die Gerbstoffe im Walnusslaub den Geruch reduzieren.

Wenn genug Gartenabfälle für eine Kompostmiete vorhanden sind, werden zwei flache Gruben ausgehoben. Den Erdaushub schichtet man an den Seiten auf. In beide Gruben wirft man zuerst eine Schicht gröberes Astwerk. Das hilft bei der Durchlüftung des Komposts von unten. Darauf kommt eine Schicht Gartenabfälle. Eine der beiden Gruben ist nun zum Sammeln des in der Zukunft anfallenden Materials gedacht.

In der anderen Grube wird nun die Kompostmiete angelegt, indem sie mit einer Mischung aus frischen Gartenabfällen, rohen Küchenabfällen und Kuh- oder Pferdemist als Starter zu einem Hügel aufgefüllt wird. Dabei sollte man darauf achten, immer eine gute Mischung zu haben, also keine Schichten oder Klumpung von nur einem Material. Wird die Mischung zu fett beziehungsweise nass, kommt Stroh und lockere Erde dazwischen. Ist der Haufen sehr locker, wird er anschließend festgetrampelt. Dann mit dem Erdaushub bedecken und darüber Blätter streuen. Das schützt die Kompostmiete vor Austrocknung, Durchnässung und Abkühlung.

Nach einem Jahr wird das Material kompostiert sein, und man kann es abbauen. In der zweiten Grube wird sich genug Material für eine zweite Miete angehäuft haben, die dann ebenfalls mit Erde und Blättern bedeckt wird. So ist immer eine Miete für fertigen Kompost und eine zum Sammeln des neuen Materials vorhanden.


Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein dichter, buschiger und immergrüner Strauch von meistens 1 bis 3 Metern (maximal 8 Metern) Höhe. Er besitzt glänzend dunkelgrüne Blätter und weiße Blütenstände. Weil er robust und frosthart ist, gut aussieht und eine hohe Schnittverträglichkeit besitzt, wird er oft als Heckenpflanze eingesetzt.

Die optimale Schnittzeit für den Kirschlorbeer ist im Juli, wobei ein Schnitt pro Jahr ausreicht. Im Prinzip könnte während des ganzen Jahres geschnitten werden, nur sollte es zum Zeitpunkt des Schnittes und einige Tage danach nicht frieren. Zur Zeit der Blüte nicht schneiden; ebenso wenig spät im Sommer, denn dann entfernt man auch die Blütenanlagen fürs nächste Jahr. Aus Rücksicht auf die heimischen Vögel auch nicht während der Brutphase schneiden, die von März bis circa Juni dauert. Optimal sind windstille, trockene Tage, an denen es Pilzsporen schwerer haben, Schnittstellen zu infizieren.

Angeschnittene Blätter sehen unschön aus und trocknen am Schnittrand hässlich braun an, darum eher einen lockeren Schnitt mit einer Gartenschere wählen, keinen scharfen Schnitt mit einer Heckenschere. Kirschlorbeer eignet sich vor allem für geschwungene, ausladende Hecken. Für einen nach dem Winkelmaß ausgerichteten, schnurgeraden Schnitt ist er ungeeignet.

Eine besonders buschige Heckenform ergibt sich, wenn man die Hecke langsam aufbaut. Das erreicht man dadurch, dass der diesjährige Neuaustrieb etwa um die Hälfte eingekürzt wird. Dies ist gerade bei jungen Hecken sehr wichtig, damit sie nicht zu schnell in die Höhe wachsen, ohne sich im unteren Bereich kräftig zu verzweigen.

Die Hecke kann jedes Jahr etwas höher gestutzt werden. So erreicht sie zwar erst allmählich die gewünschte Höhe, verzweigt sich dabei aber auch nach außen hin sehr dicht. Nach der Blüte sollten die abgeblühten Sprosse auf kräftige Knospen oder Jungtriebe zurückgeschnitten werden. Zusätzlich an älteren Büschen an der Basis ein paar alte Triebe herausnehmen, damit die Hecke von unten her licht wird. Den Schnittabfall zerkleinert unter den Kompostsammelhaufen mischen.Anmerkung:
Kirschlorbeersamen sind giftig. Bereits zehn Samen können bei Kindern tödlich sein. Eine Heckenpflanzung in Nähe von Kleinkindern ist daher nicht ratsam. In den meisten deutschen Ländergesetzen zum Nachbarschaftsrecht ist die Höhe der Hecken und ihr Abstand zur Grundstücksgrenze genau geregelt.


Wer kennt sie nicht, die Löcher in der Rinde von Gehölzen. Wenn Obstbäume im eigenen Garten wie von Schrotschüssen durchlöchert sind, dann würde man am liebsten zur Giftspritze greifen. Aber abgesehen davon, dass chemische Mittel ökologisch bedenklich sind – sie nützen in diesem Falle auch nichts. Denn die unter der Rinde oder im Holz sitzenden Larven kann man so nicht erreichen. Aber mit einem Draht, in die Löcher geschoben, lassen sich durch Zwirbeln und Stoßen die Raupen in ihren Löchern zerdrücken. Zur Kontrolle kann man die Reste der Raupen erkennen, wenn man die Drahtspitze an einem Taschentuch abstreift. Wenn das Zerdrücken nicht funktioniert, dann kann man die Larven auch aus dem Holz herausschneiden und die Baumwunden anschließend mit Wundmittel verschließen. Oft ist dies aber zu aufwändig. Dann ist es ratsam, befallene Pflanzenteile zu entfernen. Falls die Möglichkeit und Erlaubnis besteht, dieses dann am besten verbrennen – so wird man die Larven sicher los.

Einige bedeutende Schädlinge wie Blausieb oder Weidenbohrer stammen aus der Gruppe der Schmetterlinge. Die meisten allerdings sind Käfer, so zum Beispiel der Ulmensplintkäfer (Scolytus sp.), welcher den Pilz Ceratocystis ulmi, den Verursacher des Ulmensterbens, verbreitet. Trächtige Weibchen riechen die Stresshormone kränkelnder Pflanzen und legen dann dort bevorzugt ihre Eier ab. Kräftige, vor Saft strotzende Pflanzen sind also die beste Vorbeugung gegen holzbohrende Insekten. Je besser das Wurzelwerk der Gehölze ist, desto mehr Saft fließt in ihnen. Saft stört beim Bohren. Deshalb werden von Holzbohrern hauptsächlich geschwächte Gehölze befallen, die wenig Saft führen.

Die Voraussetzungen für die Ausbildung eines intakten Wurzelsystems werden schon beim Einpflanzen geschaffen:Den richtigen Standort wählen (Licht, Klima, Boden). Die Bodenvorbereitung (großflächige Bodenlockerung, Humusanreicherung). Das baldige, fachgerechte Einpflanzen des unbeschädigten Wurzelstockes. Ein Mulchen der Baumscheibe, um die Feuchtigkeit zu halten. Die gute Pflege der Pflanze (keine Staunässe, keine Überdüngung, korrekter Schnitt).



Gartenskulpturen können im Laden wunderschön aussehen – im Garten dann sind sie aber oft ein Fremdkörper und wirken wie ausgestanzt. Um sie möglichst schnell antik aussehen zu lassen, brauchen sie Patina. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet Firnis, also eine durch Alterung entstandene Färbung und Oberflächenbeschaffenheit. Patiniert werden können Skulpturen, Gartenhäuschen, Wegplatten, Stühle und vieles mehr, solange die Oberfläche nicht zu glatt ist. Die vorgeschlagenen „Rezepte“ beschleunigen das Ganze, dennoch ist eine Zutat wichtig, nämlich Geduld. Patina wird je nach Material durch unterschiedliche Vorgänge hervorgerufen, daher gibt es für Stein, Holz und Metalle verschiedene Alterungsmethoden.

Bei Objekten aus unpoliertem Naturstein und unglasierter Keramik wird die gewünschte Patina zum großen Teil durch Algen und Pilze hervorgerufen. Diese brauchen Nährstoffe, Wasser und eine Oberfläche, an der sie sich gut festhalten können. Was sie nicht mögen, sind chemisch behandelte oder glatte Oberflächen, Trockenheit, pralle Sonne und Schlagregen. Früher war es üblich, Statuen vollständig in Jauche zu tauchen. Es reicht allerdings auch ein Anstrich mit Joghurt oder Buttermilch – stinkt nicht und erfüllt den gleichen Zweck. Die „Alterung“ erfolgt besonders schnell in hohem Gras oder an einem anderen feuchten und vor Wind, Regen und direkter Sonne geschützten Ort. Nach einem halben Jahr kann man die Objekte einmal umdrehen.

Die Sonne bleicht Holz – Luft und Witterung machen es grau. Die Maserung tritt zu Tage, wenn etwa Wespen die weichen Holzteile für ihren Nestbau wegknabbern. Anstelle der Wespen knabbern wir: Mit einer Gasflamme wird das Holz vorsichtig angekokelt. Anschließend legt eine Stahlbürste die Linien aus hartem Holz frei. Wenn man nun die Oberfläche dünn mit einer grauen Emulsionsfarbe streicht und sofort mit einem weichen Tuch darüber wischt, bleibt die Farbe nur in den Vertiefungen zurück und verdeutlicht die natürliche Maserung.

Mitunter ist es ist ratsam, zusätzlich ein paar Bretter ebenso zu behandeln, damit bei späteren Reparaturarbeiten, zum Beispiel am Gartenhäuschen, nicht ein buntes Flickwerk aus neuen und alten Brettern entsteht. Aber zur Not kann man das Holz auch beizen, bis es farblich passt.
An Regenrinnen aus Kupfer sind grünliche Streifen zu sehen, der „Rost“ des Kupfers. Auch andere rostende Metalle erhalten ihre Farbe und Rauheit durch chemische Reaktionen mit Luft und Wasser. Dies lässt sich beschleunigen, indem man die sauberen, fettfreien Objekte in Salzwasser taucht oder sie damit besprüht. Statuen aus Metall sind meist hohl. Gelangt Salzwasser hinein, sollte gründlich mit frischem Wasser ausgespült werden.

Bei polierten Steinen, glasierter Keramik, Glas- und Edelstahlflächen sowie lackierten Stücken ist eine natürliche Patinierung kaum zu erreichen. Ohne jeden Halt spült Schlagregen die Patina einfach fort. Aber es gibt für jeden Untergrund gut haltende Anstriche, mit denen man mit etwas Geschick eine Patinierung simulieren kann.


Einjährige Sonnenblumen wie Helianthus annuus mit ihren riesigen Blüten kennt jeder. Weniger bekannt sind mehrjährige Sonnenblumen wie Helianthus decapetalus und andere, die aber lediglich recht kleine Blüten besitzen. Aber die Kreuzung zwischen Helianthus annuus und Helianthus decapetalus vereint die guten Eigenschaften beider Arten. Sie heißt „Helianthus x multiflorus“, auf Deutsch „vielblütige Sonnenblume“, eine robuste, winterharte und überaus lang blühende Staude mit bis zu 13 Zentimeter großen Blüten und recht großen Köpfchen. An jedem Trieb erscheinen von Mitte Juli bis in den Oktober hinein immer wieder neue Blüten. Wegen ihrer Höhe von bis zu 1,80 Metern eignet sich diese Schnitt- und Beetstaude vor allem zur Bepflanzung vor Zäunen und Beethintergründen. In trockenen Spätsommern kann Mehltau an den Blättern auftreten – daher gelegentlich zur Vorbeugung durchdringend wässern. Für die Pflege im Garten ist es angenehm, dass die Staude kaum Ausläufer bildet, sondern einen kompakten Horst. Die Vermehrung der sterilen Staude erfolgt durch Teilung des Horstes im Herbst oder durch Abschneiden von fingerlangen, bewurzelten Trieben im Frühjahr. Junge Triebe sind schneckengefährdet.

Da die Pflanze aufgrund ihrer Blühfreudigkeit den Boden stark auszehrt, ist gute Düngung wichtig. Und damit die Staude auch noch nach einigen Jahren kräftig wächst, ist es ratsam, sie etwa alle drei Jahre umzusetzen. Sorten (bei uns aber oft schwer zu bekommen und im Fachhandel häufig als Sorten von Helianthus decapetalus bezeichnet):
Capenoch Star, ungefüllte Köpfchen mit zitronengelbem Kranz Loddon Gold, gefüllte, kräftig gelbe Köpfchen Soleil d’ Or, große, gefüllte, gelbe Köpfchen Triomphe de Gand, große Köpfchen mit dunkelgelbem Kranz


An Wegesrändern und in Gärten leuchten nun reichlich saftige Beeren, die für Kinder äußerst verlockend sind. Aber viele Beeren, Blüten und Blätter von Wild-, Garten- und Zimmerpflanzen sind äußerst giftig, etwa die von Eiben, Oleander oder Blauem Eisenhut – bei ihm lösen bereits wenige Gramm Pflanzenmaterial lebensgefährliche Symptome aus.

Am besten Kindern möglichst früh beibringen, keine unbekannten Früchte oder Pflanzenteile in den Mund zu nehmen. Wer ihnen Kenntnisse über Garten- und Wildpflanzen vermittelt, vermindert das Vergiftungsrisiko. Aber auch Erwachsene sind gefährdet, denn einige Pflanzen können zu starken Hautreizungen führen, wenn ohne Handschuhe etwa eine Thujahecke geschnitten wird.

Auf Wanderungen ist es wichtig, genug Wasser mitzunehmen, und mit einem Mobiltelefon kann sofort die örtliche Vergiftungsberatungsstelle angerufen werden. Liste der Giftzentrale unter:
www.giz-nord.de/giznord/links/giftlinks.html Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftung mit Pflanzen:
Mund ausräumen, dabei Pflanzenreste aufbewahren für die Bestimmung. Mund ausspülen, dabei auf keinen Fall schlucken. Wenn möglich, Pflanze mitnehmen. Giftzentrale anrufen: Pflanze und gegessene Menge beschreiben. Anweisungen der Giftzentrale folgen. Viel lauwarmes Wasser/Tee oder Saft zu trinken geben. Kind genau beobachten und bei ersten Anzeichen von ungewöhnlichem Befinden beziehungsweise Verhalten sofort zur Notfallaufnahme bringen.

Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und dem Kind ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Immer noch weit verbreitet ist die Ansicht, dass man Vergiftungen durch Hausmittel wie Milch verhindern könne. Milch ist häufig sogar schädlich, denn sie enthält Fette, und viele Gifte sind fettlöslich. Das Kind auch nicht zum Erbrechen reizen – es besteht Erstickungsgefahr. Wenn es von sich aus erbricht, das Erbrochene zur Kontrolle für den Arzt aufheben.Giftnotrufzentrale Bonn:
Tel. (02 28) 1 92 40 (24 Stunden für Notfälle besetzt)Links:
www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/ www.gifte.de www.giftpflanzen.com/deutsch.html Buchtipp:
Andreas Alberts, Peter Mullen
Giftpflanzen in Natur und Garten
Franckh-Kosmos, 2003
ISBN 3440095509
Preis: 19,95 Euro


Abgeräumte Gemüsebeete, die nicht mehr zur Aussaat von Salaten genutzt werden, sollten nicht bis zum Beginn der neuen Saison offen liegen bleiben. Das Einsäen von Gründüngungspflanzen ist dann angesagt. Dies hat etliche Vorteile: Durch Pflanzen abgedeckte Böden sind nicht so sehr durch starke Niederschläge gefährdet. Aufprallende Wassertropfen könnten sonst die wertvollen Bodenkrümel zerstören und das Gefüge verschlechtern. Die Folge sind verschlämmte und krustige Oberflächen. Außerdem lockern Wurzeln die Böden bis in einige Tiefe, und ihre Ausscheidungen fördern das Bodenleben.

Den geringsten Aufwand hat man mit Pflanzen, die im Winter abfrieren, wie zum Beispiel Düngelupinen, Phacelia oder Buchweizen. Die angerottete Grünmasse kann dann im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werden, was zusätzlich den Humusgehalt erhöht. Nematoden, welche die Wurzeln vieler Nutz- und Zierpflanzen schädigen, werden wirksam mit Saatmischungen bekämpft, die es im Fachhandel unter anderem mit den Bezeichnungen „Bodentherapie“ oder „Gartendoktor“ gibt. Sie enthalten vor allem einjährige Tagetes und Ringelblumen. Aussaat am besten noch zu Anfang des Monats. Die Wirkung beruht darauf, dass die Dauerformen der Nematoden zum Auskeimen bewegt werden, sich in den Wurzeln der Wirtspflanzen aber nicht vermehren können und schließlich zugrunde gehen.

Siehe auch den Gärtnertipp für den Monat Juli:Gründüngung: Bodenverbesserung mit Pflanzen


Im August können eine Reihe von zweijährigen Kräutern ausgesät werden, die man bereits im Herbst und über den Winter hinweg beernten kann. Im nächsten Jahr bilden sich dann, infolge der vorangegangenen Kälteeinwirkung, die Blütenanlagen. Bis dahin sind sie aber in der Regel noch genießbar.

Barbarakraut oder Winterkresse (Barbarea vulgaris) ist eher eine Wildpflanze, die an feuchten, humosen Standorten zu finden ist. Mit ihrem kresseartigem Geschmack bereichert sie jeden frischen Salat.

Blattpetersilie (Petroselinum crispum) kann auch im August statt dem Frühjahr ausgesät werden. Die normalerweise sehr lange Keimdauer lässt sich enorm beschleunigen, wenn die Samen für etwa sechs Tage in feuchtem Sand bei etwa 20 Grad Celsius vorgequollen wurden. Feuchte, humose Böden in voller Sonne.

Die Samen des Kümmels (Carum carvi) werden von vielen wegen der Magen und Darm beruhigenden Wirkung geschätzt. Durch Aussaat von August bis September wird eine relativ kurze Vegetationszeit erreicht. Die Ernte erfolgt dann Ende Juni/Anfang Juli, indem die Stängel kurz vor der Reife der Samen geschnitten und auf eine Unterlage zum Nachreifen ausgelegt werden, denn diese fallen sehr leicht aus. Durchlässige, humose Böden.

Löffelkraut (Cochlearia officinalis) gedeiht sogar auf salzigen Böden an der Küste, ansonsten auf feuchten und humosen Böden. Die löffelartigen Blätter sind sehr Vitamin-C-haltig und schmecken scharf und etwas bitter. Daher eher als Gewürz in Salaten verwenden.

Winterportulak oder Tellerkraut (Montia perfoliata, synonym Claytonia perfoliata) ist eigentlich einjährig, blüht also bei Frühjahrsaussaat noch im gleichen Jahr. Im Spätsommer oder Herbst (Mitte des Monats bis Anfang Oktober, optimale Keimtempemperatur < 12 Grad Celsius) gesäte Pflanzen sind aber absolut winterhart, wachsen auch bei niedrigen Temperaturen weiter und können laufend geerntet werden! Da die Blattstiele im Januar/Februar viel Nitrat anreichern, diese folglich weglassen. Angenehmer, milder Geschmack. Winterportulak hat sehr feine Samen und kann extrem dicht gesät werden; ansonsten sehr anspruchslos.


Im Herbst blühende Zwiebelblumen werden ab Anfang des Monats in ein sonniges und nährstoffreiches Beet gepflanzt. Die Herbstzeitlose (Colchicum byzantinum) hat eine große Knolle und wird 20 Zentimeter tief gepflanzt, das heißt, so tief muss der Boden ausgehoben werden, und im Abstand von 20 Zentimetern. Die Zuchtsorten „Lilac Wonder“, „Violet Queen“ und „Waterlily“ werden etwa 10 Zentimeter tief gepflanzt.

Auch Herbstkrokusse kommen im August in den Boden. Crocus speciosus blüht von September bis Oktober mit hellvioletten Blüten und wird 6 Zentimeter tief gesetzt; die Blätter erscheinen erst im Frühjahr. Ist auch zum Auswildern (Selbstaussaat) im Rasen geeignet, wenn nicht vor Ende Mai gemäht wird. Dies gilt auch für Crocus nudiflorus (stark purpurfarben), und Crocus kotschyanus blüht hellviolett im Herbst, Winter oder manchmal auch im sehr zeitigen Frühjahr. Crocus banaticus hat purpurne, große, sich weit öffnende Blüten im frühen Herbst. Etwas ganz Besonderes ist der Safran (Crocus sativus, Blüte September bis Oktober), dessen rote Staubbeutel das gelb färbende Küchengewürz ergeben. Aber nur diese verwenden, denn die Pflanze ist giftig.

Krokusse wünschen einen mäßig fruchtbaren, aber durchlässigen Boden mit einer eher neutralen Reaktion in voller Sonne bis hin zu etwas Schatten. Ideal sind ein feuchtes Frühjahr und ein feuchter Herbst mit einem trockenen Sommer. Sie sind empfindlich gegenüber Staunässe, daher vorsorglich im Pflanzloch ein Sandbett schaffen.



An Obstbäumen werden während des Sommers generell die Wasserreiser, steil nach oben wachsende Triebe, entfernt, sofern sie nicht für den Kronenaufbau oder die Kronenerneuerung benötigt werden. Denn auch sie können später, wenn sie sich zur Seite geneigt haben, Blüten tragen und fruchten. Wasserreiser kosten Kraft und rauben den reifenden Früchten Licht.
Diese Wasserreiser werden nicht geschnitten, sondern abgerissen, damit auch die an der Basis befindlichen schlafenden Augen mit entfernt werden. Diese würden sonst im nächsten Jahr verstärkt austreiben.
Süßkirschen benötigen im Allgemeinen nur wenige Schnittmaßnahmen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Sommer, nach der Ernte der Früchte. Man beschränke sich darauf, alte Äste und sich kreuzende sowie abgestorbene und kranke Triebe auszulichten, damit junges Fruchtholz heranwachsen kann.
Sauerkirschen dagegen fruchten vorwiegend an einjährigen Langtrieben. Ein Rückschnitt des Fruchtholzes im Sommer fördert die Jungtriebbildung und beugt dem inneren Verkahlen der Bäume vor. Ein Teil der Äste wird sogar bis auf die Basis herausgeschnitten, damit sich die Krone gleichmäßig erneuert. Nur bei jungen Gehölzen übt man beim Schnitt Zurückhaltung, damit sie an Größe noch zulegen können.



Brombeeren tragen im folgenden Jahr Früchte an den langen Ruten, die sich in diesem Jahr gebildet haben. Mehr als vier bis sechs solcher Triebe kann eine Pflanze allerdings kaum versorgen, und an jungen Stöcken belässt man nicht mehr als drei Ruten: Was zu viel ist, wird bodennah abgeschnitten. Viele der diesjährigen Ruten bilden Seitentriebe, die man noch im Sommer auf zwei bis drei Augen zurückschneiden sollte.
Himbeerpflanzen, die im Sommer getragen haben, werden nach der Ernte ebenerdig zurückgeschnitten, die Triebe vernichtet, denn sie können Krankheitserreger und Schädlinge beherbergen. Die neuen Triebe bleiben unangetastet, denn diese fruchten im nächsten Jahr.



Von den mehrjährigen Balkon- und Kübelpflanzen können jetzt Ableger genommen werden. Dies ist insbesondere dann angebracht, wenn der kühle, aber frostfreie Überwinterungsplatz knapp bemessen ist. Außerdem überstehen diese jungen Pflänzchen die lichtarme Jahreszeit häufig besser als die Altpflanzen. Es werden mit einem scharfen und sauberen Messer Kopfstecklinge genommen. Drei bis vier Blätter reichen, geschnitten wird knapp unter einem Knoten, weil dort besonders vermehrungsfreudiges Gewebe sitzt. Man steckt sie in feuchte Aussaaterde und deckt sie mit Folie ab. Besonders gut klappt die Bewurzelung in einem Zimmergewächshaus bei geschlossenen Lüftungsschlitzen. An ein helles Fenster stellen, doch vor zu viel Sonne schützen. Derartig vermehrt werden vor allem Fuchsien, Geranien, Petunien, Elfensporn und Fleißige Lieschen.



Bis zur Monatsmitte können noch Salate und Asiagemüse (Kohlgewächse) gesät werden, Feldsalat sogar bis September. Nach der Monatsmitte sollte speziell Kopfsalat nicht mehr gesät werden. Ab dann nur vorgezogene Pflänzchen setzen, sonst reicht unter Umständen die Wachstumszeit bis zum ersten Frost nicht mehr. Aber auch für eine weitere Folge Radieschen ist es noch nicht zu spät.



Der mit mehreren Arten in Mitteleuropa heimischen Akelei wurde schon immer eine besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Albrecht Dürer widmete sich ihr bereits im frühen 16. Jahrhundert und aus den Abbildungen alter Pflanzensammlungen geht hervor, dass es bereits damals dicht gefüllte Sorten gab, die heute vermutlich ausgestorben sind. Die wilde Akelei (Aquilegia vulgaris) ist heutzutage in der freien Natur geschützt und steht auf der roten Liste.

Nach der Blüte im Mai ziehen die Blätter jetzt im Sommer teilweise ein, so dass es schwierig ist, die Horste im Herbst für die Vermehrung zu teilen. Es ist aber sehr einfach, die leicht wachsenden Stauden aus Samen zu ziehen. Hierzu werden die Samen in Töpfe oder Saatschalen ausgesät und nur leicht mit Erde bedeckt. Nach einer Keimzeit von etwa drei Wochen werden die Keimlinge pikiert, um dann Anfang Oktober an ihren entgültigen Standort verpflanzt zu werden.

Ein halbschattiger bis sonniger Standort mit lehmigem, aber kalkarmem Boden ist optimal. Der Boden sollte immer feucht und humos sein. In einem naturgemäßen Beet kann man die Aussaat auch den Stauden selbst überlassen und sich dann im folgenden Frühjahr von den charmanten Blüten überraschen lassen. Übrigens: Alle Akeleiarten sind giftig!



Spinnmilben gehören zu den wichtigsten Schädlingen überhaupt, machen sie doch vor kaum einer Pflanze halt. Ob Zimmer, Gewächshaus, Balkon oder Garten, ihr Verbreitungsgebiet ist nahezu überall.

Besonders im Obst- und Weinbau machen sich Spinnmilben (beispielsweise Panonynchus ulmi - die Obstbaumspinnmilbe) während der gesamten warmen Jahreszeit an den Pflanzen zu schaffen. Die gemeine Spinnmilbe Tetranynchus urticae zählt über 200 Pflanzen, darunter so wichtige Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Bohnen, Gurken und Tomaten, aber auch viele Zierpflanzen zu ihrem Speiseplan. Bei hohen Temperaturen entstehen um so mehr Generationen dieser Schädlinge, da ihre Entwicklung vom Ei über die Larven- und Nymphenstadien bis zum erwachsenen Tier temperaturabhängig ist. Als Endgröße erreichen sie dann gerade mal eine Körperlänge von 0,3 bis 0,5 Millimeter, womit sie auch zu den kleinsten saugenden Schädlingen zählen dürften. Im Gegensatz zu den gelblich-grünen Sommerweibchen (die Weibchen sind stets etwas größer als die Männchen) sind die überwinternden Tiere rot gefärbt (rote Spinne).

Larven und erwachsene Tiere halten sich an den Blattunterseiten auf, dringen mit ihren Mundwerkzeugen in das Pflanzengewebe ein und saugen die Pflanzenzellen aus. Als Resultat findet man gelblich verwelkte Blätter vor und bei starkem Befall eben auch die typischen feinen Gespinste. Diese Symptome treten an Zimmerpflanzen bevorzugt im Winter auf, da den Spinnmilben die trockene, warme Heizungsluft besonders zusagt. Hieraus lässt sich leicht ableiten, dass warme trockene Sommertage für eine optimale Verbreitung von Spinnmilben sorgen.

Bei den ersten Anzeichen eines Befalls kann man mit Spritzmitteln, deren Wirkung auf den natürlichen Wirkstoffen des Neembaumes beruht (Celaflor Schädlingsfrei Neem, NeemAzal™), recht gut für Abhilfe sorgen. Der Wirkstoff Azadirachtin aus dem indischen Neembaum greift in die Entwicklung der Tiere ein und verfolgt somit eine Langzeitstrategie. Außerdem haben Forschungen ergeben, dass Nützlinge weitgehend verschont bleiben und die Mittel nicht bienengefährlich sind.

Als elegante Methode zur Bekämpfung von Spinnmilben können auch Nützlinge eingesetzt werden. Besonders Raubmilben wie Typhlodromus pyri und Phytoseiulus persimilis gehören zu den wichtigsten Helfern bei der Regulierung von Spinnmilben im Wein- und Obstbau.





Bezugsadressen von Raubmilben u.a.: Öre Bio-Protect GmbH
Neuwührener Weg 26
24223 Raisdorf
Tel. (0 43 07) 50 16
Internet: www.nuetzlingsberater.de Sautter und Stepper
Rosenstr. 19
72119 Ammerbuch
Tel. (0 70 32) 95 78 30
Fax (0 70 32) 95 78 50
Internet: www.nuetzlinge.de
E-Mail: info@nuetzlinge.de Hatto Welte
Maurershorn 10
78479 Insel Reichenau
Tel. (0 75 34) 71 90
Fax (0 75 34) 14 58



Bei starkwüchsigen Laub- und Nadelholzhecken ist die ausreichende Belichtung der unteren Etagen wichtig. Jetzt ist die richtige Zeit den Formschnitt mit einer gleichmäßigen Verjüngung nach oben durchzuführen. So werden auch die unteren Teile vom Sonnenlicht erreicht und eine gleichmäßige Belaubung bleibt erhalten.



Stauden, die im Frühjahr oder zum Sommeranfang blühen, können jetzt gepflanzt, geteilt oder umgesetzt werden. Als Faustregel gilt: Etwa drei Wochen nach der Blüte können solche Aktionen durchgeführt werden, ohne dass die Pflanzen Schaden nehmen. Bis zum Winter bilden sie dann wieder ausreichend Wurzelwerk. Vor dem Einpflanzen werden bei hochwüchsigen Stauden Stängel und große Blätter bis zum Wurzelballen zurückgeschnitten, bei niedrig wachsenden Stauden bleibt das Grün erhalten.



Es wird viel darüber diskutiert, ob Ameisen nützlich oder schädlich sind. Als Allesfresser beseitigen sie im Garten beispielsweise tote Tiere und abgestorbene Pflanzenteile und sind somit durchaus nützlich. Andererseits pflegen sie Blattläuse, deren Honigtau-Ausscheidungen für Ameisen ein unwiderstehliches Nahrungsmittel ist. Da sie die natürlichen Feinde der Blattläuse aggressiv von den Blattlauskolonien vertreiben und sich dadurch diese Kolonien stark vergrößern können, muss man zeitweilig mit geeigneten Mitteln eingreifen.

Wir unterscheiden im Garten zwischen den größeren Schwarzen Wegameisen und den Gelben Weg- oder Wiesenameisen. Die Schwarzen Wegameisen legen ihre Nester besonders gerne unter Weg- oder Terrassenplatten an, die in Sand verlegt wurden. Durch die unterirdischen Aushöhlungen werden die Platten wackelig und uneben. Auf der Suche nach Nahrung stoßen sie manchmal sogar bis in die Wohnräume, insbesondere in die Küche vor. Auch auf Bäumen sind sie zu finden, wenn sich dort Blattlauskolonien angesiedelt haben. Die zwei bis vier Millimeter große Gelbe Wiesenameise legt unterirdische Bauten in Wiesen und auf Rasenflächen an, die an der Bodenoberfläche durch maulwurfsartige Erdhügel zu erkennen sind. Diese sind teilweise von Gräsern und Kräutern durchwachsen. Die Gelbe Wegameise ernährt sich hauptsächlich vom Honigtau der Wurzelläuse.

Um die Ameisen von den Blattlauskolonien fernzuhalten, sollte man die Baumstämme kurzzeitig mit Leimringen versehen, die die Wanderung der Insekten aufhalten. Die Vorliebe für „Süßigkeiten“ kann man bei der Bekämpfung einkalkulieren. Stellt man in die Nähe der Bauten Gläser mit Honigresten, Zuckersirup oder Marmelade auf, kann man damit die Ameisen abfangen. Wenn die abgeköderten Tiere auf dem Kompost ausgesetzt werden, können sie dort bei der Kompostbereitung sehr behilflich sein.

Um die Ameisen zu vertreiben, kann man auch Wermutjauche in die Bauten gießen (300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Kraut in zehn Liter Wasser etwa 14 Tage vergären lassen). Außerdem mögen Ameisen den Geruch von Aromapflanzen nicht, wie sie mediterrane Kräuter (zum Beispiel Lavendel, Thymian, Majoran) ausströmen. Man sollte beispielsweise diese Kräuter im Garten auspflanzen oder auch Pflanzenteile auslegen, um die Ameisen zu vertreiben. Zur Abwehr kann man auch Algenkalk und Kaffeesatz auf die Ameisenstraßen streuen.

Es wird davon berichtet, dass sich die Ameisen durch Kupferblech vertreiben lassen. Dazu wurde ein Stück Kupferblech in den Bau gesteckt, und schon nach kurzer Zeit waren die Ameisen anscheinend verschwunden. Überall dort, wo sich die Tiere niederlassen wollen, muss man das Blech für einen Tag in die Erde stecken. Im Handel sind verschiedenste Fertigpräparate erhältlich, die die Tiere entweder durch Lockstoffe ködern oder durch Abwehrstoffe vertreiben.


Rosen werden im Sommer häufig vom Echten Mehltau (Sphaerotheca pannosa), einer Pilzkrankheit, befallen, die empfindliche Sorten stark schwächen kann. Man spricht von einem „Schönwetterpilz“, weil die neuen Triebe und Blätter bei anhaltender Trockenheit nicht voll ausreifen können, geschwächt werden und den Pilzsporen wenig Widerstand entgegensetzen. Zum Auskeimen der durch den Wind verbreiteten Sporen müssen die Blätter für einige Stunden feucht sein, wozu die nächtliche Taubildung meist schon ausreicht. Charakteristisch ist ein mehliger, abkratzbarer Belag an Blättern und Trieben.

Die beste Vorbeugung gegen diesen Mehltaupilz, der übrigens nur Rosen befällt, ist ein feuchter, nährstoffreicher Boden in sonniger Lage. Da humose Böden die Feuchtigkeit gut speichern, sollte schon beim Pflanzen reifer (zwei Jahre alter) Kompost oder Pflanzerde aus dem Fachhandel spatentief eingearbeitet werden. Bei Trockenheit sollte man speziell Jungpflanzen, die noch nicht gut eingewurzelt sind, aber auch empfindliche Sorten des Öfteren durchdringend wässern. Damit der Boden die Feuchtigkeit gut hält, wird er dick mit Mulch abgedeckt. Bewährt hat sich dafür weniger Rindenmulch, sondern eigener grober, abgelagerter Kompost oder solcher von den kommunalen Grüngutentsorgern, der in loser Form recht preiswert ist. Damit ist gleichzeitig ein langsamer Nährstoffstrom gesichert, in dem auch Kalium reichlich vorhanden ist; dieses stärkt die Abwehrkräfte. Generell gilt, dass ADR-Rosen („Anerkannte Deutsche Rose“), die nach 1980 die Anerkennung (siehe www.adr-rose.de/html/main_adr_broschuere.htm) erhalten haben, auch gegen Echten Mehltau recht widerstandsfähig sind.

Relativ neu auf dem Markt ist das Pflanzenschutzmittel „Steinhauers Mehltauschreck“, das auch im biologisch orientierten Erwerbsgartenbau für Rosen eingesetzt wird. Man kann es sich auch selbst aus Zutaten zusammenmischen, die jede Küche zu bieten hat: Backpulver und Öl. Nachweislich hilft es gut gegen Echten und Falschen Mehltau auch an anderen Gartenpflanzen. Für eine 5-Liter-Spritzbrühe braucht man drei Päckchen Backpulver, 50 Milliliter Speiseöl, am besten Rapsöl und – damit es sich nach dem Vermischen nicht sofort wieder trennt – einen Emulgator, zum Beispiel einige Spritzer Spülmittel. Gefährdete Pflanzen werden damit, am besten vorbeugend, alle 10 bis 14 Tage abends eingesprüht. Der mehlige Belag verschwindet rasch fast völlig. Was nach einigen Tagen dann noch krank und geschädigt aussieht, wird am besten herausgeschnitten.Bezugsquelle „Mehltau Kombipack“ (Steinhauers Mehltauschreck in Kombination mit Neemöl):
Im Fachhandel erhältlich oder zu beziehen beim
Rosenhof Schultheis
Bad Nauheimer Str. 3-7
61231 Bad Nauheim
Tel. (0 60 32) 8 10 13
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Von einem Tag auf den anderen werden die Blätter und Blütenknospen der Clematis welk, die ganze Pflanze hängt herunter, und in den nächsten Tagen färben sich Triebe, Blätter und Knospen langsam dunkelbraun. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist hier die Clematis-Welke aufgetreten. Sie wird von Pilzen verursacht, wobei bis heute nicht völlig geklärt ist, um welche Pilze es sich genau handelt. Aus diesem Grund konnte bisher auch noch kein Pflanzenschutzmittel gegen die Clematis-Welke zugelassen werden.

Die Krankheit befällt insbesondere großblütige Sorten (Hybriden), aber es wird auch von Fällen berichtet, bei denen kleinblütige Wildarten erkrankten. Die Krankheit kann in jedem Wachstumsstadium auftreten, häufig befällt sie jedoch die Pflanzen kurz vor dem Aufblühen der Knospen.

Da man die Krankheit weder mit biologischen noch mit chemischen Mitteln bekämpfen kann, bleibt nur der radikale Rückschnitt der gesamten Pflanzen. Die abgeschnittenen Pflanzenteile sollten keinesfalls auf den eigenen Kompost gegeben werden, weil die Pilzsporen nur bei einer ordnungsgemäßen Heißkompostierung wirklich unschädlich gemacht werden können. Wenn man Glück hat, treiben die Pflanzen nach dem Radikalschnitt gesund wieder aus, was jedoch sehr lange dauern kann.

Sind die Pflanzen sehr stark geschädigt, sollte man sie ganz entfernen. Sicherheitshalber sollte man an die Stelle der entfernten Pflanze in den nächsten Jahren keine neue Clematis pflanzen, sondern lieber zunächst andere Kletterpflanzen auswählen.

Geeignet sind zahlreiche einjährige Kletterpflanzen für die Sommerbegrünung wie etwa Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata), Glockenrebe (Cobaea scandens), Feuerbohne (Phaseolus coccineus), Kapuzinerkresse (Tropaeolum), Zierkürbis (Cucurbita pepo var. ovifera), Prunkwinde (Ipomoea tricolor) oder auch mehrjährige Kletterpflanzen wie die Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla), Geißblatt (Lonicera) und Winterjasmin (Jasminum nudiflorum).



Häufig sind die Knospen der Rhododendren schwarz, abgestorben und blühen deshalb nicht mehr auf. Ursache dafür ist die sogenannte Rhododendron-Knospenbräune, eine pilzliche Erkrankung.

Gleichzeitig beobachtet man im Sommer an den Rhododendren kleine Zikaden. Das Auftreten von Zikaden an Rhododendren ist insofern problematisch, da diese Tiere die Knospenbräune übertragen. Die Übertragung der Pilzkrankheit erfolgt bei der Eiablage. Dazu stechen die Tiere die jungen Knospen an und legen dort ihre Eier ab. Dabei gelangt der Krankheitserreger in die Knospen.

Erwachsene Zikaden sind länglich und haben orangefarbene Striche auf den metallisch grünen Flügeln. Sie leben blattunterseits und richten dort wenig Schaden an.

Ab Juni kann man die erwachsenen Tiere gut mit Gelbtafeln fangen, die im Handel erhältlich sind. Eine große Tafel reicht für 10 bis 20 Quadratmeter. Die Tiere springen auf, sobald die Pflanze bewegt wird und kleben an der Gelbtafel fest. In der Regel reicht diese Art der Bekämpfung aus. Bei extrem starken Befall kann man ab Mitte August bis September (vor der Eiablage) mit einem nützlingsschonenden Präparat (zum Beispiel Neudosan) spritzen.

Befallene, schwarzgefärbte Knospen müssen in jedem Fall ausgebrochen und vernichtet werden (nicht auf den Kompost werfen!). Erfahrungsgemäß sind gut gepflegte Pflanzen weniger anfällig für die Knospenbräune.

Zur richtigen Pflege gehört auch das Wässern im Winter, wenn es nicht friert, denn durch die Verdunstung über die Blätter - gerade an windigen und sonnigen Wintertagen - verlieren immergrüne Pflanzen viel Wasser, das sie unter Umständen nicht aus dem Bodenvorrat nachziehen können.



Jetzt im Hochsommer wachsen die Gartenkräuter besonders stark, und manchmal weiß man gar nicht, wohin mit dem Erntesegen.

An erster Stelle steht der Frischverzehr, denn frisch geerntet schmecken Kräuter einfach am besten und sind gesundheitlich am wertvollsten. Man kann sie aber auch trocknen, tiefgefrieren und zur Aromatisierung von Essig, Öl und Wein verwenden. Damit die wertvollen Inhaltsstoffe der Kräuter voll zur Geltung kommen können, ist der richtige Erntezeitpunkt wichtig.

Am besten schneidet man sie morgens, wenn die Pflanzen abgetrocknet, aber noch nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Damit die Ernte weitergehen kann, darf man die Pflanzen nicht radikal herunterschneiden, sondern muss immer soviel stehen lassen, dass ein neuer Austrieb möglich ist.

Nicht unwesentlich für den Geschmack ist der Entwicklungszustand der Kräuter. Die meisten werden vor der Blüte geerntet, denn viele blühende Kräuter schmecken bitter oder haben einen sehr scharfen, unschönen Geschmack. Vor der Blüte schneidet man beispielsweise Oregano, Estragon, Minze, Majoran, Basilikum oder Kresse. Von anderen Kräutern kann man aber sehr wohl die Blüten verwenden, wie die von Schnittlauch, Kapuzinerkresse, Borretsch, Thymian, Salbei oder Lavendel. Sie werden unter Salate gemischt, als Brotbelag verzehrt oder man dekoriert damit kalte Platten, Fleisch- und Gemüsegerichte. Einige Blüten wie die der Kapuzinerkresse eignen sich auch zum Kandieren.

Wählt man richtig aus, können mit frischen Kräutern fast alle Gerichte gewürzt werden. Berühmt ist die „Frankfurter Grüne Soße“, die aus Petersilie, Kerbel, Borretsch, Schnittlauch, Sauerampfer, Kresse und Pimpinelle besteht, wobei individuelle Abwandlungen natürlich erlaubt sind. Kräuterquark, Kräuterbutter und Kräuterdips aus Schnittlauch, Knoblauch, Knoblauch-Laub, Petersilie, Borretsch, Kresse, Basilikum etc. sind erfrischende Beilagen zu Folien- oder Pellkartoffeln, zu frischem Brot oder zu grob geschnittener Rohkost. Kräuter-Cocktails aus Gemüsesäften, Milch, Kefir oder Buttermilch, vermischt mit einer fein gehackten Kräutermischung nach Belieben, sind nicht nur zum Frühstück echte Muntermacher.

Das Aroma frischer Kräuter lässt sich hervorragend in Essig und Öl konservieren. Welche Kräuter verwendet werden, hängt ganz vom eigenen Geschmack und vom späteren Verwendungszweck ab. Es lohnt sich in jedem Fall, wirklich gutes Öl und guten Essig zu verwenden. Für ein Kräuteröl der Provence benötigt man je einen Zweig Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei und nach Geschmack eine oder mehrere Knoblauchzehen. Die Kräuter werden in eine weithalsige Flasche gefüllt und mit Öl aufgegossen. Die verschlossene Flasche muss nun auf einer sonnigen Fensterbank „reifen“, damit die Aromastoffe der Kräuter an das Öl abgegeben werden können. Nach etwa 14 Tagen wird das Öl abgesiebt und die Kräuter entfernt. Natürlich kann man auch andere Kräutermischungen verwenden, oder auch nur mit einem Kraut arbeiten. Ebenso wie Kräuteröl lässt sich auch Kräuteressig herstellen. Dazu verwendet man beispielsweise eine Mischung aus Estragon, Dill, Zitronenmelisse, Minze, Lorbeerblättern, Knoblauch oder Zwiebeln. Da bei Essig nicht die Gefahr besteht, dass die Kräuter nach einiger Zeit in der Flasche schimmeln, kann man sie unbegrenzt im Essig schwimmen lassen.

Zum Trocknen der Kräuter werden diese wieder im optimalen Wachstumsstadium geerntet und in kleinen Sträußen kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufgehängt. Professionell trocknen lassen sich Kräuter auch in elektrischen Kräutertrocknern, deren Anschaffung aber nur lohnt, wenn man große Mengen verarbeiten will. Alternativ dazu kann man natürlich auch den normalen Backofen benutzen, wobei die Temperatur 40 Grad Celsius nicht übersteigen sollte. Den richtigen Trocknungsgrad haben die Kräuter, wenn die Blätter bei Berührung leicht rascheln. Dann kann man sie von den Stängeln lösen, zerkleinern und in luftdichte, dunkle Gläser füllen. Etikett nicht vergessen!

Getrocknete Kräuter sind bei richtiger Aufbewahrung lange haltbar und lassen sich zum Würzen vieler Gerichte verwenden. Kräutertees, entweder gemischt aus verschiedenen Kräutern oder aber auch aus einer Kräuterart, sind die besten Durstlöscher, nicht nur im Sommer. In Stoffsäckchen eingenäht können getrocknete Kräuter im Wäscheschrank ihren Duft verbreiten oder aber als belebender Badezusatz verwendet werden. Gleiche Wirkung haben übrigens frische Kräutersträuße, die man in den Wasserstrahl hängt.

Einige Kräuter lassen sich auch hervorragend tiefgefrieren. Dazu werden sie zerkleinert und portionsweise in Gefrierbeutel verpackt. Besonders gut eignen sich Petersilie, Schnittlauch, Dill, Majoran, Estragon, Basilikum und Thymian. Wer im Winter frische Kräuter genießen will, muss sich mit einer kleinen Auswahl von der Fensterbank begnügen. Hier wachsen Kresse, Schnittlauch, Petersilie auch im Winter gut heran.

Aus frischen oder getrockneten Kräutern lassen sich übrigens auch originelle Geschenke herstellen. Überreichen Sie der Gastgeberin statt eines Blumenstraußes doch einmal einen duftenden Kräuterstrauß, ein kleines Sofakissen - besonders edel aus Wildseide genäht - mit getrocknetem Lavendel gefüllt, Duftsäckchen für den Wäscheschrank, eine selbst komponierte Kräuterteemischung oder Kräuteröl und Kräuteressig in dekorativen Flaschen.



Pfingstrosen sind eine Attraktion in jedem Garten. Einzeln oder in Tuffs (Gruppen) mit einem Meter Abstand zueinander werden sie in die Beetmitte oder in den Hintergrund gepflanzt. Gut gepflegte Stauden der Pfingstrose können mindestens 20 Jahre an einer Stelle stehen. Lassen die Stauden jedoch in ihrer Blühwilligkeit nach, ist Ende August/Anfang September der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen. Auch junge Stauden werden in diesem Zeitraum neu gepflanzt.

Alte Stauden werden zurückgeschnitten, ausgegraben und mit dem Spaten geteilt. Zum Anwachsen muss jede Teilpflanze Wurzeln und mindestens zwei Triebaugen haben. Diese dürfen beim Pflanzen höchstens fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sein. Zu tief gepflanzte Pfingstrosen blühen nicht. In der Regel dauert es nach dem Umpflanzen zwei Jahre, bis die ersten Blüten erscheinen.

Optimales Wachstum erfolgt in schwachsaurem, nährstoffreichem, tief gelockertem Boden an sonnigen Standorten. Die Bodenlockerung muss mindestens 50 Zentimeter tief sein, wobei die Unterschicht nicht umgegraben wird. Schwere nasse Böden benötigen eine Aufwertung durch Sandbeimischung, leichte Böden erhalten einen Lehmzuschlag. Komposterde auf die Oberfläche verteilt, beeinflusst das Wachstum der Pfingstrosen zusätzlich positiv.

Im Handel sind heute zahlreiche Sorten der Pfingstrose erhältlich. Gut geeignet sind Züchtungen der Chinesischen Pfingstrose (Paeonia-Lactiflora-Hybriden) mit gefüllten Blüten in Weiß, Rosa und Rot. Sie erreichen eine Höhe und Breite von 70 bis 90 Zentimeter und blühen im Mai/Juni. Die Europäische Bauern-Pfingstrose (Paeonia offincinalis) wird nur 50 Zentimeter hoch und muss entsprechend enger gepflanzt werden. Ihre Blütezeit beginnt bereits zwei Wochen vor derjenigen der Hybridformen.



Auch für die Christrosen (Heleborus niger, Heleborus-Hybriden) ist August der optimale Pflanzmonat. Sie benötigen einen halbschattigen Standort (unter Bäumen) und einen frischen, kalkhaltigen Boden.

Christrosen dürfen nicht zu flach gepflanzt werden. Die Sorten von Heleborus niger blühen zwischen November und April (weiße Blüten), die von Heleborus-Hybriden im März/April. Letztere zeigen eine Farbvariation von rosa, rot, gelb oder bräunlich, je nach Sorte, und werden mit 20 bis 30 Zentimeter höher als die vorgenannten Sorten.

Die ersten Blumenzwiebeln werden gepflanzt


Obwohl die Pflanzzeit für Blumenzwiebeln mit September angegeben wird, müssen einige Pflanzen bereits im August in die Erde, damit sie ausreichend Zeit haben, anzuwachsen. Zu diesen Pflanzen gehört die unempfindliche Madonnenlilie. Sie muss bis zum Herbst einen grünen Blattschopf entwickelt haben, damit sie den Winter überlebt und im Juni des folgenden Jahres blüht.

Madonnenlilien benötigen einen lehmhaltigen, durchlässigen Boden an einem geschützten, sonnigen Standort. Der Boden sollte mit Mulchmaterial beschattet sein. Die Zwiebeln werden zehn Zentimeter tief gepflanzt, wobei sie nur mit zwei bis drei Zentimeter Erde bedeckt werden. Auch bei diesen Pflanzen erzielt man die beste Wirkung, wenn man in größere Tuffs (Gruppen) pflanzt. Der Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln beträgt 20 bis 30 Zentimeter.

Auch Herbstblüher wie Herbstkrokusse (Crocus sativus, Crocus kotschyanus, Crocus speciziosus, Crocus pulchellus lavendel), Sternbergien (Sterbergis clusiana, St. lutea), Efeublättriges Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) Kaiserkronen und Herbstzeitlose müssen jetzt im August gepflanzt werden.

Höchste Zeit für Erdbeerpflanzung


Bis zum 10. August können noch Erdbeeren gepflanzt werden. Bevor die Erdbeerpflanzen ab Mitte September die Blütenanlagen entwickeln, müssen sie gut eingewurzelt sein und mindestens fünf Laubblätter entwickelt haben. Spätere Pflanztermine haben eine sehr geringe Ernte im nächsten Jahr zur Folge.

Ein weiteres Problem beim Erdbeeranbau ist die sich immer weiter verbreitende Erdbeer-Knotenhaarlaus (Chaetosiphon), die bei ihrer Saugtätigkeit ab September verschiedene Erdbeervirosen überträgt. Durch diese Virosen wird die Ertragsleistung von Jahr zu Jahr mehr gemindert. Deshalb sollte man auch im Hausgarten alle zwei Jahre neue Erdbeeren pflanzen.

Da sich die Virosen auch in den Ablegern befinden, ist zu empfehlen, nicht selbst zu vermehren und das Pflanzgut jeweils neu zu kaufen. Beim Jungpflanzenkauf im Fachhandel oder in der Versandgärtnerei ist darauf zu achten, dass die Pflanzen aus einem kontrollierten Vermehrungsbetrieb stammen und zum Beispiel das Kontrollsiegel des Verbandes der Landwirtschaftskammern „Deutsches Markenerdbeerpflanzgut“ tragen. Pflanzen ohne dieses oder ein anderes Markenkennzeichen sollte man gar nicht erst in den Garten setzen.

Am besten kauft man Erdbeerpflanzen mit Topf- oder Pflanzballen. Sie werden in die Erde gesetzt und wachsen störungsfrei ein. Pflanzen mit nackten Wurzeln werden eine Stunde gewässert, bevor sie in die Erde kommen.

Wichtig ist dabei die Pflanztiefe. Der Vegetationskegel darf weder zu hoch noch zu tief sitzen. Richtig ist es, wenn er plan auf der Erdoberfläche liegt. Bei einjähriger Kultur pflanzt man innerhalb der Reihe mit einem Abstand von 20 Zentimetern und einem Reihenabstand von 40 Zentimetern. Bei mehrjähriger Kultur beträgt der Reihenabstand ca. 80 Zentimeter und in der Reihe setzt man die Pflanzen auf 30 Zentimeter.

Der Boden muss locker und humusreich sein. Eine Bodenverbesserung mit grober Komposterde oder anderen Humuspräparaten circa 10 Tage vor der Pflanzung ist zu empfehlen. Als Schutz vor Austrocknung und Frost wird im Winter mit einer Mulchdecke (zum Beispiel Rindenmulch) abgedeckt, wobei die Blätter unbedeckt bleiben.

Eine flache Bodenlockerung während der Vegetationszeit ist notwendig. Vorsichtig muss man mit Stickstoffdünger in der Erdbeerkultur umgehen. Zuviel Stickstoff beeinträchtigt die Erntemenge negativ und die Früchte werden weich und sehr anfällig gegen Grauschimmel (Botrytis).

Als Sorten für den Hausgarten haben sich Polka, Korona und Indukta in den letzten Jahren bewährt. Sie sind zwar kleinfrüchtig, reifen aber dunkelrot ab und sind im Geschmack ausgezeichnet. Als Frühsorte mit guten Eigenschaften hat sich Elvira hervorgetan.



Gefürchtet ist im Gemüsegarten die Kohlhernie. Diese Pilzkrankheit befällt nicht nur die gerade angebaute Kohlkultur, sondern auch alle nachfolgend gepflanzten Kohlarten. Manchmal tritt sie über Jahre hinweg immer wieder auf. Die Kohlhernie kann weder mit chemischen noch mit biologischen Mitteln direkt bekämpft werden.

Verursacht wird die Krankheit durch einen Schleimpilz, dessen Sporen bis zu 20 Jahren im Boden lebensfähig sind, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert. Der Pilz verstopft mit seinen Hyphen die Wasser- und Nährstoffleitungsbahnen der Pflanzen, wodurch diese nicht mehr optimal versorgt werden können. An warmen Tagen sieht man daher, dass die Pflanzen „schlappen“, aber Bewässerung hilft hier nicht.

Die Kohlhernie tritt besonders in verdichteten Böden auf. Der Pilz ist artspezifisch, er befällt nur Kreuzblütler, also alle Kohlarten, Rettich, Radies, Senf, Raps, Kresse, Goldlack und kreuzblütige Unkräuter. Besonders schnell werden Pak Choy, Chinakohl und Brokkoli befallen.

Deutlich zu erkennen ist die Krankheit an den Wucherungen, die der Pilz an den Wurzeln hervorruft. Sie können von leichten Verdickungen bis hin zu faustgroßen Knollen gehen. Schneidet man diese auf, enthalten sie im Gegensatz zum Befall mit dem Kohlgallenrüssler keine Larven.

Begünstigt wird die Kohlhernie durch häufigen Anbau von Kreuzblütlern und saurer Bodenreaktion. Deshalb muss der pH-Wert des Bodens im Neutralbereich (um pH-Wert 7) gehalten werden. Ein lockerer, durchlässiger Boden (den man durch die Zufuhr von Humus verbessern kann), möglichst optimale Kulturbedingungen und ein weiter Fruchtwechsel stärken die Pflanzen und helfen, den Pilz auszurotten.

Vorbeugend ist es wichtig, keine kreuzblütigen Gründüngungspflanzen wie Gelbsenf, Ölrettich oder Raps im Gemüsegarten auszusäen und Unkräuter aus der Familie der Kreuzblütler sofort zu entfernen. Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann der Pilz zum Beispiel durch zugekaufte Pflanzen eingeschleppt werden. Tritt er im eigenen Garten auf, sind die genannten vorbeugenden Maßnahmen besonders wichtig. Zu diesen Maßnahmen gehört auch äußerste Hygiene, denn der Pilz kann auch mit den eigenen Schuhen oder durch Gartengeräte übertragen werden. Befallene Wurzelteile gehören selbstverständlich nicht auf den Kompost.

Versuche zeigen, dass die Bekämpfung der Kohlhernie mit Algenkalk besonders effektiv ist. Dafür wird nicht nur der Boden mit Kalk behandelt, sondern auch die Wurzeln der Jungpflanzen. Dazu werden die Wurzelballen der Jungpflanzen 15 bis 30 Minuten lang in einen Brei aus Algenkalk mit Agrar-Bentonit Edasil sowie dem Wildkräuterextrakt SPS getaucht (200 Gramm Algenkalk, 100 Gramm Bentonit und 5 Milliliter SPS in einem Liter Wasser für 100 Quadratmeter). Der Kalk schafft eine Art „Panzer“ gegen den kalkunverträglichen Schleimpilz. Deshalb empfiehlt es sich, diese Tauchbehandlung vor der Pflanzung für alle Kohlarten auch im Hausgarten.

Bei der Verwendung von Kalkstickstoff sind unbedingt die Warnhinweise auf der Packung zu beachten, da unsachgemäße Verwendung zu Pflanzenschäden und gesundheitlichen Schäden beim Menschen führen kann!



Giersch (Aegopodium podagraria), auch Geißfuß oder Zipperleinskraut genannt, gehört zu den häufigsten Unkräutern im Garten. Die Pflanze verbreitet sich stark durch Rhizombildung, aber auch durch das Aussamen. Wird sie nicht regelmäßig entfernt, kann sie das Wachstum der Kulturpflanzen stark einschränken.

Auch wenn es schwer fällt: die Bekämpfung der Unkräuter mit chemischen Mitteln (Herbizide) hat dabei im Garten nichts zu suchen. Die sicherste Methode, Giersch aus dem Garten zu entfernen, ist das regelmäßige Jäten. Es ist wichtig, damit im zeitigen Frühjahr zu beginnen und kontinuierlich weiterarbeiten. Durch die ständige Bearbeitung und das Entfernen der Pflanzenteile wird das Unkraut stark geschwächt und die Wurzelstöcke werden ausgehungert.

Da der Samen über viele Jahre im Boden keimfähig bleibt, muss man in jedem Fall die Samenbildung der Pflanzen verhindern. Wichtig also: vor der Samenbildung aushacken. Samentragende Pflanzen gehören nur auf den Kompost, wenn eine Heißkompostierung durchgeführt wird. Ansonsten verbreitet man mit dem Kompost den Gierschsamen im gesamten Garten.

Da Giersch (wie alle Pflanzen) Licht für sein Wachstum benötigt, sollten man ihm so wenig Licht wie möglich zukommen lassen. Im Ziergarten hilft eine ständige Beschattung des Bodens mit Bodendeckern zusätzlich, das Unkrautwachstum einzuschränken. Im Gemüsegarten sollte eine Mischkultur anlegt werden, damit der Boden möglichst immer bedeckt ist. Abgeerntete Beete am besten sofort mit einer Gründüngung einsäen, um auch hier den Boden schnellstmöglich wieder zu bedecken.

In ganz extremen Fällen hilft allerdings nur noch eine Radikalmethode: das gesamte Beet mit schwarzer Mulchfolie abdecken und für die Pflanzung des Gemüses Schlitze hineinschneiden. Durch den Lichtmangel kann der Giersch nicht wachsen, allerdings können immer noch Samen im Boden liegen, die keimen, sobald bessere Wachstumsbedingungen (Licht) herrschen.



Hunde und Katzen sind uns ans Herz gewachsen – aber sie erlauben sich im Garten immer wieder Unarten, die zum Verzweifeln sind.

Alle Katzen der Nachbarschaft erklären das Möhrenbeet zum gemeinschaftlichen Katzenklo. Und ihre Krallen schärfen sie am liebsten an teuren Myrthenbäumchen. Was ist zu tun?

Eigentlich sind Katzen im Garten nützlich, weil sie Wühlmäuse vertreiben. Eine sonnige Ecke des Gartens kann für Katzen reserviert werden. Dort richtet man einen Parfümladen und eine Apotheke für Katzen ein: Katzen lieben den Duft von Katzenminze wie Nepeta faassenii (synonym Nepeta mussinii) und Katzengamander (Teucrium marum). Und wenn sie etwas Falsches gefressen haben, dann knabbern sie an Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Baldrian (Valeriana officinalis) und Beifuß (Artemisia vulgaris). Wenn im Haus noch ein sauberes, trockenes Katzenklo steht, dann wird das Möhrenbeet schnell uninteressant. Und das auch für Nachbarskatzen, wenn man im Möhrenbeet Mulch verteilt und Bindfäden kreuz und quer spannt. Die Wirksamkeit des Harfenstrauches mit dem Namen „Verpiss Dich“ (Plectranthus x caninus; synonym Coleus-caninus-Hybride) ist umstritten.


Wespen werden jetzt im Spätsommer wieder zur Plage. Die überzähligen Arbeiterinnen suchen Süßes, um ihren Hunger zu stillen. Sobald Wespen etwas Fruchtig-Süßes riechen, kommen sie an. Dabei werden sie auch angelockt von süßlichen Parfüms und Cremes. Dicht am Körper anliegende Kleidung verhindert, dass Wespen in Kragen, Ärmel oder Hosenbeine kriechen. Solange man den Wespen durch ruhige Bewegungen vermittelt, dass bei einem nichts zu holen ist, können in der Regel Stiche vermieden werden. Bei hektischen Bewegungen fühlen sie sich jedoch bedroht und stechen zu.

Für den Menschen können Stiche von Wespen durchaus gefährlich sein. Wenn man allergisch gegen Wespengift ist, kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Auch für Nichtallergiker ist es gefährlich, in den Mund- oder Rachenraum gestochen zu werden. Denn dann kann die Atemröhre zuschwellen, und Ersticken droht. Es ist ratsam, Flaschen nach Gebrauch sofort wieder zu verschließen. Dafür gibt es im Handel praktische Gummikappen und zum Trinken Strohhalme für die Kleinen.

Wespen können entgegen anders lautenden Meinungen durch bestimmte Geruchsstoffe, Summtöne, Lampen oder Ähnliches nicht vertrieben werden. Man kann Wespennester fachmännisch entfernen lassen oder Wespenfallen aufstellen. Frei im Gebüsch hängende Nester werden von seltenen und streng geschützten Wespenarten gebaut. Hier ist in jedem Fall der Fachmann zu Rate zu ziehen. Die kommunalen Umweltämter helfen gerne weiter.

Wespenfallen kann man entweder im Fachhandel kaufen oder kostenlos und einfach selbst bauen: Man nehme eine 1,5-Liter-Einwegplastikflasche, ein scharfes Teppichmesser, ein paar kleine Kieselsteine, ein Hefeweizen, Marmeladenreste, Wasser und gegebenenfalls Spülmittel. Die Flasche wird im oberen Drittel rundum abgeschnitten. In den unteren Teil werden die Kieselsteine als Gewicht gelegt, dann kommt noch ein Schluck Hefeweizen oder ein Krümel Backhefe hinein. Der Gärgeruch hält Honigbienen fern. Ein wenig Marmelade oder süße Obstsäfte runden den Cocktail ab. Mit Wasser das Ganze auf ein Drittel des Flascheninhaltes auffüllen und einen winzigen(!)Tropfen Spülmittel hinzugeben. Der abgeschnittene Flaschenhals wird nun umgedreht mit etwas Druck in die untere Hälfte geschoben – fertig ist die Reusenfalle. Gegen Umkippen gesichert an einen regengeschützten Ort gestellt, lassen sich die Wespen erfolgreich vom Kaffeetisch im Garten weglocken.


Bald kommt der Herbst mit Sturmwind und verursacht ein wildes Durcheinander im Garten. Damit die Blumenpracht nicht vom Winde verweht wird, ist ein Windschutz nötig. Er schützt nicht nur die Pflanzen, sondern verbessert auch das Kleinklima. Luftfeuchtigkeit und Temperatur steigen, und die Pflanzen wachsen besser. Beim Anlegen eines Schutzes ist darauf zu achten, dass die Barriere nicht zu dicht wird. Hinter dichten Wänden bilden sich Wirbel, und der Wind fegt umso heftiger an den Seiten des Hindernisses vorbei. Eine Verminderung der Windgeschwindigkeit ohne große Umlenkung ist also erwünscht. Das wird am besten durch locker aufgebaute Hecken oder einen durchbrochenen Zaun erreicht. Lattenzäune lassen sich sehr schön mit Kletterhortensien, Kletterrosen oder Clematis und Hopfen beranken. Heimische Heckensträucher wie Hainbuche, Rotbuche oder Weißdorn haben sich seit Jahrhunderten als dauerhafter Windschutz bewährt. Sie bieten darüber hinaus einen Lebensraum für die heimische Tierwelt und filtern mit ihrem Laub Staub und Schadstoffe aus der Luft.Eine Liste geeigneter Heckengehölze und weitere Informationen gibt es unter:
www.wdr.de/tv/ardheim/tipps/0210_3.phtml


Es soll Gärtner geben, die über eine große Apfelernte stöhnen. Und Fallobst wird dann gleich liegen gelassen. Dies ist einerseits schlecht wegen der Raupen des Apfelwicklers, die somit unbehelligt bleiben. Andererseits auch nicht notwendig, denn Überschüsse lassen sich prima zu Apfelsaft verwerten.

Notwendig ist ein elektrisch betriebener Entsafter mit einer rotierenden Messerscheibe und einem Sieb, das den Saft vom Trester trennt. Die Äpfel müssen dazu lediglich ein wenig aufgeschnitten werden. Fauliges und Verschimmeltes entfernen. Wurmstichiges nicht auf den Kompost, sondern in die Mülltonne befördern.

Der Saft enthält noch viele Feststoffe, daher nochmals mit einem feinen Küchensieb filtern. Wem dann noch zu viel Trübes im Saft schwimmt, lässt alles entweder über Nacht stehen, damit es sich absetzt, oder seiht es anschließend durch ein Tuch. Aus 4 Kilogramm Äpfeln kann man mit gut 1 Liter Saft rechnen. Durch Luftsauerstoff werden Saft und Trübteile sehr rasch braun, was manche optisch stört. Dies lässt sich mit ein paar Spritzern Zitronensaft unterbinden und auch wieder rückgängig machen. Genauso gut wirkt auch etwas Ascorbinsäure (Vitamin C).

Birnen sind nach unserer Erfahrung für diese Art der Entsaftung nicht geeignet. Es bildet sich ein weicher Brei; der Saft lässt sich nur mit Mühe abtrennen.

Frischer Saft hält sich im Kühlschrank etwa zwei Tage, je nachdem, wie viel vom Fauligen hineingelangt ist, vielleicht auch länger. Zur Konservierung wird er kurz aufgekocht und in saubere und gut vorgewärmte Flaschen abgefüllt. Wichtig ist es, bis zum Rand aufzufüllen und den Deckel sofort festzuschrauben. So haben neue Keime aus der Luft in der Flasche keine Chance. Nach dem Abkühlen hat sich ein kleines Vakuum im Flaschenhals gebildet.

Apfelsaft lässt sich aber auch zu Apfelgelee verarbeiten. Dazu die Anleitungen auf den Gelierzuckerverpackungen beachten.

Noch ein Tipp: Köstlichen Apfel-Federweißen erhält man, wenn man den Apfelsaft (um Fehlgärungen zu vermeiden, nur sterilen Saft nehmen) mit geeigneter Hefe versetzt. Gut geeignet ist der Hefesatz des eigentlichen Federweißen aus Rebensaft, der im Herbst verkauft wird, oder man verwendet Reinzuchthefe. Einfach die Hefe in den Saft geben, den Rest besorgen die Pilze. Die Flasche sollte nicht ganz voll sein, weil die Gärungsgase Platz brauchen, und den Deckel nur lose auflegen. Keinesfalls zuschrauben, sonst entsteht ein Überdruck, dem normale Flaschen nicht gewachsen sind. Nach zwei bis drei Tagen hat sich bei Zimmertemperatur ein herrlich moussierender, alkoholhaltiger Apfelwein gebildet, der jung getrunken wird. Wer richtigen, lagerfähigen Apfelwein herstellen will, benötigt – neben den entsprechenden Kenntnissen – das richtige Zubehör (Gäraufsatz, Reinzuchthefe, Nährsalze etc.).


Sofern nicht bereits geschehen, sollten im September um die Stämme von Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen Fanggürtel aus 15 Zentimeter breiter Wellpappe angebracht werden. Dieses Versteck wird sehr gerne von Raupen des Apfel- und Pflaumenwicklers aufgesucht, die das Fallobst verlassen und ein geschütztes Versteck für den Winter suchen. Sie sind Nachkommen der zweiten Faltergeneration des Jahres (siehe auch: Wickler-Schmetterlinge an Obstbäumen bekämpfen). Statt in Borkenritzen des Stammes spinnen sich die Raupen gerne unter dieser Wellpappe ein.

Doch auch den selteneren Großen Frostspanner, ab September unterwegs, und den gefährlichen Kleinen Frostspanner (ab Oktober) kann man hiermit abfangen. Hier sind die flügellosen Weibchen bis in den März hinein unterwegs nach oben, um in den Kronen ihre Eier abzulegen. Die Raupen erscheinen sehr früh im Jahr und vernichten Knospen und junge Triebe (siehe: Schädlinge und Krankheiten an Obstgehölzen). Damit die Weibchen unter der Wellpappe bleiben, wird diese nur am oberen Ende sehr fest gebunden (zum Beispiel mit kräftigem Draht), das untere liegt lediglich locker auf. Wegen dieser Frostspanner muss die Wellpappe wöchentlich kontrolliert werden. Dabei Raupengespinste, Frostspannerweibchen und deren Eier (dunkelrot, etwa mohnkorngroß) vernichten, zum Beispiel mit einer Drahtbürste abschrubben. Alternativ können Leimringe um den Stamm (wie auch um Stützpfähle!) gewickelt werden, an denen die Weibchen kleben bleiben. Unbedingt Leimringe in grüner Farbe verwenden, sonst werden andere Insekten angelockt und mit ihnen dann leider auch Singvögel. Der Kleine Frostspanner befällt, außer Pfirsiche, alle Obstgehölze, am liebsten aber Süßkirschen. Bei den Leimringen muss bis zum März die Klebefähigkeit gewährleistet sein.


Viele Sommerblumen begeistern über Wochen und Monate mit ihren Blüten, die sie unermüdlich ständig neu bilden. Ungefüllte Dahlien, Kosmeen, Petunien und Spinnenblumen blühen oft bis weit in den Oktober hinein. Gleichzeitig reifen sehr viele Samen heran. Wer die Samenstände frühzeitig nach dem Verblühen abschneidet, fördert die Neubildung von Blüten. Dennoch kann es lohnen, einige ausreifen zu lassen, um Saatgut für die nächste Saison zu erhalten. Dazu sammelt man die Samen an einem trockenen Tag, lässt sie noch für ein paar Tage nachtrocknen und füllt sie dann in einen trockenen Behälter, zum Beispiel ein Filmdöschen.

Die Haltbarkeit der Samen wird erhöht, wenn die Luft kühl und sehr trocken ist. Manchmal hat man kleine Silicagel-Päckchen übrig, als Trockenmittel manchen Waren beigelegt. Die können in solch einem Filmdöschen die Luftfeuchte binden. Unbedingt auf ausreichende Beschriftung achten, wie Sortenname und Erntedatum. Wird das Saatgut im Briefumschlag aufbewahrt, dann auf eine trockene und kühle Umgebungsluft achten. Aus manchen Samen entstehen völlig neue Formen und Farben, zum Beispiel aus ungefüllten Dahlien, deren Knollen ja auch frostfrei überwintert werden können. Gelegentlich sind die Farben allerdings enttäuschend, weil manche Sorten nicht samenecht sind.



Die Raupen einiger Kleinschmetterlinge fressen in den Früchten unserer Obstbäume. Die Folge ist ein vorzeitiger Fruchtfall. Dieses wurmstichige Fallobst sollte so früh wie möglich entfernt werden, damit der Generationszyklus unterbrochen wird und die Schädlinge sich nicht weiter vermehren. Äpfel mit der Raupe des Apfelwicklers lassen sich meist noch verzehren, wenn die schlechten Stellen herausgeschnitten werden. Lagern lassen sie sich allerdings nicht.



Im Freiland können unter anderem noch Salat und Gemüse gesät werden, die eine schnelle Entwicklungszeit haben (Radieschen, Kresse). Spinat kann, wenn der Herbst recht warm ist und das Beet ausreichend besonnt wird, noch vor dem Winter geerntet werden. Ansonsten muss man bis zum Frühjahr warten. Frostverträglich und aussaatwürdig sind auch Feldsalat und Winterportulak (Postelein).



Im September gibt es meist noch etliche warme Tage. Die lassen sich für eine rasche Verrottung des Kompostmaterials nutzen, denn die Wärme steigert die Aktivität von Mikroorganismen, Pilzen und Gliedertieren. Deren Tätigkeit wird erleichtert, wenn der Kompost umgeschichtet wird. Dabei kommt das ursprünglich Oberste zuunterst. Wenn dann noch verdichtete Schichten gelockert werden und noch nicht verrottetes Material mit älterem vermischt wird, kann Sauerstoff an die Pflanzenreste gelangen und für einen neuen Schub bei den Umsetzungsprozessen sorgen.



Wenn die ersten Blätter fallen, ist es an der, Zeit den Teich gegen herabfallendes Laub zu schützen. Hierzu eignet sich am besten ein feinmaschiges Netz mit einer Maschenweite von circa 5 bis 10 Millimeter, damit auch kleine Blätter, Nadeln und Samen abgehalten werden. Es sollte zeltartig etwa 1,20 Meter über der Wasseroberfläche gespannt werden und am Rand mit Steinen beschwert werden. Der Abstand zur Wasseroberfläche ist wichtig, damit das Laub einfach vom Wind heruntergeweht werden kann und sich am Rand sammelt.

Schwimmpflanzen, die nicht winterhart sind, müssen an einem frostfreien Platz überwintert werden. Hierzu bieten sich beispielsweise alte Wannen oder ähnliche Behälter im Wintergarten oder Gewächshaus an. Eine kostengünstige und einfache Möglichkeit ist die Überwinterung in Spießkübeln.

Allgemein sollten jetzt stark wuchernde Pflanzen ausgedünnt werden, um das Gleichgewicht für die Winterruhe herzustellen. Röhrichtpflanzen sollten unbedingt stehen bleiben, damit Faulgase aus dem Teich durch die Stängel entweichen können. Diese Regel gilt für die gesamte Winterzeit, also auch während der Schneeperiode.


Johannisbeersträucher sind schon längst abgeerntet. Sofern nicht bereits geschehen, werden die Sträucher jetzt ausgelichtet. Sehr alte und knorrige Äste werden am Grund entfernt, denn diese lassen im Ertrag nach. Dann werden die Sträucher ausgelichtet, damit mehr Luft und Licht ins Innere gelangt. Überlange und wenig stabile Triebe einkürzen.

Das Schnittgut nicht wegwerfen, sondern zum Anziehen neuer Sträucher nutzen. Geeignet sind Abschnitte, die dieses Jahr gewachsen sind. Die Triebe sollten möglichst kräftig sein und in Stücke von etwa 15 Zentimetern mit jeweils etwa sechs Augen aufgeteilt werden. Die Blätter und die weiche Triebspitze entfernen und die Schnitte etwa 0,5 Zentimeter unterhalb eines Auges führen. Der Schnitt über dem oberen Auge sollte schräg geführt werden, der Schnitt unter dem Basisauge gerade. So kann die Wuchsrichtung nicht verwechselt werden.

Diese Steckhölzer werden nun mit der richtigen Seite (das heißt der der Wurzel zugewandten Seite) etwa mit zwei Dritteln ihrer Länge in humose, leicht sandige Erde gesteckt. Der Abstand zwischen den einzelnen Stecklingen sollte etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen. Nun noch gut wässern und in der Folge feucht halten. Im übernächsten Jahr ist dann mit den ersten Früchten zu rechnen.



Ab Ende September sind die Frostspanner unterwegs. Die flügellosen Weibchen wandern die Baumstämme empor, um nach der Paarung Eier abzulegen.

Entweder, man legt Leimringe an, an denen die Weibchen festkleben – aber nur die grünen Ringe verwenden, weiße locken zu viele andere Insekten an, die ihre Neugierde mit dem Leben bezahlen – oder man bindet Wellpapp-Streifen um die Stämme, unter die die Weibchen kriechen, wenn nur der obere Rand festgebunden wird. Die Weibchen müssen dann hin und wieder abgesammelt und vernichtet werden.

Beim Anbringen der Ringe dürfen eventuelle Stützpfähle nicht vergessen werden.



Zu dieser Jahreszeit ist es äußerst günstig, Efeu zu vermehren. Es werden etwa 20 Zentimeter lange frische Triebe direkt in leicht sandige humose Erde gesteckt, angegossen und danach im Gewächshaus aufbewahrt. Wichtig ist, dass die Triebe bereits ein wenig verholzt und nicht zu weich sind.

Durch Anwendung von Wurzelbildungshormonen (verschiedene Präparate in Gartencentern erhältlich) auf den Schnittstellen oder zum Gießwasser kann die Wurzelentwicklung generell bei Stecklingsvermehrung effektiv unterstützt werden. Efeustecklinge bilden in der Regel aber auch von selbst genügend Wurzeln.

Es bietet sich beim Efeu natürlich auch an, bewurzelte Ausläufer für die Vermehrung zu verwenden. Man trennt den bewurzelten Spross mit einer Schere von der Mutterpflanze (zwischen den Knoten schneiden) und teilt den Trieb in mehrere Stücke mit gesundem Wurzelsystem. Die unteren Blätter sollten entfernt werden und jedes Stück in einen separaten Topf oder direkt an seinen endgültigen Platz gepflanzt werden.

Auch bei bereits bewurzelten Stecklingen ist die Verwendung von Wurzelsubstrat mit Wurzelbildungshormon eine gute Unterstützung, um das Wurzelwachstum zu fördern.



Rhabarberstauden werden bei guten Bedingungen bis zu 20 Jahre alt. Sie brauchen gut durchlässige, nährstoffreiche Böden, das heißt, vor der Pflanzung arbeitet man reichlich Kompost in den Boden ein. Eine Düngung mit Stallmist oder Kompost sollte auch bei den bestehenden Stauden wenigstens einmal im Herbst oder im Frühjahr durchgeführt werden. Zusätzlich ist im Frühjahr, also vor der Wachstumsperiode, eine Stickstoffdüngung zu empfehlen.

Die Stauden gedeihen bei gemäßigtem, nicht zu warmem Klima am besten. In der kalten Jahreszeit vertragen die Wurzeln sogar bis zu minus 15 Grad Celsius.

Die Vermehrung wird in der Ruheperiode ab Anfang Herbst durchgeführt. Es werden etwa 10 Zentimeter dicke Teilstücke mit mindestens einer Knospe von der Mutterpflanze abgestochen, sobald die Blätter abgestorben sind. Die Teilstücke werden mit 75 bis 90 Zentimeter Abstand gepflanzt, die Wurzeln mit Erde bedeckt, so dass die Knospe knapp über der Oberfläche ist.

Die wichtigste rotfleischige Rhabarbersorte ist übrigens „Holsteiner Blut“, empfehlenswert ist auch die Sorte „The Sutton“.



Rosenkohl (Brassica oleracea) wird etwa fünf Monate nach Aussaat geerntet, wobei es je nach Reifezeit frühe, mittlere und späte Sorten gibt. Bei der Ernte ist es empfehlenswert, zuerst die untersten Röschen zu ernten, denn die oberen entwickeln sich noch.

Möchte man die Röschen einfrieren, so müssen sie geerntet werden, bevor die äußeren Blätter durch den ersten Frost beschädigt werden.

Sollten die Röschen bis Mitte September noch nicht zufriedenstellend ausgereift sein, kann es von Vorteil sein, die Pflanzen zu köpfen, wodurch eine zusätzliche Wachstumsphase eingeleitet wird. Ein kleiner Nachteil bei dieser Maßnahme ist jedoch, dass die Röschen dann oft nicht mehr sehr fest werden, da das Wachstum schneller als gewohnt erfolgt. Als vorbeugende Maßnahme ist regelmäßiges Wässern sehr wichtig, damit ein gleichmäßiges Wachstum der Röschen möglich ist.

Bezüglich der Sorten bringen moderne F1-Hybriden (also die erste Generation von zwei ausgewählten reinrassigen Elternpflanzen) festere und einheitlichere Röschen hervor. Die traditionellen Sorten erzeugen dagegen eher unregelmäßige, große Röschen.

Die Entwicklung der Röschen ist aber auch deutlich von der Düngung im Frühjahr beeinflusst - so führt die Einarbeitung von frischem Stallmist ebenfalls zu großen, lockeren Röschen.



So schön der Herbst auch sein mag, manch ein Gartenbesitzer rauft sich jetzt wieder die Haare. Wohin mit den Gartenabfällen, die im Herbst besonders reichlich anfallen? Die Kompostbehälter sind voll, eine grüne Tonne nicht vorhanden und das Laub fällt und fällt.

Bevor man den Garten in den Winterschlaf schickt, sollte man ihn zudecken, und dazu sind viele Gartenabfälle gut geeignet. Mulchen heißt das Zauberwort - das Bedecken des Bodens mit organischem Material. Dahinter verbirgt sich viel mehr als die Entsorgung der Gartenabfälle.

Mulchen wirkt sich positiv auf Boden und Pflanzen aus. Der Boden bleibt länger feucht und locker, Unkraut kann unter der Mulchdecke nicht so schnell auflaufen und das organische Material bietet Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen reichlich Nahrung, die in wertvollen Humus und letztlich in Pflanzennährstoffe umgesetzt wird.

Zum Mulchen eignen sich unter anderem organische Substanzen, die im Garten anfallen, wie Rasenschnitt, Laub, Staudenschnitt und holzige Abfälle. Man streut sie ca. drei bis fünf Zentimeter dick auf den Beeten aus. Unter Hecken, Bäumen und Sträuchern lässt man das abfallende Laub einfach liegen. Rasenflächen müssen allerdings mit einem Fächerbesen von Laub befreit werden, damit die Gräser nicht verfaulen und ersticken.


Beim Mulchen sind folgende Punkte zu beachten:
Mulchmaterial nie auf ausgetrocknete und verfestigte Böden ausbringen. Schwere, nasse Böden werden nur dünn bedeckt, damit Luft zirkulieren kann. Ansonsten beginnt das Material zu faulen, wird schleimig, stinkt und richtet an den Kulturpflanzen Schäden an. Das Laub kranker Pflanzen gehört in die Mülltonne und nicht in den Garten, wo sich die Krankheitserreger verbreiten können.


Traten in diesem Jahr viele Schnecken im Garten auf, sollte man nur dünn mulchen, um den Schnecken nicht ein warmes, nahrhaftes Winterbett zu bereiten. Schnecken zerkleinern übrigens absterbendes organisches Material und bereiten es damit anderen Bodenlebewesen für die weitere Zersetzung vor.


Wer jetzt Blumenzwiebeln pflanzt, erlebt im Frühjahr sein buntes Wunder. Nicht nur Tulpen und Narzissen müssen ab September (bis spätestens Frostbeginn) in den Boden. Zu den ausgefallenen, aber nicht minder dekorativen Frühjahrsblühern gehören Kibitzei (Frittilaria meleagris), Winterling (Eranthis hyemalis), Frühlingslichtblume (Colchicum bulbocodium), Schneestolz (Chinodoxa), Blumenlauch (Allium), Berganemone (Anemone blanda), Hundszahn (Erythronium), Zwiebeliris, Märzbecher (Leucojum vernum), Milchstern (Ornithogalum umbellatum), Puschkinie (Puschkinia scilloides), Blaustern (Scilla bifolia) und andere mehr. Da nicht alle Blumenzwiebeln zur gleichen Zeit blühen und auch die einzelnen Sorten unterschiedliche Blühtermine haben, kann man bei geschickter Auswahl einen Blütenflor vom Vorfrühling bis in den Frühsommer erreichen.

Lichte Gehölzränder, Staudenrabatten und Rosenbeete sind ideale Standorte für fast alle Blumenzwiebeln. Die schönsten Blüheffekte werden erzielt, wenn man mehrere Zwiebeln einer Art in Tuffs zusammenpflanzt.

Blumenzwiebeln lieben einen gut durchlässigen Boden. Unter Umständen muss er mit Sand vermischt werden. In schweren, zu Staunässe neigenden Böden können die Zwiebeln leicht verfaulen. Mitunter reicht es aber schon, erst 1 bis 2 Zentimeter dick Sand ins Pflanzloch zu streuen. Grundsätzlich sollten die Zwiebeln mit so viel Erde bedeckt sein, wie sie hoch sind. Das bedeutet für eine 6 Zentimeter hohe Narzissenzwiebel ein etwa 12 Zentimeter tiefes Pflanzloch. Praktisch sind spezielle Pflanzhilfen für Blumenzwiebeln, an denen außen eine Längenmarkierung angebracht ist. Der Aushub wird mit einem Griff wieder ins Pflanzloch zurückbefördert.

Schutz vor Mäusefraß bieten gitterartige Blumenzwiebelschalen, die in den Boden gesenkt werden. Vor allem Krokusse und Tulpen sind gefährdet, wohingegen Narzissen durch Giftstoffe geschützt sind. Die meisten Arten wünschen einen neutralen bis leicht sauren Boden. Notfalls einen milden Algenkalk bei der Pflanzung oberflächlich einarbeiten. Ebenso etwas Hornspäne als Stickstoff-Langzeitdünger. Über Winter ist eine leichte Schutzdecke aus Fichtenreisig und Laub angebracht, sofern starke Kahlfröste drohen. Im Frühjahr ein wenig reifen Kompost streuen, mehr Dünger ist nicht nötig. Sehr gut machen sich Blumenzwiebeln auch in Töpfen. Entweder werden sie zum Schutz vor starken Frösten im Boden versenkt oder an eine geschützte Stelle gestellt und mit Fichtenreisig geschützt. Sind die Zwiebeln lange genug der Winterkälte ausgesetzt gewesen – das dürfte so im Januar der Fall sein –, können die Töpfe ins Haus geholt und in einem kühlen Raum vorgetrieben werden.

Winterharte Blumenzwiebeln bleiben über Jahre im Boden. Um jedes Frühjahr einen schönen Blütenflor zu erleben, müssen die verblühten Blüten abgeschnitten werden. Das Laub lässt man am besten langsam abwelken, damit die Zwiebeln Energie für die nächste Blüte speichern können. Viele stört zwar das Laub – dennoch sollten die Blätter wenigsten sechs Wochen nach der Blüte nicht geschnitten werden. Während des Sommers müssen Blumenzwiebeln nicht besonders gepflegt werden. Am besten markiert man die Stellen, an denen sich die Zwiebeln befinden, um dort eine vorsichtige Bodenbearbeitung vornehmen zu können.



Blühende Tulpen zu Weihnachten? Kein Problem! Alle, die sich schon im Winter an den typischen Frühjahrsblühern der Gärten und Parks erfreuen wollen, können diese Pflanzen in Töpfen im Haus heranziehen.

Dazu werden in den Gartenfachgeschäften speziell behandelte Blumenzwiebeln (zum Beispiel präparierte Hyazinthen) angeboten, die auch unter den Bedingungen im Zimmer hervorragende Blütenpracht zeigen.

Tulpen, Ritterstern (Hippeastrum), Krokusse, Narzissen, Glücksklee, Maiglöckchen und andere werden in sandige Blumenerde gepflanzt. Es ist darauf zu achten, dass die Töpfe groß genug sind und die Zwiebeln, Knollen und Rhizome vollständig mit Erde bedeckt sind.

Besonders wirkungsvoll ist es, mehrere Zwiebeln in einen Topf zu setzen. Hyazinthen können auch auf Wasser aufgesetzt werden, wobei man die typischen Hyazinthengläser verwendet. Da auch diese Pflanzen im Dunkeln austreiben, versieht man die Zwiebeln mit einem sogenannten Hyazinthenhütchen, bis sich der Austrieb deutlich zeigt. Auch Narzissen, die sogenannten Tazetten, werden auf Wasser gezogen. Damit die Wurzeln Halt finden, werden die Zwiebeln in ein mit Kies gefülltes Gefäß gepflanzt, das mit Wasser befüllt wird. Wichtig ist dabei, dass die Zwiebeln nicht im Wasser stehen, da sie sonst faulen würden. Auch die Wassernarzissen müssen dunkel stehen, bis sich der Austrieb zeigt.

Entscheidend für den winterlichen Blütenerfolg aller vorgestellten Blumenzwiebelgewächse ist die zeitige Pflanzung im Herbst. Bei Temperaturen unter neun Grad Celsius bilden sich die Wurzeln, was meist bis Dezember dauert. Gleichzeitig entwickelt sich der Spross. Während der Bewurzelung müssen die Pflanzen kühl und dunkel stehen. Erst wenn genügend Wurzeln gebildet sind und wenn der Spross mit der Blüte aus dem Zwiebelhals gewachsen ist - dann verjüngt sich der Spross im unteren Bereich wieder -, können die Pflanzen hell aufgestellt werden. Besonders wichtig ist nun die Einhaltung der richtigen Temperatur. Oftmals blühen die Pflanzen nicht, weil sie zu warm gestanden haben, der Fachmann spricht vom Steckenbleiben der Blüte. Mehr als zehn Grad Celsius sollte man den Pflanzen zunächst nicht gönnen. Erst wenn die Blüte aufgeht, kann man sie wärmer, aber nicht über 20 Grad Celsius aufstellen. Je wärmer die Pflanzen stehen, desto schneller sind sie verblüht.

Wer jetzt keine Zeit hat, die Blumenzwiebeln aufzusetzen, muss aber Weihnachten nicht auf diesen außergewöhnlichen Augenschmaus verzichten. Blühende Zwiebelgewächse werden in dieser Zeit auch in Gärtnereien, Blumengeschäften und Gartencentern angeboten.



Gemüse aus dem Garten kann nicht nur durch Einfrieren oder Einwecken haltbar gemacht werden. Viele Gemüsearten lassen sich auch mehrere Monate im Keller lagern. Allen voran die Kartoffel, die einen trockenen, kühlen und gut belüftbaren Lagerraum benötigt. Geeignet sind aber nur mittelfrühe und späte Sorten, wobei die Ware gut ausgereift, sauber, trocken und unbeschädigt sein muss.

Im Handel erhältliche Lattenkisten haben sich als Aufbewahrungsort gut bewährt. Man kann die Ware aber auch lose auf Lattenroste aufschütten, wobei die Schütthöhe 40 Zentimeter nicht überschreiten darf. Zusammen mit Kartoffeln kann man Zwiebeln und Knoblauch lagern.

Andere Gemüsearten benötigen einen luftfeuchten Raum, damit sie nicht frühzeitig schrumpeln. So kann man zum Beispiel Knollensellerie mit dem Wurzelballen ausgraben und in feuchtem Torf im Keller einschlagen. Entfernt man alle Blätter bis auf die Herzblätter, treiben diese bei Tageslicht wieder aus und es ist ständig frisches Suppengrün vorhanden.

Auch Möhren lassen sich im Keller lagern. Sie werden in mit Torf gefütterte Tongefäße gelegt. Wichtig ist die ständige Feuchtigkeitskontrolle.

Äpfel, Birnen und auch Tomaten dürfen nicht zusammen mit Gemüse gelagert werden, da sie bei der Nachreife das natürliche Reifegas Ethylen ausscheiden, was die Alterung von Gemüse beschleunigt.

Obst wird lagenweise in Horte ausgelegt, damit es keine Druckstellen gibt und faule Früchte sofort aussortiert werden können.

Kleine Mengen Äpfel kann man auch in dünnen Polyäthylenbeuteln bis circa Weihnachten lagern. Die Beutel müssen mit einer Nadel perforiert werden, damit das Reifegas entweichen kann.

Im Herbst erntet man grüne Tomaten mit Stiel und legt sie in flache Kisten aus, die mit klarer Folie umgeben sind. An einem warmen und hellen Ort reifen sie in drei bis fünf Wochen aus.

Reife Kürbisse erntet man ebenfalls mit Stiel und lagert sie an einem kühlen, frostfreien Ort. Dort sind sie mehrere Monate haltbar.



Die Nussernte ist eine Sache für bequeme Gärtner, denn man muss nur warten, bis die Hasel- und Walnüsse vom Strauch oder Baum fallen. Erst dann sind sie reif und lagerfähig.

Beim Sammeln muss man allerdings in manchen Gegenden recht schnell sein, sonst haben sich bereits Waldmäuse oder Eichhörnchen bedient. Je nach Witterung kann sich die Ernte über zwei bis vier Wochen hinziehen.

Hasel- und Walnüsse sind reich an Kohlenhydraten und Fetten, aber in frischem Zustand haben sie auch einen gewissen Wasseranteil. Er muss durch Trocknung so weit reduziert werden, dass die Nüsse haltbar werden.

Zunächst werden die Nüsse von den gebräunten Fruchtschalen befreit. Bei Walnüssen tut hier eine Wurzelbürste gute Dienste. Beschädigte Nüsse sortiert man dabei gleich für den baldigen Verzehr aus.

In einem kühlen und nassen Jahr wie dem jetzigen kommen Walnüsse mit löchriger oder dünner Schale recht häufig vor (so genannte Papiernüsse). Diese Nüsse sind nicht lagerfähig und müssen ebenfalls schnell verzehrt werden.

Zum Trocknen legt man die Nüsse auf Holzsteigen oder Drahtsiebe an einen luftigen, schattigen Ort aus. Gut geeignet sind Dachböden (auf Mäuse achten!) oder auch schattige, regensichere Vordächer. Keinesfalls darf man die Nüsse in der Sonne oder auf der Heizung trocken.

Um die gleichmäßige Trocknung zu fördern, werden die Nüsse anfangs regelmäßig gewendet. Nach etwa vier Wochen ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen und die Nüsse können in Netze verpackt und an einem luftigen Ort aufgehängt werden. Durch den hohen Fettgehalt können Nüsse relativ schnell ranzig werden und sollten nicht zu lange gelagert werden.



Die Angst vor Fassadenbegrünung ist unbegründet, wenn Fassade und evtl. vorhandener Anstrich in Ordnung sind. Ganz im Gegenteil: Bei richtiger Pflanzenauswahl wird die Hauswand vor Witterungseinflüssen geschützt, im Sommer gekühlt und im Winter gewärmt.

Der Hauptgrund für eine Fassadenbegrünung ist aber nach wie vor die optische Wirkung. Dabei sollte man schon genau hinsehen, denn mache schöne alte Fassade ist im Laufe der Jahre vollständig hinter Wildem Wein verschwunden. Eigentlich schade, hätte man doch mit Pflanzen, die an einem Gerüst gezogen werden, grüne Akzente an der Fassade setzen können.

Grundsätzlich kann natürlich jede intakte Fassade mit Pflanzen begrünt werden. Defektes Mauerwerk oder bröckelnder Putz müssen vor der Begrünungsmaßnahme in Ordnung gebracht werden. Danach bieten die Kletterpflanzen der Fassade Schutz.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Putz unter einer Pflanzendecke 60 bis 70 Jahre unbeschädigt blieb, während der unbegrünter Häuser in gleicher Lage in dieser Zeit mehrfach ausgebessert werden musste.

Daneben helfen Kletterpflanzen beim Energiesparen. Durch ein stehendes Luftpolster zwischen Außenwand und Pflanzen wird ein zu schneller Luftaustausch vor der Fassade verhindert. Gleichzeitig wird die Außenwand vor Regen geschützt, so dass keine Verdunstungskälte auftreten kann. Dagegen schützt die Bepflanzung im Sommer die Wände vor einer allzu starken Wärmeaufladung.


Um die optimale Wirkung der Begrünung zu erreichen, muss je nach Himmelsrichtung die entsprechende Pflanzenauswahl getroffen werden: Südseite:
Sommergrüne Pflanzen mit Klettergerüst (zum Beispiel Pfeiffenwinde (Aristolochia macrophylla), Weinrebe (Vitis vinifera), Glyzinie (Wisteria floribunda). So wird im Sommer zu große Erwärmung der Wand verhindert, im Winter kann sich die Wand dagegen durch Sonnenbestrahlung aufwärmen. Westseite/Nordseite:
Immergrüner Bewuchs auf Rankgegrüsten, damit ein dämmendes Luftpolster zwischen Wand und Bewuchs entsteht: Efeu (Heders helix), Echter Jasmin (Jasminum nudiflorum). Ostseite:
Falls die Wand regelmäßig von der Morgensonne beschienen wird, wie eine Südwand bepflanzen, ansonsten wie eine West-/Nordwand.


Kletterhilfe ja oder nein?
Die meisten Kletterpflanzen benötigen eine Kletterhilfe. Ein Gerüst aus Dachlatten mit einem Abstand senkrecht und waagerecht von 40 Zentimetern, einen Drahtverspannung, eine Baustahlmatte (durch Anstrich gegen Korrosion schützen!) oder andere, im Fachhandel erhältliche Kletterhilfen werden mit einem Abstand zur Wand von ca. zehn Zentimetern angebracht. Damit die Pflanzen nicht in Dachrinnen oder Dächer einwachsen, darf das Gerüst nicht ganz hinauf reichen.

Kletterpflanzen, die Haftscheiben oder Haftwurzeln ausbilden, benötigen keine Kletterhilfen. Zu diesen Pflanzen gehören Efeu (Hedera helix), Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia), Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) und andere. Bei diesen Pflanzen muss man besonders darauf achten, dass sie nicht in den Dachbereich wachsen. Schnell haben sie eine Dachrinne überwuchert und verhindern, dass Regenwasser vom Dach ablaufen kann.

Pflanzenauswahl und Pflanzung
Für die Fassadenbegrünung stehen zahlreiche Kletterpflanzen zur Verfügung. Einige sind oben bereits aufgeführt. Wer von seiner Fassade ernten möchte, kann Weinreben, Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Kiwis etc. an die Hauswand setzten. Spalierobst fordert allerdings das ganze Geschick des Gärtners. Rosenliebhaber finden eine große Auswahl an Kletterrosen. Für kleine Flächen, aber auch zur Begrünung von Zäunen eignen sich einjährige Kletterpflanzen, die leicht an vorgezogen oder direkt an Ort und Stelle ausgesät werden können. Kletterpflanzen brauchen in der Regel keine große Pflanzstelle. Wichtig ist jedoch die Qualität der Pflanzerde und ausreichend Wasser zum Anwachsen.



Blütenpracht fürs nächste Frühjahr muss man bereits jetzt planen und pflanzen. Mit Blumenzwiebeln kann die Gartensaison 1998 schon im ausgehenden Winter eingeläutet werden. Wer sich jetzt im Fachhandel umsieht, kann aus dem reichhaltigen Sortiment noch nach Herzenslust auswählen und findet für jede Gartensituation die richtigen Zwiebeln. Wichtig ist nicht nur die richtige Auswahl der Pflanzen, sondern auch der zeitige Pflanztermin und die Zwiebelqualität. Beim Einkauf muss man deshalb darauf besonders achten.

Grundsätzlich gilt: Die Zwiebeln müssen trocken, fest und glatthäutig sein. Große Zwiebeln haben reichlich Nährstoffe gespeichert und die Pflanzen können deshalb unter günstigen Startbedingungen heranwachsen. Deshalb gilt: Je dicker die Zwiebeln sind, desto größer und schöner wird die Blüte.

Gepflanzt wird in lockeren, durchlässigen Boden, der keinesfalls zu Staunässe neigen darf. Schwere, lehmige Böden werden mit Sand vermischt, damit überschüssiges Wasser schnell ablaufen kann. Zur Bodenverbesserung, aber auch als „Startdünger“ wird Kompost (ca. zwei Kilogramm pro Quadratmeter) eingearbeitet. Gepflanzt wird etwa doppelt so tief, wie die Blumenzwiebel dick ist, und mit einem doppelten Abstand voneinander.

Am schönsten sehen die Pflanzen im Tuff aus, d.h. man setzt immer mehrere an einer Stelle zusammen. Dabei nicht zu kleinlich sein! Einige Pflanzen verwildern im Laufe der Jahr stark. Deshalb muss man beispielsweise den Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder dem Winterling (Eranthis hyemalis) genügend Freiraum einplanen, damit sie ihre volle Schönheit auch nach Jahren noch entfalten können. Am besten gedeihen sie am Gehölzrand, weil im zeitigen Frühjahr die Gehölze noch unbelaubt sind und genügend Licht bis auf den Boden fällt.

Für diesen Standort eignen sich auch Traubenhyazinthen (Muscari), Anemonen, Botanische Tulpen und Zwiebel-Iris. Dort, wo Stauden und Sommerblumen keine Chance haben, unter flachwurzelnden Bäumen, wachsen zahlreiche Blumenzwiebeln ganz ausgezeichnet: Waldanemone (Anemone sylvestris), Märzbecher (Leucojum vernum), Blaustern (Scilla), Zierlauch (Allium-Arten), Kiebitzeier (Frittilaria meleagris) und andere anspruchslose Pflanzen aus dem Blumenzwiebelsortiment. Auch hier gilt, üppig pflanzen, damit sich gleich im ersten Jahr ein bunter Blütenteppich entfaltet.

Die Favoriten sind jedoch nach wie vor die Tulpen. Wer richtig plant und auswählt, kann seinen Garten von März bis Juni in ein Tulpenblütenmeer verwandeln. Zu den frühblühenden Tulpen gehören die Fosteriana-, Kaufmanniana- und die Greigii-Tulpen. Ihnen folgen die Mendel-, Triumph- und Darwin-Tulpen. Zu den spätblühenden gehören die Lilienblütigen, die Papagei- sowie einfach- und gefüllt blühende und späte Tulpen. Sorten in den unterschiedlichsten Blütenfarben gibt es jede Menge. Damit die Tulpen nach der Blüte in Ruhe ausreifen können, das welkende Laub aber nicht stört, pflanzt man sie am besten in Staudenbeete oder beispielsweise zwischen Zwergsträucher, die das Laub der Blumenzwiebeln nach der Blüte überwachsen.

Wer glaubt, Narzissen seien gleich Osterglocken, der hat sich getäuscht und sollte auch mal zu anderen Arten und Sorten der Narzissen greifen. Es gibt sowohl gefüllt blühende, mehrfarbige als auch klein- und großkronige. Kleinbleibende Narzissen wie zum Beispiel die Alpenveilchen-, Dichternarzissen und Tazetten, eignen sich nicht nur für den Steingarten, sondern auch für den Rasen und für Pflanzgefäße. Gleiches gilt für alle kleinwüchsigen Blumenzwiebeln. Zu beachten ist, dass der Rasen erst gemäht werden darf, wenn das Laub der Zwiebeln völlig abgetrocknet ist, sonst kommen sie im nächsten Jahr nicht wieder. Blumenzwiebeln in Pflanzgefäßen müssen jährlich erneuert werden, weil sie sich im begrenzten Wurzelraum eines Gefäßes nicht völlig regenerieren können. Man kann die abgeblühten Zwiebeln aber vorsichtig in den Garten pflanzen.

Zweijahresblumen, im April ausgesät, müssen jetzt an Ort und Stelle ausgepflanzt werden. Dazu gehören die Stiefmütterchen, Tausendschön und Vergissmeinnicht, die alle einen sonnigen Platz im Garten bevorzugen. Als Zweijahresblumen gehandelt, halten sich Fingerhut (Digitalis), Stockrosen (Alcea), Bartnelken (Dianthus baratus) und die Königskerze (Verbascum) aber viele Jahre im Garten. Auch sie können jetzt gepflanzt werden und sind in Staudengärtnereien erhältlich.



Die Pflanzzeit für Gehölze beginnt zwar erst ab circa Mitte Oktober, doch werden heute fast alle Pflanzen in so genannten Containern (Töpfen) angeboten, so dass jederzeit gepflanzt werden kann. Die Ware ist zwar meist etwas teurer, doch wachsen die Pflanzen in der Regel problemlos an, so dass sich der höhere Preis lohnt.

Allerdings sollte vor dem Kauf der Wurzelballen in Augenschein genommen werden, indem der Container vorsichtig abgezogen wird. Bei so genannter „überständiger Ware“ haben sich zahlreiche Drehwurzeln gebildet, die den Topfrand vollständig auskleiden. Diese Gehölze werden nur schlecht anwachsen und sich kaum Halt im Erdreich verschaffen können. Auch sind sie stärker vom Austrocknen bedroht. Also: entweder solche Exemplare stehen lassen oder vor dem Pflanzen die Wurzeln vorsichtig entwirren und dann ein wenig einkürzen, um deren Verzweigung anzuregen. Anschließend so ins Pflanzloch setzen, dass die Wurzeln ausgebreitet sind.

Im September können besonders gut immergrüne Laub- und Nadelgehölze gepflanzt werden. Wichtig ist dabei das Wässern der Pflanzen noch im Container. Auch nach der Pflanzung sowie bis zum Frostbeginn muss durchdringend gewässert werden. Wenn es nicht regnet, hat sich das Überbrausen der Pflanzen sehr bewährt.

Übrigens können auch Rosen im Container bezogen und jetzt gepflanzt werden. Wer Rosen lieber mit nackten Wurzeln pflanzt, sollte jetzt bereits die Bestellung aufgeben, damit rechtzeitig zum Oktober geliefert werden kann.



Solange kein Frost droht, verbleiben die Kübelpflanzen im Freiland. Dennoch kann man sie jetzt schon auf das Winterquartier vorbereiten. Während die Sommerblumen in den Balkonkästen auch weiterhin gedüngt werden, unterlässt man dies bei den Kübelpflanzen.

Die Pflanzen werden nun noch einmal genau auf Schädling und Krankheiten untersucht und gegebenenfalls behandelt. Werden sie krank ins Winterquartier geräumt, wo sie in der Regel schlechte Standortbedingungen haben und eng zusammenstehen, verbreiten sich Krankheiten und Schädling über den Winter sehr stark.

Wenn möglich sollte man die Kübelpflanzen ab Mitte des Monats unter ein Vordach ziehen, damit sie bei andauerndem Regen nicht zu stark vernässen. Die Pflanzen müssen möglichst abgetrocknet ins Haus geräumt werden, damit es nicht zu Wurzelfäulnis kommt. Dabei sollte man die Einräumtermin möglichst lange herauszögern.

Grundsätzlich gilt: Je länger man diesen Termin nach hinten verlegt und je früher man wieder ausräumt, desto kürzer stehen die Pflanzen bei oftmals sehr ungünstigen Bedingungen. Viele Kübelpflanzen vertragen Temperaturen an der Frostgrenze, insbesondere dann, wenn man sie an die schützende Hauswand oder unter ein Dach rückt. Unten sind die Einräumtermine für einige typische Kübelpflanzen aufgeführt.


Vor den ersten Frösten werden eingeräumt:
Brugmansia Engelstrompete
Bougainvillea Bougainvillea
Ensete Banane
Erytrina Korallenstrauch
Hibiscus Roseneibisch
Tibouchina Tibouchina


Ab ca. - 5 Grad Celsius werden eingeräumt:
Abutilon Schönmalve
Acacia Känguruhdorn
Callistemon Schönfaden
Cassia Kassie
Citrus Citrus-Arten
Plumbago Bleiwurz


Unter ca. - 10 Grad Celsius werden eingeräumt:
Aucuba Aucube
Cupressus semperv. Echte Zypresse
Eriobotrya Mispel
Laurus Lorbeer
Nandina Nandine
Olea Olive
Punica Granatapfel
Viburnus Laurustinus

Bei den meisten Kübelpflanzen erfolgt der Rückschnitt im Frühjahr, doch kann man durchaus bis zu einem Drittel bereits beim Einräumen zurückschneiden, damit die Pflanzen nicht zuviel Platz benötigen.



Bereits im September können kühle Nächte empfindlichen Gemüsearten schaden. Paprika, Tomaten, Gurken, Kürbisse, Melonen oder Bohnen, die jetzt noch im Freiland stehen und nicht den verschiedenen pilzlichen Krankheitserregern zum Opfer fielen, müssen deshalb geschützt bzw. geerntet werden.

Tomaten kann man auch halbreif ernten und auf der Fensterbank ausreifen lassen. Grüne Tomaten lassen sich verarbeiten (zum Beispiel zu Marmelade) oder in ganzen Trauben an einem warmen, halbschattigen Ort aufhängen, bis sie nachgereift sind.

Paprika lassen sich auch im grünen Stadium essen. Sie enthalten zwar weniger Vitamin C als die reifen roten und gelben Schoten, doch sind sie geschmacklich milder.

Einlegegurken sollten ausgereift sein, große Salatgurken kann man aber frühzeitig ernten und ca. zehn Tage lagern.

Melonen sind reif, wenn die Schale am Stielansatz einreißt. Eine kurze Lagerung verbessert den Geschmack.

Bohnen sind sehr kälteempfindlich. Deshalb sollte man sie frühzeitig ernten oder sie mit einem Foliezelt überbauen. Meist lohnt sich der Aufwand aber nicht.

Gemüse im Gewächshaus ist zwar vor leichten Nachtfrösten um diese Jahreszeit geschützt, doch sollte man jetzt schon Vorsorge treffen. Ein guter Schutz ist die sogenannte Noppenfolie, die von außen angebracht wird. Sie hält strengen Frost auch nicht ab, aber für den frühen Herbst reicht dieser Schutz aus.



Pflück- und Genussreife sorgen immer wieder für Verwirrung. Aussehen, Größe, Geschmack und Lagerfähigkeit eines Apfels hängt von der Pflückreife ab. Bei zu früher Ernte können die Früchte schrumpeln und sie neigen zur Stippigkeit. Auch der typische Geschmack einer Sorte kann sich nicht vollständig entfalten. Aber auch zu späte Ernte hat nachteilige Auswirkungen auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit. Die Früchte werden schnell mehlig und anfällig gegen Fäulnis.

Merkmale der Pflückreife sind eine leichte Aufhellung der blaugrünen Grundfarbe zu hellgrün bis grüngelb, bei rothäutigen Sorten von Braunrot zu leuchtendem Rot. Die Früchte müssen sich leicht pflücken lassen. Fallen die ersten gesunden Früchte vom Baum, kann mit der Ernte begonnen werden. In der Regel muss in mehreren Durchgängen gepflückt werden, weil nie alle Früchte eines Baumes zur gleichen Zeit reifen.

Die Genussreife liegt meist eine bis mehrere Wochen hinter der Pflückreife. Erst durch die Lagerung erreichen die meisten Sorten ihr volles Aroma und schmecken am besten. Wie lange Äpfel wirklich gut schmecken, hängt von der Sorte und auch von den Lagerbedingungen ab. Die unten aufgeführte Tabelle gibt Auskunft über die Pflück- und Genussreife einiger beliebter Apfelsorten der heimischen Gärten.


Pflück- und Genussreife einiger Apfelsorten:
Apfelsorte Pflückreife Genussreife
Cox Orange Mitte bis Ende September Oktober bis November Genussreife
Elstar Ende September
bis Mitte Oktober sofort nach der Ernte bis Weihnachten Genussreife
Golden Delicious Mitte bis Ende Oktober sofort nach der Ernte bis Weihnachten Genussreife
James Grieve Ende August
bis Mitte September kurz nach der Ernte bis Anfang Oktober Genussreife
Jonagold Ende September
bis Mitte Oktober sofort nach der Ernte bis Weihnachten Genussreife
Roter Berlepsch Mitte September
bis Mitte Oktober Anfang November bis Weihnachten Genussreife
Roter Boskoop Ende September
bis Mitte Oktober November bis März Genussreife



Ein Spaten sollte dem Gärtner bis zur Brust reichen. Für leichte Gartenarbeiten in lockeren Böden reicht ein leichter Spaten mit einem Blatt von circa 24 mal 16 Zentimetern aus. Damit das Blatt gut in den Boden eindringen kann, sollte es poliert sein und nach unten hin etwas schmaler werden. Gekrümmte Blätter aus ölgehärtetem Chrom-Nickel-Stahl sind zwar teurer, aber dafür brechen sie nicht, bleiben rostfrei und glattrandig. Ein Spatentritt schont die Schuhe und erleichtert das Einstechen.

Am Schaft treten die größten Hebelkräfte auf, und bei schlechter Verarbeitung reißt die Schweißnaht zwischen Blatt und Schaft. Noch häufiger aber bricht der Stiel oberhalb des Schaftes, wenn er abrupt endet. Bei einer Doppelfedertülle dagegen verteilen sich die Kräfte, die auf den Stiel einwirken. Es gibt leichte Stiele aus Metall oder Verbundmaterialien. Bewährt hat sich aber ebenmäßig gemasertes Eschen- oder Buchenholz. Gute Holzstiele klingen beim Daraufklopfen solide, das Holz ist geölt und poliert – nicht lackiert. Die Form ist vom Schaft ausgehend nach hinten gebogen und läuft dann nach einem Viertel der Länge geradeaus. Der Griff sollte gerundet sein und gut in der Hand liegen, wobei man zwischen T-Griffen und D-Griffen unterscheidet. Viele können mit einem T-Griff den Spaten besser führen. Dabei auf die Befestigung des Griffes achten, denn wenn sich der T-Griff mit der Zeit lockert, entsteht ein Spalt, in dem man sich die Finger einklemmen kann.

Den Spaten nach getaner Arbeit mit klarem Wasser säubern und nach dem Trocknen einölen. Regelmäßig geölte Stiele bleiben elastisch und brechen nicht so leicht. Geeignete Pflegeprodukte für Holzstiele und Stahlblätter gibt es im Fachhandel.


Ähnlich wie Köche ein fertiges Gericht als gar bezeichnen, so spricht auch der Gärtner bei guter Erde von einem „garen Boden“. Garer Boden besitzt ein ideales Verhältnis zwischen Luft (25 Prozent), Wasser (25 Prozent) und Bodenbestandteilen (50 Prozent). Seine Krümelstruktur wird durch Bodenlebewesen fortwährend stabilisiert, er ist nährstoffreich und locker. Dieser fruchtbare Boden ist gut zum Bepflanzen geeignet, weil ihn die Pflanzen besser durchwurzeln können. Die Bodengare kann je nach Boden, Klima und geplanter Bepflanzung durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden.

Für schwere, verdichtete oder verkrustete Böden ist Lockern durch Umgraben und Frost geeignet. „Frost ist der beste Pflug“, besagt eine alte Bauernweisheit. Darin ist eine Jahrhunderte alte Erfahrung zusammengefasst: Durch die bei Frost wachsenden Eiskristalle wird der Boden in seine Einzelteile zerlegt, was ihn durchlässiger und feinkrümeliger macht. Das funktioniert genauso gut im Garten, wenn man die Beete schon im Herbst mit einem Spaten umgräbt. Dann kann Frost tief in die Erde eindringen und sie lockern. Man braucht die groben Schollen einfach nur unzerkleinert liegen zu lassen. So behandelte lehmige Böden können im Frühling rascher trocknen und sich erwärmen.

Für schwere Böden kann auch der Einsatz von Bodenfräsen oder Motorhacken sinnvoll sein. Leichte Böden benötigen dagegen nur wenig Lockerung, etwa mit dem Sauzahn oder der Grabgabel. Ein gründliches Umgraben oder Fräsen lockerer Böden zerstört ihre natürliche Struktur und kann zu Austrocknung, Verschlämmung und Verdichtung führen. Außerdem vermindert eine mechanische Bearbeitung jedes Bodens seinen Gehalt an organischer Substanz, weil die Bodenorganismen sie dann verstärkt abbauen. Weitere Hinweise zum Boden unter:
www.wdr.de/tv/ardheim/archiv/030316_4.phtml


Die Balkonsaison ist noch längst nicht vorüber, wenn Geranien, Petunien und Co. von der nass-kalten Witterung unansehnlich geworden sind oder gar die ersten Fröste zugeschlagen haben. Einigermaßen winterhart für Balkon und Beete sind Winterheide (Erica carnea) und Besenheide (Calluna vulgaris, s = bedarf saurer Erde: pH-Wert 4 bis 5), besonders langblütig sind da die neuen Knospenblüher. Aber auch den Blüten von Zwergchrysanthemen und Strauchveronika (Hebe) können ein paar Minusgrade nichts anhaben. Unter den Stauden gibt es Arten, die in milden Wintern ihr Laub nicht einziehen und interessante Blattfärbung aufweisen: Pfennigkraut und Günsel eignen sich ebenso wie buntlaubige Salbeisorten. Sehr hübsch sind kleine, winterharte Alpenveilchen (Cyclamen) – hinter der Bezeichnung „Gartenalpenveilchen“ verbirgt sich die Sorte „Midori“, die bei wenig Frost lediglich die Blütenköpfchen und Blätter hängen lässt, um sie anschließend wieder aufzurichten. In milden Wintern und mit Schutz vor stärkeren Frösten blühen diese bis weit ins Frühjahr hinein.

Im guten Fachhandel wird man auch die Torfmyrthe (Gaultheria mucronata, s), Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens, s) oder die Shallon-Scheinbeere (Gaultheria shallon, s) finden. Bei diesen kommen neben dem Laub auch die Beeren hübsch zur Geltung, die langsam im Herbst und Winter in unterschiedlichen Farben zur Reife kommen. Herrliche Kontraste liefern zudem Silberblatt (Senecio bicolor) und Silberkopf (Calocephalus brownii), der zwar im Winter abstirbt, aber auch dann noch dekorativ aussieht. Weitere Farbeffekte erzielt man mit den immer häufiger angebotenen Zierkohlsorten (Brassica oleracea). Warum nicht auch Zwergobststräucher pflanzen? Von der immergrünen Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea, s) kann man immerhin die Früchte essen.

Groß im Kommen auch für den Winter: verschiedene Gräserarten, zum Beispiel das Blauschwingelgras (Festuca glauca, wie auch andere Festuca-Arten), Bärengras, niedrige Lampenputzergrassorten und Seggen (Carex). Generell sollte dichter als gewöhnlich gepflanzt werden, denn die Pflanzen wachsen im Winter kaum. Bei starken Frösten ist Winterschutz angesagt, am besten die Kästen an die Hauswand rücken und mit Vlies abdecken. Vor und nach Frösten gießen, weil sonst immergrüne Pflanzen zu vertrocknen drohen; gedüngt wird nicht. Das meiste ist von Dauer – warum die Pflanzen also entsorgen? Den Kasten im Hochsommer an einen schattigen Platz gestellt, gleichmäßig feucht gehalten und gedüngt und die Gräser nach der Blüte zurückgeschnitten, machen sie im nächsten Herbst wieder ganz viel her.


Im Herbst gepflanzte Heidelbeersträucher haben beste Voraussetzungen, bis zum Austrieb im Frühjahr einzuwachsen. Sie sind sehr robuste, ausdauernde und unempfindliche Pflanzen – Krankheiten und Schädlinge spielen kaum eine Rolle –, die wenig Pflege bedürfen, wenn man beim Pflanzen sorgfältig vorgeht und einiges beachtet.

Heidel- oder Blaubeeren gehören zu den Heidegewächsen, die einen stark sauren Boden wünschen. Er sollte gut durchlässig, aber feucht sein mit sehr viel organischer Substanz. Am besten hebt man großflächig an einer vollsonnigen Stelle etwa 50 Zentimeter tief den Boden aus und vermischt die Hälfte des Aushubs mit scharfem Sand und Torf. Als Torfersatz kann man auch Hobelspäne verwenden, wie sie für Pferdeliebhaber verkauft werden (aus unbehandeltem Holz). Weil diese Materialien sehr wenig Stickstoff enthalten, sollte als Langzeitdünger zusätzlich noch reichlich Hornspäne eingemischt werden. Der Rest des Aushubs wird nicht benötigt.

Beim Pflanzen – Abstand 1 bis 1,5 Meter – zunächst die Erdmischung zu drei Viertel auffüllen und gründlich einschlämmen. Dann den Rest auffüllen. Anschließend Hornspäne aufstreuen, dann wiederum eine dicke Schicht aus Rindenmulch. Diese hält den Boden feucht, schützt vor Austrocknung und liefert beim mikrobiellen Abbau Nährstoffe. Man sollte sie in jedem Jahr erneuern. Vor allem im ersten Jahr immer wieder gründlich wässern, insbesondere während langer Trockenperioden.

Kulturheidelbeeren stammen aus Nordamerika und werden über 2 Meter hoch. Dennoch lässt man sie nicht über 1,80 Meter hinauswachsen. Die Sträucher kann man sonst frei wachsen lassen, erst nach sechs bis sieben Jahren nimmt man zur Verjüngung ein paar der ältesten Äste heraus. Ansonsten in jedem Frühjahr Abgestorbenes und nach innen Wachsendes herausschneiden. Die Sorten unterscheiden sich vor allem im Reifezeitpunkt. Frühe Sorten sind „Duke“ und „Spartan“, mittelfrüh „Nelson“ und „Bluecrop“, spät sind die kleinfrüchtige „Dixi“, die großfrüchtige „Elisabeth“ und „Coville“. Robust und anspruchslos ist die „Goldtraube“.


Wenn „erwachsene“ Obstbäume zwar blühen, aber nicht fruchten, fehlt sehr wahrscheinlich die richtige Befruchtersorte. Wenn ein solcher Baum vorher schon gut getragen hat, ist mitunter ein solcher Befruchter in der Nachbarschaft gefällt worden. Apfel- und Birnenbäume sind selbstunfruchtbar, sie benötigen einen Bestäuber. Für die im Gärtner-Tipp Empfehlenswerte Kernobstsorten vorgestellten unempfindlichen Kernobstsorten eignen sich die Sorten der unteren Tabelle als Befruchter (nach Literaturangaben erstellt). Darüber hinaus bestäuben auch (Malus-) Zieräpfel unsere Kulturäpfel, zum Beispiel die Schorf-unempfindlichen Sorten „Evereste-Perpetu“, „Golden Gem“, „Golden Hornet“, „Hillieri“ und „Prof. Sprenger“.


Apfelsorte Befruchtersorte
Alkmene Discovery, Geheimrat von Oldenburg, Idared
Ananasrenette Croncels, Geheimrat von Oldenburg, Ontario
Bohnapfel Ananasrenette, Croncels, Ontario
Croncels Ananasrenette, (Danziger Kant, Ontario)
Danziger Kant Ananasrenette, Croncels, Ontario, Rote Sternrenette
Discovery Alkmene, Idared
Dülmener Rosenapfel Geheimrat von Oldenburg
Erbachhofer Ontario
Florina Pilot, Pinova
Geheimrat von Oldenburg Ananasrenette, Croncels
Goldrenette v. Blenheim Croncels, Ontario
Idared Alkmene, Pinova, Reglindis, Schweizer Orangenapfel
Kaiser Wilhelm Croncels, Ontario
Melrose Alkmene
Ontario Ananasrenette, Danziger Kant, Geheimrat von Oldenburg, Rote Sternrenette
Pilot Melrose, Pinova
Pinova Pilot, Idared, Reglindis, Resi
Piros Melrose, Pinova
Prinz Albrecht v. Preußen Geheimrat von Oldenburg
Reglindis Alkmene, Florina, Idared, Pinova, Retina
Resi Idared, Reglindis, Retina, Topaz
Retina Reglindis
Rote Sternrenette Ontario
Schweizer Orangenapfel Idared
Topaz Retina, Piros, Pilot, Prinz Albrecht


Birnensorte Befruchtersorte
Trevoux Conference
Conference Trevoux
Alexander Lucas Conference


Im Herbst beginnt die Pflanzzeit für Rosen, die sich über den ganzen Winter – zu frostfreien Perioden – bis ins Frühjahr erstreckt. Die Rosenschulen versenden wurzelnackte Pflanzen allerdings meist in den Monaten Oktober/November und März/April. Richtig eingepflanzt entwickeln sich wurzelnackte Rosen fast besser als Containerrosen (siehe auch Containerrosen pflanzen, dort die Standortbedingungen und Bodenvorbereitungen beachten). Vor allem sind sie während der Wachstumszeit weniger durch Austrocknen gefährdet.

Das Pflanzloch wird so groß ausgehoben, dass die Wurzeln ohne Knicken und Biegen hineinpassen. Dabei beachten, dass die Veredelungsstelle – der knotige Übergang von Wurzel zum oberirdischen Trieb – etwa 5 Zentimeter unter die Erdoberfläche kommt. Dies verhindert, dass die Unterlage austreibt und den Edeltrieb überwächst. Zu tief gepflanzt treibt aber der Edelreis womöglich selber Wurzeln und die guten Eigenschaften der Unterlage gehen verloren. Die Sohle und den Rand des Pflanzlochs zusätzlich mit der Grabgabel lockern. Stammrosen erhalten einen kräftigen Stützpfahl.

Vor dem Pflanzen werden beschädigte Wurzeln zurückgeschnitten und die Rose zunächst für mehrere Stunden gewässert. Dann hält entweder eine zweite Person die Rose in der richtigen Höhe ins Pflanzloch, oder man befestigt einen Stab drei Finger breit (= 5 Zentimeter) quer über die Veredelungsstelle und hängt die Pflanze damit ins Pflanzloch. Dann den Aushub zu drei Viertel einfüllen und alles gut mit Wasser einschlämmen. Anschließend die restliche Erde einfüllen und die Pflanze mit umgebender Erde anhäufeln: als Frost- und Verdunstungsschutz. Abgehäufelt wird im Frühjahr erst dann, wenn neue Triebe 15 bis 20 Zentimeter lang sind. Gedüngt, beziehungsweise gemulcht wird im ersten Jahr lediglich mit etwas reifem Kompost. Öfter blühende Rosen können in den nächsten Jahren dann kräftiger gedüngt werden, was ihre Blühwilligkeit beträchtlich erhöht.

Haben an der Stelle schon über mehrere Jahre Rosen gestanden, muss der Boden bis in 60 bis 70 Zentimeter Tiefe ausgetauscht werden, sonst besteht die Gefahr, dass die neue Pflanze kümmert. Dieses Phänomen wird Bodenmüdigkeit genannt, wofür hemmende Wurzelausscheidungen der alten Pflanze und Nematoden verantwortlich gemacht werden.

Neben der Wahl des richtigen Standorts ist auch die richtige Sorte Voraussetzung für gesunde Rosen. Sicher geht man mit so genannten ADR-Rosen. Im ersten Jahr können aber auch diese – ohne die schützende und spritzende Hand des Züchters – stark von Pilzerkrankungen heimgesucht sein; im nächsten Jahr haben sich dann aber meist genügend Abwehrkräfte gebildet. Wirklich „fertig“ und ausgewachsen sind Rosen meist erst nach dem dritten Jahr.

Informationen zu ADR-Rosen:Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung



Von Mitte des Monats an können Knoblauchzehen (Allium sativum) gesteckt werden. Dabei verwendet man so genannten Winterknoblauch, der gegenüber dem kälteempfindlicheren Frühjahrsknoblauch größere Zwiebeln liefert. Knoblauch aus dem Gemüsegeschäft ist für den Winteranbau nicht geeignet, denn dieser stammt meist aus Südeuropa und ist wenig kälteverträglich. Die Zehen werden etwa 5 Zentimeter tief in lockere, humose Erde gesteckt – mit einem Abstand von 10 Zentimetern und einem Reihenabstand von 30 Zentimetern. Im Mai sollte für eine ausreichende Bodenfeuchte gesorgt werden. Die Ernte erfolgt Ende Juli. Aber schon im Juni beginnt das Laub meist zu vergilben; dennoch sollten die Zwiebeln für eine gute Lagerfähigkeit noch im Boden verbleiben und gut ausreifen können. Bei Knoblauch wird eine weite Fruchtfolge von etwa vier bis fünf Jahren empfohlen, auch zu anderen Allium-Arten.


Herbstzeit ist Pflanzzeit, das gilt auch für Rosen. Doch welche Sorte kommt in Frage? Eine riesige Zahl von Rosensorten sorgt beim Laien eher für Verwirrung. Hat man sich dann für eine oder mehrere entschieden, folgt häufig die Enttäuschung. Die Blühfreudigkeit lässt zu wünschen übrig, und bereits im Sommer stehen viele Sträucher ohne Laub da. Dies ist nicht nur hässlich, sondern schwächt die Pflanzen ungemein. Die Ursache sind Pilze, wie Sternrußtau, Mehltau oder Falscher Mehltau, denen das Blattwerk zum Opfer gefallen ist. Wer nicht im Hausgarten regelmäßig mit der Giftspritze herumlaufen mag, was erforderlich wäre, sich aber dennoch an vitalen und üppig blühenden Rosenpflanzen erfreuen möchte, dem bleibt nur das Pflanzen robuster Sorten. Hier hat die Sichtung des ADR-Arbeitskreises für Klarheit gesorgt.

Die Liste der ADR-Rosen findet sich unter:www.adr-rose.de/html/main_adr_broschuere.htm

Insbesondere die Jahrgänge nach 1980 sind äußerst widerstandsfähig. Leider sind aber unter den „anerkannten deutschen Rosen“ (ADR) nur wenige Edelrosen vertreten. Daher ist in den Jahren von 1995 bis 1998 eine gesonderte Edelrosensichtung durchgeführt worden. Unter 90 Sorten wurden 23 recht robuste ermittelt. Diese sind aufgelistet unter:www.adr-rose.de/html/main_adr_wasist.htm Folgende robuste Edelrosensorten haben einen mittleren bis starken Duft:
Aachener Dom (Meilland/Strobel; lachsrosa)
Alexander (Harkness/Rosenunion; orange)
Barkarole (Tantau; dunkelrot)
Cherry Brandy (Tantau; kupferfarben)
Christoph Columbus (Meilland/Strobel; kupfer bis lachsrot)
Duftrausch (Tantau; violett, rosa)
Duftzauber 84 (Kordes; dunkelrot)
Lady Like (Tantau; dunkelrosa)
The McCartney Rose (Meilland/Strobel; rosa)

Obwohl relativ widerstandsfähig, sind diese Edelrosen dennoch dankbar, wenn sie wenigstens einmal zum Frühjahrsaustrieb mit einem Pflanzenstärkungsmittel besprüht werden, zum Beispiel mit „Neudo-Vital Rosen-Pilzschutz“ der Firma Neudorff (im Fachhandel), welches auch für den ökologischen Landbau zugelassen ist.Bezugsadressen:
Rosarot Pflanzenversand
Besenbek 4 b
25335 Raa-Besenbek
Tel./Fax (0 41 21) 42 38 84
Internet: www.rosarot-pflanzenversand.de
E-Mail: Hartung-Rosen@t-online.de

Rosenunion e.G.
Steinfurther Hauptstr. 27
61231 Bad Nauheim (Steinfurth)
Tel. (0 60 32) 96 53 01
Fax (0 60 32) 8 62 20
Internet: www.rosen-union.de
E-Mail: info@rosenunion.de

RosenWelt Tantau
Tornescher Weg 13
25436 Uetersen
Tel. (0 41 22) 70 84
Fax (0 41 22) 70 87
Internet: www.rosen-tantau.com
E-Mail: tantau@rosen-tantau.com

W. Kordes’ Söhne
Rosenschulen GmbH & Co KG
Rosenstr. 54
25365 Klein Offenseth-Sparrieshoop
Tel. (0 41 21) 4 87 00
Fax (0 41 21) 8 47 45
Internet: www.kordes-rosen.com
E-Mail: info@Kordes-Rosen.com


Hecken sind äußerst beliebt als gestalterisches Element, nicht nur in Hausgärten. Sie dienen als Sicht- und Windschutz und sollen zugleich zieren. Eine Alternative zu eher monotonen „grünen Mauern“ aus immergrünen Eiben, Thujen oder Lorbeerkirschen stellen frei wachsende, blühende Heckensträucher dar.

Die folgende Liste beinhaltet eine Auswahl geeigneter Sträucher, die in der Regel 2 bis 4 Meter hoch werden und nur wenig Korrekturschnitte benötigen. Manche Früchte sind essbar, viele werden von Singvögeln sehr geschätzt. Darüber hinaus dienen ihnen frei wachsende Heckensträucher als Brut- und Rückzugsraum, dort finden sie auch zahlreiche Insekten zur Aufzucht ihrer Jungen. Bei entsprechender Auswahl von Sträuchern lässt sich eine Blütezeit bis in den Herbst hinein erreichen. Vor allem die herbstblühende, winterharte Neueinführung aus China, mit der blumigen Bezeichnung „Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch“ (Heptacodium miconioides), ist hier eine wertvolle Bereicherung. Ein häufiger Einwand gegen solche Hecken ist der fehlende Sichtschutz im Winter, was allerdings nicht so sehr ins Gewicht fallen dürfte, da der Aufenthalt im Garten dann doch eher selten ist. Die Giftigkeit mancher Sträucher sollte bei der Anwesenheit von Kindern berücksichtigt werden.

Viele der Sträucher lassen sich als Containerware erwerben, können also ganzjährig gepflanzt werden. Wurzelnackte Sträucher werden dagegen im Herbst gepflanzt. Sie sind meist deutlich preiswerter. In jedem Fall sollte der Boden gut vorbereitet werden, wobei das tiefgründige Lockern am wichtigsten ist. Zur Verbesserung kann reifer Kompost sowie bei sandigen Böden Gesteinsmehl oder bei schweren Böden Sand eingesetzt werden. Der Abstand in der Reihe kann 60 Zentimeter und weniger betragen (oder eine Pflanze je Quadratmeter). Wird der Abstand weiter gewählt, kommen die einzelnen Sträucher besser zur Geltung, die Hecke wird dann aber auch weniger dicht, beziehungsweise benötigt sie dazu länger. Nach Möglichkeit sollten die Sträucher versetzt angeordnet werden, nicht nur in einer Reihe, was wesentlich natürlicher wirkt. Ist eine Ausbreitung durch Ausläufer nicht erwünscht, müssen Rhizomsperren eingesetzt werden.


Arten und Sorten Blütezeit
(Monat)
Giftigkeit Sonstiges
Berberitze (Berberis)
(B. thunbergii) Atropurpurea

(B. x ottawensis) Superba  
5

5 Blätter  
rotbraunes Laub

Blätter dunkelrot, wüchsig
Bergzitrone, Bitterorange
(Poncirus trifoliata) 5-6 und 9   frosthart bis minus 20 Grad Celsius
Früchte ungenießbar
Deutzie (Deutzia)
verschiedene Gartenformen 6-7   reich blühend, anspruchslos
Faulbaum (Frangula alnus) 5-7 Früchte  
Felsenbirne
Gemeine Felsenbirne (A. ovalis)
Kahle Felsenbirne (A. laevis)
Kupferfelsenbirne (A. lamarckii)
Großblütige Felsenbirne (A. x grandiflora) Ballerina 4-5   Früchte sind essbar
 

rote Herbstfärbung

kupferroter Austrieb

große Blüten und Früchte, Herbstlaub dunkelrot
Forsythie (Forsythia x intermedia) 3-4    
Hartriegel (Cornus)
Gemeiner Hartriegel (C. sanguinea)
Sibirischer Hartriegel (C. alba) Sibirica 5-6    
viele Ausläufer, rotes Herbstlaub

scharlachrote Rinde
Haselstrauch (Corylus)
Gewöhnliche Hasel (C. avellana)
Bluthasel (C. maxima) Purpurea 2-3   Sonne/Halbschatten; zur Ausbildung von Nüssen mindestens zwei Sträucher pflanzen
Heckenkirsch-Arten (Lonicera)
Rote Heckenkirsche (L. xylosteum)
Tataren-Heckenkirsche (L. tatarica) Arnold’s Red  
 
5-6

5-6 Blätter und Früchte  
 
weiße Blüten, rote Beeren
rote Blüten
Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) 5-6 Beeren
 
Ölweide (Eleagnus multiflora) 6  
essbare Früchte
Pfaffenhütchen (Euonymos)
(E. europaeus)
Großfrüchtiges Pf. (E. planipes) 5 Früchte und Blätter

dekorative Früchte und Blätter im Herbst
Pfeifenstrauch, Falscher Jasmin (Philadelphus coronarius) 5-6  

Blüten vierzählig, stark duftend
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) 3-4  

Früchte Vitamin-C-reich; für sechs weibliche mindestens einen männlichen Strauch pflanzen; kalkhaltiger, sandiger Boden
Schlehe, Schwarzdorn (Prunus spinosa) 4  

Früchte nach ersten Frösten zur Saftherstellung geeignet
Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii) 7-9  

alle drei Jahre starker Rückschnitt fördert die Blühwilligkeit
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) 9-10  

duftende, weiße Blüten; purpurrote Früchte, die nicht immer ausreifen
Tamariske (Tamairx)
Kleinblütige T. (T. parviflora)
Sommer-T. (T. ramosissima)
5-6
9  

blüht an altem Holz
Weide (Salix)
Salweide (S. caprea)
Silberweide (S. alba)
4-5
3-4  

 
Weigelie (Weigela)
Liebliche W. (W. florida)
Hybride Bristol Ruby, Floreal 5-6   reichblütig, anspruchslos
rosaweiße Blüten
rote Blüten
Weißdorn (Crataegus)
Eingriffliger W. (C. monogyna)
Zweigriffliger W. (C. laevigata) 5-6  

rotblütig: Rotdorn
Wildrosen
Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia)
Blaue Hecht-Rose (Rosa glauca)
Büschel-Rose (Rosa multiflora)

Eschen-Rose (Rosa blanda)

Hunds-Rose (Rosa canina)

Kartoffel-Rose (Rosa rugosa)

Wiesen-Rose (Rosa carolina)  
5-6

6-7

6-7

6-7

6

6-8

6-7    
viele Ausläufer

fruchtbarer Boden

anspruchslos

ohne Stacheln

viele Ausläufer

große Sortenvielfalt

viele Ausläufer
Zierquitten (Choenomeles)

Hybride: Nivalis
Elly Mossel 3-4   viele Ausläufer möglich

weiße Blüten
feuerrote Blüten


Von den Zuchterfolgen im Pflanzenbau profitieren auch Hobbygärtner. Immer wieder werden neue Sorten vorgestellt, die vor allem hinsichtlich der Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen eine Verbesserung darstellen, denn alte Sorten sind leider nicht unbedingt robust. Und viele geschmacklich recht beliebte Apfelsorten (Elstar, Cox Orange) benötigen besondere Fürsorge, sprich: Spritzmitteleinsatz.

Im Folgenden sind Kernobstsorten zusammengestellt, deren Anbau gerade für den Hausgarten lohnend ist. Unter den Äpfeln sind neben vielen alten Sorten auch erfolgreiche Neueinführungen (zum Beispiel Re- und Pi-Sorten). Wenn in der Nachbarschaft kein Apfelbaum steht, müssen mindestens zwei verschiedene Sorten gepflanzt werden, denn Äpfel sind nicht selbstfruchtbar. Baumschulen können gute Befruchter benennen. Wurzelnackte Bäume können vom Herbst bis zum Frühjahr an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Der Boden darf nicht gefroren sein.
Apfelsorten auch für rauere Lagen Pflückreife Sonstiges
Ananasrenette spät robust, kein Schorf, Frucht: klein, walzenförmig, gutes Aroma
Bohnapfel spät robust, stark wachsend, Früchte eher für die Verwertung
Croncels mittel guter Backapfel
Danziger Kant mittel bis spät  
Erbachhofer mittel bis spät schorffest
Fromms Goldrenette mittel bis spät  
Geheimrat von Oldenburg mittel wenig Schorf, kein Mehltau, gute Erträge
Kaiser Wilhelm spät  
Lohrer Rambour spät  
Prinz Albrecht von Preußen spät  
Prinzenapfel spät  
Rote Sternrenette spät  
Roter Eiserapfel spät  
Wiltshire spät guter Backapfel
Widerstandsfähige, neue Sorten   allgemein sehr robust gegen Schorf und Mehltau
Retina früh  
Reglindis mittel guter Geschmack
Resi mittel guter Geschmack
Ahrista mittel  
Gerlinde mittel  
Topaz mittel etwas Mehltau, anfällig gegen Mehlige Apfellaus
Florina spät guter Geschmack, schorffest
Apfelsorten für eher warme Lagen    
Alkmene mittel  
Dülmener Rosenapfel mittel  
Discovery früh  
Goldrenette von Blenheim spät  
Idared spät dunkelrot, guter Geschmack
Melrose spät guter Geschmack
Schweizer Orangenapfel mittelspät guter Geschmack
Ontario spät guter Geschmack, etwas Mehltau-anfällig
Piros früh guter Geschmack
Pirol mittel guter Geschmack
Pinova spät hoher Ertrag
Pilot spät erst ab Januar genussreif

Birnenbäume sind wärmeliebender als Apfelbäume, die Früchte am aromatischsten, wenn sie an einer Hauswand oder Mauer als Spalier gezogen werden und in humosem, lehmig-sandigem Boden stehen. Staunässe wird nicht vertragen. Leider bereitet in vielen Regionen der Birnengitterrost den Gärtnern Probleme. Als Zwischenwirt dieses Pilzes dienen Wacholdersträucher in der Nähe. Die Pilzsporen können allerdings durch Wind auch über größere Entfernungen transportiert werden. Im Erwerbsanbau spielt dies deswegen keine Rolle, weil die Spritzmittel gegen Schorf auch einen gewissen Schutz gegen den Birnengitterrost bieten. Ist der Befallsdruck im Hausgarten zu stark, muss unter Umständen auf Birnen verzichtet werden. Birnen sind nicht selbstfruchtbar. Weil sich die Blütezeiten der Sorten überschneiden, ist hierbei die Sortenwahl nicht so entscheidend.
Birnensorten Pflückreife Sonstiges
Trevoux früh genussreif 14 Tage nach der Ernte
Conference mittel relativ schorffest, wird vollreif schnell teigig
Alexander Lucas spät schorffest, wenig Feuerbrand-anfällig

Äußerst dekorativ, anspruchslos und selbstfruchtbar sind Quittenbäume. Nur sollten sie einen warmen und sonnigen Platz bekommen. Wärmebedürftig sind auch die Wurzeln. Am besten den Wurzelbereich im Winter mit Laub oder Stroh abdecken. Ab dem dritten Standjahr kann man mit sicheren Erträgen rechnen. Man unterscheidet zwischen Birnenquitten (Sorten: „Champion“, „Portugiesische Birnenquitte“ u.a.) und Apfelquitten („Konstantinopeler Apfelquitte“), letztere haben apfelförmige Früchte und sind aromatischer. Allerdings sind bei fast allen Sorten Früchte in Apfel- und Birnenform gleichzeitig zu finden. Quitten werden Mitte/Ende Oktober gepflückt, wenn sie sich kräftig gelb färben, und sind, kühl gelagert, etwa zwei Monate haltbar. Sie sind zum Rohgenuss nicht geeignet, sondern werden entweder mit anderen Früchten zu Kompott verkocht oder – dampfentsaftet – zu Gelee, Saft oder Likör verarbeitet.



Gehölze mit nackten Wurzeln werden für mindestens vier Stunden gewässert, um einen eventuellen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Vorher sollten beschädigte oder faule Wurzelstücke herausgeschnitten werden.

In der Zwischenzeit wird eine 50 Zentimeter tiefe Pflanzgrube ausgehoben, die doppelt so groß wie das Wurzelwerk sein sollte. Des weiteren sollte bei schweren Böden die Sohle mit einer Grabgabel gelockert werden. Danach sollte ein Pfahl in den Boden geschlagen werden, denn eine Stütze gegen den Winddruck fördert das Anwachsen und die Entwicklung des Wurzelwerks.

Nach einem frischen Anschnitt aller Wurzeln kann gepflanzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Veredlungsstelle etwa 10 Zentimeter über der Bodenoberfläche liegt. Etwa zwei Drittel der Erde wird in das Pflanzloch gefüllt, wobei immer wieder am Stamm des Baumes gerüttelt wird, damit eventuelle Hohlräume sich mit Erde füllen. Dann wird kräftig gewässert und anschließend die restliche Erde eingefüllt. Zum Schluss wird der Obstbaum mit einem Baumband an dem Stützpfahl festgebunden, und zwar mit Schlaufen in Form einer Acht.

Im Frühjahr, vor dem Austrieb, wird der Pflanzschnitt durchgeführt, auch an den im Herbst gepflanzten Bäumen. Dazu werden die Kronentriebe auf etwa vier kräftige reduziert und dann um etwa die Hälfte zurückgeschnitten, und zwar so, dass das darunter liegende Auge nach außen zeigt. Der Mitteltrieb bleibt 20 Zentimeter länger als die Seitentriebe.

Wärmebedürftige Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche sollten erst im Frühjahr gepflanzt werden. Bei diesen Obstsorten werden 6 bis 8 Seitentriebe auf 2 bis 3 Augen zurückgeschnitten und der Haupttrieb in halber Höhe des Baumes auf ein kräftiges Auge zurückgeschnitten. Dabei darf man nicht, wie bei anderen Sorten, scharf über dem Auge schneiden, sondern 1,5 Zentimeter darüber, damit die Augen nicht vertrocknen.



In rauen Lagen können schon erste Nachtfröste auftreten. Daher sollte man für klare, kalte Nächte Vlies oder Folie bereithalten. Im Nutzgarten sind Tomaten, Gurken, Paprika und Kürbisse gefährdet, im Ziergarten frostempfindliche Einjahresblumen und Dahlien.

Auch Balkonpflanzen sollten unter Umständen geschützt werden. Häufig folgen später Schönwetterperioden, in denen Früchte weiter reifen können beziehungsweise spätere Blüten die Betrachter erfreuen.

Zimmerpflanzen, die während des Sommers im Freien gestanden haben, sollten nun ins Haus geholt werden, denn viele Pflanzen der Tropen vertragen Temperaturen unter 10 Grad Celsius nur sehr schlecht und können sich dann schon erste Erfrierungen holen.



Die Erntearbeiten im Gemüsegarten werden von der Frostempfindlichkeit der einzelnen Arten bestimmt. Kräuter wie Petersilie, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Pfefferminze, Salbei oder Thymian werden zum letzten Mal beerntet. Je nach Art und Verwendungszweck kann man die Kräuter durch Trocknung oder Eingefrieren haltbar machen. Schnittlauch kann man auch ausgraben, durchfrieren lassen und im Winter auf der Fensterbank zum Frischverzehr antreiben. Tomaten und Kürbisse werden nun in einen kühlen, aber frostfreien Raum geholt. Beide Arten reifen so langsam nach und können auch nach vielen Wochen gut verwendet werden. Kopfsalat, Kohlrabi und Blumenkohl müssen vor dem ersten Frost geerntet werden. Leichte Fröste überstehen sie aber auch unter schützender Folie. Ohne Folie kommen Wurzelgemüse, Weiß- und Rotkohl sowie Wirsing aus. Frostharte Gemüsearten wie Rosenkohl, Grünkohl, Zuckerhutsalat und Porree können im Garten bleiben und je nach Bedarf beerntet werden.

Im Gemüsegarten kann Anfang Oktober unter einer schützenden Folie oder im Frühbeet noch ausgesät werden. Zu empfehlen sind Feld- und Schnittsalat, Winterspinat, Wintererbsen, Löffelkraut, Winterportulak und Salatrauke. Wer über ein temperiertes Gewächshaus verfügt, kann dort zum Beispiel Salat und Kohlrabi pflanzen. Man sollte jedoch bedenken, dass gerade bei Salat, genau wie bei Spinat, Radieschen und Winterrettich die Nitratwerte im Winter beim Anbau unter Glas durch die schlechten Lichtverhältnisse besonders hoch sind.

Jetzt ist die richtige Zeit, um Stauden zu teilen. Dies gilt auch für den Gemüsegarten. Rhabarber- und Kräuterstauden werden bei entsprechender Größe geteilt und verpflanzt. Den Boden im Herbst umzugraben ist heute umstritten. Bei schweren Böden lässt es sich aber nicht umgehen. Die umgegrabenen, verfestigten Schollen werden im Winter durch den Frost gespalten (Frostgare) und ergeben so im Frühjahr einen lockeren Boden. Leichte Böden sollten nicht umgegraben werden. Am besten ist für diese Böden eine Bedeckung, entweder mit einer Mulchschicht oder mit einer Gründüngung. Nicht winterharte Gründüngung, die im Sommer eingesät wurde, sollte man ruhig abfrieren lassen. Die abgestorbene Grünmasse schützt den Boden vor Witterungseinflüssen und kann im Frühjahr eingearbeitet werden.

Der Herbst ist die richtige Zeit, eine Bodenprobe zu entnehmen und den Boden auf seinen Nährstoffgehalt hin untersuchen zu lassen. Das Ergebnis hilft im nächsten Jahr bei der optimalen Nährstoffversorgung des Bodens, spart Dünger und schont so Umwelt und Geldbörse. Weitere Informationen zur Entnahme von Bodenproben sind erhältlich gegen Einsendung eines mit 1,10 Mark frankierten Rückumschlages an:Landwirtschaftliche Untersuchungs-
und Forschungsanstalt (LUFA)

Siebengebirgsstr. 200
53229 Bonn
Tel. (02 28) 434-220



Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, den Kompost anzusetzen, da im Herbst viele Gartenabfälle anfallen. Die im Laufe des Jahres gesammelten organischen Abfälle werden jetzt mit dem gesammelten Laub und drei Prozent altem Kompost als „Starter“ und zehn Kilogramm pro Kubikmeter Gesteinsmehl und fünf Kilogramm pro Kubikmeter Algenkalk gemischt und zu einer Kompostmiete aufgesetzt. Sie sollte eine Höhe von ca. 1,5 Metern und eine Breite von zwei Metern haben. Die Länge der Miete bestimmt die Menge des zu kompostierenden Materials und der zur Verfügung stehende Platz.

Die Heißkompostierung, bei der sich der Kern der Miete auf 50 bis 60 Grad Celsius erwärmt funktioniert jedoch nur, wenn die Miete ein Volumen von ca. drei Kubikmeter hat. Lässt die Temperatur im Mietenkern nach, wird die Miete umgeschaufelt, damit die äußeren Schichten nach innen gelangen und ebenfalls erhitzt werden können. Ist der umgesetzte Komposthaufen abgekühlt, bedeckt man ihn mit Stroh, Kompostvlies oder Lochfolie. Nur durch die Heißkompostierung werden die Samen von Unkräutern abgetötet.

Ist nicht genügend Kompostmaterial vorhanden, um eine entsprechend große Miete aufzusetzen, muss man samende Unkräuter in die Biotonne werfen. In den großen Kompostieranlagen wird das Material in jedem Fall thermisch behandelt und die Unkrautsamen unschädlich gemacht. Je nach Materialzusammensetzung ist der Kompost nach einem halben bis einem Jahr nicht nur als Bodenverbesserungsmittel, sondern auch als Dünger zu verwenden. Nach ein bis zwei Jahren ist der Kompost vererdet und wertvoller Humus- und Nährstofflieferant. Er kann dann mit zwei bis vier Schaufeln pro Kubikmeter im Garten verteilt werden. Reine Komposterde eignet sich nicht als Anzuchterde, weil sie zu nährstoffreich ist.



Chilis (Capsicum frutescens, C. chinensis, C. pubescens, und andere) stammen aus Mittel- und Südamerika und wurden bereits von den Ureinwohnern Mexikos und Perus als Gewürz geschätzt. Die Spanier brachten die Pflanzen nach Europa, wo man sie zunächst als Pfefferersatz verwendete. Später gelangten sie nach Fernost, wo man heute zahlreiche verschiedene Chilisorten auf jedem Markt findet.

Chili-Pflanzen werden im Handel nur sehr selten angeboten. Deshalb muss man sie sich aus Saatgut selbst ziehen. Man kann bei Züchtern direkt bestellen oder aber frische Chilis auf dem Markt kaufen, die Samen entfernen, trocknen und anschließend aussäen. Dies geschieht bis Anfang März, will man im Spätsommer Früchte ernten. Sie benötigen zur Anzucht einen hellen und warmen Standort. Da die Pflanzen nicht frosthart sind, dürfen sie erst nach den Eisheiligen ins Freiland.

Man kann sie entweder auspflanzen oder auch als Kübelpflanze halten. Letzteres hat den Vorteil, dass man sie dann wie andere Kübelpflanzen auch überwintern kann. Wichtig ist ein geschützter Standort, nach Möglichkeit im Gewächshaus, denn die Pflanzen sind wärmebedürftig.

Chilis sind Nachtschattengewächse, also mit Tomate, Kartoffel, Paprika und Auberginen verwandt. Man sollte zu diesen Pflanzen einen ausreichenden Fruchtwechsel einplanen. Sie gehören zu den Starkzehrern und man sollte vor der Pflanzung etwa drei Kilogramm pro Quadratmeter Kompost einarbeiten und zur Stickstoffversorgung noch einen langsam wirkenden Dünger in Form von 60 Gramm pro Quadratmeter Hornspäne. Als Kalidünger gibt man 60 Gramm pro Quadratmeter Kalimagnesia. Damit sind die Pflanzen optimal versorgt.

Chilis können sowohl im reifen (Farbe: rot, gelb, orange), als auch im unreifen (Farbe: grün, braun) Stadium geerntet und verarbeitet werden. Etwa acht Wochen nach der Pflanzung kann mit der Ernte unreifer Früchte begonnen werden. Chilis finden vor allen Dingen in Soßen und Beilagen Verwendung. Je nach Schärfegrad sollte man sie vorsichtig dosieren. Beim Umgang mit Chilis sollte man Gummihandschuhe tragen, weil je nach Schärfe die Haut sehr stark gereizt werden kann.



Die meisten Kübelpflanzen müssen frostfrei überwintert werden. Vor dem Einräumen sollten die Kübelpflanzen nicht zu nass sein, da sie im Winterquartier sehr wenig Wasser verbrauchen. Ein nasser Topfballen führt zu Wurzelfäulnis und hat schon so mancher Kübelpflanze das Leben gekostet.

Um Platz zu sparen, schneidet man vor dem Einräumen die Pflanzen leicht zurück, indem man ca. ein Drittel des im Sommer entwickelten Triebes einkürzt. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt bei den meisten Pflanzen erst im Frühjahr. Mit Ausnahme der Pflanzen, die mit entsprechendem Schutz auch im Freiland überwintern können, benötigen alle anderen Kübelpflanzen ein Winterquartier, das im Idealfall frostfrei, hell, gut lüftbar und mit einer Temperaturregelung ausgestattet ist. Ein temperierbares Gewächshaus ist ideal. Viele Kübelpflanzen sind aber so robust, dass sie unter ungünstigeren Bedingungen überleben, wenn sie auch im nächsten Jahr längere Zeit benötigen, um sich zu erholen.


Zimmer
Einige Kübelpflanzen können im Zimmer überwintert werden. Überwinterungstemperaturen von bis zu 15 Grad Celsius in einem hellen Zimmer vertragen in erster Linie Palmen, wie Chamaerops, Howeia, Livingstonia, Phoenix, Brahea, Ravenea, Washingtonia. Aber auch Citrus, Hibiscus, Nandina, Nerium, Olea, Viburnum und Yucca können so überwintert werden. Der Wasserbedarf ist im temperierten Zimmer höher, als er für die anderen Winterquartiere beschrieben wird. Die Pflanzen verdunsten stärker und stellen auch ihr Wachstum nicht ein. Besonders ungünstig ist die geringe Luftfeuchtigkeit, die sich schnell mit braunen Blattspitzen bemerkbar macht. Manche Pflanzen bilden lange Triebe, die im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden müssen.


Wintergarten und Treppenhaus ...
... sind nur dann für Kübelpflanzen ein ideales Winterquartier, wenn sie nicht wie ein Wohnraum geheizt werden. Der Wintergarten muss entsprechende Lüftungs- und Schattierungseinrichtungen haben. Ansonsten kommt es an sonnigen Wintertagen zu einer starken Sonneneinstrahlung und Erwärmung des Raumes und nachts zu einem Temperatursturz. Ständig wechselnde Temperaturen vertragen Kübelpflanzen jedoch nicht. Die ideale Temperatur beträgt ca. acht Grad Celsius. Für Dauerfrostperioden muss der Raum mit einer Heizmöglichkeit ausgestattet sein. Gegossen wird im Wintergarten nur mäßig, obwohl auch hier ständige Kontrolle nötig ist.


Keller
Der Keller ist das wohl am häufigsten genutzte Winterquartier für Kübelpflanzen. Nicht jede Pflanze lässt sich so überwintern, doch alle, die sich zur Ruhe bringen lassen, überstehen den Winter in einem dunklen kühlen Kellerraum viel besser als in einem hellen warmen Keller. Zu diesen Pflanzen gehören Agave, Aucuba, Laurus, Trachycarpus. Bei anderen, wie zum Beispiel Brugmansia, Plumbago oder Solanum, fallen zwar die Blätter ab, die Pflanzen treiben aber im nächsten Frühjahr neu aus. Die Temperatur sollte zwischen zwei und zehn Grad Celsius liegen. Je geringer die Temperatur, desto besser lässt sich die Ruhe im dunklen Raum einhalten. Gegossen wird nur gerade soviel, dass der Ballen nicht ganz austrocknet.


Garage
Robuste Kübelpflanzen wie Ficus carica, Punica, Trachycarpus, Yucca, Poncirus vertragen auch den Aufenthalt in einer Garage, soweit sie ein Fenster hat. Die Abwärme des hereingefahrenen Autos reicht normalerweise, um tiefe Nachttemperaturen abzufangen. Ist Dauerfrost angesagt oder sinken die Nachttemperaturen unter zehn Grad Celsius, muss eine Notheizung (zum Beispiel eine Infrarotlampe) installiert werden. Aufgrund der geringen Temperatur ist der Wasserbedarf der Pflanzen in diesem Winterquartier sehr gering.


Kellerlichtschächte
Auch hier können robuste und immergrüne Kübelpflanzen (Ficus carica, Nandina, Punica etc.) überwintern, denen einige Minusgrade nichts anhaben. Voraussetzung ist, dass der Lichtschacht von oben mit Noppenfolie abgedeckt wird. Sind die Pflanzen zu groß, kann man ein provisorisches Anlehngewächshaus aus Latten und Noppenfolie bauen.


Freiland
Die Überwinterung im Freiland ist nur bei wenigen Arten möglich. Hierzu zählen zum Beispiel ältere Pflanzen von Yucca filamentosa, Poncirus trifoliata, Citrus fortunella, Ficus carica. Die Pflanzen müssen bereits im Frühjahr ins Freigelände gepflanzt werden (und sind damit eigentlich keine Kübelpflanzen mehr), damit sie vor dem Winter gut einwurzeln. Der Standort muss in jedem Fall vor Wind und Wintersonne geschützt sein, damit die Pflanzen durch diese Einflüsse nicht austrocknen. Besonders gefährlich sind nämlich sonnige Wintertag mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Die Blätter verdunsten durch die Sonneneinstrahlung Wasser, ohne dass die Wurzeln aus dem gefrorenen Boden Wasser nachliefern können. Die Pflanzen vertrocknen regelrecht. Am besten ist ein Sonnenschutz aus einer Strohmatte und eine dicke Mulchdecke aus Laub, die durch Koniferenzweige zusätzlich geschützt wird.

Ein anderes Problem ist die notwendige Bodenfeuchtigkeit, die aber bei plötzlichem Frosteinfall schnell zum Verhängnis werden kann, weil ein Teil der Wurzel in jedem Fall erfriert. Um die Pflanzen auch im Winter mit der notwendigen Wassermenge versorgen zu können, ist eine gute Drainage des Pflanzloches nötig. Dazu füllt man auf den Boden des Pflanzloches eine circa 20 Zentimeter hohe Schicht aus einer Mischung aus je 50 Prozent Einheitserde und einem stabilen Zusatzstoff (Sand, Blähton etc.). So vorbereitet kann man die Pflanzen auch im Winter gießen, wenn es nötig ist, oder auf die Regenseite des Grundstückes pflanzen, ohne dass überschüssiges Wasser im Wurzelbereich gefriert.


Gärtnerei
Immer häufiger bieten Gärtnereien als Serviceleistung die Überwinterung von Kübelpflanzen an. Dies ist oftmals die beste Möglichkeit, die Pflanzen zu überwintern. Ein Vertrag, der den Zeitraum der Überwinterung, die Pflanzen mit genauer Beschreibung und dem geschätzten Wert und den Aufbewahrungspreis enthält, ist vorteilhaft für Kunden und Gärtner.



Kompostierung ist die sinnvolle Verwertung organischer Abfallstoffe aus Garten und Küche. Durch die Verwendung von Kompost führt man dem Boden organische Masse zu, die zur Verbesserung der Bodenstruktur führt, und die von den Bodenorganismen zu wertvollen Pflanzennährstoffen zersetzt wird. Allerdings müssen bei der Kompostierung einige Regeln beachtet werden, soll am Ende des Prozesses wertvoller Kompost entstehen.

Der Kompostplatz sollte so liegen, dass man bequem die organischen Abfälle aus Garten und Küche dort hinbringen kann.

Um den Komposthaufen vor Austrocknung zu schützen, muss der Platz schattig und windgeschützt sein. Hinter Hecken, Bäumen und Sträuchern verschwindet dieser Arbeitsbereich, zugleich spenden die Pflanzen Schatten und schützen vor Wind. Außerdem muss die Kompostmiete mindesten 50 Zentimeter von der Grenze zum Nachbargrundstück entfernt stehen.

Die Größe des Kompostplatzes ist abhängig von der Menge des anfallenden Materials. Doch sollte auch in kleinsten Garten nicht auf den wertvollen, selbst hergestellten Kompost verzichtet werden.

Zum Sammeln der organischen Abfälle benötigt man ein oder mehrere Kompostsilos. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Der Handel bietet verschiedene Behälter an, man kann sie sich jedoch auch leicht aus Holzlatten selbst bauen. Wichtig ist, dass das Material im Sammelbehälter nicht zu feucht ist oder sogar fault. Deshalb ist darauf zu achten, dass eine allseitig gute Belüftung stattfinden kann.

Damit Sickersäfte abfließen und Bodenorganismen in den Kompost einwandern können, muss der Behälter noch unten offen sein. Das Kompostieren in sogenannten Schnellkompostern, die rundum geschlossen sind und lediglich eine gelochte Bodenplatte haben, ist nicht ganz einfach. Durch mangelnde Belüftung und falsches Aufsetzten fault das Material in den meisten Fällen und verrottet nicht. Auch ein Schnellkomposter darf nicht wie eine Mülltonne beschickt werden.

Im Idealfall hat man drei Behälter. Einen zum Sammeln, einen zum Aufsetzen und einen zum Umsetzen. Da somit kein Platz eingespart wird, kann man auch gleich nach der herkömmlichen Methode mit dem Holzlattenmodel arbeiten.

Fast alle organischen Materialien können kompostiert werden. Probleme machen nur Pflanzenteile, die von Pilzkrankheiten befallen sind, oder solche, die Dauersporen enthalten (zum Beispiel Kohlhernie). Alle anderen Krankheitskeime werden bei einer ordnungsgemäßen Heißkompostierung vernichtet.

Küchenabfälle (aber keine Fleischreste), Laub, Rasenschnitt, Heckenschnitt, Staudenreste, Gesteinsmehl, Mist von Haustieren (aber kein Katzenstreu), geringe Mengen zerkleinertes Papier und Wellpappe, Stroh, verbrauchte Blumenerde können ebenfalls kompostiert werden.

Alle organischen Abfälle werden zuerst in einem Vorratssilo gesammelt. Insbesondere Küchenabfälle müssen sofort mit Erde oder mit einer dünnen Schicht Gesteinsmehl abgedeckt werden, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Geschieht dies nicht, können schnell Ratten und Mäuse angelockt werden. Ein guter Kompostsammelhaufen stinkt nicht. Man muss aber bedenken, dass die verschiedenen Zusatzstoffe wie Mist, Gesteinsmehl oder Kalkstickstoff einen Anstieg unterschiedlicher Nährstoffe bewirken, was sich auch auf die Nährstoffversorgung des Gartenbodens auswirkt. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Überprüfung der Nährstoffe im Boden notwendig.

Aus den gesammelten Materialien entsteht nur wertvoller Kompost, wenn die Kompostbereitung richtig durchgeführt wird. Dazu wird im Frühjahr oder Herbst das gesammelte Material mit viel Frischmaterial - unter Beimischung von drei Prozent altem Kompost (als Starter), zehn Kilogramm pro Kubikmeter Gesteinsmehl und fünf Kilogramm pro Kubikmeter Algenkalk oder Hüttenkalk - zu einer offen liegenden Miete aufgesetzt.

Nach dem Aufsetzen erwärmt sich der Haufen bis auf 50 bis 60 Grad Celsius wodurch Krankheitskeime und Unkrautsamen vernichtet werden. Diese Erhitzung kommt allerdings nur bei einer großen Miete (mindestens drei Kubikmeter) zustande und auch nur im Mietenkern. Um auch das Äußere der Miete „keimfrei“ zu machen, sollte der Haufen schon nach kurzer Zeit (wenn die Temperatur im Mietenkern nachlässt) so umgeschaufelt werden, dass das Äußere dann nach innen kommt.

Ist auch der umgesetzte Komposthaufen abgekühlt, bedeckt man in mit Stroh, Kompostvlies, Lochfolie oder über Sommer auch mit Pflanzen wie Kapuzinerkresse oder Kürbissen, die man direkt in den Kompost pflanzt oder sät.

Je nach Materialzusammensetzung ist der Kompost nach einem halben bis einem Jahr nicht nur als Bodenverbesserungsmittel, sondern auch als Dünger im Garten zu verwenden. Nach ein bis zwei Jahren und eventuell einmaligem Umsetzen ist der Kompost vererdet und wertvoller Humus- und Nährstofflieferant und kann im Garten verteilt werden.

Als Anzuchterde eignet sich reine Komposterde nicht, da sie zu nährstoffreich ist. Will man sie als Blumenerde verwenden, muss man sie mit Sand und Gartenerde mischen.



Dahlien, Knollenbegonien, Gladiolen und Canna sind sehr frostempfindlich und dürfen nicht im Freiland überwintern.

Die Pflanzen werden nach dem Verblühen bzw. vor den ersten Nachtfrösten ca. 10 bis 15 Zentimeter über der Erde abgeschnitten und mit einer Grabgabel vorsichtig ausgegraben. Knollenbegonien lässt man anschließend in einem kühlen Raum langsam abtrocknen. Nach etwa vier Wochen werden die Knollen von Stängel, Erde und Wurzeln befreit und über Winter in Torf gelagert.

Dahlien müssen ebenfalls zunächst abtrocknen, wobei man darauf achtet, dass kein Wasser in den hohlen Stängeln verbleibt, um Fäulnis zu vermeiden. Nach dem Abtrocknen müssen Dahlien dunkel und kühl nebeneinander, nicht aufeinander gestapelt, überwintern.

Canna dürfen über Winter nicht eintrocknen. Deshalb werden sie mit Erdballen in Kisten gesetzt. Die Temperatur ist mit 10 bis 15 Grad Celsius etwas höher als bei den anderen Knollengewächsen.

Übrigens lassen sich auch viele Balkonpflanzen überwintern. Geranien sind sehr anspruchslos. Sie können mit annähernd trockenem Ballen ohne Probleme in den Keller wandern, wobei sie fast kein Wasser benötigen.

Fuchsien können sowohl hell als auch dunkel überwintert werden. Die Temperatur sollte bei 6 bis 8 Grad Celsius liegen. Sie benötigen wenig Wasser, sollten aber an frostfreien Tagen gelüftet werden. Kapastern (Felicia amelloides) benötigen ein helles, mäßig warmes Winterquartier. Regelmäßiges, vorsichtiges Gießen ist bei diesen Pflanzen notwendig.

Die Weihrauchpflanze (Plectranthus coleoides) kann ebenso wie der Hibiskus auch im Zimmer überwintern. Letzterer hat aber häufig durch die trockene Heizungsluft Probleme mit Schädlingen. Anfällig ist er insbesondere für Weiße Fliege, die man am besten mit dem Einsatz von Nützlingen bekämpft (Schlupfwespen gegen Weiße Fliege).


Wer im nächsten Frühjahr keine böse Überraschung erleben will, muss ab Ende des Monats seine Rosen vor starkem Frost schützen. Ein starker Rückschnitt ist bei Rosen im Herbst zu unterlassen, weil dies die Frostempfindlichkeit erhöht. Erst im ausgehenden Winter – je nach Region Ende Februar bis Mitte März – führt man den Pflegeschnitt durch und entfernt dabei gleichzeitig die zurückgefrorenen Pflanzenteile.

Jetzt im Herbst muss für einen guten Winterschutz gesorgt werden. Besonders sorgfältig ist die empfindliche Veredlungsstelle zu behandeln. Sie wird mit einem Erdhügel umgeben, in Frost- und Höhenlagen zusätzlich mit Fichtenreisig oder Stroh eingebunden.

Hochstammrosen, die empfindlicher sind als Buschrosen, bedürfen einer besonders sorgfältigen Abdeckung. Bei älteren Exemplaren wird Moos, Stroh oder kurzes Fichtenreisig ins Herz der Krone gestopft und eingebunden. Dort befinden sich zwei bis drei Veredelungsstellen, die besonders frostempfindlich sind. Dann werden von unten beginnend – mit den Spitzen nach unten – Fichtenzweige in die Krone gehängt, damit Wasser außen ablaufen kann. Bei jüngeren, noch biegsamen Stammrosen kann man in rauen Lagen die Blätter und weiche Triebspitzen vorsichtig zurückschneiden, bevor man die Krone abbiegt, anpflockt und sie in den Boden eingräbt. Anschließend müssen Stamm und Krone mit Fichtenreisig abgedeckt werden.

Mülltüten aus Plastik sind kein geeigneter Winterschutz für Rosen! Durch einen warmen Wintermantel geschützt, haben die Rosen im Frühjahr genügend gesundes Holz für einen guten Austrieb.



In den letzten Oktobertagen muss der Gartenteich auf den Winter vorbereitet werden.

Das größte Problem während des Winters ist die Zersetzung organischer Materialien (absterbende Pflanzenteile, Fall-Laub). Beim Zersetzungsprozess wird sehr viel Sauerstoff verbraucht, der insbesondere unter einer geschlossenen Eisdecke für die Lebewesen, die unter Wasser überwintern, knapp wird. Deshalb ist die Reinigung des Teiches im Herbst sehr wichtig.

Absterbende Pflanzenteile, wie beispielsweise Seerosenblätter und Fall-Laub müssen möglichst vollständig entfernt werden.

Aus älteren Teichen entnimmt man etwa. ein Drittel des Bodensatzes und gibt ihn auf den Kompost.

Damit der Teich winterhart ist muss er mindestens 80 Zentimeter tief sein, damit er nicht völlig durchfriert und Fische und andere Lebewesen im Teich überwintern können.

Aus flacheren Teichen müssen beispielsweise Fische und Seerosen entfernt und im frostfreien Keller überwintert werden.


Wenn die Stauden in diesem Jahr schlecht geblüht haben, liegt es wahrscheinlich nicht daran, dass sie krank waren, sondern vielmehr an ihrem Alter. Sie benötigen dringend eine Verjüngungskur. Dies geschieht in der Regel durch Teilung im Herbst oder Frühjahr.

Dazu gräbt man die Pflanzen entweder ganz aus und zerteilt anschließend den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten. Die wertvollsten Teile der Staude sind die äußeren Triebe. Diese sind jung und im nächsten Jahr sehr wuchsfreudig. Am besten wird der innere Bereich der alten Staude vollständig entfernt. Die abgeteilten Pflanzenteile werden an einem neuen Platz im Garten ausgepflanzt. Dies ist notwendig, weil der Boden am alten Standort häufig verbraucht ist und eine Pflanze der gleichen Art kümmern lässt. Bei dieser Art der Teilung fallen meist so viele Jungpflanzen an, dass auch Nachbarn und Freunde versorgt werden können. Den inneren, alten Teil der Staude wirft man besser auf den Kompost.

Teilung ist in erster Linie bei polsterbildenden Stauden möglich. Auch Gräser lassen sich gut teilen, doch sollte dies erst im Frühjahr geschehen. Ist ein kaltes Gewächshaus vorhanden, kann man Gräser schon im Herbst teilen und in Töpfen ausgepflanzt im Gewächshaus überwintern. Dort bilden sie einen kräftigen Wurzelballen und die Pflanzen wachsen im Frühjahr zügig an.

Die Verjüngungskur sollte bei Pflanzen im dritten bis fünften Standjahr durchgeführt werden. Margeriten, Schwertlilien und Knöterich sollten nach drei bis vier Jahren, Schafgarbe, Rudbeckie und Goldrute nach fünf bis sechs Jahren geteilt und verpflanzt werden. So bietet der Garten immer wieder ein abwechslungsreiches Bild und die Pflanzen wachsen und blühen üppig.



Nur wenige Gartenbesitzer haben eine eigene Pilzzucht. Warum auch, wenn die Natur im Herbst den Tisch so reichlich deckt. Voraussetzung für ein genussvolles Schlemmermahl aus Pilzen ist jedoch eine ausreichende Pflanzenkenntnis. Wenn die vorhanden ist, steht einem schönen Herbstspaziergang mit nahrhaftem Nebeneffekt nichts mehr im Wege.

Zum Sammeln der Pilze nimmt man ein Küchenmesser und einen Weidenkorb mit. Plastiktüten oder Eimer sind ungeeignet, weil sich die Pilze darin schnell erwärmen und sich innerhalb kurzer Zeit zersetzen.

Man dreht die Pilze vorsichtig aus dem Boden und schneidet den Fuß mit dem Küchenmesser an Ort und Stelle ab.

Wieder zuhause sollte man die Pilze möglichst bald zubereiten und verzehren. Nur wenige Pilzarten, zu denen der Champignon und der Steinpilz gehört, darf man roh essen. Alle anderen müssen gedünstet oder in anderer Weise durch Erhitzen gegart werden.

Pilzeiweiß ist von besonderer Art. Deshalb dürfen Reste nicht am nächsten Tag aufgewärmt und verzehrt werden.

Es ist übrigens ein Ammenmärchen, dass sich der Silberlöffel schwarz färbt, wenn ein giftiger Pilz im Essen ist.



Viele Gewürzkräuter, wie Petersilie, Salbei, Schnittlauch, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Bohnenkraut werden jetzt zum letzten Mal geerntet. Zur Bevorratung kann man sie trockenen oder aber auch einfrieren.

Mehrjährige Kräuter, die wie Stauden wachsen, können auch wie diese geteilt und vermehrt werden.

Schnittlauch jetzt zum Treiben vorbereiten, damit der Vorrat an Frischkraut im Winter nicht ausgeht. Dazu werden die Pflanzen vor Frosteinbruch ausgegraben und auf dem Beet belassen, bis sie einmal kräftig durchgefroren sind.

Ab Dezember bringt man jeweils Teilstücke zum langsamen Auftauen in einen kühlen Raum. Anschließend erhalten sie ein warmes Wasserbad von 30 Grad Celsius. Nach ca. zwölf Stunden werden sie in Töpfe gepflanzt und an ein helles Fenster gestellt.

Pflanzzeit für Obstgehölze
Ab Mitte Oktober beginnt die Pflanzzeit für Obstgehölze. Der Einkauf in einer Markenbaumschule ist sehr zu empfehlen. Da diese einer strengen Kontrolle unterliegen, hat man beim Einkauf die Gewähr, dass die Gehölze von guter Qualität sind. Hierzu gehört, dass die Pflanzen gesund, virusfrei, sortenecht und wüchsig sind.

Zum Verkauf gehört auch eine ausführliche Beratung. Zu klären sind die Befruchtungsverhältnisse und die dazugehörigen Partner, Unterlagen und die Größe des ausgewachsenen Baumes.

Beim Transport der Ware ist unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanzen und insbesondere die Wurzeln durch den Fahrtwind nicht austrocknen. Notfalls stellt man sie einen Tag ins Wasser, damit sie vor der Pflanzung ausreichend versorgt sind.

Im Herbst pflanzt man Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge, Mirabelle, Walnuss, Haselnuss, Kirsche sowie Stachel-, Josta-, Johannis-, Heidel- und Himbeere als Beerenobst.

Raupenleimringe gegen Frostspanner anlegen
Im Frühjahr richtet der Kleine und der Große Frostspanner an Obstgehölzen (außer Pfirsich) oft großen Schaden an. Die sehr gefräßigen Raupen des Frostspanners sind leicht an ihrer typischen Fortbewegung mit einem „Katzenbuckel“ zu erkennen.

Um im nächsten Frühjahr die Schäden möglichst gering zu halten, muss ab Anfang Oktober mit den ersten Maßnahmen begonnen werden. In dieser Zeit fliegen die kleinen graubraunen männlichen Falter durch die Bäume. Auch die flugunfähigen Weibchen sind unterwegs und versuchen am Stamm der Bäume emporzustreben, um an den Knospen ihre Eier abzulegen.

Werden die Baumstämme mit Leimringen (im Fachhandel erhältlich) umwickelt, bleiben die Weibchen daran hängen und sind an der Eiablage gehindert. Der Leimring muss ganz dicht anliegen, damit die Tiere nicht hinter dem Ring am Stamm emporklettern können. Auch Stützpfähle sind zu umwickeln.

Die Leimringe müssen spätestens im Februar entfernt werden, weil ansonsten auch nützliche Insekten, die am Stamm hochklettern, in die Falle gehen. Nach dem Abnehmen ist der Stamm unterhalb des Leimringes auf evtl. Eiablage zu kontrollieren und die Eigelege mit einer Drahtbürste zu entfernen.





 

 



 
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